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Thema: diskriminierung durch sprache (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3052)
Geschrieben von: haggard am: 16.06.09, 21:37:05
der mensch bemüht sich, sämtlichen entwicklungen gerecht zu werden. erfindet immer mehr regeln, die kniggemäßig eingehalten werden sollten. die zeit der vorväter soll vorbei sein. alles männliche wird abgelehnt und weil es nicht abgeschafft werden kann, wird alles mögliche verweiblicht. macht das sinn? wer nicht erwähnt wird, wird diskriminiert, wer erwähnt wird, wird diskriminiert...
persönlich wäre ich unter solchen umständen für die abschaffung von sprache, weil sie durch ihr zwanghaftes bestehen und forderung nach ihrer anwendung ureigenste entwicklung diskriminiert. kreativität und individualität einschränkt, wenn nicht sogar unterdrückt.
wie würden sich die ersten sätze lesen, so etwa?:
der/die menschIn bemüht sich, sämtlichen entwicklungen gerecht zu werden. erfindet immer mehr regeln, die kniggemäßig eingehalten werden sollten. die zeit der vorväter/-mütter (oder: vorväterInnen) soll vorbei sein...
Geschrieben von: quamquam am: 16.06.09, 23:03:22
Ich mag solch eine Verweiblichung der Sprache nicht, weil sie in der deutschen Sprache eigentlich auch nicht vorgesehen ist...aber irgendwer hat sich mal überlegt es einzuführen und es gruselt mir...man sollte es wieder abschaffen...
Geschrieben von: zoccoly am: 16.06.09, 23:11:09
Bei mir ist es komisch, zuerst habe ich Verweiblichungen abgelehnt, meine Berufsbezeichnung war zu Ostzeiten männlich, inzwischen habe ich mich an die weibliche Form dieser gewöhnt.Wenn die weibliche Form den Lesefluss bremst oder zwanghaft erfolgt, stört sie mich extrem.
Geschrieben von: 55555 am: 16.06.09, 23:19:01
Ich bin unschlüssig, was dieses Thema angeht. Vor einiger Zeit habe ich von einer Initiative gelesen, die Verkehrsschilder entdiskriminieren wollte. Das sollte geschehen durch Aufstellen von Schildern, die zu 50% weibliche Figuren zeigten. Allerdings waren die vorherigen Figuren nicht unbedingt männlich sondern neutral.
Effekt: Das Geschlecht als Faktor wird durch solche Maßnahmen erst verstärkt als vorhandener Unterschied ins Bewußtsein gerückt. Ich weiß nicht, ob das die Wirkungen hat, die diese Initiatoren beabsichtigten.
Geschrieben von: Viktor* am: 17.06.09, 12:02:05
Da ich liebend gerne maennliche Nicks habe, brauche ich das Gedoens nicht und fuehle mich auch nicht diskriminiert
Geschrieben von: feder am: 17.06.09, 13:02:40
Ich habe eigentlich das Gefühl, dass sich die Frauen erst durch diese geschlechtsneutralen Formulierungen aus der männlichen Form ausgeschlossen haben. In der deutschen Sprache sind die Frauen eigentlich schon in der männlichen Form miteingeschlossen. Ich grusel mich davor. Diese Formulierungen tönen nicht nur komisch, sie verderben auch das ganze Schriftbild.
Wenn ich mich von etwas angesprochen fühle, kommt es mir nicht drauf an, ob die Formulierung jetzt weiblich ist, oder nicht. Bin ich nicht betroffen, nützt mir auch kein darangehängtes -innen.
Geschrieben von: Coyote am: 17.06.09, 15:56:41
Liebe neue Leser/Leserinnen dieses Forums. Folgendes ist nicht ernst gemeint und ich schreibe nicht immer so 
Liebe User und Userinnen, liebe Forumsmitglieder/gliederinnen!
Ich bin Coyotin und möchte im Rahmen einer neuen Studie ermitteln, oder herausfinden, sowohl erforschen als auch ergründen oder vielleicht und eventuell analysieren, gegebenenfalls untersuchen, wie Mensch/Menschinnen, die nicht- Autisten oder auch Nicht-Autistinnen sind, sich untereinander verständigen, beziehungsweise miteinander oder auch übereinander – gemeint ist hier "über jemanden reden", oder miteinander reden bezw. sich artikulieren oder auch ausdrücken.
Bisher brachten mich meine Forschungen zu dem Ergebnis, dass sie artikulieren und zwar in den meisten Fällen verbal. Leider sind diese Typen/Typinnen nicht in der Lage, das was sie denken auch zu formulieren, sodass die Ergebnisse, also die Endlösung bezw. das Resultat ist, dass es oft zu Missverständnissen mit falschem Sachverhalt kommt.
Fazit: Es funktioniert nicht!
Man/sie benutzen zusätzlich deshalb des Öfteren eine Gestik, auch Gebärden genannt, man könnte es auch herumfuchteln nennen, um damit ihre falschen also unverständlichen ausgesprochenen Wörter damit zu verbessern.
Nun, was hat es damit auf sich?
Dazu habe ich im Hintergrund meiner Studie erforscht, dass sie je nach dem, was er/sie ausdrücken will oder möchte, seine/ihre Gesichtzüge verändern. 
Diese Art der Kommunikationsvermittlung oder besser Kommunikationsübertragung kann den anderen/die andere Person/Personin in die Irre führen.
Fazit: Diese Nichtautisten oder Nicht Autistinnen sind nicht in der Lage ihre Gedanken, Wille, Sprache, Mimik, Emotionen richtig einer andere Person/Personin zu vermitteln, sodass andere Leute/Leutinnen etwas anderes oder auch völlig Falsches daraus interpretieren.
Dieses, so habe ich nach jahrelangen Recherchen erforscht, führt des Öfteren zu enormen, extremen und sehr großen Missverständnissen.
Meinen/diesen Bericht schließe ich nun mit dem Ergebnis, dass Nichtautisten nicht sagen, was sie meinen.
Eine Möglichkeit um diese Störungen zu beseitigen, sehe ich in einer geeigneten Therapie.
Da jedoch der Bedarf auf Heilung sehr groß ist, somit viele Leute/Leutinnen auf einer langen Warteliste landen, kann bis dahin schon einmal mit einer Bildersprache begonnen werden. Mit einem guten Willen und etwas Ausdauer sollte es möglich sein diese Nichtautisten/innen in die Lage zu versetzen, dauerhaft mit anderen Wesen/Wesinnen in Kontakt zu treten. Auch mit einem Hund/Hündin/Rüde/Kastrat oder Katze/Kater könnte man erste Übungen tätigen. Ein Fisch/in wäre aus meiner Sicht nicht gut geeignet, da diese sich schnell bei Verständigungsschwierigkeiten in den Gewässern entfernen. Beobachtet in der Nordsee ...
Ein Spruch der Nicht Autisten/innen lautet: "Übung macht den Meister!"
Nun: Auf das ein gut gelingen sich gestalten lassen möge!
In dieser Hinsicht
Ihre Coyotin
Hoffentlich werde ich jetzt und hier nicht aus dem Forum geworfen 
Geschrieben von: haggard am: 17.06.09, 17:02:12
du hast einiges vergessen: rüdin, kastratin ... (eunuchin finde ich auch gut)...
da sich sprache wohl nicht abschaffen lässt, plädiere ich dafür, das neutrum abzuschaffen. "das tier" wird dann zu "der tier" oder "die tier", kurzform "tierer" (männlich) "tierin" (weiblich). komprimierte form beider varianten zusammengefügt in einer: "tiererin" - allerdings müsste dann per volksentscheid abgestimmt werden, ob "er" in worten vor "in" stehen darf und/oder welchen prozentsatz die stellung in texten besitzen soll. sonderfälle wären dann freie radikale wie "er" und "in".
Geschrieben von: quamquam am: 17.06.09, 23:29:39
Hey, ich kann aus der Lesbenszene noch ein paar Worte einbringen:
Zollstöckin
Compute
frau anstellen von man
Sonst fallen mir gerade ad hoc diese grausamen Worte nicht ein...
Geschrieben von: feder am: 17.06.09, 23:51:54
Salzstreuerin hab ich mal gehört. Ich mag gar nicht daran denken...
Geschrieben von: Coyote am: 18.06.09, 01:01:37
Ja, ja, azrael, die freien radikalen sind immer das Problem ...
hier das männl. "er" und das weibl. "in". Beides zusammen funktioniert nicht immer.
Eine Volksabstimmung wäre schon angebracht.
Allerdings könnte man in einem Absatz auch die zu verwendenden Wörter abwechselnd schreiben. Z.B. einmal "Tierer" und beim nächsten mal "Tiererin", also immer im Wechsel - nur - und da wäre wieder die Volksabstimmung angebracht - womit fängt frau/man denn an, damit sich keine Person/in und Salzstreuerin diskriminiert fühlt?
Ich finde, Englisch ist viel einfacher und auch irgendwie logischer. Ich tue mich allerdings mit beiden schwer.
Sprache abschaffen wäre sinnvoller. Mit meinem Hund verstehe ich mich eh besser. Schnalze einmal mit der Zunge und er weiß Bescheid.
Geschrieben von: Hans am: 18.06.09, 08:25:50
Da wäre noch die JemandIn die noch keiner/keine gesehen hat.
Oder muß man/frau dann jefrau und jemand sagen?