Warum fühlen NT-Eltern sich oftmals traurig wegen ihrem autistischen Kind?
Warum geht man, oder du, automatisch davon aus, das man traurig ist, wenn man ein autistisches Kind hat ?
Ich war und bin eher traurig darüber, das er von der Gesellschaft so gut wie gar nicht angenommen wird, das macht mich traurig und nicht das er Autist ist, ich bin stolz einen Autisten zu haben, klar war anfangs alles schwierig, zumal ich viele Jahre nicht wusste warum er so ist wie er ist, aber ich habe da eh eine andere Einstellung zu, für mich ist er was besonderes und alles was wir erleben auch mit meinen anderen Kids.
Er sieht die Dinge anders wie wir, aber es ist auch schön, von ihm zu hören, wie er fühlt, wie er hört, wie er empfindet, er lernt von uns, aber auch wir viel von ihm, Dinge halt mal anders zu sehen, nicht immer alles so ernst zu nehmen, was wir NA ja gerne mal ernst nehmen.
Ich bin durch ihn in vielen Dingen lockerer geworden, sehe nun auch vieles mit anderen Augen wie damals noch.
Was ist für NT-Eltern an ihren A-Kindern schwer zu akzeptieren?
An meinem Kind habe ich nichts, wo ich sagen könnte, kann ich nur schwer akzeptieren, es ist die Gesellschaft, die ich schwer akzeptiere, die Blicke die immer auf ihn gerichtet sind, als wäre er von einem anderen Stern, Kinder die sich von ihm abwenden, Kinder die ihn hänseln usw. das macht ihn traurig, weil er in einem alter ist, wo er das nun alles wahrnimmt und spürt, die Ablehnung da draußen und das macht ihn und mich traurig.
Warum ist ein NT-Vater traurig,weil das A-Kind nicht "Papa" sagt?
Mein Sohn spricht ja, von daher kann ich dazu nichts sagen.
Warum gibt es bei NT-Eltern scheinbar immer wieder Trauerphasen wegen ihrer A-Kinder?
Weil es immer ein Kampf ist, da draußen. Gestern erst wieder hat man mir ins Gesicht gesagt, ihr Sohn ist Autist und das würde heißen, er hätte eine seelische Behinderung, solche Aussagen machen mich wütend . Mein Sohn ist nicht behindert, nur weil er anders fühlt ?
Er kann alles selbständig, ohne Hilfe, kann alleine raus gehen, kann sich unterhalten usw. Er ist nirgendwo eingeschränkt und behinderung heißt ja immer noch, das man irgendwo behindert ist etwas zu tun, ob es nun ne köperliche Behinderung ist, oder eine geistige, oder auch ein beinbruch, auch mit einem Beinbruch wäre man kurzzeitig behindert, aber mein Sohn hat all dies nicht, er kann weinen, er kann lachen, er kann wütend sein, er kann fröhlich sein, er kann alles, nur er reagiert halt nicht immer so wie NA das erwarten würden, weil sein empfinden nun mal anders ist und deswegen wird er nun als seelisch behindert abgestempelt.
Vor 3 Jahren hieß es noch er hat ne Wahrnehmungsstörung.
Das sind alles so Dinge die so negativ behaftet sind, alleine schon das Wort Störung in der Wahrnehmungsstörung, das sind so Dinge die mich wütend machen. Nun mittlerweile nicht mehr so wie damals, damals war es schlimmer für mich, aber heute sag ich mir, die haben doch alle keine Ahnung und fang gar nicht erst ne Diskussion an, ist mir zu blöd geworden, man bekommt ja eh kein Recht. Von daher ins eine Ohr rein und aus dem anderen direkt wieder raus