- welche floskeln / redewendungen/ bezeichnungen machen autisten denn nun probleme?
allgemein verhält es sich eventuell bei jedem autisten anders.
redewendungen in einem satz wie "da brat' mir einer einen storch" oder ähnliches ist für mich sinnleer. ich verstehe sie so, wie sie geäußert wurden im sinne von "ich will, dass mir einer einen storch brät". heute ist es so, als ob jemand für den bereich der redewendungen worte einer mir unbekannten fremdsprache verwenden würde: ich übergehe sie einfach, wenn mir deren bedeutung nicht bekannt ist oder ich keine lust habe, die teilaussage eines satzes zu übersetzen, damit der komplette satz einen "vernünftigen" sinn ergibt. redewendungen in "normalen" sätzen, wirken sehr seltsam. insbesondere dann, wenn man sätze stück für stück "dechiffriert". meine gedanken bestehen aus farben und bildern, die so gesehen gar nichts mit sprache oder schrift gemeinsam haben. das muss irgendwie "in einklang" miteinander gebracht werden.
bemerkungen, die ironisch gemeint sind, verstehe ich in der regel nicht als ironie. so etwas wie "die krawatte steht ihm aber gut". das stürzt mich in generelles rätselraten. sind derartige bemerkungen an mich persönlich gerichtet, muss ich wissen, wie ich das zu verstehen habe. das problem ist, ich kann zwar ständig nachfragen, doch wird dann an meinem verstand gezweifelt, wonach die leute mitunter sehr direkt und auch sehr verletzend werden können - doch dann weiß ich auch, dass ich mich mit diesen personen nicht mehr beschäftigen werde.
auf "wie geht's" passiert es mir noch oft, dass ich detailliert schildere, wie es mir geht - sofern mir das in dem moment möglich ist. dabei ist das so wie im englischen, dass einfach ein "codewort" als erwiderung erwartet wird - wie "how do you do" - "how do you do". das nachteilige ist, wie ich finde, dass man mit seiner muttersprache aufgewachsen ist und alle anderen muttersprachler in dieser beziehung ein ihnen entsprechendes verständnis von kommunikation/sprache vorausgesetzt wird. dass das manchmal nicht so ist, erscheint vielleicht unvorstellbar. die meisten lernen eventuell unbewusst - wenige andere vielleicht eher sehr bewusst.
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- wie ist das mit dem humor? gibt es da unterschiede zu nicht autisten (ist humor ausgeprägter; weniger ausgeprägt; von anderer art bzw. lachen autisten gerne über witze, filme etc.)
ob es unterschiede gibt, kann ich nicht beurteilen. mir wird lediglich häufig mitgeteilt, dass ich diesbezüglich abartig sei/einen abartigen geschmack besitzen würde.
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- wie werden a priori nebulöse/symbol-beladene texte empfunden (poesie z.B.)?
in einer "normalen" unterhaltung ist das irreführend. wenn ich weiß, dass es sich um literatur einer bestimmten richtung handelt, kann ich mich gegebenenfalls darauf einstellen. selbst verwende ich zwar bildreiche beschreibungen, wenn ich das zulasse - weil ich in bildern denke und mir manchmal passende übersetzungen in "korrekte"/allgemeingültige worte fehlen, wenn andere jedoch nicht möglichst direkt kommunizieren können, ist es anstrengend herauszufinden, was überhaupt mitgeteilt wird.
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- hören autisten gerne musik? was ist mit hip hop?
wie meinst du das genau? ist daran ein zeitliches ausmaß gebunden - wie eine minute täglich, vier stunden täglich, acht stunden täglich, 24 stunden...?
hip hop/rap verstehe ich zunächst nicht. um sprache als nicht-unkommunikatives-geräusch erkennen zu können, muss ich mich darauf konzentrieren. dabei hilft es mir, mich auf den mund einer sprechenden person und die daraus entweichenden laute zu konzentrieren. beim musik hören fällt das jedenfalls weg. hip hop/rap könnte auch staccatissimo mit irgendwelchen hölzern sein...