du fühlst dich von mir gemobbt???
Nein, allerdings hast du schon eine Art deine Ansichten auf eine wenig dialogbereite Weise darzustellen und auch übergriffig zuzuspitzen.
Zitat:
ich habe diese frage schon sehr oft gestellt,
Muß mir entgangen sein.
Zitat:
was haben einzelne bürger dieses landes mit "dem islam" zu tun?
Vermutlich das, was sie mit dem Islam zu tun haben?
Zitat:
es gibt nicht einen islam, sondern ganz viele strömungen und dann noch ganz viele gläubige aus unterschiedlichsten milieus.
Es gibt den Islam und verschiedene Strömungen, das widerspricht sich nicht und die Strömungen ändern an den überlieferten Grundlagen für sich auch nichts.
Zitat:
ich höre ständig bei dir diese verallgemeinerungen heraus,
Seltsam, ich lese bei dir heraus, daß du dich weigerst anzuerkennen, daß eine Schriftreligion mit ihrer Überlieferung nunmal eben eine gewisse Grundverfasstheit besitzt. Das ist keine Verallgemeinerung, sondern die Kenntnisnahme einer Wirklichkeit, die nuneinmal vorliegt. Wenn du das gerne wegrelativieren würdest um dich mit spezifischen Unterschieden nicht auseinandersetzen zu müssen, weil du eben glauben willst, daß alles letztlich nur Friede Freue Eierkuchen ist, dann ist das ein Problem deiner Herangehensweise an die Wirklichkeit, die kaum zu leugnen ist, wenn man sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzt. Etwas, das du hier kontinuierlich verweigerst, indem du dich auch schon weigerst nur auf diese Punkte zu antworten (oder darüber nachzudenken, was ja böse böse ist).
Zitat:
sind muslime per se schon nicht in der lage, selbst zu denken?
Was hat die hier aufgeworfene Problematik mit Denkfähigkeit zu tun? Der Herr IS-Kalif ist als promovierter islamischer Theologe ja auch nicht blöd.
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ich war mal katholisch, konnte mich aber locker von päpstlichen dogmen abgrenzen.
Du wirst es vielleicht ahnen: Muslime, die sich vom Islam abwenden sind hier aus meiner Sicht nicht gerade das drängendste gesellschaftliche Problem.
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nach meiner befürchtung geht es hier gar nicht um echte sorge, sondern um gründe, zu hetzen.
Da wären wir wieder bei deinen Projektionen, denn wer hier hetzt, das bist vor allem ja erstmal du, so wie andere auch gegen Pegida hetzen oft erkennbar ohne auch nur ansatzweise geschaut zu haben, was die denn wirklich wollen.
Zitat:
auch höre ich ständig zwischen den zeilen heraus, daß das christentum dem islam vööööllig überlegen ist.
Naja, das wird man als Christ wohl meistens so sehen, wie Muslime (mit Mohammeds überlieferten Schimpftiraden) eben meinen, daß der Islam dem Christentum überlegen ist und zwar als unfehlbare Lehre von Gott gegeben. Und das ist dann schon wieder ein Unterschied.
Zitat:
dieser gedanke ist leider unchristlich!
Bitte was?!
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wir glauben an den selben gott
Wir? An welchen Gott glaubst du denn in welcher Art?
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dieser gott wird wohl kaum einen teil seiner gläubigen als minderwertig ansehen. wenn er der liebende gott ist, als den wir ihn sehen.
Das ist ja mal wieder eine sehr profunde Analyse von dir. Aber woher solltest du als Nichtchrist auch wissen, daß es für Christen durchaus einen deutlichen Unterschied macht, ob jemand Jesus als menschgewordenen Gott erkennt oder nicht.
was gibt uns also das recht, so zu urteilen, wenn wir vielleicht nur nicht richtig verstehen oder uns grundwissen über den islam fehlt?
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kann es sein, daß wir uns gegenseitig für sehr begriffstutzig halten?
Das kann wohl sein.
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ich würde dich gerne für etwas unterbelichtet halten,
Unverkennbar.
Zitat:
leider fürchte ich aber, daß du ganz ernsthaft so menschenverachtend denkst.
Was ist denn jetzt "menschenverachtend"?
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aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren!
Ich hege schwere Zweifel daran.
wenn du deinen ton ebenfalls überdächtest, denn der ist sehr häufig beleidigend, angriffslustig und herablassend.
Du kannst dich ja im Knigge-Bereich freischalten lassen oder bei der Moderation beschweren.
Zitat:
vermutlich haben wir ein grundlegendes problem bei der beurteilung von religionen, wenn der eine von einer wörtlich zu nehmenden grundlage ausgeht, der andere diese schrift nur als zu transzendierenden ausgangspunkt ansieht.
Du hast vermutlich ein Problem damit auch nur nachzuvollziehen was es bedeutet an die Inhalte einer für göttlich inspirierte Schriftreligion zu glauben. Und du begehst hier erneut den Fehler einfach alles in einen Topf zu werfen, hier Schriftreligionen mit anderen Arten.
Zitat:
wir beide sehen probleme in der praktischen religionshandhabung, bei der sich auch kulturelle folgen dieser religion hineinmischen.
Inwiefern tust du das denn?
Zitat:
pegida ist für mich schon aufgund ihres namens indiskutabel,
Und für mich schon wegen des Namens diskutabel.
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daß auf den spaziergängen zumindest hier in den "alten" bundesländern zum größten teil neonazis und hooligans dabei sind, ist wohl auch auffällig.
Das sind ja oft Veranstaltungen, die einfach in Trittbrettfahrermanier abgehalten werden. Pediga Dresden hatte ja zwischenzeitlich sogar mal Legida mit Klage gedroht, weil die die erklärten Ziele nicht mittragen wollten (u.a. dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen). Ist es nicht toll, wenn sogar Nazis für so eine dezentrale Unterbringung, etc. demonstrieren?
Zitat:
ich sprach übrigens nicht von muslimen, die sich vom islam abwenden, sondern von denen, die ihn sich selbst neu interpretieren, so wie ich mir auch meinen glauben,
Solange du dich irgendwie auch auf die Bibel beziehst, wirst du sie als göttlich inspirierte Schrift vertreten, auch wenn du das selbst anders siehst. Du trägst dazu bei, daß die Bibel in Zukunft eine Rolle spielt und Menschen ihren eigenen Zugang finden (der dann teilweise vermutlich auch wieder ernstzunehmender ist). Das gilt genauso für den Koran.
Zitat:
schließlich ist es mein glaube
Ich kann mir ja schlecht wünschen, daß Muslime sich kritisch zu anderen Muslimen äußern, wenn ich nicht einmal klar benenne, ob jemand, der sich als Christ verstehen will aus meiner Sicht einer ist. Begriffe bedeuten eben etwas.
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sich daran stört, daß nicht jeder daran glaubt, daß jesus wirklich der menschgewordene gott ist.
"Stören" ist da wohl nicht der richtige Begriff.
Zitat:
sämtliche religionen sind uralt und gehören überarbeitet
Aha.
Zitat:
warum sonst laufen den christlichen kirchen die gläubigen in scharen weg?
Weil sie den wahren Glauben aufgeweicht haben und nur noch wenig Leben in sich tragen? Siehe Vitalität von Freikirchen (die auch oft ihre Schattenseiten haben, aber in der Regel andere).
Zitat:
deine negative meinung zu einer zwar jüngeren, aber ebenso gewachsenen religion, die für sehr viele menschen wichtig ist.
Die darauf zurückgeht, daß ich im Gegensatz zu deinesgleichen die Augen vor den Tatsachen nicht verschließe. Es geht da ja weniger um verschiedene Ansichten zu theologischen Fragen, sondern um den gewalttätigen, gefährlichen und intoleranten Charakter des Islams.
Zitat:
ich lese seit einigen tagen in hans küngs "der islam" von 2006 und hoffe, das argument schlechthin noch zu finden!
Ich kann dir da wenig Hoffnung machen.
Zitat:
küng hat es einfach schon früh kommen gesehen, scheint mir.
2006 = früh?
Wie treffend.
Zitat:
küng überzeugt mich eigentlich immer, weil er über alles so gründlich nachdenkt.
Ahja.
Ich bin nun so frei und antworte auf den Eingangspost, da mich die Fragen interessierten und ich die Antworten hier niederschrieb, wovon ich hoffe dass das in Ordnung so ist, nach all der langen Diskussion.
Meine Großeltern sind der Meinung, ohne Glaube hätte ich kein Gewissen, keine Moral und könnte nicht wissen, was richtig ist. "Da kannst du ja gleich auf die Straße gehen und jemanden erschießen" meinte mein Großvater vor Kurzem. Das verstehe ich jetzt schon gleich dreimal nicht - ist der einzige Grund für solche Christen wie ihn, Leuten nichts schlechtes zu tun der, dass sie sich vor der Bestrafung durch eine höhere Macht fürchten? Ich zumindest würde deswegen nicht einfach jemanden verletzen, weil es demjenigen weh tut und er und seine Angehörigen darunter leiden. Außerdem wären diese Leute dann wütend auf mich.
Es ist nicht die Bestrafung einer höheren Macht, die man fürchtet wenn man glaubt. Tiefer Glaube ist nicht wie die Angst vor Schmerz oder Wut von Menschen und deren Angehörigen, der daran hindert zu töten. Obwohl ich das klar ablehnen kann, fällt es mir allerdings schwer in Worte zu fassen, was ich sagen möchte. Ich versuche es einmal. Im christlichen Glauben wie ich aufgewachsen bin, katholisch wenn auch bayrisch katholisch, das ist jetzt nicht das katholischste Katholisch, war das Töten so eine Sache... es gab dort auf jeden Fall Menschen die hätte man umgebracht. Im Weltkrieg gab es auf der Wiese nicht weit von unserem Haus entfernt sogar Gefallene zu beklagen, damals. Auch wurde einmal jemand umgebracht ein paar Dörfer weiter, das wusste man schon, alle waren bei uns katholisch, ich kenne niemanden der es nicht war, aber der Mörder wurde nie gefunden. Es störte ich auch niemanden, das bekam ich als Kind klar mit. Mehrere Dörfer schwiegen darum in den Kneipen. Es war aber sicher bei uns, die Häuser wurden nicht abgeschlossen, man konnte sein Fahrzeug egal wo einfach stehen lassen auch mit Schlüssel, Kinder liefen überall herum, selbst Nachts war es harmlos.
Heutzutage wenn ich durch Berlin gehe, habe ich oft Sorge dass mir etwas geschehen könnte, wenn ich durch manche Viertel streife des Nachts.
Mich würde interessieren: Wie kommt ihr zu eurem Glauben und wie schafft ihr es, euch so sicher zu sein?
Meinen Glauben habe ich als Lebensgefühl mitbekommen in meiner alten bayrischen Heimat. Es wurde dort gelebt als eine tiefe Verbundenheit zur Schöpfung und den Menschen untereinander. Die Dorfgemeinschaft in meinem Geburtsdorf war einzigartig und bis heute habe ich so etwas nie wieder erlebt. Wir waren in der ersten Klasse 23 Kinder aus einem Dorf, viele Kinder also und wir alle mochten uns. Es war ein bisschen wie Ubuntu, wie sollen alle 23 Kinder glücklich sein, wenn es einem schlecht geht? Wenn es einem von uns schlecht ging, ging es allen schlecht, also wurde dafür gesorgt, dass es allen gut geht.
Am Glauben nie, nein.
Gibt es einen Grund, habt ihr euch das ausgesucht, oder war es einfach so da?
Der Glaube ist eine Art des Seins, das man erleben kann. Das ist nicht nur möglich im christlichen Glauben, sondern auch anderen Religionen. Satanismus fühlt sich aber gänzlich anders an etwa. Es gibt innerhalb der Glaubenszustände große Varianzen.
Und kann man als streng gläubiger Mensch andere Meinungen überhaupt akzeptieren?
Ich bin nicht streng gläubig, bayrische Katholiken gelten weitgehend nicht als streng gläubig, allein schon der ausgeprägten Marienverehrung wegen. Hinzu kommt noch, dass bei uns jeder katholisch war. Selbst jene die eigentlich Heiden waren im Gedankengut, waren katholisch. Das war eher ein Spektrum Ich nehme es heute noch gern so, wie damals. Gern höre ich mir anderes an, aber ich weiß wo ich in mir daheim bin.
Habt ihr keine Denkweise ähnlich der meinen, die euch dabei im Weg steht?
Ich habe keine Denkweise die mir im Weg steht was den Glauben anbelangt. Es ist auch nicht so, dass das überhaupt denkbar wäre, das wäre nicht möglich. Theoretisch kann man nicht glauben behaupte ich.
Warum und wozu gibt es religiös orientierte Autismusforen (ich kann keinen Zusammenhang zwischen beidem herstellen)?
Ob es das gibt, weiß ich nicht. Mir ist aber bekannt, dass die katholische Kirche sogar irgend ein Treffen samt dem Papst hatte bezüglich Autismus. Vorstellen könnte ich mir, dass man sich dort auch berät, wie man mit dem Thema umgeht und es mehr oder weniger viele Christen gibt, die sich dann zusammen tun und als Solche explizit in den Konsens über ein Forum treten.
Und was sagt ihr zu dem Thema Religion und Moral?
Die sonderbarste "Moral" die mir je unter gekommen ist, war jene der Satanisten.
wie sie nur Kinderglauben haben kann.
Wenn Jesus uns Kinder als Maßstab nennt, dann ist es wohl möglich, daß auch wir glauben wie Kinder?
Zitat:
ich bin ein zutiefst glaubender Mensch.
Wo siehst du dann den Unterschied zwischen deinem Glauben als Kind?
Zitat:
In "Kirchen", also organisierten Religionsgemeinschaften, werden oft Leute nach oben gespült, mit denen ich eher nicht befreundet sein möchte, und deren Ansichten ich nicht teilen mag, gleich ob das deutsche Bischöfe oder iranische Ayatollahs sind.
Das ist der Gang der Dinge, Propheten verkünden, Menschen folgen ihnen inspiriert, mit der Zeit wird alles mehr und mehr korrumpiert, das was eigentlich Kern der Sache war wird vergessen, Religion wird weltlicher und weltlicher, bis wieder jemand im Sinne eines Propheten auftritt und aus Gottes Kraft Menschen inspiriert.
Zitat:
Mit dem Glauben der "normalen Leute" konnte und kann ich aber immer viel anfangen
Da scheine ich weniger Glück zu haben.
Zitat:
Daher habe ich mit all den religiösen Spinnern da draußen nichts gemein, die meinen, im Namen der einen oder anderen Religion irgendetwas tun oder lassen zu müssen. Das ist nicht Glauben, denn es geht um Macht und Kontrolle, und das ist das genaue Gegenteil dessen was ein wahrhaft gläubiger Mensch tun würde.
Tun oder lassen ist für dich das Gegenteil von Glauben?