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Tanzender Spatz
(Gesinde)

Kennt jemand richtig gute Wohngemeinschaften/Wohnheime/Wohnprojekte für Autisten in Deutschland?
Suche diese Information für die Schulbegleitung, welche mit den Autisten in meiner Klasse arbeitet. Sie schreibt darüber gerade ihre Diplomarbeit und reist durch ganz Deutschland, um sich diverse Häuser anzuschauen. Es ist ihrerseits auch angedacht, in Verbindung mit ihrem Träger, dieses Projekt in unserer Gegend umzusetzen.
21.04.09, 21:30:02
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haggard
(Autistenbereich)

was ich an wohngruppen/-heimen schwierig finde, ist, dass man von außen eigentlich gar nicht an die eigentlichen menschen dort herankommt um sich direkt mit ihnen austauschen zu können und nicht mit den anbietern. die anbieter finden eh alles wunderbar und außerdem steht alles in den infomaterialien...
21.04.09, 21:54:11
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Tanzender Spatz
(Gesinde)

Nein, sie war jetzt in den letzten Tagen unterwegs und hat drei Wohnstätten besucht, um mit den Bewohnern zu sprechen.
Alle anderen Infos kann sie sich tatsächlich aus dem Netz holen. Sie steht zum Beispiel hier in unserer Gegend mit einigen Asperger Autisten in Verbindung, um überhaupt erstmal Wünsche und Vorstellungen von Wohnmöglichkeiten zu untersuchen. Wir sind hier eine Region, die über Autismus fast nicht aufgeklärt ist.
Und es geht mir tatsächlich um einen Hinweis auf eine Wohnstätte, von der ihr sagt, das Projekt ist gut, schauts euch an und versucht es in eurer Gegend anzuschieben.
21.04.09, 22:22:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn solche Häuser beruflich von NA organisiert sind gibt es eine Reihe von strukturellen Problemfeldern. Eigentlich läuft es fast immer darauf hinaus, daß die Autisten darin dann bevormundet werden. Als Notlösung sollte es dann eher vorübergehend geplant werden vielleicht, denn solche quasikommerziellen Strukturen neigen auch dazu ihre Insassen in Geiselhaft zu nehmen. Nach außen stellt man sich dann natürlich ganz anders dar. Auch ich habe den Eindruck, daß solche Einrichtungen gerne freie Autisten fernhalten. Nicht, daß die den "eigenen" Autisten noch Anregungen geben kritischer zu werden, das ist ja anstrengend fürs Personal.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.04.09, 22:44:04
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Tanzender Spatz
(Gesinde)

55555, du hast mit oder ihr beide habt mit euren Einwänden zwecks Wohnstätten völlig recht.
Meine Frage war aber, kennt ihr in eurem Sinne gute Wohnprojekte oder nicht? Wenn ja, wäre ein Hinweis darauf von euch für uns sehr hilfreich. Vielleicht könnten wir dahin und mit den Bewohnern reden, Betreiber interessieren uns weniger. Außerdem kenne ich selbst 5 Autisten die momentan nicht in der Lage wären, allein zu wohnen. Endlösung war bisher spezielles Heim für Autisten (gefiel mir auch nicht), Psychiatrie. Und sie versucht in Verbindung mit ihrer Diplomarbeit wirklich ein "Projekt" in unserer Gegend anzuschieben.
21.04.09, 23:32:58
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 22.04.09, 09:57:15

Ein klares Nein, ich kenne keine solchen Projekte.

Es geht dann vielleicht darum das kleinste Übel zu finden und sie dort nicht alleinezulassen in solchen Strukturen. Sich nicht mit dem Personal dort anzufreunden, sondern kritische Distanz zu wahren. So unbefriedigend es ist. Wenn ihr etwas aufbauen wollt, dann schafft wenigstens ein Kontrollgremium aus Autisten, das faktische festgeschriebene Weisungsrechte im Projekt hat.

Edit: Ich persönlich sehe eine riesige Ungerechtigkeit darin, daß NA hochbezahlt mit Posten in solchen Projekten versehen werden und zugleich Autisten am Existenzminimum lebend ausgegrenzt werden. Man sollte diese immensen Mittel, die da fließen Autisten zukommen lassen, dann wird das wohl alles etwas sinnvoller und die jeweiligen Autisten hätten selbst auch bessere Möglichkeiten sich ein Leben zu schaffen, das nach seinen Rahmenbedingungen für sie geeigneter wäre.

Edit2: Wäre eigentlich auch mal eine Idee im Rahmen der ESH etwas in dieser Richtung als eine Art Modellprojekt zu gründen.

Projektziel: Autisten in ein eigenes Haus aufnehmen, denen nicht zugetraut wird alleine zu leben und diese dann möglichst auf den Weg in selbstbestimmtes Wohnen, ggf. mit Assistenz zu begleiten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.04.09, 09:47:31
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haggard
(Autistenbereich)

@55555:
die idee finde ich gut.
22.04.09, 16:12:28
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anne1
(Standard)

Hallo,
gibt es nicht auch betreutes Wohnen in einer Einzelwohnung für ältere Jugendliche und junge Erwachsene, wo dann ca 1Mal die Woche ein Sozialarbeiter vorbeischaut, ob alles gut läuft?
Gruß,
anne
22.04.09, 18:33:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das gibt es alles.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.04.09, 18:39:36
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von anne1:
gibt es nicht auch betreutes Wohnen in einer Einzelwohnung für ältere Jugendliche und junge Erwachsene, wo dann ca 1Mal die Woche ein Sozialarbeiter vorbeischaut, ob alles gut läuft?
Wenn der Sozialarbeiter gut und kompetent ist, ist das gut.
Aber wenn der Sozialarbeiter inkompetent und uneinsichtig ist, sich als Erzieher sieht und seine Vorstellung durchsetzen will, ist das schlecht.
Es gibt Beides.
Ich könnte mir ein Wohnprojekt von und für Autisten vorstellen, bei dem ein Sozialarbeiter vielleicht als Berater hilft, ohne sich unerwünscht einzumischen.
Für Autisten müssten das schon Einzelwohnungen sein, um privaten Ruheraum zu haben.
Ich kenne nichts derartiges für Autisten.
Für mich wäre das nichts.
23.04.09, 04:55:33
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Bluna
(stillgelegt)

Ich verstehe den Punkt nicht,wo es heißt,der Autist ist in der Lage,allein zu wohnen/ist nicht in der Lage allein zu wohnen.
Bei älteren Menschen ist es z.B.oft so,dass sie selbstständig wohnen.
Man nimmt ihnen nur die Dinge ab,die sie faktisch nicht können,z.B. Kochen und das funktioniert recht gut.Ich kenne einige und sie wohnen sehr gerne in ihrem eigenen Heim.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
23.04.09, 08:05:45
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Bluna:
Bei älteren Menschen ist es z.B.oft so,dass sie selbstständig wohnen.
Man nimmt ihnen nur die Dinge ab,die sie faktisch nicht können,z.B. Kochen und das funktioniert recht gut.
So ist das gut.
Aber z.B. oft hat der Pflegedienst wenig Zeit, und muß bei den Kunden manchmal länger machen, so daß sich die Zeiten verschieben.
Meine Großmutter will jeden Tag zur gleichen Zeit essen, aber die Essenlieferung kommt zwischen 10 Uhr und 13 Uhr, unregelmäßig. Deshalb ißt sie immer 13 Uhr, auch wenn das Essen dann, nach 3 Stunden, kalt ist.
Abends kommt der Pflegedienst (auch unregelmäßig) weil sie sich das Essen nicht selber machen kann. Aber die machen meistens was sie gerade denken, auch wenn wir aufgeschrieben haben, was meine Großmutter essen möchte. Dann ißt sie evtl. nicht.
Ich stelle es mir grauenhaft vor, wenn ein Sozialarbeiter den Autisten abwechslungsreiche Kost aufzwingt. Oder jeden Tag irgendwann mal kommt, früher oder später.
23.04.09, 23:19:19
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