@luca`s mama:
zum ziteren u.a.:
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nummeriere meine fragen jetzt auch mal durch.;)
1. in welchen situationen konkret schlägt dein sohn auch andere personen?
1.1 wie sind die jeweiligen umstände gestaltet?
1.2 nutzt dein sohn häufiger gelegenheiten, in denen du ihn nicht sofort packen könntest, wenn er dich schlägt - wie in deinem beispiel mit dem rücken?
2. welche "gepflogenheiten" muss sein sohn jetzt noch außer dem sitzenbleiben bei mahlzeiten erlernen?
3. wie genau sind die erzieherinnen in bezug auf autismus geschult? die aktuelle situation ist die, dass sich die menschen, wenn sie nicht persönlich bereits mit autisten zu tun hatten und deren "art" kennen, hilflos autistischen menschen gegenüberstehen und alles mögliche an ihnen ausprobieren, damit sie so schnell wie möglich unerwünschtes sein lassen und sich so verhalten, wie sie es von anderen kindern gewohnt sind bzw. solches von autistischen kindern/jugendlichen/erwachsenen erwarten. selbst facherzieher für integration (extra weiterbildung wohlgemerkt) erhalten nur dürftige, pauschale informationen - scheinbar häufig von irgendwelchen leuten, die aus seminaren aus amerika nun in deutschland ABA und TEACCH verbreiten wollen, in denen die kinder meines erachtens gedrillt werden und was von anderen erziehern als schwarze pädagogik bezeichnet wird, da dabei dem kind der wille eines erwachsenen aufgezwungen wird.
4. worin meint die begleiterin zu erkennen, dass dein sohn in bestimmten bereichen noch "ganz besonders viel hilfe braucht"?
4.1 wie sollte diese hilfe jeweils gestaltet sein?
5. ab wann war dir im laufe deines lebens bewusst, dass du bestimmte pflichten erfüllen musst, ehe an deine persönlichen interessen zu denken wäre?
5.1 und wann hast du anerkannt, dass persönliche interessen weniger wichtig sind?
6. was bedeutet es konkret, dass er später immer noch einen ganz normalen schulweg einschlagen kann? ich wechselte damals von einer realschule auf ein gymnasium. sollte man meinen, dass solches anerkannt wäre. doch die lehrer wollten an ihrer "elite"schule keine "verlierer" haben. war sehr seltsam. kann es mir gerade nicht vorstellen, dass sie vormals sonderschüler mit "offenen armen" empfangen werden, wenn sie schon realschüler nicht ausstehen können. vielleicht wäre nach der grundschule eine gesamtschule aufgrund des punktesystems sinnvoll (hätte ich persönlich besser gefunden, aber meine eltern dachten, ich wäre dort gnadenlos untergegangen. vielleicht wäre es so gewesen, vielleicht auch nicht). runter geht es immer ganz leicht - nur hinauf nicht.
thema essen:
in vielen kindergärten wird bereits dazu übergegangen, dass die kinder zwar zum mittag an einem tisch versammelt essen und sitzenbleiben sollen - doch ich vermute, dass es auch dort ausnahmen gibt und kinder nicht unnötig lange zum sitzen bleiben "gezwungen" werden. auch wird den kindern bei ganztagskindergärten, soweit ich weiß, permanent essen/getränk zur selbstbedienung angeboten.
in späteren schulpausen, die wohl 5 minuten andauern bei den kleinen pausen und bis zu 20/30 minuten (?) bei den großen pausen, sitzen die kinder auch nicht nur rum und essen. häufig essen sie ein wenig in den kleinen pausen und in den großen toben sie über den pausenhof oder ähnliches.
wenn dein sohn jugendlicher sein wird, könnte er vielleicht auch von sich aus sitzen bleiben, wenn er vielleicht unterhaltungen beiwohnt/sich an ihnen beteiligt - oder aus sonstigen gründen.
die heutige entwicklung, dass kinder bereits im kindergarten alles lernen, was kinder vor einigen jahren oder auch heute erst in der grundschule erlernen/lernen sollen, greift meines erachtens schon sehr weit in der entwicklung der kinder vor, die sich unabhängig von einem solchen "trimm-dich" vollzieht. bei einzelnen kindern wurde entdeckt, dass sie maßlos unterfordert sind und sie viel sehr schnell an neuem wissen aufnehmen und umsetzen können - und nun wird dies scheinbar von ausnahmslos jedem kind erwartet. wohin das führt, außer dass stärker in leistungsstark und leistungsschwach unterschieden wird, weiß ich nicht.
mich wundert es überhaupt nicht, dass dein sohn über den tisch geht, wenn er anders seinen platz nicht verlassen kann. hätte ich wahrscheinlich auch so gemacht, wenn ich es nicht geschafft hätte, immer unter dem tisch durchzukriechen. oder später über die sitzgelegenheiten zu klettern. einfachste lösung war ein stuhl an einer offenen seite, sodass ich gehen konnte, wann ich wollte. mit zunehmendem alter blieb ich von mir aus länger sitzen. allerdings ist es auch heute so, dass ich aufstehe und gehe, wenn mich etwas langweilt und ich es nicht einsehe aus purer höflichkeit "alles über mich ergehen" zu lassen. dabei gibt es immer menschen, die das gut oder schlecht finden. allen kann es sowieso niemals recht gemacht werden - und darum sollte es eigentlich auch nicht gehen, wie ich finde.
was ich nicht leiden kann, ist, wenn menschen, die sich zuvor (kann auch minuten her sein) die hände eingecremt haben, obst/gemüse anfassen. ich schmecke dann vorwiegend die creme. oder auch bei schweißigen händen. das ist widerlich und kann mir den appetit auf ein obst/gemüse für sehr lange zeit verderben, wenn ich dafür keine sicheren quellen besitze. theoretisch könnte obst/gemüse vorsichtshalber geschält werden. als meine mutter mir damals weintrauben schälen sollte, hatte sie dafür wohl kein verständnis mehr. nachdem ich selbst eine weintraube von der äußeren haut befreit hatte, war die neue konsistenz so fremdartig, dass ich lange keine weintrauben mehr essen wollte.
bei anderen lebensmitteln war es ähnlich. wenn sich etwas in der zusammenstellung änderte, das anderen scheinbar gar nicht auffiel, konnte ich es nicht mehr essen. oder trinken.
orangensaft trinke ich extrem selten, weil ich als kind von einer bestimmten sorte krämpfe im mundraum und somit angst bekam.
der inhalt einer verpackung kann sich sehr leicht ändern. (bestes beispiel sind vielleicht packungen mit ausgewiesenen eiern aus freilandhaltung oder nicht..., oder "bio"-ware...).
thema rituale oder ähnliches:
das händewaschen vor hantieren mit lebensmitteln hatte ich wahrscheinlich auch schnell begriffen. vor allem, weil ich es selbst nicht gut gefunden hätte, "dreck" (tinte oder sonstiges) zum beispiel in einem teig zu lassen, was ich dann womöglich hätte essen müssen.
praktisch finde ich persönlich verschiedene "spielstationen", die permanent bestehen, bis man sie persönlich austauscht oder entfernt. wenn mit etwas neuem gespielt werden will und das alte nicht weggeräumt ist - wen stört das, wenn sich doch niemand damit beschäftigt?;) viele eltern haben scheinbar angst davor, dass "aus solchen kindern" einmal messies werden. einen zusammenhang erkenne ich darin jedoch nicht.
in kindergärten finden "aufräumspiele" statt, wenn es wohl allzu wüst aussieht oder am ende eines tages der folgende "frisch" vorbereitet werden soll.
thema geistig und körperlich behindert:
dort passen autisten an sich wohl auch nicht rein? dass die lehrerin meint, dein sohn wäre dort unterfordert, könnte ich mir schon vorstellen. ebenso auf einer derartigen schule, wenn dein sohn sonst keine erkrankungen oder gebrechen besitzt, die solches rechtfertigen würden (inwieweit das sinnvoll ist, ist wieder etwas anderes).
thema nicht das tun, was andere erwarten:
witziges beispiel:
meine eltern erwarteten sehr früh, wie wohl viele eltern bei ihren kindern, von mir, dass ich auf meinen namen höre. da ich dieses nicht tat, sondern mich unbeirrt weiter mit dem beschäftigte, womit ich gerade befasst war, schien es, als hätte ich nur meine eigenen wünsche im kopf, nach deren umsetzung ich getrachtet hätte. nebenbei wurde ich für taub gehalten.
dass ich jedoch erst einmal lernen musste, sicher sprache von geräuschen zu unterscheiden und was meine eltern mit aussprechen meines namens bezwecken wollten, schien niemanden eine logische konsequenz darzustellen.
woher wissen andere kinder, dass sie sich beim hören ihres namens der geräuschquelle zuzuwenden haben - oder gar dorthin gehen sollen? auch später war ich noch der meinung (und bin es auch heute), dass menschen, die mich sehen und (trotzdem) nach mir rufen, zu mir kommen können, wenn sie etwas von mir wollen (sofern sie sich selbständig fortbewegen können).
thema festhalten/aggressionen oder ähnliches abbauen:
ich habe noch nie beobachten können, dass kinder, die gerade wütend oder ähnliches sind, "plötzlich" nicht mehr wütend sind, wenn sie still gehalten werden - um so die situation zu verlassen. zunächst richtet sich oft die wut gegen den, der festhält. warum diese gefühle bestehen, wird bis dahin wohl in der regel nicht erkannt. letztlich ist es wohl ein aufgeben, damit die kinder wieder losgelassen werden. doch auch wenn sie dann vielleicht weiterhin "ruhig" sind, könnte es in ihnen kochen. persönlich kenne ich es von mir nicht, dass sich meine gefühle plötzlich verflüchtigen - zumal nicht dann, wenn die ursache weiterhin besteht oder immer mehr hinzukommt.
weiß nicht, hatte es irgendwer begriffen, dass das eigene verhalten "schlecht" war und deswegen festgehalten wurde? in dem akuten moment ist es wahrscheinlich immer persönlich adäquat - selbst wenn die betreffende person hinterher eventuell anders darüber denkt.
bei mir als kind war für andere klar, dass niemand etwas an meinen sachen verändern durfte. irgendwann wurde doch etwas verändert in dem bestreben, mir zu zeigen, was sonst noch mit den sachen möglich wäre, als sie "nur blöd aufzureihen" - was folgte war ein "panikausraster". warum musste das sein? ohne die vorhergehende willentliche provokation, wäre es nicht dazu gekommen. und warum wird dann die person mit dem "ausraster" genau dafür gescholten, wenn die ursache doch eine ganz andere war? um so schlimmer, wenn sich autistische kinder noch nicht so mitteilen können, dass andere es unmissverständlich verstehen - durch worte.
kennst du die (frühere) erziehungsmaßnahme bei hunden zum beispiel, wenn sie ihr geschäft in der wohnung verrichteten und ihnen verdeutlicht werden sollte, das sie das nicht sollen? sie sollten unmittelbar danach mit der nase in ihr eigenes geschäft gestoßen werden. gebracht hatte solches wohl nichts - und ich weiß nicht, was dein sohn daraus lernen soll, wenn er immer auf sein bett gesetzt wird, sobald etwas für dich nicht in ordnung war. fragst du deinen sohn, warum er etwas tut, was du nicht magst?
der kinderpsychologe vertritt vielleicht auch die meinung, dass es auch ausreichend wäre, jemanden mit stromstößen zu "erziehen"?
thema eigene regeln:
meine mutter wollte auch immer, dass ich die wäsche, die ich aus den badezimmerschränken beförderte wieder genauso einsortierte. ich sah zwar, dass die dinge, die noch im schrank lagen, anders gestaltet waren als die dinge, die auseinandergefaltet waren, aber warum das so war, wusste ich nicht. wenn ich dann den rest auch noch aus dem schrank nahm und auseinander legte um zu sehen, warum das so war, besaß meine mutter absolut keine geduld mehr, scheuchte mich fort und räumte selbst alles wieder ein. später entwickelte ich eine eigene falttechnik. von außen war dann kein unterschied mehr festzustellen, aber wenn meine mutter ein teil mit meiner falttechnik herausnahm, kommentierte sie es damit, dass ich wohl wieder am schrank war.
aber irgendwann war wäsche in dem sinne für mich uninteressant. ebenso wie das abrollen von toilettenpapier... gründe für das herausnehmen und abrollen waren, dass scheinbar immer mehr nachkommt - und es dann komisch war, wenn doch ein "nichts mehr" existierte. außerdem sieht so ein wäscheknäuel oder ein papierknäuel doch sehr anders aus als vorher, was dann eine gesonderte untersuchung zur folge hatte.
thema einschüchterung:
ich hoffe nicht, dass generell alle kinder immer anfänglich eingeschüchtert werden (müssen). wäre das nicht schrecklich?
interessant wäre die frage nach dem warum der angst vor schlechten schulnoten. manche kinder fürchten sich schon vor einer drei, weil für manche eltern eine zwei das bereits maximal schlechteste wäre. dann besteht auch noch leistungsdruck durch vergleiche oder vorführen in der schule. manche lehrer finden das scheinbar großartig, wenn die schlechtesten schüler extra hervorgehoben werden. ein mathelehrer knallte jedem schüler mit fünf oder sechs deren hefte so laut auf den tisch, dass alle wussten, dass sie die schlechtesten zensuren erhalten hatten (durch vorhergehende eigenvergleiche mit sitznachbarn).
thema um sich schlagen/schreien:
vielleicht ist es deinem sohn in der situation zu viel, wenn auch noch auf ihn eingeredet wird? beruhigt er sich selbst schneller wieder, wenn du ihn trotzdem erst einmal in ruhe lässt und es hinterher zu erklären versuchst?
thema richtig kommunizieren:
"richtig" kommuniziere ich heute wahrscheinlich noch nicht, wenn darunter mündliches sprechen verstanden wird. bei mir vertrauten personen in vertrauten umgebungen ist es einfacher. dort besteht auch kein druck jederzeit sofort "qualitativ hochwertige, allumfassende" antworten geben zu müssen. selbst heute verfalle ich noch in drei-wort-sätze. mich stört es nicht - andere scheinbar auch nicht unbedingt - und ich arbeite unstudiert an einem platz, wo sonst eigentlich nur studierte mit zusatzstudium hingelangen.
mehr im sinne von wohl "richtig" hatte ich erst im rahmen meiner ersten ausbildung zu sprechen begonnen und ein paar jahre danach noch einmal intensiver aufgrund eher wohlgemeinten "zwang" durch einen kollegen, der es nicht ertragen konnte, mit jemandem zu arbeiten, der ständig schweigt.
thema fähigkeiten permanent im auge behalten:
das könnte auch bedeuten, dass sie deinen sohn sowieso permanent im auge behalten (müssen), weil sie regelmäßig förderpläne erstellen werden, in denen ziele festgelegt werden, die dein sohn erreichen kann (eigentlich muss aus anderer sicht, auch wenn es vielleicht noch nicht seine zeit ist).
bei allem, was du persönlich für deinen sohn mit blick auf dessen zukunft in vielleicht 20 jahren möchtest - wäre es vielleicht sinnvoll zu überlegen, was für ihn persönlich am besten geeignet wäre. der weg aus förderschulen führt wohl häufig in behindertenwerkstätten? wenn dein sohn eventuell leicht das interesse für bestehende dinge verliert - vielleicht resigniert er irgendwann? persönlich würde ich immer vom höchstmöglichen ausgehen und dann schrittweise zurückschrauben bis ein punkt erreicht ist, der "real" erreichbar erscheint. mit dieser vorgehensweise wird übrigens auch der "altersgemäße" entwicklungsstand eines kindes festgestellt (der sich immer nach irgendwelchen normen richtet, bei denen "autistische" normen nicht bestehen).