Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ja, ich denke jeder hat seine eigene Wahrheit. Das was ich denke, fühle, sehe ist "meine Wahrheit". Und da Menschen unterschiedlich empfinden, hat jeder seine "eigene Wahrheit". Die sogesehene "absolute Wahrheit" ist etwas, das ich nicht empfinde, sondern alle Menschen wissen: Heute ist der 2. Februar.
Diskussionen über Meinungen finde ich sehr interessant, ich habe ein Problem damit, wenn Jemand versucht "seine Wahrheit" als die "absolute Wahrheit" durchsetzen will. Für mich will dieser Mensch unbedingt Sieger über mein Denken sein.

[Kettenbeitrag zusammengefasst, mfg [55555]]

Aber natürlich, 55555. Die absolute Wahrheit lässt sich mit Fakten belegen.

Es ist "Deine Wahrheit" und somit auch Deine Meinung.
Das geht jetzt alles schon Richtung "Philosophie". Und diese ist nicht mit Fakten zu belegen.
Meiner Ansicht nach, wohnt da kein Mann, sondern eine Frau::).
Die absolute Wahrheit, werden wir erst erfahren, wenn dann doch mal einer den Mond betritt.

Ich habe schon mehrfach erlebt, daß es in einem Streit um einen zwischenmenschlichen Konflikt geht, nicht um die Wahrheit.
Eine Diskusion über die Wahrheit ist da unerwünscht, wird als Provokation empfunden.
Eine Streitpartei behauptet, daß die andere Streitpartei einen Fehler gemacht hat, was aber eigentlich nicht stimmt.
Gemeint ist dann: Ich habe ein Problem mit dir, kann dich nicht leiden, und komm mir gefälligst nicht mit Argumenten.
Z.B. Der Chef beschuldigt einen Mitarbeiter und erwartet Unterwerfung. Der Chef ist beleidigt, wenn man darüber diskutieren will.
Soetwas vertrage ich nicht, da will ich dann stur diskutieren.
Ich werde manchmal gefragt: Wozu diskutierst du, das ist doch sinnlos, sag einfach 'ja' und hab Ruhe.

Stur weiterdiskutieren kann ich auch. Solange ich die Position des anderen nicht zumindest nachvollziehen kann, beschäftigt es mich.

Was machst du eigentlich, wenn dann doch jemand den Mond betritt und sich der Mann im Mond vor ihm versteckt, oder sich womöglich sogar unsichtbar machen kann etc.?

Dann gibt es immer noch keine Wahrheit und dann (Floskel) steht das Thema weiter im Raum.

Ich würde lieber von "Standpunkten" ausgehen, die diskutiert werden und sich vielleicht auch auf eine Wahrheit oder ein Handeln geeinigt werden kann, aber nicht muss.
Das wäre dann themenbezogen effektiv. Bei NA können aber noch andere Beurteilungskriterien dazu kommen:

wenn ich jetzt auf meinen Standpunkt bestehe, könnte XY sich angefeindet fühlen

ich bin einfach zu müde zum diskutieren

wenn ich jetzt mitdiskutiere und die "schlechteren" Argumente habe, könnte ich für unintelligent gehalten werden

wenn ich in der Diskussion nicht recht behalte, schwächt das meine Position

Sich Der-Sache-Entziehen kann Diskussionsergebnisse und daraus erfolgende Handlungen erheblich verfälschen, aber völliges Außer-Acht-Lassen der Gefühlsebene kann bei NA zu "Innerer Emigration" führen.

Losgelöst von den Diskussionsformen, in die man hinein gerät, sollte man autentisch sich selbst in seiner Art und Weise vertreten. Und wenn man dann für nachbohrend, unverbindlich oder nebulös gehalten wird, dann ist das doch lediglich der Nachweis, dass alle Menschen verschieden sind und jeder auf seine Weise etwas beizusteuern hat. Ich halte es für einen schweren Fehler, sich vor lauter Rücksichtnahme auf eine vordergründige Wahrheit festlegen zu lassen, hinter der dann schließlich innerlich keiner stehen kann, die demotivierend ist und nicht zu längerfristigem Erfolg führen wird.

Forthebeautyoftheearth