Autismus
Leben in einer eigenen Welt
Von Nicole Schuster
Sie wirken unzugänglich, in sich zurückgezogen und unnahbar. Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] sind vielen ein Rätsel. Sie können keinen Small Talk halten, besitzen aber oft sonderbare Begabungen. Die Ursachen der Störung sind unklar, eine Heilung ist nicht in Sicht.
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Eine ursächliche Heilung des Autismus ist nicht möglich. Es gibt jedoch eine Vielzahl von therapeutischen Interventionsmöglichkeiten. Den Durchbruch in der Behandlung hat aber bisher keine von ihnen gebracht. Verbreitet sind verhaltenstherapeutische oder körperbezogene Konzepte, wie die TEACCH-Methode (=Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children, deutsch: Behandlung und Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbeeinträchtigter Kinder). Das Programm umfasst eine individuelle Diagnostik und Förderung, Kooperation mit Eltern und Familien, die Optimierung der Fähigkeit, in seiner Lebenswelt zurechtzukommen sowie die Förderung sämtlicher Aspekte der Persönlichkeit. Ein weiterer Ansatz ist die ABA-Therapie (Applied Behavior Analysis, deutsch: angewandte Verhaltensanalyse), die hauptsächlich auf Methoden des operanten Konditionierens basiert. Lernversuche und -erfolge sowie erwünschtes Verhalten werden möglichst direkt verstärkt. Um speziell die sprachliche und kommunikative Entwicklung zu fördern, stehen verschiedene Methoden wie das Bilder-Austausch-System PECS (Picture Exchange System) zur Verfügung.
Ziel der meisten Therapien ist es, den Erkrankten ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen und ihnen zu helfen, sich zu integrieren. Eine erfolgreiche Behandlung sollte sich dabei immer an den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen des Patienten orientieren.