hjqsra
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geändert von: hjqsra - 16.10.19, 00:33:55
Für das Fangen von Spinnen und Fliegen gibt es heute spezielle Lebend-Fänger. Bei Spinnen mit Verlängerungsarm, so dass man Abstand zu ihnen hat. Die Fliegen werden in ein Behälter gelockt, in dem sie gezielt zum Duft geführt werden und zurück ist der Weg so kompliziert, wie er es hin ohne Duft gewesen wäre.
Ich habe lange keiner Fliege was zu Leide getan und sie vor anderen gerettet, bis ich eine Invasion in meiner alten Wohnung hatte, der ich zeitlich nicht Herr geworden und statt dessen aggessiv geworden war, weil sie mich permanent anflogen, auch wenn ich sie hundert Mal abschüttelte und sie auch anderweitig Futter finden konnten. Die Wut überdeckte die Trauer? Wenn sie dann platt waren, habe ich meine Trauer abgespalten, in dem ich möglichst nicht hingesehen habe, wenn ich sie dann mit der Fliegenklatsche aufgehoben habe. Ich versuchte es mir zu rechtfertigen damit, dass die nur wenige Tage leben. Was aber kein Argument sein sollte. Dabei habe ich als Kind mal ein Gedicht über eine Fliege geschrieben. Ich mochte die früher ein bisschen.
Ich rette Insekten auch aus Gewässern, obwohl ich leidenschaftlich gern entspannt im Wasser liege. Meist erlaube ich mir dann erst wieder Entspannung, wenn ich bei einem flüchtigen Blick keine Fliege mehr gesehen habe, auch wenn ich weiß, dass das ganze Wasser voll damit ist.
Als ich früher mitunter aufgrund meiner Verzweilfung teilweise noch Spinnen tötete, beschlich mich im Anschluss meist noch tagelang ein stark bedrückendes Trauergefühl. Irgendwann schaffte ich es ein Glas zu benutzen. Ich denke bei denen wirkt die Tötung weniger dramatisch, weil man sie nicht in ihrer Angst sieht. Wenn man Mäusen das Genick bricht, merken die in der Sekunde zwar vielleicht auch wenig, aber der Moment, in dem man sie nimmt haben sie Angst, was man in den Augen sehen kann.
Was die Lebendfütterung bzw Fleischkonsum betrifft frage ich mich, warum man heute Fleisch nicht ganz einfach klont.
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