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Autor Nachricht
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: [55555] - 08.10.09, 23:48:58

[Ausgelagert von hier, mfg [55555]]

Plan ist gescheitert. Ich wollte nach der Stunde mit der einen Lehrerin reden, aber ihr Unterricht hat mir wieder einmal so enorm zugesetzt, da es laut, der Raum sehr klein, zu schnell, mangelhaft strukturiert und ihre Schrift kaum lesbar war, so dass ich dannach nicht mehr konnte, und sie war auch schneller weg, als ich die Tafelanschrift noch abschreiben konnte.
Jetzt verzweifel ich fast wieder, weil ich auch weiß, dass ich etwas unternehmen muss. Nur wo fange ich an?
Es ist einfach frustrierend, wenn man weiß, dass man mehr erreichen könnte, es aber nicht kann, weil die Umgebung nicht optimal ist.

In letzter Zeit stellt sie mir auch immer wieder während des Unterrichts Fragen. Meist antwortete ich nicht, weil ich mich auf den Lerninhalt sehr intensiv konzentriere(n muss) und auch nicht weiß, was ich antworten sollte. Aber heute fragte sie mich auch noch, ob ich mich nicht woanders hinsetzen möchte, da ich immer so alleine und abseits zu anderen sitze. Ich sagte nur "Nein".
Ich bevorzuge es nämlich alleine zu sitzen, da ich dann erstens mehr Platz und Bewegungsfreiheit habe, und ich zweitens nicht "umzingelt" bin von der anderen meist belanglosem Geschwätz.

Und Vater macht auch wieder Stress, sagt mir Dinge, bei denen ich erstmal überlegen muss, wieso er diese sagt, und dabei zu keiner Antwort komme.
Ich gebe immer alles, und das scheint nicht auszureichen. Es ist wie eine Überschwemmung von auferzwungenden "Interessen", die ich haben muss, und in denen ich gut sein muss, und eine Lösung für alles finden muss.
Es ist wie auf einem Schlachtfeld eines immerwährenden Krieges. Dabei wünscht ich mir nichts sehnlichster als mal eine klar geäußerte Anerkennung für das, was ich leiste, anstatt häufiger Kritik und neu gemachten Problemen.
Zumindest kann ich es verstehen, wieso ich mich immer als "falsch" in dieser Welt fühlte. Ich mache scheinbar auch alles "falsch".
Ich denke mir immer, lasst mich einfach alleine und in Ruhe, und ich bringe mir alles selbst in Ruhe bei, was ich wissen will und brauche.

Ich will ausbrechen. Ich will ausbrechen.

Also neuer Plan.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
06.10.09, 01:03:01
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haggard
(Autistenbereich)

kannst du im sekretariat einen gesprächstermin mit dieser lehrerin vereinbaren?
06.10.09, 09:02:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hast du Vertrauen zu der Lehrerin? Es gab leider auch schon Reaktionen wie nach Bekanntwerden einer offiziellen Diagnose einen Schüler kurz vor dem Abitur in eine Sonderschule oder dergleichen drängen zu wollen. Viele Autisten scheinen da oft zu sehr an das Gute zu glauben. Vielleicht sagst du ihr einfach so wie bessere Lernbedingungen für dich aussehen müßten ohne diesen Begriff zu benutzen? Es kann z.B. auch sein, daß sie dann einfach sagt: "Du bist kein Autist, du kannst ja sprechen." oder dergleichen. Viele Reaktionen sind möglich. Ich würde hier eher raten besser zuviel zu überlegen wie man sowas anstellen könnte als zuwenig und aus Ungeduld Gefahr zu laufen sich einiges zu versauen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.10.09, 10:45:53
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 06.10.09, 18:51:03

Zitat:
kannst du im sekretariat einen gesprächstermin mit dieser lehrerin vereinbaren?

Das weiß ich nicht, aber ich kann dort nachfragen wo sie gerade ist bzw wann sie Zeit hat.

Zitat:
Hast du Vertrauen zu der Lehrerin?

Wenn ich mir das genauer überlege, eher nicht. Sie verunsichert mich leider in letzter Zeit wieder sehr und manchmal scheint sie doch ganz in Ordnung zu sein.
Kann sie also nicht eindeutig zuordnen.

Zitat:
Vielleicht sagst du ihr einfach so wie bessere Lernbedingungen für dich aussehen müßten ohne diesen Begriff zu benutzen?

Wäre denkbar. Nur was sage ich dann, wenn sie fragt, warum ich mit manchen Dingen Probleme habe, oder wenn sie sagt, ich solle mich einfach zusammenreißen? Ich denke, ich muss es auch mit irgendetwas begründen können. Hmm, dann muss ich wohl lügen; nur das tue ich überhaupt nicht gerne.

Zitat:
Ich würde hier eher raten besser zuviel zu überlegen

Ja, das stimmt schon. Ich muss es noch besser mir überlegen.

Dennoch muss sich möglichst bald etwas zum Besseren ändern, da die Schwierigkeiten, die ich jetzt habe, einen selbstverstärkenden Effekt scheinbar aufweisen. Meine Fehlzeiten sind zu hoch und weisen auch ein ganz klares Muster auf. (Jeden Montag bis 11:25 halt ich durch und muss dann weg, am Dienstag war ich bis jetzt noch kein einziges mal in der Schule, weil der Montag zu viel war.)
Dadurch droht mir die Übersicht verloren zu gehen und ohne diese bin ich kaum mehr in der Lage wieder den Anschluss zu finden.

Ich weiß auch woran das liegt und warum es früher besser noch möglich war, als die letzten Jahre jetzt.

Gibt es nicht auch Lehrer die einer Schweigepflicht unterliegen? Ich mein, ich bin ja nicht selbstgefährdet oder eine Fremdgefährdung für andere.

Nunja, ich versuch morgen noch etwas anderes zu machen. Ich war vor kurzen in einer Beratung in einer Diakonie noch. Die sagte dann, ich solle erst noch wo anrufen, bevor ich wieder einen Termin ausmache. Da ich dort nicht anrufen kann, machte ich auch keinen Termin mehr aus. Vielleicht wäre es sinnvoll mich dort trotzdem wieder zu melden und nochmals zu sagen, dass ich es nicht schaffe dort anzurufen.
Vielleicht ergibt sich dann etwas, worauf man aufbauen kann.

Ich überlegte mir auch schon, ob ich nicht einfach 2 Bier vorher trinken sollte, denn dann scheint vieles leichter zu sein. Machte ich schon mal. Folge war ein monotoner und schnell gesprochener Monolog meinerseits. War wohl aber auch nicht gerade gut.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

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06.10.09, 18:46:47
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zoccoly
(Autistenbereich)

Von einer Schweigepflicht habe ich noch nichts gehört und kenne auch keine Belehrungen darüber. Wenn du weißt, warum es früher besser war, kannst du dann nicht diese Bedingungen wieder herstellen?

stillgelegt
06.10.09, 19:02:12
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 06.10.09, 20:13:35

Zitat von zoccoly:
kannst du dann nicht diese Bedingungen wieder herstellen?


Nein. Es spielt sowohl das häusliche Umfeld, als auch das schulische Umfeld eine Rolle. Früher konnte ich mich zuhause fast immer zurückziehen in mein Zimmer direkt nach der Schule und dort meinen Interessen nachgehen und mich mehr oder weniger auch gut erholen. Ich konnte immer dann essen, wenn ich Hunger hatte bzw nach einer festen Regel, und ein Essen gab es oft über 2-3 Tage hinweg. Es war alles sehr geregelt aber nicht allzu streng zuhause, finde ich. Ich musste mich um kaum etwas anderes kümmern. Ich hatte viel Zeit für mich selbst und alleine. Bis auf die häufigen Streits war es also fast perfekt für mich.

In der Schule war es ebenso bis hin zur 10. Klasse so, dass man maximal nur 6 Schulstunden hatte, und ich dannach immer nach hause konnte. Also immer zur gleichen Zeit.
Zudem sind unsere Lehrer nicht alle schlecht. Viele können - zumindest in den niedrigeren Klassen - eine gute Struktur einbringen mit der man selbstständig auch arbeiten konnte. Es gab zwar auch Ausnahmen, welche dann fatal für mich waren, aber ansonsten kam ich immer irgendwie gerade noch so durch. (Außer in der 7. und 9. Klasse)

Zudem war ich auf einem musischem Zweig, also in einer musischen Klasse, welche an sich schon etwas disziplinierter und auch ruhiger ist als die des wirtschaftlichen Zweigs.
Ich wurde auch nur in einer Klasse gemobbt, welche eine Art Hybridklasse war, in welcher Wirtschaftler und Musen zusammengelegt wurden, da die Musen zu wenig Leute für eine eigenständige Klasse waren. Hier mobbten mich fast nur die Wirtschaftler und diese waren auch die größeren "Störenfriede".

Einmal (Bei der Wiederholung der 9. Klasse) wollte man mich auch in den wirtschaftlichen Zweig stecken, aber ich hielt es dort aufgrund der enorm hohen Lautstärke in der Klasse keine 2 Wochen aus und drängte sehr dannach wieder in eine musische Klasse zu dürfen.

Da jedoch ab der Kollegstufe alle Klassen aufgelöst werden und in Kursen zusammengefügt werden, ist es insgesammt viel unruhiger geworden. (Vermischung des wirtschaftlichen Zweiges und des Musischen Zweiges.) Und auch die Schulstunden gehen teilweise bis in den späten Nachmittag (17 Uhr). Es ist alles äußerst unregelmäßig und auch zu lang für diese erhöhte Lärmbelästigung. Zudem habe ich auch "neue" Lehrer, die ich noch nie hatte, oder bekannte Lehrer, die auf eine andere Weise ihren Unterricht halten als früher.
Man legt mehr Wert auf Gruppenarbeit und/oder auf das eigenständige Mitschreiben von dem, was der Lehrer erzählt, und/oder auf Referate und/oder mündliche Mitarbeit. Nur das kann ich nicht immer, nur sehr schwer oder auch gar nicht.

Die Bedingungen also wieder herzustellen, wie sie früher waren, wird in der Schule wohl nicht möglich sein, aber man könnte es zuhause zumindest versuchen. Das würde mich zumindest in diesem Bereich dann schon mal entlasten.

Meine Idee der Lösung für den schulischen Bereich wird sicherlich nicht akzeptiert oder umgesetzt werden können, da es sehr bürokratisch auch in Schulen und im Ministerium zugeht, zumindest bei dem, was ich bislang mitbekommen habe.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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06.10.09, 19:50:47
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das macht ja schon einen notengefährlichen Eindruck. Wie lange ist es schon so, vielleicht gewöhnst du dich noch dran? Wenn die Lehrerin so drauf wäre hinsichtlich abtun, dann würde sie vermutlich deine Vermutung auch abtun und dir raten zum Arzt zu gehen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.10.09, 20:11:09
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 06.10.09, 20:50:12

Zitat von 55555:
Wie lange ist es schon so, vielleicht gewöhnst du dich noch dran?

Worauf beziehst du die Frage?

Zitat:
Wenn die Lehrerin so drauf wäre hinsichtlich abtun, dann würde sie vermutlich deine Vermutung auch abtun und dir raten zum Arzt zu gehen?

Ich weiß nicht wie sie darauf reagieren würde. Es ist auch das denkbar. Doch wieso bietet sie mir dann ihr "offenes Ohr" an und hat vermutlich auch bemerkt, dass ich ein Problem habe?

Edit: Also diese Sache mit den Fehlstunden ist seit Beginn des Schuljahres konstant, also ist es jetzt die 4. Woche, in der es schon so ist. Am meisten fehlte ich bis jetzt in Mathe und Deutsch; nämlich 5 Stunden.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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06.10.09, 20:16:53
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Also bist du wohl mit Beginn des Schuljahres in diese Lage gekommen. Um welches Bundesland geht es? Das kann auch interessant sein, weil die Länder verschiedene Linien verfolgen bei der Schulbildung. Es besteht nach meinem Eindruck eine Tendenz zu größerer Diskriminierung in CDU-Ländern.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.10.09, 20:55:02
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 07.10.09, 00:44:25

Ich bin aus Bayern, also ein CSU-Land.


In diese Lage kam ich schon in der 11. Klasse, als wir am Donnerstag immer um 13:30 Uhr noch Geschichte hatten. In der Zwischenzeit (12:45 - 13:30 Uhr) hockte ich oft im Klassenzimmer und beschäftigte mich alleine mit bestimmten Gegenständen (zB. Pen-Spinning). Später ging ich dann auch öfters raus in die Ruhe des Parks, weil es mir zu laut war und ich mit den anderen meist wenig anfangen konnte.

In der Kollegstufe 12 letztes Jahr bereits wurde es aber dann wirklich schlimm. Ein viertel Jahr lang konnte ich noch recht gute Leistungen erzielen, wurde aber immer schlechter, aufgrund dieser ganzen Veränderungen, die ich ja schon beschrieb.
Hatte zur Mitte des Schuljahres hin einen Leistungseinbruch und flüchtete sehr oft von der Schule. Konnte nicht mehr in die Schule gehen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Ich suchte Ruhe in einem bestimmen Wald vormittags über, da ich weder in die Schule, noch nach Hause konnte (wegen meines Vaters).

Einmal schrieb ich jemanden, dem ich sehr vertraute, eine Mail, in der ich aussagen wollte, dass ich aus diesem Leben rausmöchte. Dies wurde aber missinterpretiert; man meinte ich würde mich selbst töten. Da ich an diesem Tag in der Früh bereits an einen ruhigen Ort in der Nähe meines Zuhauses fuhr mit dem Auto und dann durch die Gegend ging, um Photos von schönen Perspektiven und Details zu machen, und auch das Handy ausschaltete, damit ich meine Ruhe habe, suchte mich die Polizei.

Diese fand mich auch. Ich fuhr dann ohne irgendetwas Schlimmes befürchtet zu haben freiwillig mit zum Revier. (Man hat nur mit mir geredet, ein paar Fragen gestellt, und mich nicht festgehalten, daher machte ich es freiwillig.)
Kam daraufhin, ohne dass ich es vorher erahnen hätte können, in eine Klinik. Dort war es mir nicht angenehm, weil ich zuhause noch vieles in Planung hatte, was ich dadurch, dass man mich dort festhielt, nicht mehr machen konnte. Es war sehr fremd dort.
Ich weiß auch noch, dass ich am ersten Tag bis Mitternacht im Flur auf einem Stuhl schweigend sitzte, da ich nicht mit Fremden in einem Zimmer sein wollte. Daher gab man mir auch ein Einzelzimmer.

Ich photographierte auch die ganze neue Gegend (Station). Jedes Detail (Steckdosen, Pläne, Lampen, Deko, etc) musste ich festhalten. Was mir dort gefiel, war die feste Tagesstruktur, was mir nicht gefiel, war die für mich ungewohnten Esszeiten. Manche Menschen waren dort auch ganz okay. Mit einer dort konnte ich gut über meine Interessen reden. Sie sagte auch, dass sie mich dafür bewundert, was ich so kann und alles weiß.
Andere wiederum waren mir sehr seltsam und fremd. Die meidete ich auch. Einen Großteil der Zeit über war ich jedoch in meinem Zimmer oder später auch im Freien.

Die Ärzte dort waren seltsam. Ich wollte eigentlich heim. Ich versuchte zu erklären, wie ich das gemeint habe. Aber anscheinend glaubten sie mir nicht, obwohl ich nur die Wahrheit erzählt habe. Ich wurde daher auch sehr ägerlich im Laufe der Zeit.

Ich denke, ich muss auf die so gewirkt haben, als würde ich die Aussagen anderer negativ auf mich bezogen auffassen, dabei war es nur die Situation, die mir nicht passte. Wenn man aus seinem Umfeld gerissen wird, und ein zeitlich festgelegter Plan dadurch nicht mehr umgesetzt werden kann, dann werde ich irgendwann auch mal sehr sauer.
Einmal versuchte ich es auch der Stationsleiterin zu erklären. Ich glaube ich sagte irgendwann immer das selbe, weil ich selbst es ja nicht anders erklären konnte, als es eben war, und das zu keinem Erfolg führte.

Nach ein paar Tagen resignierte ich dann, weil ich es nicht verstand, wieso man mich nicht verstehen konnte. Ich beschäftigte mich dann jeden Tag mit meiner E-Gitarre und meinem E-Bass, und schrieb ein paar Gedichte, einen Song, oder ich kletterte auch an Wänden hoch, oder spielte mit einer 20Cent Münze im Flur. (Letzteres schien manche zu nerven.)
Ich beschäftigte mich eben mit mir selbst und war gerne alleine, soweit es ging. Ich ging auch öfters den Flur auf und ab, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, und überlegte, was ich machen sollte/könnte. Ich ging dort auch die meiste Zeit über Barfuß, und wie gewohnt auf Zehenspitzen. :)

Zudem machte ich später auch alles, was man von mir wollte, bzgl der Untersuchungen und Fragen, weil ich dachte, dass ich dann schneller wieder heim komme. Ich betonte dabei immer, dass ich wieder heim will. Später sagte ich auch einer Psychologin dort, dass ich alles gesagt habe, wie es ist, und ich daher nicht mehr mit ihr reden möchte. Darauf folgte nur ein "Schade".
Man gab mir auch viele Fragebögen. Ich weiß noch, dass ich bei einigen Fragen nicht wusste, was ich ankreuzen sollte, weil die Fragen unklar formuliert waren.

Dort gab man mir dann auch die Diagnose Schizotypie. Diese stimmt aber nicht, was ich durch eigene Recherchen später herausgefunden habe und mir später auch ein anderer Arzt (der mir das Gutachten bzgl der Eignung zum Führen eines KFZ's ausstellte) bestätigte.

Nach der Entlassung kamen dann einige Probleme auf mich zu.
In der Schule hatte ich keine Chance mehr mitzukommen, blieb daher zuhause. Ich musste nachweisen, dass ich fähig dazu bin ein Kraftfahrzeug gefahrlos zu führen. Man gab mir kein Taschengeld mehr, weil ich nicht mehr in die Schule gehen konnte. Ich brauchte aber Geld für den Nachweis bzgl der Eignung zum Führen eines KFZ's.

In den Sommerferien beschäftigte ich mich sehr intensiv fast nur noch mit dem Thema Webdesign und wollte nur noch alleine sein und Ruhe haben. Dadurch bin ich jetzt auch sehr gut in diesem Bereich geworden.

Die Schule konnte ich durch einen freiwilligen Rücktritt wiederholen, musste aber nachweisen, dass ich aufgrund ärztlich bedingter Ursachen nicht in der Lage war, dass ich den Leistungsanforderungen gerecht werden konnte.

Und jetzt scheint das selbe Spiel wieder von vorne zu beginnen; nur mit schlechteren Startbedingungen. Vor einem weiteren Leistungseinbruch habe ich sehr große Angst.
Ich möchte alles tun, was ich kann, damit ich das verhindern kann. Ich werde aber nichts mehr sagen oder schreiben, was man falsch auffassen könnte und man meinen könnte, ich täte mir etwas an. Ich will nicht wieder in eine Klinik müssen.

Ich denke, wenn ich ein Buch über mein Leben schreiben würde, bräuchte ich sehr viele Seiten. Jetzt muss ich jedenfalls versuchen, dass sich diese vergangenen Ereignisse nicht wiederholen werden. Wenn ich nur die Frage nach dem "Wie" beantworten könnte. Es darf nichts passieren, was negative Konsequenzen für mich verursachen könnte.

Aber ich habe zumindest schon einen Plan für morgen. Hoffe dieser klappt auch so wie ich mir das vorstelle.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
07.10.09, 00:02:19
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Demnach weiß die Schule, daß du in einer psychiatrischen Klinik warst? Ist die Diagnose dort auch bekannt?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.10.09, 00:37:26
Link
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Ja. Nein.

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-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
07.10.09, 00:57:17
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