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Thema: [Hausrecht] pro und contra diagnose (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3648)


Geschrieben von: Akilah am: 08.04.10, 10:59:59
Ja, mir ist ein Fall bekannt. Stimmt nicht, es sind sogar zwei.


Geschrieben von: 55555 am: 08.04.10, 11:24:04
Sind dazu irgendwo nähere Informationen verfügbar? Bis auf Weiteres gehe ich davon aus, daß es sich um Ausnahmefälle gegenüber der Masse an Versuchen handelt Autisten nach einer Diagnose abzuschieben, bei denen es vorher nicht ernsthaft versucht wurde.


Geschrieben von: Akilah am: 08.04.10, 11:36:05
Zitat von 55555:
Sind dazu irgendwo nähere Informationen verfügbar?


Nicht öffentlich.

Zitat:
Bis auf Weiteres gehe ich davon aus, daß es sich um Ausnahmefälle gegenüber der Masse an Versuchen handelt Autisten nach einer Diagnose abzuschieben, bei denen es vorher nicht ernsthaft versucht wurde.


Tu das. Ich suche derweil nach Angaben über die Massen an bewussten Versuchen, diagnostizierte Autisten in eine nicht angemessene Schulform abzuschieben.


Geschrieben von: 55555 am: 08.04.10, 12:38:25
Nach Ansicht vieler Behörden ist eine Sonderschule für Autisten ja gerade die angemessene Schulform. Wenn du diese Realität anzweifelst mach am besten dazu einen neuen Thread auf, hier würde das wohl zu weit führen.


Geschrieben von: Akilah am: 08.04.10, 12:50:47
Nur mal um den abfälligen Ton hier rauszubringen: Es gibt keine Sonderschulen mehr.

Die Förderschule ist ein eigenständiger Schultyp für Schülerinnen und Schüler, die an der allgemein bildenden Schule nicht ausreichend gefördert werden können. Es gibt neun verschiedene Formen der Förderschule (ehemals "Sonderschule"), an denen Schülerinnen und Schüler mit sogenanntem sonderpädagogischem Förderbedarf entsprechend ihrem Leistungsvermögen und der Art ihrer Beeinträchtigung unterrichtet werden.

1. Schule für Lernhilfe
2. Schule für Praktisch Bildbare
3. Schule für Körperbehinderte
4. Schule für Erziehungshilfe
5. Schule für Hörgeschädigte
6. Schule für Blinde
7. Schule für Sehbehinderte
8. Schule für Kranke
9. Sprachheilschule

Problematisch ist es eben, dass Autisten dort irgendwo einsortiert werden müssen, sofern eine Förderschule gewünscht bzw. erforderlich ist.


Geschrieben von: 55555 am: 08.04.10, 12:59:10
Die Begrifflichkeit ist länderspezifisch. Im übrigen muß ich Euphemismustretmühlen nicht mitmachen.

Edit: Ich habe den Eindruck, daß hier jemand an chronischer Abschweifitis leidet, obwohl der Threaderöffner bereits klargestellt hatte, daß das hier nicht erwünscht ist.


Geschrieben von: Akilah am: 08.04.10, 13:06:38
Zitat von 55555:
Im übrigen muß ich Euphemismustretmühlen nicht mitmachen.


Vielleicht gestehst du anderen Usern zu, anhaltenden Dysphemismus nicht mitmachen zu wollen? Oder ist das hier Pflicht?


Geschrieben von: 55555 am: 08.04.10, 13:24:23
Es ist hinreichend belegt, daß Sonderschulen eher nicht fördern, sondern Inklusion und Bildungsmöglichkeiten verhindern, weswegen in der UN-Konvention ja auch solche Einrichtungen gewissermaßen überwunden werden. Deswegen fände ich es falsch beschönigende Begriffe wie "Förderschule" zu verwenden. Im übrigen kann ich nicht nachvollziehen, wie du nun auf die letzten Gedanken kommst, du wolltest doch eben noch mich verbessern, oder?


Geschrieben von: haggard am: 08.04.10, 13:49:42
man beachte die theoretische ausführung basierend auf statistische annahmen am anfang dieses threads.
eine vielzahl an menschen wird theoretisch nicht als autistisch erkannt. diese besuchen in der regel wohl regelschulen. es ist ein gravierender fehler anzunehmen, dass die bedingungen für diagnostizierte autisten mittlerweile in entscheidendem maße besser seien, wenn einfach mal die fakten - nur für ein bundesland betreffend - beachtet werden (auch wenn darin nicht extra autisten ausgewiesen wurden, so lässt sich doch aufgrund statistischer annahmen ein szenario abbilden, das schlicht ein armutszeugnis darstellt.

desweiteren scheinen verfahren so gestaltet zu sein, dass eine begutachtung erfolgt bzw. ein gutachten erstellt wird mit begründung, weswegen ein schüler auf einer förderschule besser aufgehoben sei.

ferner geben eltern vielfach an, dass sie um grundsätzliche, ihren kindern zustehende dinge kämpfen müssten. wenn das mit diagnose alles so einfach wäre, frage ich mich ernsthaft, warum das in der praxis scheinbar nicht so ist.

nur weil begriffe geändert werden, ändert sich grundlegend nichts an den bestehenden dingen. sonderschule = förderschule. desweiteren ist das mit dem begriff auch ziemlich inkonsequent. warum heißt es "sonderpädagogischer förderbedarf" und nicht "förderpädagogischer bedarf"?
auch eine arzthelferin besitzt keine anderen lerninhalte, nur weil sie seit einiger zeit medizinische fachangestellte genannt wird. wenn heute noch die einteilung in kanner, asperger, atypisch etc. exisitert, ändert sich an den grundsätzlichen dingen überhaupt nichts, auch wenn das später vielleicht mal "Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]" oder sonstwie genannt wird.
diese begriffliche ******************* nervt mich momentan.

im übrigen beantrage ich nun hausrecht für diesen von mir eröffneten thread.


Geschrieben von: 55555 am: 08.04.10, 13:55:10
Um es nochmal ganz klar zu machen:
Zitat von Akilah:
Es gibt keine Sonderschulen mehr.

Diese Behauptung ist sachlich falsch, siehe meinen Link oben.


Geschrieben von: drvaust am: 09.04.10, 02:05:47
Zitat von Akilah:
... Es gibt keine Sonderschulen mehr.
Die Förderschule ist ein eigenständiger Schultyp für Schülerinnen und Schüler, die an der allgemein bildenden Schule nicht ausreichend gefördert werden können. ...
Außer dem Namen hat sich nicht viel geändert.
Z.B. die Förderschule für Körperbehinderte war früher eine Sonderschule für Körperbehinderte.
Das ist nur sprachliche Verschönerung, keine inhaltliche.

Wobei es, meines Wissens, natürlich auch inhaltlich eine Weiterentwicklung gab, auch Verbesserungen.
Aber an den typischen Problemen hat sich nicht viel geändert. Meistens ist nur ein Hauptschulabschluß vorgesehen, auch für Körperbehinderte. Es gibt nur wenige Gymnasien, oder gymnasiale Klassen, für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Das erfordert dann, wenn überhaupt möglich, einen Schulwechsel in eine meistens weit entfernte Förderschule.

Aber das schweift jetzt weit ab. Wird ein separates Thema zu Förderschulen gebraucht? Soll das Thema Förderschulen ausgelagert werden?


Geschrieben von: Paula am: 09.04.10, 09:38:43
Esgibt noch Schulen für Geistigbehinderte Menschen. Inwieweit dort ein Hauptschulabschluss möglich ist, weiß ich nicht.

Zitat:
drvaust
Ich strebe jetzt, mit 47, eine Diagnose an. Jetzt kann sie mir kaum noch schaden. Jetzt will ich es genau wissen.


Das finde ich spannend. Magst Du erzählen, weshalb Dir jetzt eine Diagnose nach all den Jahren wichtig ist?

LG
Paula