Und die ganzen Rheumamittel wie Diclofenac verträgt er nicht.
Wie wäre es mit einem anderen Wirkstoff?
Zitat:
Vitamin E hilft und ist harmlos - deshalb anscheinend bezahlt das die Kasse nicht!
Vitamine bezahlt die Krankenkasse zurecht nicht, da über eine ausgewogene Ernährung genügend Vitamine aufgenommen werden.
Zitat:
Ich gehe nicht gerne zum Arzt und insbesondere halte ich mittlerweile nicht mehr viel von "Heilmitteln", die man vor Kindern sichern muss, weil sie für gesunde Menschen giftig sind.
Das ist deine persönliche Meinung. Die Kassen setzen lieber auf wissenschaftliche Studien, denn auf Meinungen. Die sind aussagekräftiger.
Zitat:
m.E. Logischeres, muss man eh selbst bezahlen.
Ohne konkret Einzelpersonen etwas zu unterstellen, sind die meisten Leute, die behaupten etwas anderes als die wissenschaftlichen Ergebnisse seien logischer, ziemlich hirntot. Die allermeisten Menschen haben ihre eigenen inneren Dogmen und leiten daraus "logischere" Schlüsse ab. Dummerweise passen die Dogmen schon nicht zur Realität.
Zitat:
Mein Freund hat auch das Problem, dass ihm die Stimulanzien-Therapie nicht bezahlt wird (ADHS) - und bei ihm funktioniert nur eine hohe Dosierung!
Wenn die Therapie nicht im Leistungskatalog verzeichnet ist, wird die Wirksamkeit umstritten sein.
Zitat:
Für uns beide wäre also eigentlich eine Krankenkasse sinnvoller
Es wird für euch keine Krankenkasse geben.
Es gibt einen Leistungskatalog, der für alle gesetzlichen Kassen bindend ist, sowohl nach oben als auch nach unten. Darüber hinaus gehende Leistungen existieren fast gar nicht.
Private Krankenversicherung werden euch nicht aufnehmen, weil sie es vermutlich nicht dürfen und ihr eh euch den Beitrag nicht leisten könnt. Zudem würde es euch nichts nutzen, weil ihr Vorerkrankungen angeben müsst und die von der Leistung ausgeschlossen werden.
Zitat:
als auch wirksame naturheilkundliche Verfahren.
Was die gesetzliche Krankenkasse bezahlt, bestimmt nicht die Kasse, sondern ein gemeinsamer Ausschuss der Kassen und Ärzte.
Zitat:
Weiß zufällig jemand, welche Kasse bezahlbar ist, ein entsprechendes Angebot hat und wie man das überhaupt macht, da hin zu wechseln - insbesondere, wenn man arbeitslos ist?
Du suchst also eine Krankenkasse, die etablierte Methoden und wissenschaftliche Erkenntnisse beiseite lässt, um die Menschen nach ihren persönlichen medizinischen Vorstellungen zu heilen, letztlich also die Selbstverwirklichung Einzelner finanziell großzügig Anderen aufbürdet.
Zitat:
Ich finde das alles ungerecht,
Hast du es noch nicht verstanden? Das Leben ist nicht gerecht. Schon aus mathematischen Gründen kann es keine Gerechtigkeit nach Wunsch geben. Immerhin hast du das Glück, heute zu leben, so dass die Härten des Lebens erheblich gemindert werden.
Vielen Dank für die sinnvollen Hinweise.
Hallo Uppsdaneben,
Zitat:
Ohne konkret Einzelpersonen etwas zu unterstellen, sind die meisten Leute, die behaupten etwas anderes als die wissenschaftlichen Ergebnisse seien logischer, ziemlich hirntot.
Ich bitte zunächst mal um eine Erklärung dieses seltsamen Satzes. Du meinst, der Hirntod sei allenfalls eine statistisch vorkommende Sache und individuell nicht nachweisbar?
Um eine Beurteilung zu ermöglichen, was ich als logisch bezeichne und was als weniger logisch: Primäres von den Kassen finanziertes Heilmittel ist eine Therapie mit Medikamenten, die für gesunde Menschen als schädlich angesehen werden. Alternativ dazu gibt es Heilmethoden, die von der anerkannten medizinischen Forschung als sowohl wirksam bei bestimmten Erkrankungen als auch als gesund für gesunde Personen angesehen werden. Dazu gehört z.B. Bewegung, frische Luft und gesunde Ernährung.
Ich halte es für logischer, zunächst mal die Möglichkeiten solcher harmlosen Behandlungsmethoden voll auszuschöpfen, was eventuell - insbesondere, wenn schon Erkrankungen vorliegen - die Möglichkeiten autodidaktisch vorgehender Laien übersteigt.
Zitat:
Zitat von Lisa M.:
Und die ganzen Rheumamittel wie Diclofenac verträgt er nicht.
Wie wäre es mit einem anderen Wirkstoff?
Er sagt, dass er die ebenfalls nicht verträgt. Die üble Nebenwirkung solcher Rheumamittel auf den Magen ist übrigens bekannt und ich würde stundenlanges Kotzen nicht als eine Kleinigkeit bezeichnen, wegen der man sich nicht so anstellen sollte. Ganz nebenbei wird man auf die Art das Medikament auch nicht wirklich aufnehmen.
Zitat:
Vitamine bezahlt die Krankenkasse zurecht nicht, da über eine ausgewogene Ernährung genügend Vitamine aufgenommen werden.
Die Wirksamkeit von höheren Dosierungen an Vitamin E bei rheumatischen Erkrankungen ist keineswegs umstritten.
Was die Sache mit der ausreichenden Versorgung durch gesunde Ernährung angeht, so gibt es Studien, die belegen, dass selbst ingezüchtete Ratten einen individuell höchst unterschiedlichen Bedarf haben. Zum anderen frage ich mich, ob dieselben Leute, die diese Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung stets anführen, auch dazu sagen und beherzigen, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung als eine ausgewogene Ernährung bezeichnet, die diesen Bedarf zu decken im Stande ist. Bidde, nur zu!
Zitat:
Zitat:
Mein Freund hat auch das Problem, dass ihm die Stimulanzien-Therapie nicht bezahlt wird (ADHS) - und bei ihm funktioniert nur eine hohe Dosierung!
Wenn die Therapie nicht im Leistungskatalog verzeichnet ist, wird die Wirksamkeit umstritten sein.
Die Wirksamkeit der Stimulantien-Therapie ist gerade in der Schulmedizin nicht im geringsten umstritten. Die einzigen, die dagegen sind, sind die dogmatischen Ritalin-Gegner, von denen die meisten keine Ahnung haben und ADS zur Folge von zu viel Fernsehkonsum oder Zank im Elternhaus erklären. Sie schreiben sogar solchen Unfug, wie das Kinder durch Psychopharmaka "ruhiggestellt" würden oder mit Stimulantien quasi auf Hochleistung gedopt, je nachdem, ob sie überhaupt verstanden haben, was Stimulantien sind.
Davon abzugrenzen ist übrigens eine undogmatische naturheilkundliche Behandlung, die *auch* Mangelerscheinungen und Unverträglichkeiten wie z.B. Nahrungsmittelallergien (auch die Existenz von Nahrungsmittelallergien ist nicht umstritten!) als Ursachen von Stoffwechselstörungen mit berücksichtigt. Ich las neulich z.B., dass in den USA und in England die Behandlung von ADS mit bestimmten Nährstoffen (insbesondere die Omega-3-Fettsäure DHA und die Mineralstoffe Zink und Magnesium) die Basistherapie sind. Die Wirksamkeit ist durch Studien belegt. Mal ein bisschen Zitate: "Dr. Stevens von der Purdue Universität (USA) stellte in einer Studie an ADHS-Patienten fest, dass diese dramatisch niedrigere Konzentrationen an AA und DHA im Blutplasma und in den roten Blutzellen aufwiesen. Je ausgeprägter der Mangel war, umso schwer ausgeprägt waren die ADHS-Symptome.
Dr. Alexandra Richardson von der Oxford Universität bestätigte dieses Ergebnis bei Patienten mit ADHS und Lese-Rechtschreibschwäche. Sie untersuchte 97 Patienten, die alle einen Mangel an den Gehirnfettsäuren AA und DHA aufwiesen. Die Schwierigkeiten waren auch hier umso ausgeprägter, je größer der Mangel an DHA und AA war.
Die Wirksamkeit der Gehirnfettsäuren belegt auch eine kontrollierte, viermonatige Studie mit 30 depressiven Minderjährigen, eine sechsmonatige Studie mit 73 Legasthenikern sowie eine Schulstudie mit 41 Kindern." (Prof. Dr. Michael Hamm, Dr. med. Mirko Berger: ADHS bei Erwachsenen. Die Nährstofftherapie. S. 47.)
"Eine polnische Arbeitsgruppe untersuchte bei ADHS-Patienten das Blut, die roten Blutkörperchen und den Urin in Hinblick auf die Konzentration von Mineralien. Es zeigten sich dramatische Defizite an Magnesium und Zink im Vergleich mit einer gesunden Gruppe." (Ebd. S. 52-53)
Auch die Nährstofftherapie ist also durch Studien belegt und nicht besonders umstritten, sondern einfach hier in Deutschland noch nicht sehr bekannt. Die Behandlung mit Stimulantien ist die übliche schulmedizinische Behandlung und wird bei Erwachsenen angeblich nur deshalb noch nicht von den Kassen übernommen, weil Studien zur Unschädlichkeit bei ADS-Erwachsenen noch nicht gemacht wurden. Das geht darauf zurück, dass früher mal (nahezu in der Steinzeit!) der Aberglaube herrschte, dass ADS nur bei Kindern vorkäme. Mittlerweile ist längst erwiesen, dass die meisten ADS'ler ihr ADS behalten und lediglich die Hyperaktivität bei vielen Jungen mit ADSH in der Pubertät verschwindet.
Die Nährstofftherapie bringt übrigens auch für nur einen Teil der Patienten ein völliges Verschwinden der ADS-Symptome. Bei schwereren Fällen wird der Bedarf an Stimulantien im allgemeinen auf ca. die Hälfte reduziert. Für meinen Freund wäre eine zusätzliche Nährstofftherapie dringend nötig, damit er mit der erlaubten Höchstmenge an Stimulantien (er sagt, die Menge sei für Kinder berechnet - tatsächlich gibt es ja für Erwachsene noch keine Studie...) auskommt. Und ich beobachte sehr eindeutig, dass er erst von so einer "Überdosierung" tatsächlich *ruhiger* wird!
Zitat:
Du suchst also eine Krankenkasse, die etablierte Methoden und wissenschaftliche Erkenntnisse beiseite lässt, um die Menschen nach ihren persönlichen medizinischen Vorstellungen zu heilen, letztlich also die Selbstverwirklichung Einzelner finanziell großzügig Anderen aufbürdet.
Aber nichdoch. Ich suche eine Krankenkasse, die wissenschaftliche Erkenntnisse vollständig berücksichtigt und sich nicht auf die Finanzierung eines bestimmten Dogmas beschränkt.