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Thema: Lieblingslieder/Hasslieder/Stimmungen (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3862)


Geschrieben von: BlauesBuch am: 04.06.10, 21:03:32
Mich würde einmal interessieren, ob ihr eine bestimmte Musikrichtung bevorzugt oder was euch an bestimmter Musik eher und was überhaupt nicht gefällt. Habt ihr Lieblingslieder? Oder fallen euch Lieder oder Musikstile ein, die euch überhaupt nicht gefallen? Warum ist das so?

Ich könnte von mir bspw. sagen, dass ich, naja nennen wir es mal "unvorhersehbare" Musik bevorzuge, bei welcher sich der nächste Ton oder die nächste Harmonie nicht unbedingt schon erahnnen lässt. Das ist zum Beispiel beim Wechsel von Tonarten innerhalb des Liedes der Fall. Gar nicht leiden kann ich Hardrock oder Metal, wobei sich oft nichteinmal mehr eine Melodie erkennen lässt.

Wie ist das bei euch?

Findet ihr auch, dass die bevorzugte Musik meist stimmungsabhängig ist? Oder habt ihr auch schon einmal die Beobachtung gemacht, dass Musik Stimmung beeinflussen, also unterstützen, verdrängen oder gar umkehren kann?


Geschrieben von: Bicycle am: 05.06.10, 01:49:36
Ich spiel Klavier. Da fang ich meistens mit ganz normalen Übungen an das die Finger locker werden und geh dann zum Traurigen über, weil ich eigentlich in mich hinein traurig bin und dann wirds immer fröhlicher, aber alles inprovisiert und nicht irgendwelchen Musikstil.

Beim Anhören von Musik kommts auf die gerade Emotionalelage an.

Trashmetal oder Heavymetal hör ich meistens wenn ich aggressiv bin, so kann ich alles raus lassen.

Ganz normalen Hard Rock/Rock hör ich bei neutraler Stimmung oder zum Nachdenken, wie z.B. Böhse Onkelz.

Wenn ich traurig bin hör ich meistens irgendwelche traurigen Melodien an, wenn ich dann merk das sich die Traurigkeit langsam zu Aggression entwickelt, dann geh ich über zur "aufmunternde" Musik, meistens irgendwelchen Pop Rock, da muss einfach die Melodie aufmunternd sein, da hör ich nicht auf den Text.

Entspannungsmusik zum Nachdenken/Meditieren.

Klassik gibts auch wieder Stimmungsunterschiede.

House/Techno eigentlich nur wenn mir die Melodie gefällt.

Ansonsten alles was sich in meinen Ohren gut anhört oder wo mich die Melodie fest hält.

Aufs Musikalische achte ich meistens beim Zuhören wenig, ansonsten kann man von den neuen Sachen nur noch kaum was hören. Da sind schließlich schiefe Töne absichtlich eingebaut das man hängen bleibt...


Geschrieben von: 55555 am: 06.06.10, 11:06:36
Musikstile bevorzuge ich kaum, einzelne Lieder hingegen schon. Ich hatte kürzlich erst in einem anderen Thread geschrieben, welche Lieder mir bei der Eurovision gefielen, wobei ich das Lied der Ukrainerin einzig auch heute noch bemerkenswert finde. Allerdings habe ich ein wenig nachgeschaut und kein anderes Lied von ihr gefunden, das mir auch nur ansatzweise so gut gefiel.

Welche Musik ich gut finde ist bei mir nahezu gar nicht stimmungsabhängig.


Geschrieben von: horisen am: 06.06.10, 11:29:34
Ich schließe mich Biycle an auch wenn die Musikrichtungen bei mir etwas anders gestaffelt sind. Ich bevorzuge eher Elektro, R&B, Reggae...
Ich habe sogar die Feststellung gemacht das mich Musik emotional beeinflussen kann. Sie verstärkt meine Emotionen oder muntert mich etwas auf. Bis jetzt habe ich 2 Lieder gefunden die es geschaft haben meine Stimmung komplett ins traurige und nachdenkliche zu kippen. Diese Lieder können bei mir aus jedem Musikstil kommen und sind nicht aus einem bestimmten.


Geschrieben von: Bicycle am: 06.06.10, 11:36:38
Wie konnte ich nur Reggae vergessen...
Reggae hör ich meistens zum Runterkommen.
Bei R&B oder Rap oder sowas in der Richtung, hör ich meistens nur die Beats an.
Wobei ich dann meistens die Beats selber bastel, dann braucht man nicht extra erst ein Lied suchen wo ein guter Beat drinnen ist.


Geschrieben von: Hans am: 07.06.10, 00:32:57
Also mit Rap kannst mich jagen.
Ich höre Krautrock und Heavy aus den 70er bis 80ern wie Deep Purple.
Das einzige Stück der "Fantavier", das mir gefallt ist instrumental:
Mission Ypsilon
Auch bei dem amerikanischen Rap geht mir das schwer verständliche Geplapper
fürchterlich auf die Nerven, weil ich damit Stress habe, weil ich es zu verstehen versuche.
Da kommt dauernd so viel Text nach, den man dann wieder und wieder nicht versteht,
ich pack´s ned!


Geschrieben von: BlauesBuch am: 28.07.10, 22:19:15
Wenn ich den Beitrag mal wieder aufgreifen darf;
wie gefällt euch dieses Lied von Sarah Brightman? Ich habe es gerade entdeckt und bin im Moment sehr ergriffen. Den Text verstehe ich nicht vollständig, werde ich aber gleich mal nachlesen. Die Melodie ist bekannt; stammt aus dem 18.Jhd. glaube ich.

http://www.youtube.com/watch?v=kK3sXYqnC9w&feature=related

Mögt ihr ihre Stimme?
Wie gefällt euch der "Anhauch" einer arabischen Rhythmikgestaltung?
Ich muss sagen, mir persönlich gefällt die Mischung dessen, was wir klassische Musik nennen, mit diesen leichten arabischen Trommeln.


Geschrieben von: drvaust am: 29.07.10, 04:50:36
Zitat von BlauesBuch:
wie gefällt euch dieses Lied von Sarah Brightman?
Ich habe mir jetzt bei YouTube mehrere Lieder von Sarah Brightman angehört.
Die Musik gefällt mir nicht, zu wenig Rhythmus und der Takt ist sogar ungleichmäßig.
Ich bevorzuge Musik mit einem gleichmäßigen deutlichen Rhythmus, der nicht in der Melodie untergeht.
Zitat von BlauesBuch:
Mögt ihr ihre Stimme?
Nein, aber das liegt an einem organischen Problem von mir.
Ich kann tiefen Sopran, Sopran-Sprechstimmen, noch verstehen. Darüber höre ich nur noch schrilles Kreischen. Ich bin da überempfindlich (höre auch Ultraschall).

Zitat von BlauesBuch:
Findet ihr auch, dass die bevorzugte Musik meist stimmungsabhängig ist? Oder habt ihr auch schon einmal die Beobachtung gemacht, dass Musik Stimmung beeinflussen, also unterstützen, verdrängen oder gar umkehren kann?
Ja, Musik ist bei mir stimmungsabhängig. Manche Musik gefällt mir nur in bestimmten Stimmungen.
Manche Musik beeinflußt meine Stimmung, positiv oder negativ.
Es gibt Musik, die mich aktiviert, z.B. bestimmte Arten von Marschmusik.
Es gibt Musik, die meine Stimmung verbessert, gut gegen depressive Stimmung, z.B. 'El Condor Pasa', ich weiß nicht warum.
Es gibt Musik, die mir gefällt, die ich aber nicht immer vertrage, da jedoch vorallem wegen dem Text.
Es gibt Musik, die ich schlecht vertrage. Vor allem Musik, die als beruhigend und entspannend gilt, hypnotisch. Diese macht mich aggressiv, wütend, ich könnte die Wände hoch gehen. Da muß ich schnell weg, sonst drehe ich durch.


Geschrieben von: Hans am: 29.07.10, 12:43:41
Die Musik dieser Sarah gefällt mir nicht.
Das geht ja schon eher in die Richtung Meditationsmusik,
wie "Oliver Shanty and Friends", da plätschert die Musik auch so
"unkonkret" dahin, das regt mich auf, da werde ich gereizt.
Der Gesang ist so undeutlich, daß ich erst gar nicht zu verstehen wersuche,
weil mich das noch mehr aufregt.
Auf Bayrisch: "Des is a gewuisl!"
Wenn ich das einen ganzen Tag lang hören müßte, konnte ich Abends Töten.

El "Condor Pasa" gefällt mir auch sehr gut,
aber nicht die Version wo die zwei Amis singen!

http://www.youtube.com/watch?v=gwXiGMauCxg&feature=related

Bei diesem Video leiert der Ton etwas,
aber die Orginalität der Interpreten bringt die Stimmung besser rüber als die verschmalzte Version von Simon&Garfunkel


Geschrieben von: 55555 am: 29.07.10, 18:49:46
Zitat von BlauesBuch:
Mögt ihr ihre Stimme?

Sie könnte was draus machen, wenn sie was an ihrem inneren Gleichgewicht tun würde, denke ich.
Zitat:
Ich muss sagen, mir persönlich gefällt die Mischung dessen, was wir klassische Musik nennen, mit diesen leichten arabischen Trommeln.

Anhand dieser beschreibenden Ankündigung war ich eigentlich relativ optiminstisch, was das verlinkte Lied anging, schlage mich nun aber zu den Kritikern und ehe ich hier eine halbe Seite lang aufzähle, was mir daran alles nicht gefiel, möchte ich das Lied mal als unausgegorenen Pop einordnen und ganz konstruktiv etwas ungefähr in der Stilrichtung verlinken, das ich als recht gelungen bezeichnen würde (L. McKennitt): http://www.youtube.com/watch?v=2R69nV4HOaE


Geschrieben von: BlauesBuch am: 29.07.10, 18:58:48
@ Hans und drvaust:
Wow! Eure Reaktionen überaschen mich sehr! Ich hätte vermutet, dass euch gerade dieses Meditationsartige zusagt; zumindest eher als schnelle, laute, "pochende" Musik. Aber dass es euch reizt und aufregt; das ist schon sehr interssant. Auch die von drvaust erkannte Ungleichmäßigkeit im Takt, die Überempfindlichkeit gegenüber der hohen Stimme sowie Hans' Beschreibung der Musik als Gewusel ("Gewuisl":)) ist für mich auch sehr erstaunlich!
Dieses "El condor Pasa" sagt mir vom Namen her etwas, kann ich aber im Moment nicht zuordnen. Ich werde es mir mal anhören.
Darf ich es so auffassen, dass ihr beide überhaupt keine ruhige, meditationsartige Musik mögt oder gibt es da Ausnahmen? Es wäre toll, wenn ihr mir mal Beispiellieder als Link posten könntet, falls es solche Ausnahmen gibt!^^

@55555:
Ja, das Lied geht auf jeden Fall schon deutlich mehr in arabische Richtung! Bei Sarah Brightman waren entsprechende Rhythmikinstrumente auch nur sehr zart angedeutet.

Ich hätte noch eine Frage an euch: Schon öfters habe ich gelesen, dass besonders autistische Kinder gut auf Werbungsmusik/musikalische Werbeslogans (siehe früher: "Mit Maggi macht das Kochen Spaß!" oder "Thomy, hier kommt der Genuss!") anspringen würden. Dass sie also solche kürzeren, einprägsameren Melodien richtigen 3min Liedern vorziehen würden. Auch

http://www.youtube.com/watch?v=ZIApqBrsCYI

(Die Sendung mit der Maus) und

http://www.youtube.com/watch?v=15ZjVoGtOUc

(Löwenzahn) sollen dazu zählen. Ich persönlich liebe diese beiden Intros auch sehr. Wie gefallen sie euch? Hättet ihr daran etwas auszusetzen, bezüglich Rhythmus, Intrumente etc..?


Geschrieben von: Bicycle am: 29.07.10, 19:40:18
Zitat:
Mögt ihr ihre Stimme? Wie gefällt euch der "Anhauch" einer arabischen Rhythmikgestaltung? Ich muss sagen, mir persönlich gefällt die Mischung dessen, was wir klassische Musik nennen, mit diesen leichten arabischen Trommeln.


Ihr Stimme macht mich etwas kribbelig.
Allerdings gibt es Lieder, die mir gefallen. Wie z.B. "Time to say Goodbye". Kann ich aber auch nur 2 mal anhören, danach tut die teils hohe Stimme in den Ohren weh.

Nochmal zum Lied.
Der Takt ändert sich ab und an minimal und ist teils nicht richtig raus hörbar, wie als würde keiner vorhanden sein.
Nur wenn man von anfang an mit zählt, findet man den Takt das ganze Lied lang und dann merkt man auch, das er sich teils ändert.
Wenn ein Takt langsamer oder schneller spürbar wird, dann macht mir das nichts, aber wenn er so "hinten rum" sich verändert, das mag ich nicht.

Ich hör mir grade das Lied zum geschätzten 10ten Mal an und ich werde immer nervöser. Der Takt lässt mich nervös werden.

Das ruhige find ich eigentlich ganz in Ordnung und wäre der Takt besser, würde das Lied mir wahrscheinlich auch gefallen.

Ruhige Meditationsmusik kann ich exakt 3 mal hintereinander anhören, dann macht sie mich nervös.
Die Meditationsmusik muss bei mir nach 3 Tagen ausgewechselt werden, ansonsten werd ich nervös, statt ruhig.

Das zweite verlinkte Lied, geht schon eher, würde mir persönlich aber durch den unangenehmen Hintergrundston der ständig zu hören ist, nach ein paar Mal hören, aufregen.

Das wäre ein Lied in dieser Richtung, welches mir gefällt.
http://www.youtube.com/watch?v=xlauT5TvczE

Das hier auch, ist zwar ein etwas "hecktischeres" Lied, aber man kann es sehr gut nach voll ziehen und man kann schöne Dirigentbewegungen dazu machen.
http://www.youtube.com/watch?v=0t4ei1khHPI