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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Baulich meint die Gestaltung des Gebäudes selbst, sowie deren Platzierung.

Welche Faktoren wären euch wichtig? Schalldämmung ist vermutlich weitreichend gewünscht? Wie steht es mit dem Grundriß? Man kann Gebäude so bauen, daß sich die Nachbarn häufige roder weniger häufig über den Weg laufen, mehr oder doch weniger verweilen, um zu plaudern.

Dann wäre da wohl auch noch wieder die Frage nach Stadt oder Land, was Autisten nach bisherigen Erfahrungen ziemlich unterschiedlich halten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.08.10, 11:42:24
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akinoM
(Autist)

Auch wenn ich jetzt nicht ganz wunschgetreu hinsichtlich der Örtlichkeiten wohne, so habe ich aufgrund voran gegangener Erfahrungen ganz klare Vorstellungen wie die beste Platzierung auszusehen hat.

Einfamilienhaus freistehend in ruhiger Wohngegend, von mir aus auch ein Haus mitten im Wald (wenn da das ganze Ungeziefer nicht wäre). Damit meine ich z.B. keine Schule, Kindergarten, Kirche mit regelmäßig schlagender Turmuhr, Feuerwehr, Gewerbegebiet, Disko, Gaststätte, Schwimmbad oder sonstige Sammelplätze für laut grölende Jugendliche und keine Hauptverkehrsstraße in meiner unmittelbaren Nähe. Alles schon erlebt - es war die Hölle für mich. Habe ich jetzt alles nicht mehr. Nur noch den direkten Nachbarn (da leider "nur" Doppelhaushälfte und das auch noch in der hier verbreiteten Ständerbauweise), deren Kinder die Holz-/Metallwendeltreppe rauf und runter poltern, die morgens um 7.00 Uhr (auch sonntags) von Vater und Mutter angebrüllt werden oder sich selbst laut kreischend streiten und/oder prügeln und wo selbst sonntags mittags Rasen gemäht wird (gestern) ...
02.08.10, 12:11:04
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Einer meiner Nachbar hat sein Haus so gebaut, dass er in die Garage hineinfahren und aus dieser hinaus unbehelligt zur Haustür durch einen 2m hoch ummauerten Hof gelangen kann. Haustür und Hoföffnung liegen in Richtung Wald, die Terrassentüren in Richtung Wiesen.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
02.08.10, 19:05:11
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feder
(Autistenbereich)

Ich wollte "schon immer" möglichst ländlich leben. Ob ich damit auch tatsächlich glücklich wäre – keine Ahnung.

Wichtig finde ich auf jeden Fall gute Schalldämmung und allgemein ruhige Lage (habe ich jetzt angeblich auch). Den Nachbarn tendenziell weniger zu begegnen und auch nicht immer wieder mal mit denen plaudern zu müssen, auch wenn meinerseits kaum Interesse daran besteht, fände ich auch gut.
02.08.10, 22:29:07
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drvaust
(stillgelegt)

traurig (Konkret will ich lebenslang nicht anders als jetzt wohnen, keine Veränderung.)

Ich würde am liebsten mitten im ruhigen Wald wohnen (hatte ich schon), aber gleichzeitig in einer Großstadt.
Das geht nicht, also ruhige Lage (z.B. an einem unwegsamen oder gesperrten Park) in einer Großstadt.

Das Haus möglichst stabil mit dicken Wänden, damit ich nichts durch die Wände höre.
Oder Einzelhaus für mich. Eigener Eingang, damit ich nicht Nachbarn begegne.

Die Wohnung mit klarem Grundriß, praktisch und pflegeleicht.
Ein abgeschlossener Vorraum an der Wohnungstüre, damit ich unerwünschte Besucher spätestens dort stoppen kann.

Dann hätte ich aber ein Problem. Ich kann schlecht Kontakt aufnehmen.
Wenn ich alleine, ohne Nachbarn, leben würde, würde ich evtl. zu wenig Kontakt haben.
zwinkern (Wenn die Welt untergeht, muß man mir das extra sagen, sonst verpasse ich das.) zwinkern
03.08.10, 02:44:29
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Leah
(Autistenbereich)

Früher hatte ich den Wunsch, ländlich zu wohnen, am liebsten auf einem Aussiedler- (oder Einsiedler?-) Hof, weit weg von anderen Menschen. Ich habe dann viele Jahre in einer DHH in lädlicher Umgebung gewohnt und fand es nicht so toll, wie ich es mir zuvor vorgestellt hatte. Am nervigsten fand ich den fehlenden ÖPNV und die unerwünschten Nachbarschaftskontakte.

Mittlerweile lebe ich wieder in einer Großstadt, das passt für mich am Besten. Die Fenster sind sehr gut schallisolierend, d.h. ich kann mich entscheiden, ob ich absolute Ruhe (solange niemand außer mir zuhause ist) haben möchte oder das Dauerrauschen der vorbeiführenden KFZ-Verkehrs. Das Läuten von Kirchenglocken mag ich sehr gerne, ich habe die ersten 17 Jahre meines Lebens in unmittelbarer Nähe von vier Kirchen verbracht. Ich kann meist unbemerkt von der Tiefgarage in meine Wohnung "tunneln", ohne jemandem zu begegnen, das finde ich auch sehr angenehm. Und das wohl Wichtigste zuletzt: endlich habe ich wieder einen sehr gut durchdachten ÖPNV "vor der Nase".
03.08.10, 07:10:08
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horrorvren
(Standard)

Hi,
Früher haben wir eher ländlich gewohnt. Ich fand das aber nicht besonders schön, da man für fast alles (z.B. Ärzte, Drogeriemarkt, Geschäfte für Kleidung etc.) mit dem Auto fahren musste. Im Ort gab es nur einen kleinen Supermarkt.
Außerdem kannte dort jeder jeden und wenn irgendwas passierte redete gleich das ganze Dorf darüber, was mich auch ziemlich genervt hat.

Jetzt wohnen wir in einer größeren Stadt, wo ich mich sehr wohl fühle. Hier kann ich alles Wichtige zu Fuß erreichen und mit dem ÖPNV bin ich in einer Dreiviertel Stunde in der Großstadt.
Wir wohnen in einer ruhigen Gegend und haben ein Reiheneckhaus. Die Häuser sind in einer L-Form gebaut, sodass die Gärten sich nicht direkt "treffen", sondern immer ein Teil eines Hauses dazwischen ist. Also hat man im Garten immer seine Ruhe und begegnet nicht plötzlich irgendwelchen Nachbarn.
Diese Bauweise finde ich persönlich geeigneter als die Art, wie Häuser normalerweise nebeneinander stehen. Allerdings weiß ich nicht, ob solche Häuser wie unseres noch gebaut werden. Unsere ganze Siedlung (zwei verschiedene Arten L-förmiger Reihenhäuser) wurde in den 1960ern gebaut.

Was ich gemerkt habe als wir mal in London im Urlaub waren:
Unser Hotel lag an einer viel befahrenen Straße und man hat auch nachts das Rauschen der vorbeifahrenden Autos gehört und es fiel auch Licht von der Straßenbeleuchtung herein. Meine Eltern konnten dort kaum schlafen, aber ich fand das eher beruhigend. Ich habe dort besser geschlafen als zuhause, wo es ruhig und dunkel war.
03.08.10, 13:09:25
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Bicycle
(Autistenbereich)

Bei absoluter Ruhe und absoluter Dunkelheit kann ich nicht schlafen.
Bei mir ist immer mindestens 10 cm bei der Jalousie offen. Normalerweiße sogar um einiges mehr. Und das arbeiten vom Holz und ab und zu ein Auto das vorbei fährt, beruhigt mich eigentlich genug. Aber absolut gar kein Geräusch, wäre mir zu wenig, deshalb hör ich ab und zu in der Nacht Musik, wenns zu leise ist. Ein Radiosender, wo Dauernachrichten laufen, sind sehr zu empfehlen. Beruhigende Stimmen, keine laute Musik die urplötzlich dazwischen funkt und man denkt dauernt, das einer da ist.

Zum Wohnen.

Am Besten würde mir ein ganz großes Grundstück, ca. 10km von einer Stadt entfernt, gefallen.
Man könnte dann eine Art kleine Siedlung drauf bauen, mit kleinen Häusern, wie sie in den Tropen gebaut werden.
Es dürfen aber nur mit sich selbst zufriedene Menschen dort einziehen.
Und neben dran sind Felder und Tiere, wie auf einen Bauernhof.
Jeder hilft jeden und jeder hilft mit auf den Feldern und bei den Tieren, wie früher.
Ca. 10-16 Personen würden reichen.
Dann vielleicht noch 1-4 Gästehäuser, damit man nebenbei noch etwas Geld verdient und das macht man dann eben zu einen "Erlebnisshotel" und die Gäste müssen mit helfen.

Das wäre meine Traumvorstellung.

Der Grundriss sollte angenehm sein und sich drinnen wohl fühlen können.
Ein rundes Haus mit ca. 100 m² alles auf einer Ebene und oben ist dann nur noch ein großes Zimmer, wo man drinnen meditieren könnte, würde mir persönlich wahrscheinlich am Besten gefallen.

Solange die Personen mit denen ich dann dort wohnen würde, mit sich selbst zufrieden sind, würden sie mich wahrscheinlich auch nicht stören.


03.08.10, 15:50:20
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mor
(Autistenbereich)

Ich hatte mir schon ein paar male überlegt, wie es ist in einer Autisten -WG zu wohnen und was man da so alles beachten sollte oder so.

Auch wenn ich mal nur mal zu Besuch für ein paar Tage und Nächte zusammen mit meine AS-Freunden unter einem Dach geschlafen habe. Es ging nicht gut aus, was so wie es aussah, nicht an mir lag.

Zitat von 55555:
Dann wäre da wohl auch noch wieder die Frage nach Stadt oder Land, was Autisten nach bisherigen Erfahrungen ziemlich unterschiedlich halten.


Das ist die Frage. Stadtleben und Landleben haben ihre Vorteile. Auf dem Land hat man mehr Freiraum, mehr Platz, Nachteil ist aber die Strecke, die man zurücklegen muss, um zb zum Arzt oder Einkaufsladen zu kommen. In der Stadt ist der Vorteil, dass man die Läden und Praxen "vor der Haustüre hat", aber der Nachteil dass so viel Lärm und viel Menschen dort sind.

Mir wäre es lieber, wenn ich mal später in einer Gegend wohne, wo eher meist Senjoren wohnen oder kinderlose Menschen.
04.08.10, 18:17:51
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von mor:
Nachteil ist aber die Strecke, die man zurücklegen muss, um zb zum Arzt oder Einkaufsladen zu kommen.

Das ist nicht unbedingt so, es kommt auf die genaue Lage an. 2km zu einem Supermarkt auf dem Land können auch weniger nervig sein als 1km Weg in der Stadt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.08.10, 21:19:02
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mor
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:

Das ist nicht unbedingt so, es kommt auf die genaue Lage an. 2km zu einem Supermarkt auf dem Land können auch weniger nervig sein als 1km Weg in der Stadt.
Soweit ich weiß, waren es von dort, wo ich wohnte bis zur nächsten Stadt eventuell 21 km entfernt, kam auch drauf an, in welche Stadt man fuhr.

Ich wohnte damals in einem Kaff und es war schon so ca 1 km, bis zur nächsten Gemeinde, aber dort war es hügelig. War nicht weit entfernt, aber sehr hügelig.
05.08.10, 09:23:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 05.08.10, 09:34:35

Die Bezeichnung "Stadt" ist in Deutschland nicht an infrastrukturelle Kriterien gebunden. Stadtrechte werden verliehen. Es gibt auch sehr kleine Städte. Deswegen schrieb ich von Supermärkten, nicht von "Stadt" und meinte mit einem Weg in einer "Stadt", einen Weg in einer nervigeren Umgebung, in welcher sich mehr Reize konzentrieren.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.08.10, 09:32:37
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