baum
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Ich schaffe es nicht, das zu schreiben. Ich hab mittlerweile einen wahnsinnslangen Text, aber er ist nicht gut. Er ist unsortiert, chaotisch, er beschreibt, was alles schlecht ist..
Seit mittlerweile Monaten denke ich darüber nach, wie ich das schreiben könnte, wie es Sinn macht. Ich möchte nicht beschreiben, wie schlecht und negativ alles ist. Sicherlich ist sehr sehr vieles verdammt negativ, aber nur das Schlechte zu beschreiben kann ich nicht vertreten.
Nicht, weil ich denke, dass das Gute überwiegt. Ganz im Gegenteil, umso mehr ich mich mit dieser Thematik auseinander setze, umso kritischer betrachte ich alles. Umso mehr komme ich aber auch zu dem Schluss, dass der Weg nach vorn nicht gegangen werden kann, wenn man nur zurückblickt. Letztlich sollte man sich überlegen, was vorhanden ist, was gut ist, was ausbaufähig ist, wie man es schafft, mit allen gemeinsam dieser kranke Gesellschaft die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu geben.
Da ich vor wenigen Wochen einen Unfall hatte, sitze ich nun vorrübergehen im Rollstuhl. Auch das gibt mir zur Zeit sehr viel zu Denken und jede Menge Anlässe zum Grübeln.
Ich möchte diesen Text nach wie vor schreiben, ich schaffe es nur einfach nicht. Es fällt mir sehr schwer, obwohl ich sonst sehr gerne schreibe. Aber ich möchte in keinem Fall etwas ungutes/unrichtiges/uhilfreiches schreiben.
Außerdem habe ich mich selbst viel zu sehr unter Druck gesetzt; ich will es unbedingt machen, zum einen weil es mich sehr interessiert, weil es mich herausfordert, und zum anderen weil ich mich über diese Möglichkeit, endlich einen Raum für dieses Thema, für solche Gedanken und Überlegungen gefunden zu haben, dass es soetwas gibt, dass man so vielleicht etwas bewirken kann, sehr freue.
Ich bin niemand, der etwas einfach so daher sagt. Wenn ich sage, ich mache etwas, mache ich es. Nur diesmal klappt es nicht.. Ich denke immer wieder, ich muss das schreiben, es muss doch endlich fertig werden, ich habe doch gesagt, ich mache es.. ich zerreibe mich ziemlich daran.
Deswegen jetzt diese Antwort.
Dieses Thema wird mich mein Leben lang nicht loslassen, ich werde wohl niemals aufhören, mich damit auseinander zu setzen. Möglicherweise schaffe ich es schon bald, meine Gedanken, Eindrücke und Erlebnisse zu sortieren, in einem Kontext zu beschreiben und so in Worte zu fassen. Wenn es soweit ist, würde ich das sehr sehr gerne der ESH zur Verfügung stellen. Wenn es dann nicht mehr aktuell/gewünscht/gebrauchst ist bzw. wird, ist das ok. Dann habe ich es für mich gemacht. Aber nun ist der Druck weg und so überhaupt erst die Grundlage für mich geschaffen, überhaupt screiben zu können.
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