Hallo,
ich hab ne neue Idee - was?...umfangreich! Mal sehen, ob ich meinen Gedankenansatz transportieren kann.....
Ich liefer hier mal zwei Ansätze, wie Menschen mit bestimmten Sinnesbehinderungen Aspekte der Enthinderungs-Selbsthilfe so genutzt haben, dass Menschen ohne diese Sinnesbehinderung diese "andere Welt" nun mit positiven Assoziationen verbinden....
http://www.schattensprache.de/ - in Rendsburg. Gehörlose machen für einige Minuten /Stunden Hörenden ihre "Stille Welt" erlebbar. Kommunikation nur nonverbal.
http://www.unsicht-bar.com/ - Dunkelrestaurant in Berlin. Blinde Gastro-Profis führen ihre "eigentlich sehenden Gäste" ein in die "Blinde Gastlichkeit".
Ohne mit dem Lehrfinger auf die "schmerzhaften Themen" zu zeigen, gelingt es Blinden bzw Gehörlosen anderen Sehenden bzw Hörenden fachlich korrekte Infos über die Bereiche Leben mit Blindheit bzw Leben als Gehörloser / Fakten zur Gebärdensprache zu vermitteln. Die Teilnehmer haben einfach Spass und sind dadurch interessiert. Die Teilnehmer erleben, dass ausser "Mitleid haben" auch noch andere Reaktionen im gegenseitigen Kontakt möglich sind, der Kontakt wird "ent-hindert", die Barrieren sind plötzlich abgeflacht bzw bei (auch hörenden) Gebärdensprachlern gänzlich verschwunden.
Und ich überlege nun, ob bzw in welcher Weise auch autistische Menschen solche "Spass-Faktoren zum Leben mit Autismus" an NA transportieren können - bei gleichzeitigem Respekt vor der erbrachten Lebensleistung als Autist zu leben.
Für NA erlebbar nachvollziehbar dargestellt werden könnte meines Erachtens:
- Leben mit Gesichtsblindheit / Prosopagnosie. bei ner fröhlichen Party tragen alle "verpflichtend" die gleiche neutrale Maske. Neben Spass am Mitmachen auch ein Ziel der Veranstaltung: In welcher Weise ändert sich der eigene Gedankenfluss, das eigene Beobachten, die eigene Art von Kontaktaufnahme
- Erfahren von Sensorischer Überreizung bzw Weissem Geräusch - a la "Tastgarten"-Labyrinth.
- In Berlin gibt es das "Spektrum", dem Museum für Verkehr und Technik angeschlossen. Dort gibt es zu allen Sinneskanälen passende elektrische / elektronische Geräte. ZB auch Stimmenverzerrer. Es gibt PC-Spracherkennungsprogramme zur eigenen Navigation...um zb die eigene NA-Stimme aufzunehmen und ohne Sprachmelodie wiedergegeben abgespielt zu erhalten....Erleben möglich: Welche sprachlichen Inhalte können noch erfasst werden, wenn die Sprachmelodie nicht erkannt werden kann? Meines Erachtens bietet dieser Berliner Ort "Spektrum" bereits jetzt eine gut ausgestattete Plattform, so dass autistische Erwachsene als "Reiseführer" fungieren könnten, um interessierte NA einige Zeit in eine "Autistische Welt" mitzunehmen....es müsste halt ein "Autismus-Stadtplan" entwickelt werden - aber die Experimente zum Thema sind weitgehend dort vor Ort schon vorhanden.
Ich vermute mal, ziemlich viele NA hätten an der Möglichkeit Interesse, "Autistischen Alltag" mal live erleben zu können...für die wäre es ja nur ein Experiment, ein Ausflug - ein Highlight in ihrem eigenen Alltag.
Autistischen Menschen gäbe solche "Werkstatt für den Autisten-Alltag" die Möglichkeit, das Thema "Leben mit Autismus" in der Öffentlichkeit mit positiv erlebbaren Aspekten zu besetzen. NA hätten die Möglichkeit, sich ungezwungen-spielerisch mit "Autismus" zu beschäftigen. Und das sachliche Thema "Autismus" hätte die Chance aus der Behinderten-Ecke in einen anderen gesellschaftlichen Rahmen der "Normalität" umgestuft zu werden.
- Es könnte einen Ort der "Werkstatt für Schwerpunkt-Interessen" geben...zB Workshops zu Primzahlen, Workshops zu Geschichtsdaten, Workshops für Faktendetails zu Material-Eigenschaften, Kramkisten-Ecke mit Rädern und Kugeln zur kreativen Gestaltung. Es könnte einen "Speakers Corner" geben - an dem Monologe erwünscht sind.
Welche Ideen habt Ihr dazu?
Welche Aspekte zum "Leben mit Autismus" habe ich hier nicht aufgezählt - Aspekte, die aber für NA verständlich erlebbar dargestellt werden müssten?
Bin gespannt auf Eure Antworten. lg biene63
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PS: Sofern mir jemand hilft (insbesondere NA bezüglich der didaktischen Rahmengestaltung zu NA-tyischen Bedürfnissen) könnte ich mir vorstellen, diese Elemente differenzierter zu konzipieren und zur Realisation zu bringen:
1. Prosopagnosie-Party mit "verpflichtender" neutraler Maske.
2. "Reiseführer in die Autisten-Welt" mit Benutzen der Experimente im Berliner Spektrum / am Museum für Verkehr und Technik.
Sehr sind mir mir zur differenzierten Konzeption und Realisation solcher Ansätze natürlich Autisten willkommen. Für den persönlichen Austausch und daher für Treffen in RL sehr gerne vor allem solche Personen aus der Region Berlin.
Alleine könnte ich das allerdings nicht. Dafür fehlen mir die ausreichende Kraft, die Zeit und vor allem die Soziale Erfahrung, welche Wünsche - Interessen und Bedürfnisse NA haben.