benutzt dein mann viele solch' "freundlicher" beschreibungen?
wie war dein erleben als kind (unabhängig von der hölle) und ist es heute vielleicht noch immer?
zum 1. Ja, seit seiner Krankheit zieht er alles ins Negative, wird damit nicht fertig.
2. Meine Kindheit: außer, dass ich angebl. schwer erziehbar war - hmm... ich war immer so wie man sagt "das dritte Rad am Wagen". Wollte das nie wirklich sein und war ich doch mal "mittendrin", fühlte ich mich auch nicht wohl.
Ich habe immer viel "geträumt" (tagsüber), nie richtig zugehört und oft schnippte mir jemand vors Gesicht und sagte: "Träumst du wieder?" Ja - hatte ich auch.
Ach, was mir einfällt: Über die Schule kann ich nicht so viel sagen, nur folgendes ist mir haften geblieben:
Schon als Kind habe ich gerne geschrieben. Als der Lehrer uns einmal aufforderte, über einen Kugelschreiber zu schreiben, bekam er von mir viele Seiten lang einen detaillierten, fast schon wissenschaftlichen Bericht. Ein Blatt über die Feder (Zweck und Aussehen), eine Seite über die Miene, eine Seite über die äußere Hülle.
Als ich schließlich alles vom Kugelschreiber zusammenfassend auf einer weiteren Seite mit einem Menschen verglich (äußere Hülle u. Innenleben) und somit den blöden Kugelschreiber mit der Scheinheiligkeit vieler Menschen verglich, muss ich dem armen Lehrer fast den Verstand geraubt haben. Ich weiß nicht mehr, welche Note ich bekommen habe.
Einmal glaubte ich bei einem Aufsatz endlich mal gut gewesen zu sein, hoffte auf eine gute Note und sie war schlecht mit der Notiz, dass ich sehr weit vom Thema abgekommen sei.
Doch meistens wusste ich nicht, worüber wir schreiben sollten, weil ich nie zugehört habe.
Einmal weiß ich, sollten wir einen Aufsatz schreiben: Wie gestaltet ich meine Freizeit. Ich habe lange überlegt und dachte mir, jetzt schreibe ich mal die Wahrheit. So stand dort nur ein einziger Satz: „Ich weiß nicht, was Freizeit bedeutet!“ Boah, wie blöd … sagt doch schon das Wort: „Freie Zeit“, aber ich wusste es damals wirklich nicht.
Ich habe aber in der Klasse nie etwas gesagt, hab mich sonst kaum oder gar nicht am Unterricht beteidigt, nie gemeldet.
Kindheit weiter:
Doch, ich war mit anderen Kindern zusammen. Ich war immer diejenige, die geprüft hat, ob sich Strom im Zaun befindet(eingezäunte Weide) oder ob das Eis hält ...brach natürlich ein und es störte mich nicht, mit nassen Klamotten weiter rumzulaufen.
Waren wir zu dritt oder zu viert, liefen alle vorne, ich hinterher.
Auch war ich immer sehr naiv, hab alles geglaubt und naja, ich tapse heute noch in peinliche Situationen.
Bei Aprilscherzen war ich immer das erste Opfer.
Ich kam aber besser zurecht, nachdem ich mein Elternhaus verließ. Erlernte einen Beruf: Fotolaborantin (damals waren die Zeiten noch anders, da waren Zeugnisse zum Glück nicht so wichtig) und fand es toll, alleine in der Dunkelkammer herumzupanschen.
Eigentlich gibt es bei mir viele Widersprüche: selbständig in einigen Situationen - Unselbständig in anderen.
......
Das Problem ist: Ich kam zzwar bisher mit dem so "anders sein" irgendwie und einigermaßen zurecht, aber jetzt ist da etwas mehr, etwas schlimmes, so, als ob mir jemand die Luft zum Atmen nimmt.
Ich glaube, dass es die schwierige Situation mit meinem Mann ist und weil er Frührentner ist, stehen wir auf Hartz IV Niveau.
Und noch was: Wenn ich an einer Stasse entlang laufe, lese ich sämtliche Autokennzeichen. Doch: ich merke sie mir nicht, kann mir auch nicht so schnell Namen und Nummern merken, was ja eigentlich bei Austis so sein soll.
Manchmal ist alles auch sehr wiedersprüchlich.
Im Moment krippelt alles in meinem Körper, vielleicht, weil ich zum ersten mal mein Inneres nach außen kehre ...
...
Ach ... vielleicht sollte ich noch folgendes erwähnen: Letztes Jahr um diese zeit etwa, wollte mein Sohn (damals 16 Jahre) mals Cannabis probiere und mit drei Jungs haben sie sich einen Joint geteilt. Die Wirkung ging bei allen weg, jedoch kam am übernächsten Tag bei meinem Sohn alles zurück und blieb bestehen. Halluzinationen und Wahrnehmungsstörungen folgten. Er glaubte verfolgt zu werden, hatte kein Zeitgefühl und konnte keine Entfernungen abschätzen (Nah- Fern-Distanz) war gestört.
Drei Monate Psychiatrie. Diaknose. Psychose! Ich wurde gefragt, ob es in der Familie auch irgendwie psychische Probleme gibt/gab und habe mit "nein" geantwortet.
Ich war irritiert gewesen, wusste nicht, was ich so schnell sagen sollte.
Mein Sohn bekam Medis, es ging ihm erst besser, dass folgten Depressionen (hatte Freunde, die er nicht sehen wollte, war lustlos, desinteresse). Er war da aber noch in der Klinik und ich erlebte es nur kurz in den Besuchszeiten.
Jetzt, nach einem Jahr geht es ihm wieder besser. Er hat viele Freunde, ist selbstbewusst, geht seinen Weg und um ihn mache ich mir jetzt auch inzwischen keine Sorgen mehr. Im Gegensatz zu mir damals, geht er in die Disco, hat auch jetzt eine liebe Freundin.
Aber warum erhole
ich mich nicht mehr?
Im Moment ist ein komisches Kribbeln im ganzen Körper, in den Fingern, im Gesicht am Schlimmsten.
Es ist keine Kälte, ich habe es noch nie so erlebt.
Vielleicht ist es ähnlich wie Durst - bin müde (ist 1:30 Uhr Nachts) und merke es nicht ...