Frittierfett
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Hallo Leute!
Ich habe folgendes Problem:
Ich habe Asperger, und habe deswegen auch vor 3 Monaten beim zuständigen Amt einen Schwerbehindertenausweis
beantragt (man bekommt als Aspi ja zwischen 50 und 80 Prozent) doch es wurde mir gerade einmal eine
Persönlichkeitsstörung mit 20% Grad der Behinderung bescheinigt. Ich habe zwar 1 Monat Zeit, dagegen Widerspruch
einzulegen, was ich auch auf jeden Fall tun möchte. Doch ich wollte euch Mal um Rat fragen, ob ihr mir helfen
könnt.
Mein Vater meinte, heute sind die Behörden sehr vorsichtig, mit der Ausstellung von Schwerbehindertenausweisen,
damals haben die damit regelrecht um sich geworfen. Mein Vater hatte irgendwann mal ein paar Rückenschmerzen,
und hat deswegen gleich 60% bekommen, und konnte in Frührente gehen etc.
Ich bin jetzt 23, und als ich 15-16 war, hatte ich einen 6-wöchigen Aufenthalt in einer Psychiatrie, wo man
mein Aspi diagnostiziert hat, allerdings als Differentialdiagnose (gegenübergestellte Diagnose) zu einer
Störung der Sozialverhaltens mit depressiver Störung. Dann wurde ich, als ich 18 war, noch einmal begutachtet,
diesmal allerdings nicht stationär sondern so tagsüber, und dort wurde mir eine beginnende emotional instabile
Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
Diese beiden Einrichtungen habe ich in meinem Antrag auch genannt. Ich habe selber mal gelesen, was einen Aspi
ausmacht, woran er leidet, wie er sich fühlt etc, und ich habe mich zu 100% damit identifiziert! Also ich finde,
ich habe auf jeden Fall Aspi, nur ist es eine Frechheit, dass die Behörden das nicht anerkennen.
Was kann ich nun tun? Eine Freundin von mir, welche meiner Meinung nach viel weniger "aspergisch" ist, war auch mal
inner Klapse, ihre Eltern haben dann den Ausweis beantragt, und sie hat eben mal 80% bekommen. Das kann doch wohl
nicht daran liegen, dass sie Privatversichert ist und ich nicht, oder?
Naja, ich würde erstmal als Argumente anführen, dass die Gutachten alt sind (das jüngste grad mal 5,5 Jahre), und
sich in dieser Zeit die Persönlichkeit stark Verändert hat und sich mein Aspi seitdem stärker ausgeprägt hat.
Und ich würde gerne ein aktuelles Gutachten erstellen lassen. Ich studiere aber, und habe keine Zeit für einen
längeren stationären Aufenthalt.
Wisst ihr, wer mir mein Aspi bescheinigen kann?
Die Mutter der Freundin meinte auch, dass selbst unter Psychologen das Thema Asperger kaum bekannt ist, und nur
wenige sich "trauen" dies zu diagnostizieren, und viele kaum Ahnung vom Thema Asperger haben, und daher lieber
auf andere Diagnosen wie Borderliner, Depressionen oder ganz einfach "Persönlichkeitsstörung" ausweichen,
weil sie dann meinen, auf der sicheren Seite zu sein. In letzter Zeit wird Asperger aber immer häufiger
diagnostiziert.
OK, so weit so gut, ich freue mich über eure Antworten.
Viele Grüße
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