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Thema: Was bewirkt ein Overload? (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3915)


Geschrieben von: 55555 am: 23.06.10, 00:36:50
Ja, nur auf Schlaumeierenglisch.


Geschrieben von: Herr Meier am: 23.06.10, 01:15:16
Hatte ich schon vermutet, aber war mir nicht sicher. Dann lieber nachfragen als am Thema vorbeischreiben.

Bei mir ist es noch nie bis zum Äußersten gekommen. Wenn ich merke, daß es zu viel wird, hilft nur flüchten oder für Ruhe sorgen. Typische Anzeichen: Ein Gefühl wie Druck im Kopf, Unruhe, Konzentrationsprobleme, usw.

Da hilft dann nur: Ganz schnell verschwinden. Oder das, was stört, beseitigen. Ich mache z.B. auch gerne mal beim Kunden das Radio aus oder leiser. Die Leute wollen, daß ich vernünftige Arbeit mache, also muß ich mich konzentrieren können. Hat bis jetzt jeder akzeptiert.
Man muß sich das mal klarmachen: In den letzten ca. 100 Jahren hat sich die Technik so weiterentwickelt, da kommt die Evolution nicht mehr mit. So viele Eindrücke kann der Mensch nicht verarbeiten, sonst geht er daran kaputt. Wenn einem das bewußt ist, kann man sich aber drauf einstellen.


Geschrieben von: lea am: 25.06.10, 14:11:15
Ein Overload . . . ist - glaube ich - genau dass was ich jetzt habe.
Es war mir einfach in dieser letzten Schulwoche zuviel.
Heute abend ist noch Abiball - ich bin Tutor, muss also unbedingt hin - und morgen sind Ferien und ich werde dann in ein Loch fallen.
Ich habe Overload für mich immer so beschrieben, dass ich ( wie ein Computer ) schon im abgesicherten Modus arbeite.
Schaffe nur noch alles eingeschränkt, bin extrem müde ( könnte abends um 7 schlafen gehen - ganz gegen meine Gewohnheit ) bin vergesslich usw.
Wenn es mir noch nicht so schlecht geht, kann ich dann exzessiv lesen - obwohl ich dazu eigentlich gar keine Zeit habe - vielleicht ist das dann abschalten.
Wenn es schlimmer ist - wie jetzt - interessiert mich eigentlich gar nichts mehr, ich bin total empfindlich, kann lange ins Leere starren - nicht mal im Internet kann ich noch lesen - also kurz vor´m bluescreen.
Z.Z. fühl´ich mich so.


Geschrieben von: Morticia am: 28.06.10, 00:31:24
[Komplettzitat Vorbeitrag gelöscht, mfg [55555]]

Oh das tut mir leid für dich. Ich kenne das auch, ist ein sehr belastender Zustand. Bei Schule quälen sich in den letzten Wochen vor den Ferien Schüler & Lehrer gleichermaßen durch obwohl eigentlich niemand mehr Lust auf den Unterricht hat.
Die Umstellung nach den Ferien wieder auf früh aufstehen und den ganzen Unterrichtskram ist für die Schüler dann auch wieder extrem hart. Weil man in den Ferien einfach anders lebt und sich daran gewöhnt - besonders bei den langen Sommerferien.


Geschrieben von: Quadriga am: 28.06.10, 14:45:54
Overload ist für mich ein akuter Zustand der Überreizung, in welcher ich neue Informationen nicht mehr verarbeiten kann, zugleich aber sehr sensible bin und jede Information in mich "hineinschießt". Das führt zu einer extremen Anspannung und Überspannung, und jedes neue Signal, vorallem Geräusche (Durcheinandergerede) und Licht, tut mir weh im Kopf; wie Druckwellen durch den Kopf hindurch. In diesem Fall muss ich entweder versuchen mich soweit unter Kontrolle zu bringen, dass ich die Reize möglichst ausblenden kann, oder dass ich es noch irgendwie ertragen kann (was beides nicht immer schaffbar ist), bis es aufhört, oder ich muss fliehen.
Die Reaktion darauf ist häufig ein Ausraster (wenn man es nicht mehr ertragen kann und nicht flieht) oder die Flucht.

Bevor sowas auftritt, ist es im Grunde ähnlich wie im akuten Zustand. Nur ist es noch besser ertragbar, und man kann noch leichter versuchen sich darauf zu konzentrieren, es möglichst auszublenden oder rechtzeitig einen anderen Ort aufsuchen.

Danach, was wohl die Wirkung davon ist, bin ich entweder sehr müde, erschöpft oder ich bin in einem Art Trance-Zustand, in welchem die Reizaufnahme oder -verarbeitung, aber auch die Denkleistung und Handlungsfähigkeit fast komplett oder deutlich bemerkbar ausgeschaltet/eingeschränkt ist. Sowas hatte ich heute sehr häufig, aber es ist wohl auch zusätzlich durch den Schlafmangel / -entzug bedingt.
Die Folgen durch diese Müdigkeit sind dann intensiver Schlafdrang und Unkonzentriertheit. Die Folgen von Erschöpfung sind nicht unbedingt Müdigkeit; man kann auch wach sein, aber dennoch nicht mehr sehr Leistungs- und Denkfähig sein, wie es auch heute und die letzten Tage über war/ist.
Trance ist ähnlich wie Erschöpftheit, nur wohl noch extremer in den Symptomen und mit dem Verlust des Realitätsbezugs und dem Zeitgefühl.
Eine weitere Wirkung kann sein, dass man dannach allgemein noch empfindlicher wird als zuvor, wodurch ein weiter Overload leichter geschehen kann.


Geschrieben von: Bilanga am: 01.07.10, 21:37:22
Hallo

Bei mir ist es auch Situations bedingt mal reagiere ich mit großer Wut und ein anderes mal mit Sprachblokade Handlungsblokade mit oder Aggressivität und dann wieder mit Müdigkeit und Kopfweh mit unter..

Wenn ich nicht auf mich aufpasse komm ich in so eine Spannung rein das ich Heule und mich auch Verletzen möchte

meist fängt das damit an das ich meinen Kopf irgendwo gegen haue ...