Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Kann schon sein, daß an deinem Verdacht etwas dran ist. Was passiert wenn etwas für dich Unvorhergesehenes geschieht? Meinst du gut dreidimensional sehen zu können (deutlicher Unterschied zwischen dem Sehen mit einem Auge und dem mit beiden wenn du dich selbst seitlich zu dem betrachteten Objekten bewegst)? Nur mal so willkürlich gefragt. Wie schätzen dich andere ein?

Mir etwas Unvorhergesehenem meinte ich etwa wenn du dich mit etwas beschäftigst (z.B. lesen) und dich dabei jemand anspricht oder wenn jemand dich etwas fragt mit dem du nicht gerechnet hast.

In einer Runde nicht verstehen können was gesagt wird trotz gutem Gehör ist schon ein gewichtigerer Hinweis auf möglichen Autismus. Kannst du dich gut auf verschiedene Dinge zugleich konzentrieren? Z.B. bei Spielen?

Mit den seitlichen Bewegungen beim 3D-Test meinte ich, daß man dreidimensionales Sehen ja deutlicher erkennen müsste, wenn man verschidene Dinge in verschiedenen Abständen sich zueinander verschieben sieht. Aber ob das so ist kann ich auch nicht sagen, weil ich weitgehend nur 2D sehe.

Hast du dir Gedanken gemacht, ob du für dich eine Diagnose für sinnvoll halten würdest wenn du zu dem Schluß kommen würdest, daß ich eine Untersuchung lohnen würde?

Mit einer ärztlichen Diagnose würde ich erstmal warten. Mit 16 wird es dich noch nicht interessieren, aber da usere Versicherungen grundsätzlich nur gesunde Menschen akzeptieren wollen, ist eine solche Diagnose ein gewichtiger Nachteil bei der Absicherung. Oder hast du so große Probleme im Leben, dass du den Behindertenstatus brauchst?



Zuerst mal keinem, bis du selbst die Nachricht verdaut hast. Das wird einige Monate dauern.



Gemeinhin schlecht. Von Ignoranz über vordergründigem Mitleid, gepaart mit tatsächlichem Unverständnis, bis hin zur Bösartigkeit ist alles dabei. Falls du auf das Verständnis anderer Jugendlicher hoffst, dann vergiss es.



Tja, wir leben halt in einer aktiven Gesellschaft. Lieber aktiv Scheiße bauen als ein Mal Denken.



Du darfst hier gerne Alles lesen. Das sind unsere Erfahrungen mit dem Alltag.

Wie bist du darauf gekommen, dass es sich in deinem Fall um Autismus handeln könnte? In deinem Alter ist der Begriff für die meisten ein Fremdwort und wenn nicht, wird es mit den schweren Formen gleichgesetzt.

Ich habe "nur" die sozialen Probleme, also würde sich eine Diagnose wohl kaum lohnen.
Ihr hört euch schon so an, als wärt ihr euch sicher, dass ich Autist bin, seid ihr das wirklich, oder kommt mir das nur so vor?



Ja, ich würde eigentlcih gerne ein relativ "normales" Leben führen... Ich mache alles gerne, was mit Wissenschaft und Technik zu tun hat.



Sheila hat schon einiges genannt aber ich schreibe es nochmal aus meiner Sicht:
Also ich hab als erstes gemerkt, dass ich, anders als meine Mitschüler, sehr gut mit Zahlen und logischen Problemen umgehen kann und mich auch gerne damit beschäftige. Ich konnte schon mit 2 1/2 Jahren mehrere einfachere Kartenspiele perfekt spielen. Ich hab schon im 2. Schuljahr Gymnasiumsaufgaben (Mathe) von meiner Schwester schneller als sie lösen können, auch wenn sie zu den Klassenbesten in Mathe gehört. Im 5. Schuljahr hab ich die Gaußsche Summenformel "wiederentdeckt": Der Lehrer hat uns die Aufgabe gegeben, alle Zahlen von 1 bis 100 zu addieren und ich hatte innerhalb von 10 Sekunden die Lösung, obwohl ich die Formel oder überhaupt diese Art von Aufgabe vorher nicht kannte.
Ich hab oft solche Probleme innerhalb von Sekunden erfasst und gelöst und hatte das erste mal einen leisen Verdacht, als ich ein paar Filme mit Autisten gesehen hab. Damals war es aber nicht so richtig ernst gemeint.
Den richtigen Verdacht habe ich erst bekommen, als ich auf WDR die Sendung Quarks&Co über Autismus gesehen habe, dann habe ich erst meine sozialen Probleme damit verbunden. Das dürfte gut 1/2 Jahr her sein. Danach habe ich mich dann auch ein bisschen im Internet informiert.

Ich hab ziemlich viel gesucht, aber die Zeugnisse nicht gefunden...
Ich kann mich noch dran erinnern, dass mal drinnenstand, dass ich meine Mitschüler oft ärgere... Und ich kann mich auch daran erinnern, dass es so war

Vor der Einschulung weiß ich nicht viel, was etwas bedeuten könnte, außer, dass ich eben bei allem was mit Logik und Zahlen zu tun hat, begabter war als die anderen.
Ich bin im Kindergarten auch schon manchmal ausgeschlossen worden, weiß aber nicht genau, wieso. Aber es gab auch noch andere, die ein bisschen ausgeschlossen wurden.
Ich hab früh immer mit Lego gebaut, nicht nach Anleitung, sondern vor allem selbstständig auch kompliziertere Sachen.
Ich hab aber nie damit gespielt (Rollenspiele) und sowas auch sonst nicht gemacht.