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Thema: Ich kann nicht wollen (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=2852)


Geschrieben von: Gast am: 18.04.09, 16:52:08
Danke für eure Antworten, ich kann damit viel anfangen.

Da mein Sohn nun eine Psychose hatte, dachte ich eine Zeit lang, dass er es vielleicht von mir geerbt hätte und meine Handicaps rühren seit meiner Kindheit von einer Psychose her (wenn man das Akute Stadium auslässt). Denn: Die anderen beiden Jungs, mit denen er es sich geteilt hatte, haben die Wirkung des Joints normal überstanden.

Ein Jahr lang recherchierte ich im Internet: Nee, auf keinen Fall habe ich irgendetwas mit einer Psychose gemeinsam.
Dann setzte ich mich mehr mit meinen Symptomen auseinander und googelte herum. Immer wieder landete ich bei Asperger und Autist. Machte einen Selbsttest, der sehr hoch war und erzählte dies eine Bekannte, die ich manchmal treffe, wenn ich in den Wiesen mit meinem Hund rumlaufe.
Sie sagte mir, dass ich nicht alles glauben soll, was mir da im Internet suggeriert wird und gar nicht stimmen muss.
Sie hatte mal einen Beitrag im Fernsehen gesehen und diese Menschen seien alle hochintelligent und könnten sich alles ganz leicht merken. (Danke für das Kompliment, habe ich da nur gedacht).
Lauter Genies also ...
Ich jedoch kannte unsere Telefonliste nicht auswendig, mein Mann schon eher.

Ich fand danach auch ein Forum (nicht dieses) und richtete mein Augenmerk auf die "hohe Intelligenz". Las dann oft z.B. "brauchte ich für die Uni" oder las etwas von Abi-Noten oder "in der Mensa...". Oh, dachte ich, alles Leute, die sicher die letzte Sonntagspredigt Wort für Wort wiedergeben können.
So glaubte ich, obwohl sonst eigentlich fast ausschließlich alles auf mich zutraf, ich doch wohl kein Auti sein könne. Hatte mich da auf diese Stichpunkte fixiert und ausschließlich danach gesucht. Das war sicher der falsche Weg.

Zitat von drvaust:
Extreme Gedächtnisleistungen sind nicht typisch für Autisten. Es gibt einige Vorzeigeautisten, die extreme Fähigkeiten haben, Sensationen. Die meisten Autisten sind nicht so spektakulär und meiden die Öffentlichkeit.

Aha ... meine Vorurteile sind widerlegt.
Außerdem hatte ich irgendwo auch gelesen, Autis seien "nicht kreativ" und da glaube ich, dass ich in mancher Hinsicht schon kreativ bin.

Übrigens: Früher habe ich Steine gesammelt, hatte sie lange aufgehoben und für mich waren sie so wertvoll, dass ich sie meinem Sohn schenkte, damit es ihm bald besser geht. Die Trennung davon fiel mir sehr schwer. Er wusste damit nichts anzufangen und ich fand sie im Müll wieder. Jetzt habe ich ihm Edelsteine gekauft mit Zettel dran, wo die Bedeutung drauf steht. Diese liegen nun allerdings unter seinem Kopfkissen.

Ich frage mich jetzt, hilft es mir überhaupt im Moment, wenn ich es weiß? Einerseits tut es viell. gut zu wissen, woher meine Handicaps rühren, aber da gibt es noch etwas anderes zu lösen, könnten tatsächlich Depressionen hinzugekommen sein.

Ich glaube ganz einfach, dass ich so dermaßen überfordert bin, dass deshalb nix mehr geht.

Und zwar, seitdem mein Mann nicht mehr arbeiten kann, und immer mehr "Haushaltspflichten" auf mich zu kommen. Früher war ich alleine z.B. in der Küche ect.
Jetzt sieht es anders aus. Kommt mein Mann oder mein Sohn rein und fängt an rum zu diskutieren, halte ich in meiner Bewegung inne, um zu zuhören. Wenn ich jedoch weiter hantiere, lasse ich alles mögliche fallen, kleckere über u.ä.
Wenn der Wäscheständer im Garten steht mit Wäsche und irgendjemand hat ihn irgendwann aus irgendwelchen Grund woanders hingestellt, schmeiße ich die ganze Wäsche noch mal in die Maschine, wasche noch mal alles, hänge es wieder auf und zwar wieder da auf demselben Platz, wo meiner Meinung nach der Wäscheständer hingehört.
Das ist doch wirklich nicht normal …

Also: Seitdem mein Mann ständig zu Hause ist, geht er mir auf die Nerven. Dazu kommt, dass er Tabletten nehmen muss und mit seiner Situation nicht fertig wird. Er zieht alles ins Negative und meint, man müsse alle Leute „fertig machen“. Mein Sohn und ich sind für ihn „die anderen Leute“. Es hat lange gedauert, bis ich gecheckt habe, dass er mit „andere“ mich meinte. Er würde niemals zu einer Therapie gehen. Er sagt, dass ich es nötig habe.

Nun ja, ich werde folgendes machen:
1. mein Sohn geht zu einer Kinder- und Jugendpsychiaterin, die ich nett und sympathisch finde. Ich lasse mir einen Termin für mich geben und sage ihr, dass es um Familienprobleme geht und dann erzähle ich ihr mein „Problem“. Ist ja auch wichtig zu wissen, wenn sie meinen Sohn behandelt.

2. Ich besuche hin und wieder eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von jungen Menschen mit einer Psychose. Sie sind sehr nett und einfühlsam. Jeder läst jeden ausreden und sie sind gewohnt, wenn jemand unsicher ist, nehmen darauf viel Rücksicht. Ich verstehe mich mit ihnen sehr gut und werde mit ihnen auch mal über meine „Handicaps“ reden. Eine betroffene Mutter ist dabei (erw.Sohn hat Psychose), die auch eine Psychologin ist.

3. Jeden 3.Dienstag/Monat ist in meiner Stadt ein Treffen einer Selbsthilfegruppe von betroffenen Autisten. Die könnten evtl. mir Pschologen/Terapeuten ect. nennen, die sich mit Autismus auskennen.

Aber selbst, wenn ich es weiß – und mittlerweile glaube ich dies schon, da ist in den letzten Monaten etwas anderes hinzugekommen und ich habe das Gefühl, es frisst mich auf (wie ein Ungeheuer). Und dies ist der Knackpunkt.

Hab grad was gefunden von Mi-Mundu, was genau auf mich im Moment auch zutrifft.
Zitat:
Gefühle kann ich manchmal nicht zuordnen, liege dann oft daneben.
Wenn es zuviele Gefühle sind, herrscht bei mir ein regelrechtes Gefühlschaos, das ist dann für mich sehr belastend, Brauche dann unbedingt Abstand von allem und Ruhe, meine eigenen vier Wände, wo ich dann wieder zu mir selber finde. Auch eine Art der Reizüberflutung,

Dies ist ein Flash-Test, den ich u.a. im Internet gemacht habe.
Am Schluss stand dort folgendes: 67 Punkte !!!
Ihr Autismus-Spektum ist sehr hoch. Menschen mit autistischen Störungen, erreichen bei diesem Test durchschnittlich 35 Punkte!
(umso höher die Punktzahl- je größer die Wahrscheinlichkeit)

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2006/0425/flash/002_autismus_flash.jsp

Ich danke euch für´s lesen, für die Anteilnahme. Ihr seid alle sehr nett. Vielleicht komme ich wieder ... und bleibe ... dann fasse ich mich aber wesentlich kürzer zwinkern
Ich musste das irgendwie loswerden und ein wenig besser fühle ich mich auch schon. Vielleicht schon deshalb, weil ich es mal runtergeschrieben habe.
Gruß Hanna


Geschrieben von: Viktor am: 18.04.09, 17:10:33
Zitat von Gast:

Meine Kindheit war die Hölle, meine Schulzeit auch – bin wohl oft mit Gehirnerschütterungen zur Schule gegangen, hab aber nicht immer Schmerzen gespürt.
Ich war in der Schule so sehr abgedriftet, sodass ich kaum gescheckt habe, wo ich mich befand und was man von mir wollte.
Bin von der Hauptschule mit fünfen runter … (warum keine sechsen …???)



Klingt nach einer gewaltreichen Kindheit?

Ein Paradebeispiel

Bei Gewalt aller Arten geht man sehr sehr tief in sich hinein, schaltet irgendwann die Gefuehle ab, ein automatischer Koerperschutz, um diese Gewalt auszuhalten oder man geht gedanklich aus seinem Koerper raus und sieht unbeteiligt zu, man spuehrt keinerlei Schmerz mehr, selbst nicht, wenn die Schlaege noch so hart sind. Man ist kaum in der Lage sich im Unterricht zu konzentrieren, weil man auch da gemobbt wird, vielleicht ist man noch Legastheniker und hat daher ein paar Schwierigkeiten mehr und keiner bemerkts, weil keiner Zeit und Geduld hat sich jemanden anzunehmen, der Hilfe braucht. Bereits als Kleinkind wird man wortkarg, es fehlen einem buchstaeblich die Worte, fuer das was man von seinen Eltern erleben muss.

Man geht durchs Leben wie ein gefuehlsleerer Roboter, kommen Situationen wo Gefuehle angebracht waeren, schaltet man automatisch ab, so wie einst wenn Gewalt daheim kam. Minimalste unangenehmste Situationen erinnen einen an vergangenes. Gewalt bringt Beruehrungsprobleme. Beruehrungen, die sich eigentlich wie Liebe anfuehlen sollten, empfindet man als Schmerz, weil man in seiner Vergangenheit nichts als Schmerz auf seiner Haut erfahren hat.

Irgendwann isoliert man sich selbst, zuvor hat man nicht beigebracht bekommen selbstaendig zu werden, weil das Elternhaus scharf darauf war das Kind von sich abhaengig zu machen. Das Elternhaus sorgt dafuer, das alle Bekanntschaften im Sande verlaufen, notfalls mit Gewalt. Das Elternhaus vereinahmt das eigene Kind und zwingt ihm seine Gedanken auf. Das Kind darf quasi nicht selbst leben, nicht eigenstaendig denken, es darf nicht frei entscheiden, es darf so gut wie nichts, es darf nicht mal das eigen verdiente Geld behalten, mit List und Tuecke allzeit manipuliert, vielleicht als Suendenbock fuer irgendwas nuetzlich sein.

Wie soll man da in der Zukunft selbststaendig werden, wenn man es einst anders eingetrichtert bekam?

Das alles hat nicht unbedingt was mit Autismus zu tun, aber Gewalt kann einen in diesen Zustand bringen und beinah autistisch wirken lassen! Durch Gewalt kann man auch ADHS bekommen und vieles anderes.

Es gibt viele Gewalterlebnisse, alle sind unterschiedlich, aber keines ist minder schlimm und alle Formen davon hinterlassen jahrzehntelang schwere Spuren.


Geschrieben von: Bluna am: 18.04.09, 17:33:41
Das,was Viktor zitiert hat,ist mir auch am meißten aufgefallen,an deinem Bericht.Ich finde es gut,daß du anstrebst einen Fachmann einzuschalten,auch wenn das vielleicht ein bischen aufwändig ist.


Geschrieben von: Gast am: 18.04.09, 18:46:19
Ja, lange, lange Zeit habe ich geglaubt, ich bin so, weil meine Eltern mich so behandelt haben.
Ich glaubte, alles, alles, worunter ich litt und noch leide, haben sie mir angetan. Deshalb kann ich kaum Berührungen ertragen, bin oft abweisend ect.
Habe immer die Schuld auf meine Eltern geschoben. Sie leben beide nicht mehr, um etwas zu klären.

Kurz bevor mein Vater gestorben ist, hatte er mir gesagt, dass meine Mutter mit mir nicht zurechtkam, weil ich so schwierig und so anders sei. Sie wollte erzwingen, was nicht ging. Noch heute höre ich, wie sie mich anschrie: "Schau mich an, wenn ich mit dir rede!!!" Ich konnte es nicht und habe sie abgrundtief gehasst. Sie schlug immer wieder zu und sagte, ich gehöre in ein Heim, ich sein schwer erziehbar, nicht normal.
ich sagte meinem Vater, dass sie mich nie geliebt habe, doch er sagte mir, dass sie damit nicht zurecht kam, dass ich sie immer abgewiesen habe.
Die ganze Erziehung beruhte wohl auf Missverständnisse.
Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, nur, dass ich sie abgrundtief gehasst habe.
Ich war eigentlich nie aggressiv, ging in mich hinein und dann kam es so, wie du schreibst, Viktor.
Ich hatte nichts, rein gar nichts mit ihnen gemeinsam und glaubte und hoffte ganz fest daran, dass ich adoptiert sei.

Ich habe meinen Sohn sehr liebevoll erzogen und dies zeigt mir, dass ich nicht so schlecht, schwierig oder gar aggressiv bin.
Aber - inzwischen, nach diesem Wissen jetzt, denke ich, dass meine Eltern (bedenke, es war um 1965 - andere Zeiten)
mich mit aller Gewalt anpassungsfähig machen wollten. Auf diese Weise wollten sie erreichen, dass ich mich in die Gesellschaft integrieren kann.
Ich hörte immer wieder, dass es mit meinem Bruder ja so gut geht. Er war sehr pflegeleicht und wurde nie geschlagen.
Mein Vater sagte immer - bis zuletzt - ich brauchte das, um mich zurechtzubiegen (für ihre Schublade - meine Worte)

Fazit: Ich bin nicht so geworden, weil sie mich so behandelten (was ich lange glaubte), sondern umgedreht ---
--- sie glaubten mich so behandeln zu müssen, weil ich so komisch war. Sie dachten immer, dass sie meinen Willen nur brechen müssten.
Daher habe ich die Hauptüberschrift gewählt, die ich einmal voller Verzweiflung meinen Eltern entgegensetzte: "Ich kann nicht wollen"
Heute denke ich, sie konnten vielleicht nichts dafür. Sie wussten sich nicht anders zu helfen.

Oh Gott - ich arbeite hier meine ganze Kindheit auf - naja, mich kennt ja keiner ...
Es heißt immer, Kinder, die geschlagen wurden, schlagen später auch .... nein - das tue ich niemals und ich bin vom Typ her sogar ein sehr ruhiger, sachlicher Mensch, der alle Probleme ausdiskutiert.

Ich habe auch unter ADHS geschaut, bei google unter Unterschied zw. Asperger und ADHS.
Also ADHS ist es definitiv nicht(da wurde ein gutes Beispiel angeführt), auch keine Psychose.
Meine Tante im Haus hatten meine Eltern damals einfach so in ein Pflegeheim gesperrt, weil sie (Aussage meines Vaters: bekloppt gewesen sei - danach lachte er). Ihre Räumlichkeiten brauchten sie schließlich für meinen (lieben) Bruder ... diese A ... - ach, denkt euch selber das passende Wort dafür aus.

..................................
Ich nehme jetzt diese drei Punkte, die ich weiter oben genannt habe, in Angriff.
ich hatte an die Diagnose Auti gezweifelt, weil ich mir einfach nicht so schnell und so viel merken kann, wie ich glaubte, dass Autisten dies können.
Und da ich tolle Flyer sehr kreativ entworfen hatte, dachte ich, dass passt dann auch nicht.
Alles andere kommt genau hin. Z.B.in einer Fernsehshow wunderte sich mein Mann, dass ich nur die neue Krawatte des Showmasters bemerkte, aber nicht mitbekam, was dieser sagte.

Um es genau zu wissen - und inzwischen will ich es auch - suche ich einen Psychologen auf, der darauf spezialisiert ist.

LG Hanna


Geschrieben von: Viktor am: 18.04.09, 19:08:24
Zitat von Gast:

Fazit: Ich bin nicht so geworden, weil sie mich so behandelten (was ich lange glaubte), sondern umgedreht ---
--- sie glaubten mich so behandeln zu müssen, weil ich so komisch war. Sie dachten immer, dass sie meinen Willen nur brechen müssten.
Daher habe ich die Hauptüberschrift gewählt, die ich einmal voller Verzweiflung meinen Eltern entgegensetzte: "Ich kann nicht wollen"
Heute denke ich, sie konnten vielleicht nichts dafür. Sie wussten sich nicht anders zu helfen.

Es heißt immer, Kinder, die geschlagen wurden, schlagen später auch .... nein - das tue ich niemals und ich bin vom Typ her sogar ein sehr ruhiger, sachlicher Mensch, der alle Probleme ausdiskutiert.


Das sagen ALLE Eltern, die Gewalt am Kinde ausueben. ALLE. Das Kind hat Schuld, Das Kind ist schwer erziehbar und weiteren blabla . Schuldgefuehle eintrichtern nonstopf und sich selbst in Unschuld wiegen, die Gewalt, bzw das eigene Gewissen muss ja schliesslich entschuldigt werden. Wenige Gewaltsituationen langen aus, das man als Kind sich merkwuerdig verhaelt, das begreifen dann die Eltern nicht, das dieses komische Verhalten deren Werk ist. Wer immer wieder ins Gesicht geschlagen wird, schaut den Schlaeger irgendwann nicht mehr an, auch das wird oft von Eltern bestraft, obwohl es ihr Werk war. Reissen sie einem Dinge aus der Hand, weil sie ungeduldig sind, traut man sich irgendwann nicht mehr etwas zu machen und dann wird man wieder dafuer getadelt, raffen nicht, das man als Kind die Angst noch eingespeichert hat vom letzten Mal.



Welch Ironie und welche Unverschaemtheit das Kind dann unnormal zu nennen.

Ueberleg bei Dir Hanna ganz genau, wer wirklich schwer erziehbar war. Deine Mum war nicht so schlau wie Du, wer weiss, was sie alles erlebte und bei ihr AnnoDazumal sowieso noch eine sehr strenge Erziehung herrschte und sie somit wurde, wie sie leider zu Dir war. Selbst wenn Du von Natur aus anders sein solltest hat sie KEIN RECHT Dir das anzutun.

Darauf kannst Du Stolz sein, das Du gaaanz anders geworden bist zwinkern


Ich schlage auch niemanden, nicht mal meinen nervenden Hund, ich hab so viel Liebe in mir, das ich nicht weiss wohin damit, aber ich hab trotz allem Verhaltenszuege bekommen, die ich ihr verdanken kann.


P.S. Ich hatte eine hochtalentierte Schwester, die das Lieblingskind war. Laut dem Psychologenbericht meiner Jugendtherapeutin, war ich das undankbare schwarze Schaaf in der Familie, das herhalten musste, weil ich halt weniger talentiert war. Jeder ist anders, das vergessen Eltern oft, das jedes Kind andere Faehigkeiten hat und nicht identisch ist.

Kindheit aufarbeiten ist gut, das heilt die Seele zwinkern Ich hab aber selbst lange gebraucht um alles ansprechen zu koennen, ich hab so vieles meinem Psychologen verschwiegen, jetzt bereue ich es


Geschrieben von: 55555 am: 18.04.09, 21:08:56
Ich kann mir schon vorstellen, daß du autistisch bist. In der Kindheit hast du also eine Art ABA-Therapie "genossen".

Auch kreative Autisten gibt es. Ich würde mich schon für kreativ halten. Und wenn du ein Buch geschrieben hast wirst du wohl auch nicht gar so un"intelligent" sein, oder?

Die "Intelligenz" von Autisten ist eh etwas anders als die durchschnittlicher NA. Sie läßt sich von außen zudem schwer bestimmen, besonders wenn die Lebensumstände schlecht sind und ein Autist deswegen unter einer hohen seelischen Belastung lebt.


Geschrieben von: Gast am: 19.04.09, 00:38:37
Zitat von 55555:
In der Kindheit hast du also eine Art ABA-Therapie "genossen".


? fragen fragen
Darf man hier doof fragen?

..............

Ja, als ich mich vom Elternhaus gelöst hatte, habe ich vieles alleine für mich selbst gelernt. Auch Englisch.
Zwar lange noch nicht perfekt (vor allem die Aussprache nicht), bin ich los - jeden Urlaub (Dunkelkammer ade) im Westen der USA rumgereist (allein).
Hab mich sehr für die Kultur der Navajo interessiert und statt einen langweiligen Reisebericht, wurde ein Roman draus und versuchte die Philosophie dieses Volkes darin einzufädeln, um es den Lesern zu vermitteln. Wollte ohne Klieschee sozialkritisch aufklären.
Ich habe viele Menschen sterben lassen (im Buch natürlich)- und so wohl unbewusst Rache geübt an meiner "Vergangenheit"

Die Navajo sind die wirklichen, die richtigen Menschen, so ruhig, so nett, tolerant, freundlich, hilfsbereit .... da habe ich mich wohl gefühlt. Verhaspeln, nicht die richtige Wortwahl treffen - alles kein Problem dort.

Ich habe auch in meiner HP über die Kultur geschrieben. Wem es interessiert (ist keine Werbung - die meisten Bücher leihe ich eh aus)
http://lettermix.dreipage2.de/

Es steht zwar drin: Bei Lesungen bitte melden, aber die sage ich ab zwinkern und zu einer Messe kriegt mich kein Mensch hin.

Ich würde mich bei euch gerne richtig anmelden und hier bleiben.
Da ich meine Gefühle, Gedanken (im Moment die so Schlimmen) besser in Worte fassen kann, möchte ich fragen, ob ich ab und zu mal ein kleines Gedicht oder eine kleine Geschichte hier rein schreiben darf.
Meine letzte Geschichte: Es war einmal ein neutraler Smily ...

Aber -wo? Ist keine Rubrik für da? Oder soll ich es lieber sein lassen? Passt so was nicht hier hin?




Geschrieben von: haggard am: 19.04.09, 01:02:19
Zitat:
(...) möchte ich fragen, ob ich ab und zu mal ein kleines Gedicht oder eine kleine Geschichte hier rein schreiben darf.

schau mal hier nach.;)


Geschrieben von: Gast am: 19.04.09, 01:14:21
Oh, Danke schön ... fröhlich


Geschrieben von: 55555 am: 19.04.09, 11:48:15
ABA wird im Autismus-Lexikon des Forums kurz erwähnt. Zu der Zeit deiner Kindheit waren die Methoden dabei wohl noch offen gewalttätiger. Es geht bei ABA bis heute darum Menschen nach eigenen Vorstellungen zu drillen, die man nicht versteht.


Geschrieben von: Coyote am: 19.04.09, 13:49:14
Nickname Hanna = Coyote

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ja, so war es wohl. Gut das du das Wort "genossen" in Anführungsstiche gesetzt hast.
Da ich nicht wusste, was ABA ist, glaubte ich zuerst, dass ich tatsächlich auch mal etwas im warsten Sinne des Wortes genossen haben könnte Zunge rechts

Und gut, dass ich nicht wie meine Tante weggesperrt wurde. Ich darf (noch) frei rumlaufen, komme mir aber manchmal vor wie Freiwild ...


Geschrieben von: Bluna am: 19.04.09, 17:28:32
Nachdem dein Mann an MS erkrankt istund bei dir zumindest psychische Probleme vorliegen,wie sieht es mit dem Anspruch auf eine Haushaltshilfe aus?