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Autor Nachricht
Gabi
(Angehörigenbereich)

55555... so isses kann ich nur bestätigen... und alles andere ist ein Tanz um den Heißen Brei der zu gar nichts führt ...L.G.Gabi

@ Lumpi über Obdachlosikeit entscheidet der den es betrifft selber er könnte auch wenn auch nur eine kleine Wohnung haben ... Sozialhilfe oder Harz 4 finanzieren das und auch noch die Heizkosten aber man muss sich eben drum kümmern und Beantragen und da scheitern diese Existenzen weil sie das nicht gebacken kriegen vor lauter Suff die werden erst munter wenn das Geld versoffen ist und dann sitzen sie irgendwo rum und betteln sich die nächste Pulle zusammen und sind wieder glücklich ... bis der Entzug wieder kommt usw. nein mir tun diese Leute nicht leid sie wollen es ja so haben ...es ist ihre Entscheidung wenn sie so leben wollen ...sie müssen es aber nicht ...L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
09.12.10, 12:27:15
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Mama
(stillgelegt)

Bist Du Dir sicher, Gabi?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
09.12.10, 12:45:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Manche kommen mit dem Amtsmobbing nicht klar. Es verhungert ja auch niemand freiwillig wie damals in Speyer (soweit ich mich recht erinnere).

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.12.10, 13:12:21
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Antika
(Autistenbereich)

Ich weiß ja nicht wie das mit Harz IV so in Deutschland geregelt ist, und ob dies von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist. Aber wer hier wo ich lebe von heute auf morgen auf die Straße gesetzt wird, der ist erst mal ohne Wohnung. (Das ist eine lange Geschichte, die möchte ich jetzt hier aber nicht erzählen)

Da kann man jetzt nicht so pauschal sagen dass da jeder selbst dran schuld ist. Ich bin damals von Amt zu Amt gelaufen, um eine Wohnung auf die Schnelle zu bekommen. Aber die hatten nichts für eine vierköpfige Familie. Es gab zwar eine kleine Wohnung zu vermieten, da diese Wohnung aber kein Bad besaß, wurde uns die Wohnung verweigert. Man darf anscheinend in Deutschland keine Wohnungen ohne Bad vermieten. So wurde es mir damals jedenfalls gesagt. (Ist 10 Jahre her)

Wir sind dann bei meiner Schwester auf dem Speicher untergebracht worden, da sie selbst nur eine kleine Mietwohnung hat. 6 Wochen haben wir dort gelebt, und da es sich um eine Wohnung handelte die dem Staat gehörte, durften wir auch nicht länger dort bleiben. Dann hatten wir aber endlich Glück und fanden eine kleinere Wohnung für uns vier Personen. Aber nur durch Glück bekamen wir diese Wohnung und intensiven Suchens meinerseits.

Auf dem Amt wo ich um Hilfe gebeten hatte wurde ich jedes mal wieder abgewiesen mit dem Satz: Wir sind doch hier nicht von der Wohlfahrt.
Ich kann daher die Menschen schon etwas verstehen, wenn sie in solchen Fällen zum Alkohol greifen. Man braucht da nämlich sehr starke Nerven, wenn man es mit solchen Ämtern zu tun hat. Und diese Nerven hat nicht jeder Mensch. Wenn dann auch noch andere Sachen und Probleme dazu kommen und es keinen gibt der einem hilft, dann flüchtet man in den Alkohol. Das ist natürlich keine Lösung, aber ich denke mal in diesen Momenten betäubt er und „hilft“ einem diese Situation zu ertragen. Aber der Schuss geht natürlich irgendwann nach hinten los, denn man schafft sich nur noch mehr Probleme.

Wir haben in dieser Situation nicht zu Alkohol gegriffen, aber wir sind dann in eine leichte Depression gefallen und wurden beide (mein Mann und ich) auch noch krank. Mein Mann erlitt in dieser Zeit einen Hörsturz nach dem anderen und auch ich bekam zweimal einen Hörsturz. Dann hatte mein Mann noch im selben Jahr einen schweren Arbeitsunfall und einige Wochen später hatte er noch einen Unfall im Straßenverkehr, den aber ein anderer verursacht hatte da dieser andere sich das Leben nehmen wollte. Das sind alles Dinge die einen Menschen dann noch zusätzlich belasten. Und wer dann erst mal zum Alkohol gegriffen hat und nun nicht mehr davon los kommt, der hat ein neues Problem.

Mir tun diese Leute schon sehr Leid, denn man weiß ja nicht was die so alles durchgemacht haben bis so weit unten angekommen sind.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
09.12.10, 13:16:26
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Mama
(stillgelegt)

Ein Verwandter von mir hat vor ca. 10 Jahren sein Zuhause durch ein Feuer verloren.
Seine Frau, seine Schwiegermutter und sein Schwiegervater hatten nur noch das was sie anhatten (Schlafanzüge). Sie waren nicht versichert.
Die Stadt bot in der gleichen Nacht ein Platz in einem Obdachlosenasyl an. Bis sie sich wieder erholt hatten (neue Wohnung, Kleidung) vergingen mehrere Wochen. Die Familie hat ihnen in dieser Zeit geholfen. Was ist wenn man keine Familie hat?

Es gibt viele Lücken im System. Wenn ein Mensch in diese Lücke fällt, ist es nicht seine Schuld.
Es ist nicht richtig diese Menschen zu verurteilen, man sollte immer bedenken, das man selber in diese Lücke fallen kann.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
09.12.10, 13:37:14
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Gabi
(Angehörigenbereich)

Ja alles richtig aber von den Fällen die hier beschrieben sind ist es dann doch soweit gekommen dass es wieder in Ordnung kam auch wenn man eine schwere Zeit durchmachen musste sich aber mit einer Flasche in die Ecke setzen ist doch keine Lösung dann muss man eben aktiv werden und so lange kämpfen bis man etwas erreicht hat auch wenn es erstmal nicht das optimale ist... ich verstehe ja auch dass mann mal schwach wird aber dann muss man doch erkennen dass man so auch nicht weiterkommt ... es gibt Streetworker die sich um Obdachlose kümmern ich habe mit welchen geredet die gehen zu diesen Menschen hin die haben Termiene aber sind zu besoffen noch um aufzustehen und dahin zu gehen pöbeln den Streetworker noch an ... was bitte soll man da machen ?
Es gibt auch Menschen die sind zu stolz zum Amt zu gehen oder sie werden dort so schwer getroffen in ihrem Stolz dass sie da nicht mehr hingehen können ... ja aber die versaufen das bisschen was sie haben auch nicht und die ...die tun mir wirklich leid ...L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
09.12.10, 14:05:31
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Mama
(stillgelegt)

Ich kann da keine Grenze ziehen.
Für mich ist es aber ein Unterschied ob ein Mensch zur Flasche greift wenn er alles verloren hat, oder dadurch alles verliert.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
09.12.10, 14:12:40
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Gabi
(Angehörigenbereich)

Erstmal verlieren viele Menschen alles dadurch dass sie zur Flasche greifen immerwieder wenige Familien machen das immer wieder mit Pöbeleien ,Prügelei ,Ärger mit den Nachbarn sich schämen müssen, für den Angehörigen ,erniedrigen lassen usw. es kommt zur Trennung ja deshalb muss man ja dann erst recht saufen ,Arbeitsplatzverlust ...Miete nicht mehr zahlen können rausschmiss auch wenn der Vermieter lange braucht ihn rauszuklagen irgendwann ist es soweit ...lass kommen ... auf die Strasse weitersaufen ach was ist die Welt doch Kalt und Herzlos ...irgendwer schmeißt mir schon was in meinen Becher damit ich mir nacher wieder Alk besorgen kann oder mal was klauen und und ...nein das unterstütze ich nicht ...lieber würde ich jemandem Mut machen doch noch mal zum Amt zu gehen und sein Recht einzufordern und ihn sogar an die Hand nehmen und mitgehen und helfen ja auch mit Geld aushelfen wenn er nicht mehr weiterweiß und es nicht versaufen muss und das habe ich auch schon getan aber Kategorie ...Hauptsache ich habe Alk oder Stoff ich bin jetzt dicht lasst mich in Ruhe ...Nein ... L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
09.12.10, 15:04:26
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Lumpi
(Standard)

Eine leider sehr verbreitete Meinung daß Obdachlos ihr Schicksal selbst zu verantworten hätten. Solche Fälle mag es ja durchaus auch geben.
Der von mir erwähnte Obdachlose hingegen war vor seiner mittellosen Zeit erfolgreicher Immobilienhändler, bis sein Partner mit dem Vermögen durchbrannte und ihm nur noch die Schulden und Hypotheken blieben, welche sich die Gläubiger natürlich gerichtlich einklagten. Alkohol hatte in seinem Berufsleben garkeine Rolle gespielt, bis vielleicht mal bei festlichen Anlässen ein Glas Wein. Natürlich versuchte er beim Amt Unterstützung zum Lebensunterhalt zu beantragen, da jedoch seine verbliebenden zum Teil abrißreife oder zumindest stark sanierungsbedürftigen Immobilein nicht zwangverteigert werden konnten, galt er als vermögend, und somit nicht berechtigt Sozialleistungen zu empfangen. Dann machte er den nächsten Fehler, er verschenkte die verbliebenen Ruinen, welche nur Geld fraßen, aber nichts einbrachten. nach Ansicht des Amtes hätte er sic allerdings verkaufen oder zumindestens vermieten müssen um seinen Lebensunterhalt zu sichern (was bei polizeilich gesperrten Häusern auch nicht so einfach ist.
Zwar hätte er mittels Rechtsbeistandes Unterstützung zum Lebensunterhalt erzwingen können, jedoch hätte der Rechtsbeistand im Voraus bezahlt werden müssen. Und das ist sicherlich nur eine Geschichte wie man von ganz oben nach ganz unten fallen kann, ich möchte nicht wissen wie vielen Obdachlosne ein ähnliches Schicksal zu Teil wurde. Ich für meinen Teil kann mir gut vorstellen, daß solche Menschen nicht nur wirtschaftlich sondern auch seelisch ruiniert sind.

Viele Grüße

Lumpi
09.12.10, 15:33:27
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MerriS
(stillgelegt)

ihr vergesst da die seite der seele.., man kann alles haben.., aber dennoch sehr sehr unglücklich sein, weil man nicht das hat, was die seele braucht.. wie liebe, freude, kraft..

alkohol wirkt dabei dann paradox.. zuerst unterdrückt es die seelischen qualen,.. ersetzt das was in einem fehlt..bis es dann sich umkehrt und die inneren verdrängten gefühle hervorkommen und sich durch alk extrem verstärken.. was bis zur depression führen kann

manch einer braucht vielleicht den alk um wieder das innere zu fühlen und nach außen zu bringen, reden zu können, die mauern in einem brechen zu können... ich kann mir da durchaus vorstellen dass alk auch therapeutisch einen nutzen haben kann.. da muss es dann halt nur kontrolliert und zweckorientiert unter aufsicht eingesetzt werden..

wichtig aber dennoch.. immer die ursachen lösen.. denn keiner trink nur wegen genuß regelmäßig zu viel alk.. nehme ich an
09.12.10, 16:36:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Lumpi:
Zwar hätte er mittels Rechtsbeistandes Unterstützung zum Lebensunterhalt erzwingen können, jedoch hätte der Rechtsbeistand im Voraus bezahlt werden müssen.

Diese Angabe halte ich für sehr fragwürdig, aber das soll von mir her der Person keine Schuld aufladen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.12.10, 17:40:18
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Lumpi
(Standard)

@55555,
ich kann nur das wiedergeben was mir dieser Obdachlose erzählte, es klang für mich sehr glaubwürdig. Die Sozialämter sind auch nicht gerade bekannt dafür, daß sie ihre "Klienten" über ihre Rechte und Möglichkeiten aufklären, ja man hat mitunter sogar den Eindruck, als wenn es um das eigene Geld der Sozialamtmitarbeiter ginge.

@MerriS,
sehr interessanter Beitrag, der mich zum Nachdenken anregt - ja, wenn ich mal Alkohol konsumiere tritt erst einmal eine wohlige Art von Euphorie ein, ein mir sehr angenehmer Zustand, der sich jedoch bei zunehmenden Mengen ins Gegenteil verkehrt. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nicht täglich trinken würde, wäre täglich Alkohol im Hause, nur meine Frau kauft keinen, und ich vergesse beim Einkaufen meistens alkoholische Getränke, oder habe schon so viel eingekauft daß diese nicht mehr in meine Tasche passen. Heute abend wollte ich mit meiner Frau ein Glühwein trinken, bin extra da zu einkaufen gegangen - jetzt hab ich Brot doppelt, Kloopapier doppelt, Wurstbelag doppelt Süßigkeiten doppelt...nur eine Kleinigkeit nicht: "den Glühwein". Naja, essen wir halt die Zimtsterne mit einer Tasse Tee ;)

Viele Grüße

Lumpi
09.12.10, 18:17:32
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