starke Dame
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Ich habe nur kurz gelesen und es viel wieder Schlagwort Therapien, das man nicht für alle Autisten reden kann, blablabla....
Mein Sohn ist diagnostiziert worden, 3,5 Jahre alt, Frühkindlicher Autismus und schwer betroffen.
Der diagnostizierende Arzt und die Kinderpsychologin (beide arbeiten mit dem ATZ Köln zusammen) stimmen mit mir überein, dass mein Sohn keine speziellen Autismustherapien braucht, er braucht auch keine Logopädie und auch keine Ergotherapie, diese 2 Therapien werden nur als Entlastung für mich missbraucht, damit ich Frauensachen ohne Mann und Kinder machen kann.
Wir wurden als Vorzeigeeltern beschrieben, die ihr Kind auf natürliche Aktivitäten, wie Spaziergänge, Spielplätze, Zoos, Küchenarbeit, Brettspiele, Aktionsspiele, Kunst usw., fördern. Wir machen das gleiche wie mit unseren nichtautistischen Kindern und so sollte es sein. Wenn es mehr Eltern auf dieser Welt geben würde, die sich mit ihren Kindern auseinander setzen, es bespaßen, bespielen, auch auf autistischer Art mit ihrem Kind spielen - auch dass muss sein - bräuchten diese Kinder gar keine Therapien. Unser Sohn, kann lesen, reden, zählen. Er ist ein glückliches Kind und wir haben auch eine kleine Tochter, die genauso gefördert wird - durch das gemeinsame Leben.
Weil alle Eltern von ungenügend ausgebildeten Fachpersonal (Ärzte, Heilpädagogen usw.) eingeredet bekommen, wie schlimm Autismus ist, das sogar im Internetlexikon Wikipedia der größte Mist zusammen geschrieben wird, ist die Angst der Eltern und die Verunsicherung so groß sich eigenverantwortlich mit dem Kind auseinander zu setzen, dass man lieber diese dummen Therapien nimmt.
Autismus ist nicht heilbar, es ist keine Krankheit - ich sehe mein Sohn als normales Kind an, in manchen Dingen ist er wie ein nichtautistisches 6-jähriges Kind in anderen Bereichen wie ein nichtautistisches 1-jähriges Kind. Das ist eine Momentaufnahme, die sich fortwährend ändert.
Autisten entwickeln sich normal - nur haben sie andere Entwicklungsstufen, die nicht kompatibel mit den für nichtautistischen Kindern festgesetzten U- Untersuchungen sind.
Weil geistig behinderte Kinder, die einen Hirnschaden aufweisen, auch gerne klopfen, den Oberkörper schaukeln oder einfach mal nur aggressiv sind, werden sie mit autistischen Kindern in einen Sack gestopft und alle sind gleich obwohl die einen mit den anderen nichts zu tun haben.
Ach, und wegen dem eigentlichen Musikthema - mein Sohn liebt Musik, er liebt es Musik zu erzeugen, deswegen halte ich trotzdem mehr von einem normalen Musikunterricht als von einer soganannten Musiktherapie. Leider wird er als Autist von der hiesigen Musikschule nicht angenommen, Autisten müssen ja "therapiert" werden, dafür gibt es ja etwas spezielles... wegen diesem blöden Denken suchen wir nach einer Privatlehrein, die nicht meint einen schaukelnden Irren vor sich zu haben.
Autisten können selbstständig leben, natürlich nur, wenn sie nicht von ihren Eltern in Heimen gesteckt werden, die dann froh sind wenn sie in einer Behindertenwerkstatt arbeiten können. Das bedeutet aber, dass man statt seinem Kind alles immer abzunehmen, es sich auch mal sich selbst überlassen muss, es muss sich selbst anziehen, ausziehen. Das mag anfänglich länger dauern und manche finden es vielleicht schön, sein Kind in ewiger Abhängigkeit zu wissen, ich will meinem Kind ein anderes Leben bieten.
Vielleicht sollten sich die Eltern therapieren lassen, damit sie mal endlich wieder frei denken können und auch das zu Ende bringen was sie angefangen haben und nicht halbfertig ihre Kinder laufen lassen und jammern, ja jetzt ist er 20, was soll ich machen, er hat ja alle Therapien bekommen, in dem Wohnheim ist er ja gut aufgehoben.
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