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Autor Nachricht
xJaninex
(Standard)

Hallo freuen
Meine Aufgabe in der nächsten Zeit wird es sein eine Facharbeit über Autismus zu schreiben.Hauptsächlich Autismus bei Kindern.
Da die Schwester einer guten Freundin Autistin ist, bin ich schon früher mit diesem Thema in Kontakt getreten und nun möchte ich genaueres über Autismus erfahren.
Ob ich in diesem Forenabschnitt richtig eingeteilt bin weiß ich nicht ganz aber ich habe gedacht ich versuche es einfach mal ;).
In meiner Facharbeit möchte ich mich besonders auf die Fragestellung konzentrieren, wie Geschiwsterkinder oder Familenangehörige mit einem autistischen Kind in der Familie umgehen. Dazu habe ich mir heute schon einmal ein paar Bücher ausgeliehen, aus der Sichweise eines Autisten, um deren Ansichten besser zu verstehen aber auch um daraus schließen zu können wie dies auf deren Geschwisterkinder wirkt.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar gute Tipps geben, welche Bücher zu diesem Thema zu empfehlen sind oder dass ihr mir eure Erfahrungen beschreibt.
Dies würde mir sehr weiter helfen:)

Liebe Grüße Janine freuen
11.01.11, 16:02:55
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Antika
(Autistenbereich)

Ich habe zwei Söhne, einen NA und einen Autisten (Asperger). Mein Mann ist NA und ich bin Asperger Autist. Bis vor einigen Jahren wusste dies aber noch keiner in unserer Familie. Heute denke ich mir oft dass dies vielleicht auch ganz gut so war. Wir haben uns als Familie so angenommen wie wir nun einmal sind. Jeder von uns ist eben anders. Da gab es natürlich immer mal wieder einige Probleme gerade in der Kommunikation, aber ansonsten hat jeder von uns versucht daraus das Beste zu machen. Unsere beiden Söhne sind eigentlich ziemlich gut miteinander klar gekommen. Auch heute kommen sie sehr gut miteinander aus. Das Problem waren leider immer die anderen Menschen in unserem Umfeld/in unserer Gesellschaft. Sie versuchten uns oft einzureden dass aus unseren Kindern später vielleicht mal nichts werden würde, sie es schwer haben könnten und was weiß ich nicht noch alles. Aber für uns hat immer das Jetzt gezählt und nie das Morgen. Und so sehen wir es auch heute noch.

Heute wissen wir natürlich dass zwei in unserer Familie Autisten sind. Dennoch hat sich eigentlich nichts geändert. Wir sind dieselbe Familie wie vorher auch. Jeder hat seine "Eigenarten" und wird mit dieser Eigenart vom anderen angenommen. Ich habe einfach versucht meine Kinder auf ihrem Weg in das Erwachsenenleben zu begleiten. Dazu gehörte zwar auch Regeln aufzustellen, aber wichtig war mir auch Toleranz und Nachsicht. Denn ich habe mir damals immer gesagt: die Kinder von heute, sind die Erwachsenen von morgen.

Nur meine anderen Geschwister und die anderen Familienangehörigen interessiert es nicht warum mein Sohn und ich so anders sind. Unter Autismus verstehen sie etwas anders. "Diese Menschen sind doch krank" so ihre Meinung, "und ihr seht doch gar nicht krank aus" lautet dann oft ihre Antwort.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
11.01.11, 16:35:03
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xJaninex
(Standard)

Super vielen Dank schonmal das du dir die Zeit genommen hast und alles aufgeschrieben hast.
Du hast einen Aspekt genannt den ich wohl auch in meiner Facharbeit einarbeiten werde. Die Zukunftsmöglichkeiten von autistischen Kindern.
Bei der Schwester meiner Freundin z.B, könnte ich mir nicht vorstellen, dass sie in ihrem späteren Leben alleine wohnt.
Ich denke sie wird immer jemanden brauchen der sich um sie kümmert.
Gibt es da speziell irgendwelche Einrichtungen die sich später um diese Kinder kümmern? Oder allgemein was gibt es für Förderungen usw,?

Ich habe mir das Buch ,,Der Tag an dem ich meine Stimme fand'' ausgeliehen und finde das Buch jetzt schon super. Nachdem ich erfahren habe welche Ansicht dieses Kind von der Welt hat kann ich erst jetzt nachvollziehen, warum die Schwester meiner Freundin sich in vielen Situationen so verhält.
Ich finde es sehr traurig, dass Leute Aussagen treffen wie ''Diese Menschen sind doch krank'', hier erkennt man nur deutlich, dass sie sich mit diesem Thema nicht auseinander gesetzt haben und somit auch die Verhaltensweisen nicht verstehen können. Für mich z.B wird es immer schlüssiger, umso mehr ich das Buch lese wie die ,,Welt'' eines Autisten aussieht.
Ich würde mich sehr über weitere Anregungen freuen :)
Vielen Dank Antika :)
12.01.11, 16:26:59
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 12.01.11, 16:57:48

Zitat von xJaninex:
Bei der Schwester meiner Freundin z.B, könnte ich mir nicht vorstellen, dass sie in ihrem späteren Leben alleine wohnt.

1. schätzen NA Autisten oft wegen der andersartigen Körpersprache grob falsch ein (mich auch) und 2. geht es bei solchen Faktoren der Unfähigkeit oft nicht um feste autistische Eigenschaften, sondern um Folgen aller möglichen ungeeigneten Umweltbedingungen. Stell dir mal vor in deinem Elternhaus und der ganzen Gegend wäre rund um die Uhr ohrenbetäubender Krach und andere unschöne Störungen an der Tagesordnung, weil fast alle Menschen schwerhörig sind, etc. Was meinst du wie konzentriert du nach ein paar Jahren noch wärst? "Experten" haben da oft kaum eine Ahnung, weswegen Eltern auch oft sehr schlecht beraten werden, wenn sie nicht selbst Kontakt zu Autisten aufnehmen, wie es hier möglich ist. Wie wäre es, wenn du deine Facharbeit dahingehend umstrickst herauszufinden welche Umstände diese Schwester so fertigmachen? Dafür wären Beschreibungen des Alltags sinnvoll.
Zitat:
Gibt es da speziell irgendwelche Einrichtungen die sich später um diese Kinder kümmern? Oder allgemein was gibt es für Förderungen usw,?

Z.B. im Menü auf "Autistenkommune" klicken.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.01.11, 16:57:05
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zoccoly
(Autistenbereich)

Zitat von xJaninex:
Die Zukunftsmöglichkeiten von autistischen Kindern.


Ein wesentlicher Faktor scheint mir, in welchem Umfeld wächst das Kind auf, wie werden Barrieren aus "dem Weg geräumt", wie gelingt es den Eltern auch außerhalb des Elternhauses das passende Umfeld zu finden (Schule mit aufgeschlossenen Lehrern), wie "stärkt" man das Kind, unterstützt das Selbstbewusstsein, fördert die Interessen.
Wächst man unter optimalen Bedingungen auf, scheint für sehr viele A ein selbst bestimmtes Leben möglich. Ich könnte selbst bei der Berufswahl nicht sagen, welchen Beruf A auf gar keinen Fall ausüben kann.
Die Umsetzung in der Praxis ist dann wieder eine ganz andere Sache. Hier scheint man von der "Gnade des Unternehmens" abhängig. Viel zu wenig geht man bei der Arbeitsplatzgestaltung auf elementare Erfordernisse von A ein.
Mein Sohn ist A z.Zt im Studium und ich bin A und berufstätig.

stillgelegt
12.01.11, 18:13:24
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 12.01.11, 19:58:22

an speziellen einrichtungen müsstest du mal in der jüngeren presse nachforschen. dann wirst du finden können misshandelte kinder. kinder auf die sich erwachsene gesetzt haben etc. kinder, an denen "festhaltetherapie" angewandt wurde... - und das sind nur die sachen, die angegeben wurden, weil das andere menschen vertretbar finden.

an förderung wäre da noch exorzismus zu bieten.
überhaupt scheinen einige krichliche träger etwas seltsam überkommene ansichten zu besitzen, was die beste förderung von autisten wäre.

ansonsten scheinen autisten mit eintritt der volljährigkeit auszusterben. zumindest schreiben eltern kaum über erwachsene autisten. dazu gäbe es drei möglichkeiten:
1. autisten sterben wirklich, wenn sie volljährig werden.
2. autisten werden in heime abgeschoben, weil ihnen schon sehr früh niemand irgendetwas zutraut.
3. autisten sind um die volljährigkeit herum so selbständig, dass die eltern nichts negatives mehr zu berichten haben.

es gibt auch noch eine 4. möglichkeit:
anstatt der eltern schreiben erwachsene autisten selbst z.b. in foren oder führen getarnte leben inmitten der menschen. aber diesbezüglich sind sich viele menschen einig, dass das keine autisten sein können, sondern betrüger. denn autisten können sich schließlich nicht anderen mitteilen, wollen sich anderen nicht mitteilen und falls sie etwas mitteilen können, dann nicht so ausgereift.

in anderen ländern gibt es auch ganz spezielle einrichtungen. da bekommen autisten rucksäcke umgeschnallt, in denen sich apparaturen befinden, über die autisten wie hunde zur verhaltenskontrolle stromstöße geschickt bekommen.

was in heimischen wohnzimmern abläuft, sollte besser in den x-files zu finden sein. mittelalter wäre noch zu rosig.
12.01.11, 19:57:55
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