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Thema: Facharbeit über Asperger (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=4432)


Geschrieben von: Antika am: 20.12.10, 22:10:20
Du hast das Autismus-Lexikon immer noch nicht durchgelesen.


Geschrieben von: Löwenmama am: 20.12.10, 23:58:48
Vielleicht solltest du das mal lesen...guckst du:
http://autismus-kultur.de/autismus/autipedia/autismus.html

http://autismus-kultur.de/autismus/autipedia/autismus.html

http://autismus-kultur.de/autismus/eltern/der-druck-auf-eltern.html

http://autismus-kultur.de/autismus/eltern/trauert-nicht-um-uns.html


Geschrieben von: haggard am: 21.12.10, 10:26:49
Zitat:
die Filme "My name is Khan" und "Rain Man" szenenweise analysieren

darüber werden sehr viele asperger gar nicht begeistert sein, wenn diese filme als beispielhaft für asperger benutzt werden sollen.
schaue dir lieber den film "Adam" an und/oder "Mary und Max". es sei denn, du willst den geschichtlichen medizinischen wandel beschreiben... es hilft, über diese filme bei wikipedia oder sonstwo nachzulesen, um deren entstehung zu verstehen. das hilft auch, gängige fehler und klischeebemühungen zu vermeiden.

anderenfalls wird deine arbeit eine schlechte sein, auch wenn es deinem lehrer sowie dir selbst gar nicht auffallen wird.


Geschrieben von: Schneekugel am: 21.12.10, 12:24:54
Ich hab Probleme bei den von dir genannten Punkten Therapiemöglichkeit, da ich ehrlich gesagt nicht weiss, was du da gross schreiben könntest. Autismus ist etwas fixes wie jetzt als Beispiel Sehstärke oder Hautfarbe. Ich kann mich stundenlang von irgendwem belabern lassen oder auf einem Pferd rumreiten ^^, das KANN nichts an meiner Sehstärke oder Hautfarbe ändern. Damit entfällt auch die Frage wie die Chancen sind. Also einen eigenen Gliederungspunkt für den Satz: "Autismus kann nicht therapiert werden, daher sind die Chancen gleich Null." finde ich übertrieben oder bestehen deine anderen Gliederungspunkte auch nur aus 1 Satz und das gesamte Referat aus 7 Sätzen? ;)

Was die Filme anbelangt, es sind eben Filme. Das Interesse eines Produzenten für Unterhaltungsfilme liegt schlicht und ergreifend darin möglichst viele Zuschauer zu erreichen, nicht der Realität zu entsprechen. Unterhaltungsfilme über Asperger für ein Referat über Asperger zu analysieren ist als würdest du Pornos zur Erforschung der Sexualität nutzen, "Police Academy" oder "Swat" für die Erforschung von Polizeiarbeit oder den Kinofilm "Braveheart" für die historische Entwicklung Schottlands. Sind alles nette Unterhaltungsfilme, aber zugunsten der Unterhaltung wird eben halt mal reingedichtet was das Zeug hält, da es eben ein Unterhaltungsfilm werden soll, kein wissenschaftlicher Bericht.

Was die Inselbegabungen anbelangt, da gibts keine Regel. Manche haben eine, manche nicht. Die halbwegs glaubwürdigste Erklärung die ich mal gelesen habe war die, dass der hochkomplexe Sozialteil der Rübe sozusagen die falsche Festplattenzuordnung hat. Anstatt halt das übliche Sozialgemurks zu verarbeiten, lädt er dann halt z.B. Mathe da rein. Ist aber auch nur eine These wie viele andere die noch nicht bestätigt sind.


Geschrieben von: Sepia92 am: 09.02.11, 17:53:10
sooo hallo nochmal!
Ich habe mich jetzt über einen Montag ausführlich probiert zu informieren und bin nun mit der schreibarbeit angefangen für die facharbeit.

Bezüglich der Therapiemöglichkeiten habe ich in einem Buch über Therapien gelesen die den Autisten das Leben "vereinfachen" sollen. Das Autismus "heilbar" wollte ich damit auch nicht sagen, sondern das die Lebenssituationen durch diese Behandlungen verbessert werden können. So habe ich das aus verschiedenen Quellen verstanden.
Ist das so? Wenn nicht dann müssen die Informationsseiten und Bücher ja falsch sein und ich könnte meine Facharbeit schon vor Abgabe wegschmeißen...

Meine Gliederung sieht momentan wie folgt aus:
1.Einleitung
2.Was ist das Asperger-Syndrom
2.1 Definition
2.2 Symptome
2.2.1 Asperger in der Kindheit
2.2.2 Soziale Interaktion
2.2.3 Motorik
2.2.4 Negativismus
(2.2.5 Essstörung)
2.2.6 Spezialinteressen
2.2.6.1 Definition / Was ist das
2.2.6.2 Beispiele
2.2.7 Stärken (passt das an dieser Stelle?)
2.3 Diagnose (Fragebogen einbeziehen)
2.4 Ursachen
2.5 Therapie
2.5.1 Allgemeines
2.5.2 Ziel
2.5.3 Therapiemöglichkeiten
2.5.3.1 Lerntheoretische Verfahren
2.5.3.2 Musiktherapie
2.5.3.3 Physikalische Therapie
2.5.3.4 Medikamentöse Therapie
2.5.3.5 Dunkelzimmertherapie
2.5.3.6 Festhaltetherapie (kritisch)
2.6 Verlauf
2.6.1 Kindheit bis junger Erwachsener
2.6.1.1 Schulbesuch
2.6.2 Erwachsenenalter
(2.6.2.1 Arbeit) -> bisher keine Infos
3. Schluss / Fazit

Was haltet ihr davon? Ich bin für Anmerkungen aller Art offen

Hätte vielleicht jemand Interesse das was ich schreibe zu lesen und mir eine Rückmeldung dazu zu geben? Das wäre echt supi
Danke schön, liebe Grüße


Geschrieben von: feder am: 09.02.11, 18:29:40
Das Problem bei Therapien ist, dass da i.d.R. grundlegend falsche Grundannahmen getroffen werden. Um Autisten das Leben zu erleichtern müssen nicht irgendwelche Therapien angewendet oder Medikamente verabreicht werden, sondern es müssen die Lebensbedingungen des Autisten so weit verbessert werden, dass der Autist die Möglichkeit bekommt, sich frei zu entwickeln. Nur von "touch tour nose" bei ABA oder wöchentlichem Reiten mit "therapeutischem" Hintergrund, verändert sich an den Lebensbedingungen des Autisten nichts zum positiven. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Viele Studien scheinen davon auszugehen, dass Autisten ohne geeignete "Therapien" nichts von sich aus lernen, nichts können und Gefahr laufen lebenslang auf dem Leistungsniveau zu bleiben, das sie als kleine Kinder (unter womöglich widrigsten Umständen) aufweisen. Wenn dann den Kindern versucht wird grundlegendste Dinge anzutrainieren, die sie ohne Therapie womöglich sogar noch viel besser (und v.a. zwanglos) gelernt hätten, dann erleichtert das den Autisten nicht das Leben.

Warum willst du eigentlich die Dunkelzimmertherapie behandeln? Die ist doch in Europa eh nicht so verbreitet?

Allenfalls würde ich mir die Arbeit gerne durchlesen, warum stellst du sie nicht einfach ins Forum, dann können sich alle beteiligen? (ggf. mit Hidden-Funktion, dann kann sie nicht durch Google gefunden werden)


Geschrieben von: Antika am: 09.02.11, 18:39:08
Fände es auch interessant deine Facharbeit zu lesen.


Geschrieben von: feder am: 09.02.11, 18:43:57
Warum eigentlich die Beschränkung auf Asperger? 2012 soll Asperger eh aus dem revidierten DSM gestrichen werden. Von einem Autismusspektrum auszugehen finde ich angebrachter.


Geschrieben von: 55555 am: 09.02.11, 18:54:46
So eine Gliederung sagt wenig aus, finde ich. Dann weise ich ergänzend nochmal auf die erheblichen Gefahren durch diese fast immer zweifelhaften Therapien hin, wozu ja auch der ESH-Site und im Lexikon des Forums auch schon allgemein einiges nachgeleen werden könnte, was wenn ich nach der Gliederung gehe wohl noch nicht erfolgt ist.


Geschrieben von: starke Dame am: 09.02.11, 19:20:01
Ja, stimmt, komischerweise ist nur bei der Festhaltetherapie ein (kritisch) angegeben.

Sind die anderen Foltermethoden ABA und Verhaltenstherapien nicht kritisch. Ich finde körperliche Gewalt genauso schlimm wie diese zwanghafte Konditionierung.

Was ist mit den ganzen tiergestützten Therapien? Es dient nur dazu Reibach zu machen.

Ich sehe auch nicht irgendetwas das darauf hinweist, dass hier in irgendeiner Art und Weise auf die Meinung von Autisten Wert gelegt wird, oder soll das dann der Schlußsatz unter Fazit werden?

- na, das kann ja heiter werden.


Geschrieben von: zoccoly am: 09.02.11, 19:40:50
Zitat:
Das Autismus "heilbar" wollte ich damit auch nicht sagen, sondern das die Lebenssituationen durch diese Behandlungen verbessert werden können. So habe ich das aus verschiedenen Quellen verstanden.
Ist das so? Wenn nicht dann müssen die Informationsseiten und Bücher ja falsch sein und ich könnte meine Facharbeit schon vor Abgabe wegschmeißen


Das Problem ist doch einfach, dass die meisten Bücher von NA geschrieben sind.
Sie gehen von sich aus, von ihren Werten und entscheiden, was A braucht, um "glücklich" zu sein.
Wenn du deine Gliederung mit diesem Inhalt füllst, wird es eine weitere für den Mülleimer sein.
Der Inhalt deiner Arbeit kann also sowohl gut, als auch verdammt schlecht sein, je nachdem auf welchen Standpunkt du dich einlässt.
Nimm die ganzen Therapien rein, nimm sie auseinander und zeige auf, dass die meisten schädlich sind, begründe und beweise.

Edit: Ich empfinde den Inhalt, der aus deiner Gliederung ersichtlich ist, ziemlich umfangreich.
Wenn halbwegs etwas Solides herauskommen soll, würde ich die Arbeit stark eingrenzen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 09.02.11, 21:41:41
Die Gefahr bei sepia 92 ist ähnlich wie sie bei mir auch einmal war.
Sie ist eine konditionierte NA, die vielleicht noch zu jung ist, das zu erkennen. NA werden auf "richtiges Verhalten" erzogen und können in den meisten Fällen garnicht differenzieren, was sie freiwillig tun oder was ihnen "mit der Muttermilch" eingegeben wurde.

Das geht von "falsches Händchen, nimm das richtige sonst darfst du nicht weiter spielen" über "Gib Onkel Willi einen Kuß, er gibt dir immer soviel Taschengeld" über "Sag dem Lehrer lieber nichts, sonst kriegst du eine schlechte Note" bis hin zu "Wenn du Papa verärgerst, lässt er dich nicht mit dem Auto fahren". Von diesem geformten Sein kann nur der Standpunkt als richtig empfunden werden, der als der Richtige beigebracht wurde.

Hinzu kommt die mitgegebene "Weisheit", dass wenn eine Mehrheit etwas für richtig erachtet, die Mehrheit auch Recht haben muss.

Was hat sie zu erwarten, wenn sie sich entschließt, eine Ausarbeitung zu schreiben, die als Literaturverzeichnis "nur" eine Autistenbefragung angibt? Im besten Falle bewertet diese Arbeit ein autistischer Lehrer, im zweitbesten ein Lehrer mit Sinn für Exotik oder was eher zu befürchten ist ein Lehrer, der sich an die gängige Lehrmeinung hält.

Hier spätestens stellt sich die Frage sepia 92: Wessen Meinung willst du vertreten und hast du eine eigene, die vielleicht allen deinen Mut braucht und eine "schlechte" Note in Kauf nimmt?

Ich habe mich in einer wichtigen Prüfung einmal zwischen einer guten Note und meinem Rückgrad entscheiden müssen und habe mich für die schlechte Note entschieden. Auf diese schlechte Note bin ich stolz, ganz besonders, wenn es mir mal nicht gelingt, allein in Opposition zu gehen. fröhlich