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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hierbei dachte ich daran, daß dies ein Grund sein könnte, weswegen offenbar einige Autisten zumindest als Kinder immer mal wieder dem falschen Geschlecht zugeordnet werden.
Zitat:
Kann Frau über Nacht Mann lernen? Gehen und stehen, schauen und reden wie ein Kerl? Frida Thurm will es wissen. Sie ändert Outfit und Haartracht, klebt sich einen Drei-Tage-Bart an und ist für eine Woche Karl, Indierocker und Biostudent. Die Geschichte eines erstaunlichen Experiments.

[...]

Zwischen Männer- und Frauenrolle wechselt Torr nach 30 Jahren Bühnenerfahrung mühelos. Aus Diane ist Danny geworden, ein schmieriger Vertreter im Anzug, das kurze rote Haar streng gescheitelt. "Das Wichtigste", sagt Danny, während er steif umherschreitet, "ist, dass ihr Raum einnehmt. Der Boden, auf den ihr euren Fuß setzt, gehört euch."

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.02.10, 22:58:22
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ist das nicht bei allen Kindern so? Kinder mit femininen Zügen werden für weiblich, mit maskulinen für männlich gehalten.

Gibt es bei autistischen Kindern eine auffallende Tendenz zu einem bestimmten Geschlecht?

Forthebeautyoftheearth

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
10.02.10, 02:42:51
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wolke7?
(Standard)

...für jemanden, der sich den oder die Menschen genau ansieht und beobachtet, ist es ein leichtes Unterfangen derartige Verkleidungen, unstimmiges Verhalten und Gebaren zu entdecken !

( von Vollprofis mal abgesehen )


"Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?"
"Die Wirklichkeit kann man ändern, eine Fiktion muß man aufs neue ersinnen."
Stanislaw Jerzy Lec, poln. Lyriker und Aphoristiker


10.02.10, 09:26:25
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

geändert von: starke Dame - 10.02.10, 09:53:11

Der Neffe meiner Schwägerin hatte auch eine "Mädchenphase". Das machen viele Jungs und Mädchen durch. Seine Mutter ist auch eine gelernte Erzieherin und er durfte einfach seine Mädchenseite ausleben. Der Vater wollte zwar vor 2 Jahren nicht zulassen, das er als Prinzessin ging, aber sonst konnte er sich frei entfalten. Jetzt hat er keine Mädchenphasen mehr und ist ein normaler 8-jähriger.

Auch wenn ich an meine Kindheit zurück denke, wollte ich niemals Prinzessin oder Mama spielen, ich wollte immer der Vater sein und habe meine Freundinnen und Freunde immer dazu überredet, statt dessen Capitain Future zu spielen. Klar wollte ich immer, C.Future sein. Mich hielt man auch oft für einen Jungen.

Ich denke das durchlebt jedes Kind und wenn man ihm einfach freien Lauf lässt und die andere Seite auch ausleben lässt, kann das Kind später selber heraus finden wo es steht.
Obwohl ich früher mehr ein Junge war, und fast nur mit Jungs gespielt habe bin ich ja auch später ein ganz normales Mädchen gewesen und jetzt Mutter.


Und nebenbei - wir haben jemanden im Bekanntenkreis, der ist normal heterosexuell, schlüpft aber abends gerne in Netzstrümpfe, Strapse und Stöckelschuhe - er fühlt sich wohl und ist trotzdem Mann. Ich denke das ist einfach alles eine Toleranzsache.

Auch das einige Autisten als Kinder dem falschen Geschlecht zugeordnet werden. Passiert mir bei meinem ständig. Jeder fragt mich ob mein Sohn Junge oder Mädchen ist - dabei hat er Jungsklamotten an - naja, wegen mangelender Bereitschaft sich die Haare schneiden zu lassen, fallen sie im mittlerweile fast auf die Schulterblätter, aber das macht kein Mädchen aus. Er ist ruhig und wenn er träumt hat er nun einmal ein sehr fein geschnittenes hübsches "Porzellangesicht". Das macht ihn nicht zum Mädchen.

Auf Fragen ob mein Kind ein Junge oder Mädchen ist, sage ich je nach Laune, Junge oder wenn die Person mir befremdlich entgegen tritt sage ich, das soll es später selber entscheiden.
10.02.10, 09:51:35
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drvaust
(stillgelegt)

In dem Artikel geht es um oberflächliche Imitation. Das ist anders als ein Leben mit dem anderen Geschlecht. Ein Rollenspiel.

Ich hatte mich als Kind nie groß um Rollenverhalten gekümmert. Ich spielte mit der Puppenstube und mit technischem Spielzeug, was mir gerade gefiel. Die Geschlechterrollen spielten für mich kaum eine Rolle, ich fühlte mich nicht als Junge, weil ich mich als Ich und nicht als Teil der Menschheit sah.
Aber irgendwie war ich klar ein Junge, obwohl mir das ziemlich egal war.
Erst in der Pubertät bekam ich manchmal Probleme, wurde für weiblich gehalten. (Wir trugen damals modisch lange Haare, was die 'Alten' grauenhaft fanden.) Noch mit 16 Jahren wurde ich falsch eingeschätzt, obwohl es doch in dem Alter schon deutliche Unterschiede gibt. Vermutlich lag das daran, daß ich mich nicht für dieses übertrieben männliche Verhalten und Balzrituale interessierte.
zwinkern Jetzt kann man mich, mit langem Vollbart, kaum für eine Frau halten.

Ich denke, spätestens ab der Jugend gibt es deutliche Unterschiede, die man zwar überspielen kann, aber die doch da sind. Das ist nicht nur einstudiertes Verhalten.
11.02.10, 03:54:05
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wolke7?
(Standard)

Zitat von drvaust:
Ein Rollenspiel.

... ich fühlte mich nicht als Junge, weil ich mich als Ich und nicht als Teil der Menschheit sah.
Aber irgendwie war ich klar ein Junge, obwohl mir das ziemlich egal war.
Erst in der Pubertät bekam ich manchmal Probleme, wurde für weiblich gehalten.

Das ist nicht nur einstudiertes Verhalten.



So ähnlich war es bei mir mit dem Rollenverhalten.
Als Jugendlicher war ich sehr oft allein in der Natur unterwegs. Jagen und Sammeln, Speer werfen, dreckig sein, beobachten, die Natur geniessen, ihr lauschen, nur mit dem
Taschenmesser bewaffnet mit schmutzigen Händen irgendwo im Gelände sitzend, habe ich mir mein Essen schmecken lassen .....
Zurück in der Zivilisation war es komplett anders. Sauber und gepflegt sein. Ich habe mich , wenn ich konnte, fast ausschliesslich in der Nähe von Mädchen und Frauen aufgehalten. Ihre Nähe und ihr Verhalten haben mich sozial deutlich intensiver angesprochen und beeinflusst. Z.B. mit Hausarbeit, viel quatschen usw.
Die eher typischen männlichen Verhaltensweisen wie z.B. pauschal angeben, lärmen, schlechtes Benehmen, ungepflegt sein, waren damals und sind heute immer noch der Grund dafür , dass ich lieber 5m Abstand habe als 0,5m.

Nun was vom Verhalten nicht eindeutig war, sollte offenbar auch körperlich in der Pubertät zum Ausdruck kommen.
Das äusserliche Aussehen wollte am männlichen Körper auch weibliche Merkmale wachsen lassen.

Rückwirkend auf die Pubertät betrachtet würde ich sagen :
... ich fühlte mich nicht als Junge, weil ich mich als Ich und nicht als Teil der Menschheit sah ....

heute sage ich :
Ich fühle mich als Mann, als ein selbstständiges Ich und als Teil eines grossen Ganzen ....


"Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?"
"Die Wirklichkeit kann man ändern, eine Fiktion muß man aufs neue ersinnen."
Stanislaw Jerzy Lec, poln. Lyriker und Aphoristiker


11.02.10, 11:42:00
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