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Thema: Hirndoping mit Ritalin - Selbstversuch eines Journalisten (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3240)


Geschrieben von: Sturm am: 06.09.09, 14:15:48
[Kettenbeitrag zusammengefasst, mfg [55555]]

Zitat von Hans:

Es als "Training" zu Betrachten, wie eine Ballastweste,
wenn man sie dann abnimmt, hat man das Gefühl höher hüpfen zu können,
war mein Ansatz.


Hans, ich verstehe es immer noch nicht.

Meinst Du, daß die Einnahme von MPH so beeinträchtigt, daß sich nach dem Absetzen ein positiver Effekt, einstellt?
So, als wenn man die 100 Meter-Distanz mit Bleiweste trainiert, um die gleiche Strecke ohne Trainingsballast später schneller laufen zu können?

Sturm


Zitat von 55555:
Und dann gab es noch den Verdacht Krebs auszulösen: Alter Thread


Hier noch einmal meine Antwort zum Thema und die Anregung, sich mittels unzähliger Studien Basiswissen anzueignen.

http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=2517&highlight=&page=4&

Sturm


Geschrieben von: 55555 am: 06.09.09, 14:33:51
In deinem verlinkten Beitrag erwähnst du:
Zitat:
Nichts an Laiengruselvorstellungen bezgl. Chromosomenschäden, Präkanzerogenität etc. haben sich in nur einer Studie bestätigen lassen.

Die im von mir verlinkten Thread zitierte Studie ist für dich keine Studie?


Geschrieben von: Sturm am: 06.09.09, 14:59:42
Zitat von 55555:

Die im von mir verlinkten Thread zitierte Studie ist für dich keine Studie?


Nein, da keinerlei wissenschaftliche Informationen, wie Einschlußkriterien etc. angegeben werden, geschweige denn konkrete Angaben zu den sogenannten "Mutationen", die angeblich als Ergebnis dieser Studie aufgetreten sind.

Ferner wird in der von Dir zitierten "Quelle" Hüther erwähnt, der sich mit seiner "Studie" zu MPH induziertem Parkinson der Lächerlichkeit in der Wissenschaft preisgegeben hat.
Diese "Studie" erfolgte an 7 Rattenkindern, die über einen langen Zeitraum das 100fache einer therapeutischen Dosis erhalten hatten.

Sturm


Geschrieben von: 55555 am: 06.09.09, 15:55:34
Ich habe mich mit dem Stoff nicht genau befasst, weil es für mich da bisher keine so drängende Veranlassung gab. Ich halte es jedoch für wahrscheinlich, daß es auch irgendwelche derartigen unerwünschten Wirkungen geben wird, da ist ja einiges in der Diskussion, z.B. auch plötzliche Todesfälle im Zusammenhang mit MPH-Einnahme. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, daß solche Effekte erst nach längerer Zeit entdeckt wurden. Inwiefern die Pharmafirmen gezielt ungünstige Studien zurückhalten (inzwischen allgemein bekannt als verbreitetes Vorgehen), wer mit wem klüngelt - ich weiß es nicht und wüßte auch nicht, wie ich es herausfinden soll.

Zu der genannten Kleinstudie habe ich spontan dies gefunden:
Zitat:
Es handelt sich um eine Untersuchung bei 12 Kindern, die mit Methylphenidat behandelt wurden. Unter einer üblichen Medikation wurde nach einem Zeitraum von 3 Monaten eine Untersuchung auf sog. Chromosomenbrüche durchgeführt. Alle 12 Kinder wiesen Veränderungen auf, die statistisch gesehen einer 3 fachen Vermehrung entsprach. Ähnliche Untersuchungen der Arbeitsgruppe gab es u.a. auch für eine Cytomegalieinfektion, die ebenfalls solche Veränderungen zeigt. Das heisst derzeit nun aber nicht, dass Methylphenidat krebserzeugend ist oder das Erbgut verändern würde. Eine Häufung von Krebserkrankungen im Kindesalter oder später im Erwachsenenalter nach Methylphenidatbehandlung ist nirgendwo belegt - wäre aber nun ganz sicher auch schon aufgefallen. Immerhin besitzt der Körper auch Reperaturmechanismen genau für diesen Fall von Veränderungen an den Chromosomen. Und : Andere tierexperimentelle Untersuchungen zeigten bisher keinerlei derartige Effekte. Natürlich muss man diese Ergebnisse aber ernst nehmen und weiter verfolgen.

Quelle

Ganz sicher schon aufgefallen? Seit wann gibt es denn breite Anwendung?


Geschrieben von: Sturm am: 06.09.09, 16:10:51
Zitat von 55555:
Ich halte es jedoch für wahrscheinlich, daß es auch irgendwelche derartigen unerwünschten Wirkungen geben wird, da ist ja einiges in der Diskussion, z.B. auch plötzliche Todesfälle im Zusammenhang mit MPH-Einnahme.


Absolut richtig!

Es gab z.B. Todesfälle, weil unerkannte Herzerkrankungen vorlagen, bzw. nicht auf diese untersucht wurde.
Dies hatte zur Folge, daß die Verschreibungskriterien und Angaben im Beipackzettel EU weit angeglichen wurden. (5/2009/9/2009

Ich begrüße dies sehr, MPH ist ein Medikament mit entsprechender Wirkung, daher auch mit entsprechenden Nebenwirkungen. Viele inkompetente Diagnostiker, seien es Psychologen oder Ärzte springen auf den ADHS Hype auf. Ich hoffe, daß mit den neuen Regelungen diese Machenschaften unterbunden, oder wenigstens eingeschränkt werden.

Sturm


Geschrieben von: Isabella am: 07.09.09, 01:38:30
Zitat von Sturm:

Es gab z.B. Todesfälle, weil unerkannte Herzerkrankungen vorlagen, bzw. nicht auf diese untersucht wurde.
Sturm

Nicht nur Herzerkrankungen. Ein Bekannte von mir erlitt einen Hirnschlag; nach ca. 7- jähriger Einnahme von Ritalin.


Geschrieben von: Sturm am: 13.09.09, 11:27:02
[Komplettzitat Vorbeitrag gestrichen, mfg [55555]]

Wobei man genaue Ursachenforsching betreiben muß, sprich, ist das MPH ursächlich für den Apoplex gewesen, oder nicht?

Sturm


Geschrieben von: Isabella am: 15.09.09, 01:14:13
[Komplettzitat Vorbeitrag gestrichen, mfg [55555]]

Sie hat das gegen ihre Depressionen und zum Aufputschen genommen (sie war beruflich Manager- Manager, die Manager- Manager ausbildet, welche Manager ausbilden). Mag sein, daß sie zusätzlich noch etwas anderes genommen hat, was selbst ihr Mann nicht wußte.
Seit diesem schlimmen Vorfall hege ich überhaupt kein Interesse an Hirndoping. Die Ausnahme bilden - wie auch Du anmerkst - Ursachenforschung im Allgemeinen, ohne dem Wirkungskreis der Pharmakonzerne in die Hände zu fallen.


Geschrieben von: Sturm am: 15.09.09, 06:24:56
MPH ist ein Medikament, wird es ohne Indikation eingenommen, ist das Mißbrauch.


Geschrieben von: Isabella am: 16.09.09, 00:17:18
Zitat von Sturm:
MPH ist ein Medikament, wird es ohne Indikation eingenommen, ist das Mißbrauch.

Da müßte man eine ganze Reihe von Ärzten zur Verantwortung ziehen.


Geschrieben von: Hyperakusis am: 16.09.09, 16:06:41
Bei MPH schiebt ja die Tatsache dass es BTM-rezeptpflichtig ist und von den Kassen nach dem 18. Lebensjahr meist abgelehnt wird noch etwas den Riegel davor... Na gut es gibt da noch die Möglichkeit der Privatrezepte. Ansonsten sind in Deutschland laut DHS 1.5 Millionen Menschen medikamentenabhängig, das ist sher viel finde ich.


Geschrieben von: Sturm am: 16.09.09, 18:55:51
[Kettenbeitrag zusammengeführt, Komplettzitat gekürzt, mfg [55555]]

Zitat von Isabella:
Da müßte man eine ganze Reihe von Ärzten zur Verantwortung ziehen.


Was meinst Du, auf welchen illegalen Wegen man MPH organisieren kann.....
Außerdem ist man, wenn man es als Erwachsener MPH ohne Indikation einnimmt, selber verantwortlich.

Zitat von Hyperakusis:
Ansonsten sind in Deutschland laut DHS 1.5 Millionen Menschen medikamentenabhängig, das ist sher viel finde ich.


MPH macht nicht abhängig.