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Thema: Religion (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=2903)


Geschrieben von: 55555 am: 10.12.15, 16:34:49
Zitat:
Der französische Ordenspriester Jacques Mourad, der kürzlich nach fünf Monaten der Verschleppung durch das Terrorregime des Islamischen Staats (IS) in Syrien freikam, hat die westliche Welt aufgefordert, die Anführer dieser Terroristen nicht als unkultivierte Beduinen zu unterschätzen. „Sie sind vielmehr clever, gebildet, haben oft Universitätsabschlüsse und sind sehr genau in ihren Plänen“, sagte der Geistliche, der sich am Donnerstag in Rom erstmals seit seiner Befreiung im Oktober der internationalen Presse stellte. So wüssten sie auch alles über die Christen in Syrien und ihre Klöster.

[...]

Die ersten Tage nach seiner Entführung am 21. Mai seien die schlimmsten gewesen. Man habe ihn gefesselt und mit verbundenen Augen vier Tage lang zur IS Hochburg Raqqa gebracht und dort zur Demütigung auf einem WC eingeschlossen. Andernorts habe man seine Gemeinde festgehalten. Immer wieder habe man ihn und die anderen mit Enthauptung bedroht, sollten Sie nicht zum Islam übertreten. Dann habe man seiner Gemeinde zugestanden, nach Abgabe allen Eigentums nach Karjatain zurückzukehren.

Quelle

Edit:
Zitat:
Die Muslime müssen endlich den Koran und die Tradition des Propheten kritisch infrage stellen. Sonst ist der interreligiöse Dialog zum Scheitern verurteilt.

Kommentar von Abdel-Hakim Ourghi

Muslime sehen den Koran als das Wort Gottes an, als Maß aller Dinge, an dessen Vorschriften sie sich orientieren. Daher nimmt der Koran in ihrem Alltag den wichtigsten Platz ein. Wer auch nur ein wenig an seinem Wortlaut rüttelt, einen Teil von ihm ablehnt oder ihn gar als Menschenwerk betrachtet, gilt manchen als Häretiker. Das Leben des Propheten und dessen religiöses und politisches Handeln kritisch zu hinterfragen, scheint ebenso tabu zu sein. Das Bild eines vollkommenen Lebens ohne Sünden muss aufrechterhalten werden und dient als ewig gültiges, gottgegebenes Vorbild.

[...]

Eine sinnstiftende Legitimation dafür sind die sogenannten Schwertsuren. In Sure 9 des Korans - etwa ein Jahr vor dem Tod des Propheten offenbart - werden die Muslime aufgefordert, gegen jene zu kämpfen, "die nicht an Gott und auch nicht an den Jüngsten Tag glauben, die das, was Gott und sein Gesandter verboten haben, nicht verbieten und nicht der wahren Religion angehören - unter den Schriftbesitzern -..." (Vers 29).

In Vers 33 wird der Islam als wahre Religion bezeichnet. Gott werde der Gemeinde zum Sieg über alle Religionen verhelfen. Auch in der letzten offenbarten Sure 5, Vers 33, ist zu lesen: "Der Lohn derer, die gegen Gott und seinen Gesandten Krieg führen und überall im Land eifrig auf Unheil bedacht sind, soll darin bestehen, dass sie umgebracht oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen wechselweise (rechts und links) Hand und Fuß abgehauen wird, oder dass sie des Landes verwiesen werden."

Aus einigen Koranpassagen geht eine "symbolische Gewalt" hervor. Symbolische Gewalt operiert dezent und alltäglich und sichert die Anerkennung von Herrschaftsordnungen. In den Teilen des Korans, die in Medina offenbart wurden, findet sich ein ganzes Sündenregister von Juden, Christen und arabischen Heiden, das letztendlich als Rechtfertigung für den bewaffneten Umgang des Propheten dient. Durch die alltägliche Rezitation dieser umstrittenen Verse legitimieren viele Muslime bis heute unbewusst diese Gewalt im religiösen Leben.

Wenn sie das tägliche Gebet praktizieren, rezitieren die Muslime jeden Tag siebzehn Mal die erste Sure des Koran, "die Eröffnende". In dieser Sure, die offenbar aus der medinensischen Epoche stammt, wird gebetet: "Führe uns den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, die Deinem Zorn verfallen sind und irregehen!" (Vers 6-7). Die gesamte muslimische Koranexegese ist der Auffassung, dass sich der zweite Teil auf Juden und Christen bezieht. In Sure 2, Vers 120, werden sowohl Mohammed als auch die Muslime aufgefordert, Juden und Christen zu meiden.

[...]

Die Lösung der Gewaltfrage im Islam besteht nicht in einem muslimischen Aufstand der Anständigen. Mahnwachen sind eine bequeme kosmetische Korrektur. Die Muslime müssen endlich die kanonischen Quellen ihres Glaubens (den Koran und die Tradition des Propheten) kritisch infrage stellen. Ein Islam ohne eine mutige Islamkritik ist zum Scheitern verurteilt, vor allem im Westen.

Quelle

Edit2:
Zitat:
Unter seiner Ägide wurden strenge Anti-Terror-Gesetze verabschiedet. Sie waren auch eine Reaktion auf eine Geiselnahme in einem Café in Sydney, bei der der islamistische Täter zwei Geiseln getötet hatte. Gleichzeitig beklagen Muslime in Australien heute eine zunehmend islamfeindliche Stimmung. In den vergangenen Tagen hatte auch Tony Abbott noch einmal mit einer Äußerung Aufsehen erregt. Der Westen solle bereit sein, „die klare Überlegenheit unserer Kultur über eine zu erklären, die das Töten von Menschen im Namen Gottes rechtfertigt“, schrieb er in einem Zeitungsartikel. Die Opposition kritisierte daraufhin die „aufrührerische Rhetorik“ des früheren Premierministers.

Quelle


Geschrieben von: 55555 am: 13.12.15, 13:55:30
Zitat:
2010 gründete Rachid Nekkaz die Initiative „Touche Pas à Ma Constitution“ (zu deutsch: „Rühre meine Verfassung nicht an“). Der Fonds umfasst eine Million Euro. Immer wieder rief er Frauen zum „zivilen Widerstand“ auf. Derzeit schreibt er ein Buch, in dem von seinem Kampf für die Willensfreiheit beim Gesichtsschleier berichtet.

Herr Nekkaz, warum sollten wir uns an die Vollverschleierung gewöhnen, die zugleich ein Symbol ist für religiösen Eifer, für die Unterdrückung der Frau und die Einschränkung der Weltsicht?
Die UN-Menschenrechtscharta erlaubt es jedem Bürger, seine Religion frei auszuüben. Doch Frankreich kehrt seinen republikanischen Werten gerade den Rücken. Das Europa von Luther, Kant, Hegel, der großen Philosophen, verwandelt sich gerade in ein freiheitsfeindliches, intolerantes Europa.

[...]

Die Frauen entscheiden sich freiwillig für den Niqab. Anders ist es in islamischen Staaten wie in Afghanistan, Saudi-Arabien und Ägypten, wo die Gesellschaft Frauen unter die Burka zwingt. Man muss fundamental unterscheiden zwischen Europa, wo es eine persönliche Wahl ist, und muslimischen Ländern, wo es Nötigung ist.

Kämpfen Sie auch in diesen islamischen Ländern?
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Im Dezember 2013 habe ich eine Frau in der sudanesischen Hauptstadt Khartum verteidigt, die sich weigerte, das dortige Kopftuch – die Hidschab – zu tragen. Sie sollte auf einem öffentlichen Platz ausgepeitscht werden. Glücklicherweise wurde ihr das dank meiner Intervention erspart. Ich habe mich für Uiguren in China und für Roma in Frankreich eingesetzt.
Ich habe auch dagegen protestiert, Saudi-Arabien den Vorsitz des UN-Menschenrechtsausschusses zu übertragen. Was für eine Provokation: Dieses Land tritt fundamentale Menschenrechte mit Füßen.

Sie haben schon ganz schön viel Geld ausgegeben, um die Geldstrafen von Niqab-Trägerinnen zu übernehmen. Wer sind die Spender Ihres Vereins?
Ich bin mit meiner Frau, einer Amerikanerin, der einzige Spender. Sie trägt übrigens keinen Niqab.

[...]

Sie sind bei den letzten beiden Präsidentschaftswahlen in Frankreich als unabhängiger Kandidat angetreten. Was sind Ihre nächsten politischen Ambitionen?
Ich habe eine politische Partei gegründet, die „Mouvement pour la Jeunesse et le changement“ (Bewegung für die Jugend und den Wandel). Ich werde an allen künftigen Wahlen des Landes teilnehmen.

[...]

Wie kann man die Radikalisierung der jungen Muslime bekämpfen?
Das ist die ernsthafte Frage! Wir haben nicht nur ein Integrationsproblem in Europa, wir stecken mitten in einer tiefen moralischen und spirituellen Krise. Das Problem ist auch der Laizismus – ein Staatsgebilde, der im Widerstand zur Religion konstruiert ist.

Quelle
Zitat von 55555:
Zitat:
"Unterwerfung“, der neue Roman von Michel Houellebecq, ist schrecklich. Er entwirft das Bild eines islamistischen Gottesstaates in Frankreich in der nahen Zukunft.

[...]

Aus der Ich-Perspektive des Sprachwissenschaftlers François erzählt dieser Roman vom Umbau der französischen Gesellschaft in den Maitagen 2022. Die geschieht so geräuschlos wie effizient, zunächst bemerkt es kaum einer. Zu groß ist die Erleichterung darüber, dass ein Bürgerkrieg beendet werden konnte, bei dem nicht nur die Place de Clichy in Flammen stand. Die bürgerlichen Parteien wie auch die Sozialisten haben, um den zur Macht drängenden Front National zu verhindern, einen Pakt mit der Bruderschaft der Muslime geschlossen. Mohammed Ben Abbes ist der neue, fiktive Präsident im Elysee-Palast, sein Premier wird der (real existierende) Zentrumspolitiker Bayrou.

Quelle


Geschrieben von: 55555 am: 18.12.15, 15:05:07
Zitat:
After a teacher at a Virginia school handed out a standard homework assignment on Islam, such an angry backlash flooded in that it prompted officials to close every single school in the county as a safety precaution.

[...]

When the world geography class at Riverheads High School in Staunton rolled around to the subject of major world religions, homework on Islam asked students to copy religious calligraphy.

It read:

"Here is the shahada, the Islamic statement of faith, written in Arabic. In the space below, try copying it by hand. This should give you an idea of the artistic complexity of calligraphy."

The illustrative classical Arabic phrase was the basic statement in Islam. It translated to: "There is no god but Allah, and Mohammed is the messenger of Allah."

[...]

The homework assignment in Staunton had ballooned into a national argument that was trending on Facebook.

Both sides dished out hard -- those who see the assignment as an affront to their religious beliefs and those who see it as a mind-broadening education assignment.

"This is so WRONG! There is only ONE GOD and HIS NAME is JESUS!" one user posted.

"You THINK ignorance is a GOOD thing!! Heaven forbid we should learn about other cultures when .03% of them are terrorists -- while more than 99% are good, honest, moral people," posted another.

As passions overflow, for fear of their potential effects, Augusta County Schools will remain shuttered over the weekend for all activities.

Quelle

Schnelle deutsche Einordnung:

Im Landkreis Augusta, Virginia, VSA gab ein Geographielehrer seinen Schülern als Aufgabe mit, das islamische Glaubensbekenntnis auf Arabisch abzumalen. Nach Protesten schloß der Kreis ersteinmal alle Schulen bis nächste Woche.

Muslime glauben üblicherweise, daß jemand, der dieses muslimische Glaubensbekenntnis ablegt, dadurch Muslim wird, nach verbreiteter muslimischer Auffassung soll ein danach stattfindender "Abfall" bekanntlich mit der Todesstrafe geahndet werden.

Edit:

Hier gibt es nun eine SPON-gefilterte Fassung auf deutsch.


Geschrieben von: frontdoor am: 19.12.15, 04:06:55
Das ist ja unglaublich.Islamisierung durch die Hintertür.Als nächstes müssen die Kinder dann im Englischunterricht keine Gedichte mehr sondern Koranverse auswendig lernen um sich mit der Schönheit arabischer Lyrik vertraut zu machen.
Was ich noch unglaublicher finde ist daß sich die Kritik nur gegen die Eltern richtet die sowas mit ihren Kindern nicht machen lassen wollen.


Geschrieben von: 55555 am: 19.12.15, 13:13:28
Man kann sich es ja mal ausmelden:

2030 reist ein VS-Bürger nach Saudi-Arabien. Dort macht er keinen Hehl daraus kein Muslim zu sein, wieso auch. Plötzlich wird er verhaftet, das muß ein Mißverständnis sein. Doch dann legt die Polizei ihm die alte Schulaufgabe vor die Nase, die irgendein Geheimdienst oder sonstwer erspäht hat. Gerichtsprozess. Schuldig wegen Abfall vom Islam. Rübe runter.


Geschrieben von: 55555 am: 22.12.15, 16:47:50
Zitat:
Jahr um Jahr wird das Fest mehr zum Rätsel: Was wird denn an Weihnachten gefeiert? Stabile Mehrheiten bekommen die Antworten, es handele es sich um das „Fest der Liebe“ oder ein „Fest der Familie“. So äußern sich Prominente, fragt man sie nach ihrem persönlichen Weihnachten, das dann doch nur ein typisches ist: Heimkehr, Friede, gutes Essen, der Weihnachtsbaum als Geschenkeabwurfstelle. Den Deutschen ihr Weihnachten zu vermiesen, ist noch keinem Regime gelungen, denn die Deutschen sind Familienmenschen, Brauchtumsmenschen, Nostalgiker.

Die Ahnung, es sei ein religiöses Fest, ein christliches zumal, ist vorhanden, wird aber selten formuliert. Wer hörte je von einer Umfrage, in der die theologisch richtige Antwort zu hören wäre, an Weihnachten feiere die Kirche die Geburt Jesu Christi, des Gottessohnes, Gott und Mensch zugleich, Heiland und Erlöser aller Menschen? Von der „dramatischen und krisenhaften Seite“ (Gilbert Keith Chesterton) des teils kommerziell verkitschten, teils individuell umgedeuteten Festes ist nirgends die Rede. Die Familie Jesu floh von Bethlehem nach Ägypten, um den Häschern des Herodes zu entgehen, und verbrachte dort rund vier Jahre – ein Vorzeichen des schändlichen Todes auf Golgatha. „Die religiöse Bedeutung von Weihnachten“, so abermals Chesterton, „ist für das moderne Denken in höchstem Maß anstößig“. Weihnachten beschwört letztlich Kreuzigung und Verfolgung herauf, nicht Kommerz und Schlemmerei.

[...]

Die faktisch vereinigte katholisch-protestantische Neokirche läuft leer im hohen Betrieb. Da wird gesungen und gepredigt, was das Zeug hält, vor endlich einmal passabel gefüllten Reihen, und es fehlt, was fast immer fehlt in der Neokirche: der Sinn für das Besondere. Die Freude am heiligen Spiel, das sich gleich weit entfernt halten muss von den Aufgeregtheiten des Tages wie den Versuchungen der Subjektivität, um zu gelingen. Weshalb es meistens scheitert, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Die kirchlichen Weihnachtsbotschaften des Jahres 2015 werden, wenn kein Wunder geschieht, wenig mit Weihnachten zu tun haben. „Jesus war Flüchtling“ werden wir bis zum Überdruss hören. Die zweckentfremdete Turnhalle mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea sei der neue Stall zu Bethlehem. Krieg könne nie ein Mittel zum Frieden sein. So reden die Kirchenleute hierzulande, im Speckgürtel der Wohlfahrtspflege, und etablieren eine eigentlich überwundene Drohbotschaft neu, in Tateinheit mit Ablasshandel und Gewissensdruck: Wehe dem, der nicht willkommenskulturell Spalier steht und seine Geldbörse in der Kollekte weit öffnet. Ihn trifft der Bannspruch der Neokirche.

Weihnachten heißt auch Missionieren

Doch wer das größte Mysterium der Menschheitsgeschichte in der winzigen Münze der aktuell guten Gesinnung ausbezahlt, der hätte besser geschwiegen. Staatsfrommes Politisieren ist noch keiner Glaubensgemeinschaft bekommen. Es bedeckt notdürftig eine missionarische Unlust. Wer an die Einmaligkeit dieser Menschwerdung glaubt – niemand muss es, aber von Kirchenleuten sollte man es erwarten –, der darf den missionarischen Imperativ von Weihnachten nicht beiseite schieben. Mit den Heiligen Drei Königen kam die heidnische Welt zu jener Krippe, die in einer Höhle lag. Eine Nutzanwendung daraus hieße, den Ein- und Zuwandernden die Botschaft Christi anzubieten und ihnen den Übertritt schmackhaft zu machen. Ob es gelänge oder nicht, stünde dahin, doch wer aus christlichem Geist nur Suppen und Decken gibt und nicht auch Christus, der gibt in christlicher Hinsicht zu wenig.

Natürlich verließen Maria, Josef und Jesus unfreiwillig und vorübergehend ihre Heimat. Sie waren Vertriebene, ehe sie nach Herodes' Tod zurückkehrten. Man kann daraus ableiten, die Kirche stehe an der Seite aller Heimatlosen und Geflohenen, muss es aber längst nicht so wuchtig, so einseitig, so tugendstolz herauskehren, wie es die Neokirche tut. Und man kann daraus ebenso eine besondere Fürsorgepflicht für geflohene Christen ableiten. Der Philosoph Robert Spaemann erinnerte nun an die augustinische „Rangordnung der Liebe. Wo unserer Hilfe Grenzen gesetzt sind, da ist es auch gerechtfertigt auszuwählen, also zum Beispiel Landsleute, Freunde oder auch Glaubensgenossen zu bevorzugen.“ Und dass die Familie des selbständigen Handwerkers Josef von Nazareth arm gewesen sein soll, gehört ins Reich der Legenden.

In seinem berühmten Essay von 1929, „Wenn ich nur eine einzige Predigt zu halten hätte“, schrieb Chesterton, diese einzige Predigt „müsste eine Predigt gegen den Stolz sein. Je mehr ich das Leben kennenlerne (…), desto mehr überzeugt mich die alte religiöse These, dass alles Böse mit dem Hochmut anfing.“ Und er fuhr fort: „Stolz besteht darin, dass der Mensch seine eigene Person und nicht die Wahrheit zum Maßstab aller Dinge macht.“

In diesem Sinn werden die verbliebenen 28 Prozent an Weihnachten zahllose Predigten einer sehr satten und sehr stolzen Kirche hören. Es ist ein Stolz, der im Gewand der Demut daherkommt und keinen Raum lässt für Zweifel, für Nachfragen, keinen Raum für das heilige Spiel und den missionarischen Imperativ. Seht her, wird es zwischen Trompetenklang und Weihrauchduft heißen, seht her, wie sehr wir doch auf dem richtigen Pfad sind, wie geschlossen wir der richtigen Politik applaudieren, wie wunderbar wir in diese Welt hinein passen. Vielleicht ist der Letzte, der das Licht bald ausmacht, schon geboren.

Quelle


Geschrieben von: 55555 am: 24.12.15, 18:10:31
Zitat:
Emanuel Youkhana ist Archimandrit, also Erzdiakon der Assyrischen Kirche und Direktor der größten christlichen Hilfsorganisation Capni im Irak. Er ist einer unserer wichtigsten Gesprächspartner in der Region. Er sagt: Der IS hat drei Christen vor laufender Kamera ermordet.

Später wird er das Video schicken. Drei Männer in orangefarbenen Exekutionskitteln knien in einer leeren Wüstenlandschaft. Wir kennen das Szenario schon von der Enthauptung amerikanischer Journalisten, es wirkt auch jetzt wieder unwirklich. Aber die Opfer sind echt. Sie nennen ihre Namen und das Dorf, aus dem sie stammen:

"Ich bin der assyrische Christ Aschur Brairam Rostom Abraham aus Tel Dschasira."

"Ich bin der assyrische Christ Bassam Issa Michael aus Tel Schamiram."

"Ich bin der assyrische Christ Abdel Masih Asaria Nwija aus Tel Dschasira."

Dann schießt ein vermummter Dschihadist die Männer in den Kopf. Bildschnitt. Drei andere Männer knien im Sand. Vor ihnen liegen die Erschossenen. Auch sie sagen ihren Namen, ihr Dorf und dass auch ihnen die Erschießung drohe. Es sei denn –

Das ist der Grund, warum Youkhana angerufen hat. Denn die Männer im Video gehörten zu den über 250 Geiseln, die seit Februar in Gefangenschaft der Terroristen waren. Damals überfiel der IS 35 Dörfer in Syrien, inzwischen wurden Dutzende Geiseln freigekauft. Nun lautet die Drohung des IS: Wenn kein weiteres Lösegeld kommt, werden nach und nach alle hingerichtet.

Der IS forderte anfangs 100.000 Dollar pro Kopf, dann waren es 50.000, jetzt sind es 30.000. Nicht viel für die Rettung eines Menschenlebens. Aber unerschwinglich für die Familien der Geiseln, denn sie wurden vertrieben, haben fast alles verloren.

Youkhana sagt an jenem Oktobertag: Wo bekommen wir jetzt das Geld her? Schnell? Seine Hilfsorganisation will die Kirchen kontaktieren. Er sagt: Bitte schreiben Sie noch nicht darüber, wir wollen die Gefangenen nicht gefährden. Aber wenn Sie einen Rat haben, wenn Sie wissen, wer in Deutschland helfen könnte, bitte.

Es sind solche Hilferufe an ganz normalen Tagen, die das Ausmaß der Not klarmachen, in der sich momentan alle befinden, die der IS zu Feinden erklärt hat. Auch Christen. Vor allem Christen. Sie erleben derzeit den Verlust ihrer Heimatgebiete, in denen sie bald 2.000 Jahre verwurzelt waren. Aber sie haben das Gefühl, dass ihre Mitchristen in Europa und Amerika dieses Drama nicht sehen. Die Vielzahl der zerstörten Kirchen, die Vertriebenen, die Toten. Jeder weiß von dem Hinrichtungsvideo, das die Enthauptung James Foleys zeigte. Wer weiß von dem Erpressungsvideo, das die drei Assyrer zeigt?

Quelle

Letztendlich sollte man sich vielleicht auch einmal fragen, was die Ziele der aktuellen westeuropäischen Machthaber eigentlich diesbezüglich sind.

- Die EU fördert mit Abermillionen Palästinenservertretungen, von denen dann dauerhaft massiv gegen Juden gehetzt wird und Anschläge in Israel verübt werden.
- Man gewährt verfolgten Christen Asyl, was zur Folge hat, daß jahrtausendealte christliche Minderheiten in ihren Regionen nahezu erlöschen.
- Man agiert außenpolitisch praktisch durchweg gegen Politik, die Bevölkerungen in anderen Ländern vor muslimischer Gewalt schützen will.
- In Regimemedien wird eine "Linke" gehätschelt, die oft ebenso israelfeindlich und islamverharmlosend agiert.

Woher kommt eigentlich diese in vielen Bereichen auffällige Neigung zum Islam?


Geschrieben von: 55555 am: 02.01.16, 17:11:01
Zu dem Punkten oben könnte man noch die Frage ergänzen, wieso es die EU war, die die türkischen (israelfreundlichen) Kemalisten davon abhielt wieder einmal gegen islamische Durchsetzung der nationalen Politik zu putschen. Die Folgen auch dieser Einmischung sieht man heute in der Frucht "Erdogan".
Zitat:
If we want to be safe and secure, we have to monitor the mosques until the mullahs in the USA begin interpreting and teaching Quran in a truly peaceful, a sort of Judeo-Christian way.

The problem is that the slogan “Islam is a religion of peace” is true only in the Islamic definition of peace – the Judeo-Christian definition is completely different.

The Islamic peace can be reached only when Quran and Sharia govern the world and all other religions are either eradicated or made subservient to Islam while the Judeo-Christian peace lets other religions live in peace, in friendly cooperation, and in peaceful competition.
The Torah and the Bible are guiding the Jews and the Christians for peaceful competitive coexistence with the others while the Quran is guiding the Muslims to convert the others to Islam or to second-class citizens.

[...]

The Judeo-Christian intellectuals have to work with those Muslims who would like to live in peace and in intellectual collaboration with the Judeo-Christian world and encourage them to create a sort of friendly variety of Islam based on a different, truly peaceful interpretation of Quran. However, it should be done with a real understanding that we are not fighting some adversary Islamic extremist ideology inside the religion of Islam, as some our leader would like us to believe, - we are fighting religion of Islam itself.

Quelle


Geschrieben von: Sonnenauge am: 02.01.16, 19:02:15
Gebe zu die originale Fragestellung ist schon etwas älter.. würde mich dennoch gerne äußern.
Zitat von Smilla:
Mich würde interessieren: Wie kommt ihr zu eurem Glauben und wie schafft ihr es, euch so sicher zu sein? [...] Gibt es einen Grund, habt ihr euch das ausgesucht, oder war es einfach so da?


Ich wurde von der Familie aus als Kleinkind getauft und ging damals zu besonderen Anlässen und ansonsten unregelmäßig Sonntags zur Kirche. Ich wurde nicht zwangsläufig christlich, aber zur Toleranz erzogen.

Einerseits dachte ich, dass man das wohl einfach so macht. Sonntags und zu Weihnachten in die Kirche zu gehen. Es musste ein fester Bestandteil der Festivitäten sein, bei dem eben alle mitmachten und so war es auch irgendwie ein Teil meines Lebens. Je mehr ich über den involvierten Glauben lernte, desdo mehr habe ich ihn und alles weitere angezweifelt. Dies ging für mich doch über eine einfache Tradition hinaus.

Ich glaube, dass Menschen es mögen in Gemeinschaften zusammenzukommen und sich zugehörig zu fühlen. Dies bietet die Kirche. Die Menschen werden unter den selben Geboten und unter einem Gott vereint. Sie können ihr Leid und ihre Sorgen mithilfe der Glaubensgemeinschaft und dem was ihnen ihr Glauben sonst noch gibt tragen. Ich denke es ist eine Art, im Leben Halt zu finden. Ich finde es völlig akzeptabel, wenn jemand sagt, dass ihm/ihr das hilft und es ihm/ihr ermöglicht im Leben die nötigen Schritte zu tun.

Dies bezieht sich natürlich nur auf das Christentum wie ich es erlebt habe. Anderen Religionen war ich nie selbst zugehörig und möchte darüber keine Aussagen machen.

Freilich würde ich nun dazu tendieren zu sagen "soetwas brauche ich nicht", aber das wäre eine Lüge. Ich habe und hatte auch Angst, ungeklärte Fragen, reichlich Dinge um mich herum, für die ich keine Erklärung finden konnte. Um mich diesem Stress nicht schutzlos aussetzen zu müssen tagträume ich viel und führe Selbstgespräche. Was in meiner eigenen Welt eine Daseinsberechtigung hat und was nicht entscheide ich selbst für mich. Vermutlich könnte ich versuchen jemandem zu erklären, dass dieser Rückzugsort in meinem Kopf für mich ganz real exestiert. Dennoch macht ihn das für andere niemals echt oder gar zugänglich.

Dies wende ich schon an solange ich denken kann.

Zitat von Smilla:
Und kann man als streng gläubiger Mensch andere Meinungen überhaupt akzeptieren?


Zu dieser Frage fällt mir allem voran ein passendes Beispiel ein. Ich begegnete einmalig in meinem Leben einer Zeugin Jehovas in einem mehr od. weniger persönlichem Verhältnis, fünf Tage die Woche. Der Rest der Belegschaft war alleine aufgrund ihres Glaubens von ihr abgeneigt und mied sie auf sehr subtile Art und Weise, das verstand ich nicht.

Neugierig geworden informierte ich mich im Internet über die genannte Glaubensgemeinschaft und stieß auf Hinweise auf die abneigende Haltung der anderen. Nun ergaben sich aber einige Situationen, in denen ich mich mit eben diesem Mädchen unterhalten hatte.

Das Ende vom Lied ist, dass wir zu der gegenseitigen Übereinstimmung kamen das Thema Religion weitläufig zu umschiffen. Sie drängte mir nichts auf und ich ihr auch nicht.

Ich denke schon, dass wir uns gegenseitig irgendwie akzeptiert haben indem wir diese einfache Regel in unser beider Interesse angenommen und befolgt haben.


Geschrieben von: 55555 am: 03.01.16, 14:49:59
Zitat von Sonnenauge:
Das Ende vom Lied ist, dass wir zu der gegenseitigen Übereinstimmung kamen das Thema Religion weitläufig zu umschiffen. Sie drängte mir nichts auf und ich ihr auch nicht.

Ich denke schon, dass wir uns gegenseitig irgendwie akzeptiert haben indem wir diese einfache Regel in unser beider Interesse angenommen und befolgt haben.

Liest sich so, als wenn in diesem Fall mindestens eine Seite nicht besonders gut fähig gewesen wäre andere Meinungen als die eigene zu akzeptieren. Wobei die Zeugin Jehovas (durch die Eltern da reingekommen?) vermutlich Ansichten der anderen Seite besser kennt als andersrum.


Geschrieben von: 55555 am: 11.01.16, 17:39:35
Zitat:
Säkulares Politikverständnis und Ideologiekritik gelten heute wenig, während der Islamophobieverdacht in einen Religionsversteher-Rassismus mündet: Muslime werden nicht als volle Subjekte, sondern als verzogene, aber schutzbedürftige Kinder gesehen. Als wäre eine faschistische Ideologie, als wäre der Glaube an die Überlegenheit des Mannes und des Korans wie eine Hautfarbe, die man nicht ablegen kann.

Quelle


Geschrieben von: 55555 am: 19.01.16, 12:56:14
Muslimischer 15 Jähriger hackt sich selbst eine Hand ab, nachdem der örtliche Imam ihn der Blasphemie beschuldigt hatte und wird dafür in der Region als kleiner Held gefeiert.
Zitat:
A Pakistani teenager cut off his hand after a Muslim cleric wrongly accused him of blasphemy, a local police chief told CNN.

Mohammad Anwar, a 15-year-old from Hujra Shah Muqeem, a village in Punjab province about 120 kilometers (75 miles) southwest of Lahore, was being hailed as a hero by locals for his actions, Station House Officer Nausher Ali, the local police chief, told CNN.

[...]

Ahmed had asked those present to raise their hands if they did not love the Prophet Mohammed, the police chief said, and the teen had mistakenly raised his hand.

Ahmed accused him of blasphemy, and the teen responded by going home, cutting off his hand and presenting it to the cleric on a plate, Ali said.

Police arrested the cleric -- accusing him of hate speech inciting violence, an offense under Pakistan's anti-terror National Action Plan -- once they learned about what happened, Ali said.

The teen, by contrast, had gained a hero's status among locals, the police chief said, adding that the boy's father was proud of his actions.

Quelle