ich habe an zeitungen hohe ansprüche
Welche denn so?
Zitat:
ich persönlich sehe es nicht so, daß hier christliche traditionen verdrängt werden, sie sind längst aus der mode und sterben daher langsam aus.
In Düsseldorf sind Weihnachtsfeste aus der Mode und sterben aus?
Zitat:
der islam ist eine sehr lebendige kultur und ist daher im moment stärker wahrnehmbar, aber er verdrängt nichts, er nimmt sich nur freien raum.
Wenn einzelne Muslime sich z.B. beschweren, daß die Stadt einen Weihnachtsmarkt veranstaltet oder ein Kindergarten eine Weihnachtsfeier und darauf dann übersensibel eingegangen wird, dann wird nichts verdrängt?
Zitat:
was sind westliche werte heute, was paßt zu ihnen und was nicht und warum sind sie zu verteidigen???
vielleicht muß ersteinmal das grundsätzliche neu definiert werden?
Gerne, du widest dich ja gerne um diese Ebene herum. Beim Abendlandretten geht es für mich nämlich nicht um Symbole, sondern tatsächlich um grundlegende Werte, die der Islam eben in wesentlichen Punkten nicht teilt. Man muß allerdings anerkennen, daß Symbole auch etwas ausdrücken. Ein Minarett steht z.B. wie ein Kirchturm dafür die Allgemeinheit durch religiöse Signale zu beglücken, also auch für einen gewissen Allgemeinvertretungsanspruch, selbst wenn er schrittweise erschlossen wird. Und irgendwann dürfen dann Schüler keine Kreuzumhänger mehr tragen, weil Muslime (es sind eben meistens Muslime) sich daran stören weil sie aus ihrem religiösen Anspruch heraus intolerant sind und der Staat dann eben "vermittelnd" feststellt, daß es besser ist alle religiösen Symbole aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. Das ist alles nicht entscheidend, viel entscheidender ist die Frage, was eigentlich mit diesem Land passiert, wenn Muslime in steigendem Maße Einfluß auf die Politik gewinnen und deren weltanschauliche Inspiration aus dem Islam speist. Aber davon eine solche Entwicklung realistisch zu betrachten bist du ja sehr weit entfernt, weil du dich bereits weigerst darüber nachzudenken, wie spezifische Glaubensgrundlagen einzelner Religionen das Verhalten ihrer Anhänger dauerhaft und auch zum Teil immer unabhängig von aktuellen Lehrgebäuden beeinflussen.
Zitat:
damit meine ich gewisse ausübungsarten des islam, nicht seine wurzeln, die sicher nicht frauenfeindlich gemeint waren.
Gut, daß du das gleich klarstellst, nicht daß noch jemand auf die Idee kommt, du würdest meinen der Islam als mittelalterliche Lehre wäre in seinen Wurzeln frauenfeindlich. Das wäre ja auch intolerant, oder?
Zitat:
die westlichen werte, denn die können sich doch wandeln, wie jede kultur!
Es ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber darum geht es im Zusammenhang mit diesem Thema.
Zitat:
warum sollten plötzlich mehrere kulturen nebeneinander entfaltung finden? sie tun es doch schon längst und wachsen aneinander, neben ganz normalen konflikten oder mißverständnissen.
Und wieder einmal gehst du auf den Kern dieser vorangegangenen Aussage in keiner Weise ein. Aber anders läßt sich dein Weltbild wohl auch nicht aufrechterhalten?
Zitat:
ich habe manchmal den eindruck, du lebst in einem bayrischen bergdorf im letzten jahrundert?
Und dann kommt sowas wieder, jaja. Wird die Welt wohl an deinem überlegenen Weltbild gegesen?
ich mag auch keine kreuze in klassenzimmern! das ist doch ein schrecklicher anblick, diese leiche an einem folterinstrument ständig vor augen zu haben!
Also willst du sogar das Thema Tod und Leiden aus der Öffentlichkeit verbannen? Damit die zeitgeistige Oberflächlichkeit und Leere nicht tangiert wird?
Zitat:
in gewissen zeiten wurde jede religion frauenfeindlich ausgelegt, auch die christliche, diese zeiten habe ich noch live miterlebt!
Deine mangelnden Differenzierungen zwischen Ursprung und Auslagung sind schon bemerkenswert. Andererseits hat es bei deinesgleichen ja irgendwie auch Methode.
Zitat:
gerne auch weibliche, die wären studiert und daher eher nicht fundamentalistisch und ein gutes vorbild für die eigenen landsleute.
Ahja.
Zitat:
sondern nur partei für schwächere ergreifen,
Wer wäre hier der Schwächere?
Zitat:
z.b. glauben muslime nicht an den messias,
Also das auch wieder.
gestern wurde das kopftuchverbot in den schulen (für muslimische lehrerinnen) aufgehoben!
Nein.
Zitat:
vermutlich nicht zu deiner großen freude, 55555.
Mich wundert es nicht mehr, daß du meine Position nicht ansatzweise nachvollziehen kannst, du argumentierst in vielen Punkten ja nicht einmal wirklich, ignorierst wiederholt wesentliche Punkte.
Zitat:
es gibt viele pros und contras.
Das kann man so sehen.
Zitat:
wer oder was sind "meinesgleichen"?
Halt die Sorte Mensch, die es schätzt wenn aktuelle Machtzirkel politischer Art dir sagen, was gut ist und wer böse ist, damit du dann gegen die Bösen sein kannst, auch wenn du gar keine fundierte Meinung hast. Personen hingegen, die eine eigene Meinung haben (ich spreche dir das nach deinem bisherigen Auftreten einfach mal weitgehend ab, vielleicht abgesehen von deiner Sympathie für Laizismus) und sogar bereit sind auf sachlicher Ebene zu diskutieren werden von dir pauschal abgekanzelt aus genau der Haltung, die eben solche typischen rückradarmen Mitläufer immer aufweisen: Man folgt der Macht und erlebt sich darin als Teil von ihr, was eine überhebliche Perspektive dumpfer Art rechtfertigt, die bei dir immer wieder durchbricht.
Zitat:
du klingst in solchen momenten immer leicht fanatisch, muß ich sagen. meinst du das auch so?
warum?
was an meinen beiträgen bringt dich so aus dem gleichgewicht?
Projektion?
Zitat:
damit meine ich, daß auch du einer zum teil argwöhnisch beäugten minderheit angehörst und zu recht für inklusion kämpfst.
Genau deswegen bin ich speziell gegenüber dem Islam skeptisch, den ich wie schon erwähnt mit seinem politischen Herrschaftsanspruch für grundsätzlich intolerant und gefährlich halte, auch wenn manche Muslime das anders deuten, was ja auch gut ist, aber nichts an diesen Grundtatsachen ändert. Diese Republik wollte einmal eine wehrhafte Republik sein aus den Lehren der Vergangenheit.
Zitat:
was nimmt muslimen dieses recht?
Was für ein Recht nimmt wer wem?
Zitat:
jede diskussion wird durch gegenläufige meinungen bereichert und kann sich dadurch auch weiter differenzieren.
Theoretisch könnte sie das wohl, aber siehe oben. Aber vielleicht kommen ja tatsächlich noch Beiträge, die einer sachlichen Diskussion näher sind (wenn dan wohl eher nicht von dir).
Zitat:
ich habe nur das gefühl, dir fehlen überzeugende argumente
Dann kann ich dir auch nicht helfen, es wurde ja nun schon viel dazu ausgeführt und von dir dann nicht in angemessener Weise beantwortet. Was ist für dich denn ein "Argument"? Etwas, das deiner Meinung entspricht?
Ich finde die Idee krank, eine Lehrerin mit Kopftuch könnte die SchülerInnen beeinflussen, einfach indem sie es trägt.
Witzigerweise gibt es ja islamische Vorgaben, die genau auf soetwas in andere Richtung hinauslaufen? Sind die dann auch "krank", beziehungsweise derjenige, der sie gemacht hatte?
Zitat:
Wer so etwas sagt, hat Angst. Angst, dass vielleicht jemand neugierig werden könnte auf etwas fremdes.
Und wie war das noch gleich mit der Todesstrafe für Muslime, die vom Islam abfallen?
Zitat:
Wer denn eine ernst zu nehmende Botschaft im Kopftuch zu erkennen glaubt, der kann doch eine andere ernst zu nehmende Botschaft dagegen setzen!
Als Schüler gegenüber einem Lehrer, der zum Ausdruck bringt, daß er einer Religion anhängt, die in ihrer Lehre meines Wissens die Zeugenaussage eines Muslims hoher gewichtet als die einer anderen Person? Dürfen Scientologen als Lehrer dann bald auch ihre Symbole tragen?
noch das mit der Todesstrafe sind originär islamisch.
"Und wenn sie sich abwenden, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet, und nehmt euch niemand von ihnen zum Freund oder Helfer." Sure 4,89
"Wer auch immer wechselt, tötet ihn" Buhari, Hadit Nr. 6935 und Muslim, Hadit Nr. 6524
"Diejenigen, die ihre Religion wechseln, tötet sie!" Muvatta, Bd. 3, S. 375
Zitat:
Und das mit der Zeugenaussage ist auch so ein an den Haaren herbeigezogenes Argument, das ursprünglich ganz anders gemeint war.
Wie war es denn ursprünglich gemeint?
Zitat:
Weder Kleidungsvorschriften,
Zitat:
Aber wer muslimische Lehrerinnen am Arbeiten hindert, verhindert den freien Austausch von Gedankengut. Denn sie werden ja niemals das Tuch abziehen, das ist ja ein Trugschluss.
Ja, was denn nun?
Zitat:
Sie arbeiten dann einfach nicht an Lehrerinnen.
Genau genommen passierte im nun entschiedenen Fall dies:
Die Verfassungsbeschwerden betreffen gerichtliche Entscheidungen über arbeitsrechtliche Sanktionen (Abmahnung und Kündigung), die der Arbeitgeber der Beschwerdeführerinnen, das Land Nordrhein-Westfalen, gegen sie ausgesprochen hat, weil sie sich als Angestellte an öffentlichen Schulen weigerten, im Dienst das sogenannte islamische Kopftuch beziehungsweise eine als Ersatz hierfür getragene Wollmütze abzulegen.
Das führte das Gericht dann zu Ausführungen wie diesen:
Zitat:
Namentlich ein Kopftuch ist nicht aus sich heraus religiöses Symbol. Eine vergleichbare Wirkung kann es erst im Zusammenwirken mit anderen Faktoren entfalten (vgl. BVerfGE 108, 282 <304>). Insofern unterscheidet es sich etwa vom christlichen Kreuz (vgl. dazu BVerfGE 93, 1 <19 f.>).
Zitat:
Einschränkungen dieses Grundrechts müssen sich aus der Verfassung selbst ergeben, weil Art. 4 Abs. 1 und 2 GG keinen Gesetzesvorbehalt enthält. Zu solchen verfassungsimmanenten Schranken zählen die Grundrechte Dritter sowie Gemeinschaftswerte von Verfassungsrang (vgl. BVerfGE 28, 243 <260 f.>; 41, 29 <50 f.>; 41, 88 <107>; 44, 37 <49 f., 53>; 52, 223 <247>; 93, 1 <21>; 108, 282 <297>). Als mit der Glaubensfreiheit in Widerstreit tretende Verfassungsgüter kommen hier neben dem staatlichen Erziehungsauftrag (Art. 7 Abs. 1 GG), der unter Wahrung der Pflicht zu weltanschaulich-religiöser Neutralität zu erfüllen ist, das elterliche Erziehungsrecht (Art. 6 Abs. 2 GG) und die negative Glaubensfreiheit der Schüler (Art. 4 Abs. 1 GG) in Betracht (vgl. BVerfGE 108, 282 <299>). Das normative Spannungsverhältnis zwischen diesen Verfassungsgütern unter Berücksichtigung des Toleranzgebots zu lösen, obliegt dem demokratischen Gesetzgeber, der im öffentlichen Willensbildungsprozess einen für alle zumutbaren Kompromiss zu suchen hat. Die genannten Grundgesetz-Normen sind zusammen zu sehen, ihre Interpretation und ihr Wirkungsbereich sind aufeinander abzustimmen (vgl. BVerfGE 108, 282 <302 f.>).
Ich deute das unter dem Strich so, daß der Staat auf so eine Weise hervortretende Lehrerinnen erstmal besonders im Einzelfall beobachten sollte, inwiefern sie die staatliche Grundordnung nicht mittragen oder nichtmuslimische Schüler diskriminieren.
Und ein gezieltes Verbot von Wollmützen bei Lehrerinnen, die als Muslima bekannt sind schießt schon deutlich über das Ziel hinaus.
Zitat:
Das ist, als wenn man mir (was schon vorgekommen ist) nur essen mit Schweinefleisch anbietet. Ich esse dann eben gar nicht.
Das Thema Symbole in der Öffentlichkeit ist nicht einfach. Ich argumentiere auch nicht gegen die Freiheit religiöse Symbole zu zeigen. Auch wenn ich persönlich den Hinduismus wenig schätze hätte ich ersteinmal deutlich weniger Probleme mit solchen Symbolen ind er Öffentlichkeit als eben mit islamischen Symbolen, da ich den Islam wegen seiner Schriftgrundlagen wie schon erwähnt ziemlich kritisch sehe und im Grunde als nicht vereinbar mit den Werten, die ich gewahrt sehen will. Das ändert allerdings nichts daran, daß wir denselben Gott haben und wir uns in religiöser Hinsicht wohl relativ nahe sind.
ich habe mir noch nie meine meinung vorschreiben lassen und schwimme reflexartig immer erstmal gegen den strom.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung.
Zitat:
wie viele menschen meiner meinung sind
Und diese "eigene Meinung" gründet sich worauf genau?
Zitat:
irgendetwas läuft da im denken schief
Soso.
Zitat:
es wird sich auch nie auflösen können zwischen uns.
Solange du dich nicht beginnst ernsthaft auf soetwas wie eine Diskussion einzulassen wohl nicht, da stimme ich dir zu.
Zitat:
für mich sind muslime in diesem land eine minderheit,
Das sind sie.
Zitat:
ich verstehe darunter, also den lehren der vergangenheit, daß wir uns an den holocaust immer erinnern sollten und nie wieder nazis an die macht lassen dürfen.
Da geht es wohl kaum nur um die Überwindung der Grundrechte durch Nazis.
Zitat:
tatsächlich erstarkt die radikale rechte zunehmend
Bei dir muß ich da jetzt wohl fragen, was du denn für "radikal rechts" hältst.
Zitat:
pegida nimmt den muslimen als minderheit das recht auf inklusion. das ist wohl unbestreitbar.
Pegida demonstriert und nimmt niemandem Rechte, sondern nimmt selbst ein Grundrecht in Anspruch.
Falsch.
Zitat:
wenn haarsträubende aussagen kommen, wie "der islam ist eine gewalttätige religion", das ist ein niveau, auf dem ich einfach nicht mehr funktioniere.
Auf deinem Niveau ist soetwas wie eine gewalttätige in ihren Grundzügen verfassungsfeindliche Religion nicht denkbar? Interessiert mich. Und was machen wir wenn die Nazis eine Religion gründen?
Unverkennbar, so viele sachliche Argumente, wie ich hier mittlerweile anführte und von dir einfach ohne hinreichende Argumentation abgetan werden.
Edit:
Zitat:
"Der Kosmos hat einen göttlichen Ursprung", heißt es im neuen spanischen Lehrplan für den Religionsunterricht, oder "Der Mensch ist auf sich allein gestellt und kann ohne Gott nicht glücklich werden". Die Zeitung "El País" berichtet, andere Religionen als das Christentum würden zudem nicht mehr behandelt, Themen wie Abtreibung und Euthanasie seien auch nicht mehr vorgesehen.
Die Verordnung der konservativen Regierung zum Fach Religion, die das Amtsblatt "Boletín Oficial del Estado" Ende Februar veröffentlicht hatte, hat in Spanien zu Protesten geführt.
"Der Staat unterwirft sich der katholischen Kirche", heißt es von den Sozialisten, die in der konservativen Regierung von Mariano Rajoy die Opposition bilden. Der Theologe und Kirchenkritiker Juan José Tamayo sagte: "Die Inhalte des Religionsunterrichts weisen einen Trend zum Fundamentalismus auf." Die Zeitung "El Periódico" bezeichnete das Konzept als "völlig veraltet". Und sogar die Gewerkschaft der Religionslehrer kritisierte, die Kinder würden in unzulässiger Weise indoktriniert.
[...]
Die katholische Kirche wies die Kritik gegen die Lehrpläne zurück. "Die Angriffe sind ein Versuch, die Kirche im öffentlichen Leben an den Rand zu drängen", sagte José Miguel García, Direktor des Sekretariats der Bischofskonferenz, der Zeitung "ABC".
Quelle
Wieso soll soetwas in katholischem Unterricht nicht behauptet werden, wenn andersrum auch Philosophielehrer ungeniert ihren Schülern erläutern, daß Götter von Menschen erfunden wurden, um mit ihrer Hilflosigkeit gegenüber der Natur zurechtzukommen und dergleichen mehr? Das ist dann keine einseitige Propaganda?