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Autor Nachricht
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Ich habe in Gedanken schon länger ein (gymnasiales) Schulsystem entworfen, welches möglichst individuell jeden Schüler lehren sollte. Dieses System, was ich mir bislang nur im Kopf ausmalte, ist in dieser Form einzigartig. Heute fing ich damit an, dieses System auch schriftlich und graphisch niederzulegen.

Mein Ziel ist es, möglichst jeden Menschen in ein einheitliches System integrieren zu können, welches sich dem jeweiligen Menschen anpasst. Ebenso möchte ich darin Autisten mit einbeziehen, so dass jene damit ebenso individuell gelehrt werden können. Das grobe Konzept beinhalte u.A. folgende Änderungen:
-Kein Klassensystem mehr, sondern ein 18 stufiges halbjähriges Stufenssystem.
-Kein Wiederholen eines ganzen Schuljahrs, sondern nur noch einzelne Fächer halbjährlich wiederholen.
-Keine Benotung mehr als Leistungswertung, sondern nur noch die erreichte Stufe als Wertungseinheit. Benotung findet begrenzt für den Übergang in die nächste Stufe statt. Diese ergibt sich aus der Mitarbeits- oder Zwischenprüfungsnote und der 2 mal stattfindenden Übergangsprüfung (wobei nur die bessere Note zählt) am Ende einer Stufe mit dem Wertungsfaktor 1:2.
-Möglichkeit der externen Teilnahme am Unterricht, bzw erforderliches Erscheinen nur an bestimmten Tagen, wie zB am Übergangsprüfungstag, sofern es begründet werden kann.

Und noch viele weitere Aspekte.

Es ist bislang nur ein sehr grob durchdachtes Konzept. Ich habe das Ziel es vollständig auszuarbeiten und wäre über Ideen, Mithilfe, Kritik, usw sehr erfreut. Ebenso über Erfahrungen, Probleme und Vorfälle mit/innerhalb der Schule wäre ich sehr dankbar.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
07.05.10, 00:07:25
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haggard
(Autistenbereich)

welches system gäbe es, wenn keine mitarbeit erfolgt?
07.05.10, 09:49:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 07.05.10, 10:57:37

Zitat von MoRtiFeR:
-Kein Klassensystem mehr, sondern ein 18 stufiges halbjähriges Stufenssystem.

Damit meinst du die Jahrgangsstufen, nicht einen Klassenzug (Bezugsgruppe)? Also würde der Takt auf Semester umgestellt? Was soll das bringen?
Zitat:
-Kein Wiederholen eines ganzen Schuljahrs, sondern nur noch einzelne Fächer halbjährlich wiederholen.

Wiederholungen sind an sich wohl nicht sehr effizient. Wenn schon Änderungen dann von Grund auf, denke ich. Inwiefern hast du dich bei alternativen Schulen schon umgesehen, die es bereits gibt? Wenn jemand Probleme in einem Bereich hat kann man darauf speziell eingehen, statt stur ein Modul wiederholen zu lassen und das bringt auch wesentlich mehr.
Zitat:
-Keine Benotung mehr als Leistungswertung, sondern nur noch die erreichte Stufe als Wertungseinheit. Benotung findet begrenzt für den Übergang in die nächste Stufe statt. Diese ergibt sich aus der Mitarbeits- oder Zwischenprüfungsnote und der 2 mal stattfindenden Übergangsprüfung (wobei nur die bessere Note zählt) am Ende einer Stufe mit dem Wertungsfaktor 1:2.

Was genau würde sich dabei ändern? Und wozu überhaupt Noten?

Allgemein erinnert mich manches an universitäre Strukturen, die es bereits gibt.

Edit zum Thema Benotungen:
Zitat:
Obwohl die Schulpflicht mit der Mittelschule endet, besuchen dennoch über 95% der Schüler die dreijährige Oberschule (高等学校 kōtōgakkō oder 高校 kōkō). Der Zugang zu einer Oberschule ist generell durch eine Aufnahmeprüfung geregelt, wobei sich der Ruf und das Ausbildungsniveau der Oberschule im Schwierigkeitsgrad der Aufnahmeprüfung widerspiegelt. Der Abschluss der Oberschule qualifiziert formal zum Eintritt in eine Universität und wird daher mit dem deutschen Abitur gleichgestellt. Allerdings gibt es keine Abiturprüfungen wie in Deutschland, sondern man erwirbt den Abschluss mehr oder weniger automatisch, wenn man regelmäßig am Unterricht teilnimmt und die Klassenarbeiten besteht. Für den Eintritt in die Universität muss man im Gegensatz zu Deutschland aber erst eine für jede Universität und jeden Fachbereich getrennte Aufnahmeprüfung ablegen.

[...]

Wie bei den Oberschulen ist auch bei allen Universitäten die Zulassung zum Studium an das Bestehen einer Aufnahmeprüfung geknüpft, die sehr schwer ist und den Jugendlichen alles abverlangt. Einige Schüler verbringen nach dem Abitur ein Jahr nur mit dem Lernen für die Aufnahmeprüfung (sogenannte Rōnin).

Ist die Aufnahmeprüfung allerdings geschafft, dann sind zumindest an den eher durchschnittlichen Universitäten die Anforderungen im Studium relativ gering, auch die Abschlussprüfungen sind sehr einfach; entsprechend wird die Studienzeit oft genutzt, um ausgiebig die vorher wegen des Lernstresses und der meistens beengten Wohnverhältnisse bei den Eltern schwer realisierbaren Teile des Jugendlebens nachzuholen, wie etwa Partys, zwangloses Zusammensein mit Freunden und Partnerschaft.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.05.10, 10:44:48
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 07.05.10, 13:29:09

Zitat von azrael:
welches system gäbe es, wenn keine mitarbeit erfolgt?

Mein zu 100% eigen erstelltes System.

Ich meine Klasse nicht bezogen auf eine Gruppe, sondern bezogen auf eine Stufe. Nennt man auch Jahrgangstufe.
Ursprünglich sollte der Takt vierteljährlich sein, jedoch schien mir der Aufwand dafür zu groß zu sein, daher ein halbjähriger Takt. Der Vorteil der kürzeren Periode ist die Möglichkeit der schnelleren Reaktion. Jetzt muss man zB ein ganzes Jahr wiederholen, auch wenn schon nach weniger als einem halben Jahr deutlich wird, dass das Klassenziel nicht erreicht werden kann. Kann man eine Stufe in einem Fach bereits nach einem halben Jahr wiederholen, fällt dadurch eine halbjährliche "Leerphase" weg.

Wiederholungen sind effizient, sofern möglichst nur das wiederholt wird, was man vorher nicht ausreichend konnte. Dies ist durch kürzere Perioden und durch eine Segregation der Fächer besser möglich. Da es zudem weniger bis keine Auswirkungen auf das Erreichen der Hochschulreife hat, ist jener auch nicht dadurch gefährdet, bzw man erreicht diesen dennoch im selben Abschlussjahr.

Bzgl alternativer Schulen habe ich mich noch nicht erkundigt, da es sich rein auf das Gymnasium bezieht. Die Alternativen können nach wie vor bestehen bleiben und bei Bedarf auch genutzt werden. Doch ist es zB in meinem Fall so, dass mir die Alternativen nichts mehr bringen werden, da ich bereits kurz vom Abschluss stehe.

>Was genau würde sich dabei ändern?
Es würde sich die Notenorientiertheit ändern. Anstatt einem Abitur mit dem Schnitt von beispielsweise 2,3, hat man dann eine fachspezifische Bewertung bezogen auf die höchst erreichte Stufe im Abschlussjahr. Wenn ein Mensch in einem Themenbereich schlechter ist, wirkt sich das bei dem Notensystem auf den Schnitt aus, bei meinem System nicht, da jedes Fach einzeln und unabhängig gewertet und gelistet wird.

Wozu Noten, erklärte ich bereits. Es dient dem alleinigen Aufsteigen in die nächst höhere Stufe. Wenn ein anderes System dafür geeignet wäre, würde ich jenes ebenso übernehmen.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

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07.05.10, 13:24:40
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zoccoly
(Autistenbereich)

An meiner Schule gibt es z.B. keine Wiederholungen der Jahrgangsstufe, sondern nur das Überspringen eines Ausbildungsjahres oder das Verkürzen der Ausbildung. Ich kann keine negativen Auswirkungen durch das Nichtvorhandensein des Sitzenbleibens erkennen. Vor Prüfungen wird Förderunterricht zu den einzelnen Stoffgebieten angeboten, die die Schüler nutzen können, nicht müssen.
Das grundlegende Problem sehe ich eher, neben vielfältigen anderen, in den Klassenstärken, der Stoffauswahl und der Befähigung der Lehrkräfte.

stillgelegt
07.05.10, 13:59:57
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haggard
(Autistenbereich)

verstehe es so, dass wenn meine mitarbeit = null wäre, ich im prinzip keine möglichkeit hätte, in eine nächste stufe zu gelangen und ewig wiederholen müsste - oder, dass ich bei einem gesamtschnitt die nicht mitarbeit nicht mehr durch anderes ausgleichen könnte und demnach in jedem fach total mies "benotet" wäre.

richtig?
falsch?
07.05.10, 14:36:34
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 07.05.10, 15:43:03

Doch, es ist pro Stufentriplett einmal möglich auch bei zu schlechter Leistung oder keiner Leistung in die Nächste Stufe aufzusteigen.
Dadurch das die Fächer unabhängig von einander sind, wird man nur in dem Fach schlecht "benotet", in welchem man schlecht ist, oder nichts tut. So kann man in Mathe S18 erreichen und in Musik S1 bleiben, wobei jedoch die Möglichkeit bestehen sollte, das Fach wechseln zu können unter bestimmten Regeln/Bedingungen.

@zoccoly Der Förderunterricht ist an sich gut, nur sollte es kein Muss oder Dauerzustand sein müssen, da dafür ja zusätzliche Zeit benötigt wird.

Edit: Zudem ist die Mitarbeit gekoppelt an die Übergangsprüfung. Man kann rein theoretisch zu 100% nicht mitarbeiten, doch allein durch die schriftliche Prüfung die Versetzung schaffen.

Edit: Die Klassenstärken sind bei meinem System auf maximal 24 oder 32 Schüler begrenzt.

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07.05.10, 15:37:00
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 07.05.10, 16:41:26

Mitarbeitsnoten verfälschen oftmals die tatsächliche Leistung, da kein Lehrer in die "Köpfe seiner Schüler schauen kann", bekommt er auch die passive Mitarbeit nicht mit, deshalb sollte auf diese Benotung verzichtet werden.
Bei Klassenstärken über 20 ist es einem Lehrer unmöglich, speziell auf den einzelnen Schüler einzugehen.

stillgelegt
07.05.10, 16:40:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vielleicht sollte man einfach ein Angebot machen sich zu bilden und auf Benotung ganz verzichten? Dann würde auch endlich wieder das in den Vordergrund rücken worauf es ankommt, nämlich Inhalt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.05.10, 17:07:57
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Hans
(Autistenbereich)

Ich habe das in der Schule so mitbekommen, daß banale Inhalte aufgebläht werden,
die gar nicht soo wichtig sind,
aber Lebenswichtiges weniger wird.
Ich möchte das so verstanden wissen:
Mein Großvater hat mehr gekonnt, als er aus der Schule kam.
07.05.10, 20:24:09
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Das, was früher zum Grundwissen gehörte, kann man heute wieder lernen und wohlklingende Zertifikate erlangen. Es gibt nun Ausbildungsabschlüsse wie "Kräuterpädagogen" oder "Naturinterpreten".

Und wer sich auf seinen Lorbeeren ausruhen will, kann das nicht mehr auf einer Parkbank sondern in einer "Komfortzone".

Gesehen und erlebt im Nationalpark Eifel:)


MoRtiFeR: Manche Ideen sind in den Waldorfschulen schon umgesetzt?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
07.05.10, 21:52:53
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 08.05.10, 04:19:59

Die Idee von 55555 (und zoccoly) klingt an sich gut. Nur wie sollte man das umsetzen. Wenn jemand zB in einem Fach schlecht ist, bringt ihm der Fortschritt in die nächste Stufe nichts, da jener das Defizit nicht dadurch beheben kann. Es müsste dann ein Förderunterricht stattfinden, um die Defizite zu beseitigen, doch das kostet eben zusätzliche Zeit und kann ebenso zu Burn-Out führen, wenn man mit vielen Dingen zu tun hat und damit nicht mehr ohne dauerhaftem 100%-igen Einsatz zurecht kommt.

Wenn ich mich zuhause weiterbilde, kann ich ohne Probleme mich in meinen Schwächen in einer Sache bemühen bis ich es kann, und dann weiter machen, doch wie sollte das in einem Schulsystem funktionieren? Wenn auf jeden Schüler zu 100% eingegangen werden würde, würde es evtl in einem sehr chaotischen System enden. Mein Ziel ist es aber ein möglichst stabiles System zu entwickeln, welches soweit wie möglich auf die Individuellen Fähigkeiten eingehen und auf Schwächen schnell reagieren kann. Es soll ein faires System werden, in welchem es immer Möglichkeiten geben sollte, eine schlechte Leistung oder Phase kompensieren zu können, so das möglichst die tatsächliche Leistungsfähigkeit ermittelt werden kann. (Ich könnte in Mathe immer 1sen oder 2er schreiben von der Intelligenz her, wenn ich nicht anfangs unterfordert und später hilflos gewesen wäre bezogen auf das System.)

Ich kann zB sehr viel mehr, als in der Schule ermittelt wird. Zuhause gehe ich meinem künstlerischen Talent nach, und bilde mich darin weiter, und erlerne Skriptsprachen, und noch weiteres. Ebenso bin ich sehr aktiv darin, was meine Ideen anbelangt; ich will jede gute Idee von mir möglichst gut umsetzen. Dafür bin ich auch bekannt, "Wenn ich etwas mache, dann mache ich es sehr gut und sehr genau"
Mich nervt es einfach, dass das bestehende Schulsystem auf solche sehr eigenen Interessen nicht eingeht. Daher will ich ein Schulsystem entwickeln, welches hierbei mehr Möglichkeiten bietet.

Ich bin wohl gerade etwas demotiviert. Ich denke ich habe es noch nicht bewältigen können, dass seit dem Ereignis vor 5-6 Jahren sich vieles änderte. Damals hatte ich ein Hauptinteresse, und das war gut. Heute suche ich dannach, und finde nichts mehr, was mir Sicherheit gäbe. Ich bin wohl in einer depressiven Phase; das erklärt mein Verhalten gerade. Ich denke, ich sollte mich zurückziehen, oder essen und dann zurückziehen. Am liebsten wär ich jetzt und die nächsten Tage ganz alleine. Das wäre schön und gut.

PS: Wenn es nach mir ginge, würde jeder Mensch, der den Unterricht durch Lärm, durch Geschwätz, durch Spielerrein, etc stört vom Unterricht ausgeschlossen werden, bis jener kapiert, dass es auch andere Menschen gibt, die lernen wollen und darin nicht gestört werden wollen.

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08.05.10, 04:15:56
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