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Geschrieben von: Ozelot am: 29.10.10, 20:37:11
Zitat:
Edit: Hast du den Fakt ignoriert, dass die Person als UNENTSCHLOSSEN dargestellt wird?


Das kann sein, weil ich mehr auf mögliche Metaphern geachtet habe. Es wurde uns gesagt, dass man bei Analysen auch auf solche Sachen achten soll. "hell erleuchtet" hatte ich mir Bildlich vorgestellt, dass man sich in diesem Bereich wohlfühlt. hell = wohlfühlen

Du hast die Begriffe Unentschlossen und Abschätzig in Großbuchstaben geschrieben. Sind das Wörter auf die man achten sollte wenn man sowas Analysiert?

@ anne1
auf solche Gründe müsste man kommen. Das sie was gegen Asylanten haben könnte, hatte ich mir gedacht aber das auch die Verkäuferin eine Person mit Gefühlen ist darauf sollte ich allgemein bei der nächsten Analyse achten. Also insgesamt auf alle Figuren in der Geschichte.

@ hans
Ich überlese solche wichtigen Wörter, weil sie mir auch eher wenig Informationen geben. Manchmal halte ich mich auch an Textpassagen zu lange auf wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht nur schaffe es selten die jeweiligen Absichten herauszufinden. Generell werden wir bis zum Abitur (Abendgymnasium) uns öfters mit Analyse beschäftigen. Ist also ein Thema was für die Deutschnote entscheident ist. Ich freu mich wenn wir Sachtextanalysen machen, da dort keine zwischenmenschlichen Beziehungen sondern nur Fakten vorkommen werden.

Aber danke an alle für die Informationen und Hilfen.


Geschrieben von: haggard am: 29.10.10, 20:47:13
älteres: klick und klick.

edit:
hast du dafür einen nachteilsausgleich?


Geschrieben von: Ozelot am: 29.10.10, 20:59:09
Danke für die Links. Nächstes mal suche ich bei älteren Beiträgen ob das Thema was ich Ansprechen will vorhanden ist.

Ja hab ich. Als Nachteilsausgleich habe ich die Möglichkiet einer sonstigen Leistung. Ich kann eine Hausarbeit oder Referath über das Thema was mir vorgegeben wird schreiben. Die Benotung erfolgt gleich einer schriftlichen Klausur also 60%. Allerdings kann ich das nur einmal pro Semenster in Anspruch nehmen.


Geschrieben von: drvaust am: 30.10.10, 01:19:10
Bei Interpretationen komme ich oft zu anderen Ergebnissen, aber die sind meistens nicht falsch, ich sehe das eben anders.
In Deutsch hatte ich damit wenig Probleme, weil es da um die richtige Methodik ging. Wenn ich zu einer Interpretation kam, die ich richtig erklären und begründen konnte, war das richtig. (Oft scheiterte ich aber an der Zeit, wurde nicht fertig.) Interpretationen sind Ansichtssache, da gibt es kein absolut richtig, sonst wären es Erkenntnisse.
Hattet Ihr die Geschichte im Unterricht behandelt? traurig Manche (schlechte) Lehrer wollen ihre Interpretation sehen, alles andere ist falsch.


Geschrieben von: zoccoly am: 30.10.10, 01:41:38
Zitat von Ozelot:
Du hast die Begriffe Unentschlossen und Abschätzig in Großbuchstaben geschrieben. Sind das Wörter auf die man achten sollte wenn man sowas Analysiert?


Ich denke ja, das sind die einzigen Hilfsmittel, um nicht ganz in der Analyse "daneben zu liegen". Gerade wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht, würde ich auf die Adjektive achten.


Geschrieben von: akinoM am: 30.10.10, 08:44:56
Zitat von zoccoly:
Gerade wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht, würde ich auf die Adjektive achten.


Danke für den Tipp


Geschrieben von: Herr Meier am: 30.10.10, 09:51:06
Zitat von zoccoly:
Eine Interpretation wurde von meinen Lehrern als richtig anerkannt, wenn sie begründet wurde und schlüssig war.


Genau so habe ich das auch mal gelernt. Alles andere macht auch keinen Sinn, wenn man sich mal fragt, was die Schüler eigentlich lernen sollen: Eine vorgefertigte "Interpretation" einer bestimmten Geschichte wiedergeben können, das nützt doch niemandem etwas. Das Ziel solcher Aufgaben ist doch, daß sie lernern, mit Texten umzugehen und darin einen Sinn zu erkennen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 30.10.10, 10:02:50
Mancher Lehrer "lehrt" Schüler auch (unbewußt), genau das zu schreiben, was der Lehrer hören will und geben auf diese Weise Rüstzeug mit ins Leben, wie man durch Situationen kommt, in denen Individualität zu Nachteilen und Ungerechtigkeiten gereicht.


Geschrieben von: Mama am: 30.10.10, 10:11:37
Ich möchte noch einmal penetrant darauf hinweisen, das es sich bei Ozelot´s Ausgabe um eine Textanalyse handelte. Entschuldigung, wenn ich damit nun nerve.


Geschrieben von: feder am: 30.10.10, 10:20:55
In diesem Fall möchte ich darauf hinweisen, dass deine vorher erwähnte Unterscheidung Textanalyse – Interpretation unsinnig ist. Die mögliche Absicht des Autoren wird im Rahmen einer Textbetrachtung heutzutage wohl von keinem Literaturwisenschaftler mehr ernsthaft diskutiert, nur rückständige Deutschlehrer reiten noch darauf herum.

Eine Textanalyse soll nach üblichem Verständnis den Text in seinen formalen Gegebenheiten analysieren, also Aufbau, Stil, Sprache etc. Darauf baut dann die Interpretation auf. Im normalen (auch wissenschaftlichen) Sprachgebrauch, werden aber auch Interpretationen mitunter als Textanalysen bezeichnet (Interpretation wirkt mitunter zu schwammig und kann überstrapaziert werden).


Geschrieben von: Mama am: 30.10.10, 10:23:53
Zitat von feder:
In diesem Fall möchte ich darauf hinweisen, dass deine vorher erwähnte Unterscheidung Textanalyse – Interpretation unsinnig ist.

Unsinnig aus Deiner Sicht?


Geschrieben von: feder am: 30.10.10, 10:34:06
Allgemein unsinnig. Textanalyse ist ein Fachbegriff aus der Textlinguistik.