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Thema: Festhaltetherapie (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=2799)


Geschrieben von: Löwenmama am: 07.04.09, 13:12:16
Das ist für mich an Grausamkeit kaum zu überbieten:


http://www.youtube.com/watch?v=FdDri7Bb8zE&feature=chann el_page

Auch in Deutschland wird diese Festhaltetherapie praktiziert:

http://www.prekop-festhalten.de/festhaltetherapeut.html


Ich habe den Deutschen Kinderschutzbund angeschrieben und die WHO,um darauf aufmerksam zu machen,dass das für Autisten Misshandlung unter dem Vorwand "Therapie" ist...


Geschrieben von: Bluna am: 07.04.09, 13:30:13
Frage:hat die ESH in der Hinsicht auch schon etwas unternommen?


Geschrieben von: akurei am: 07.04.09, 13:31:46
Wird das gegen den Willen von Kindern eingesetzt, ist das Körperverletzung und Freiheitsberaubung und evtl. sogar sexuelle Belästigung.

Diese "therapeutische Maßnahme" sollte verboten werden oder sonst nur von einem volljährigen Menschen nach seinem eigenen Willen zum Einsatz kommen, so wie der andere Kram für Butterfahrten und billige Varietees.


Geschrieben von: Löwenmama am: 07.04.09, 13:36:14
Das WIRD gegen den Willen der Kinder gemacht !!!
(Quelle)
http://bidok.uibk.ac.at/library/feuser-festhalten.html
,,Im Falle eines großen Kindes, sollte ein Team von zwei Therapeuten zusammenarbeiten, indem einer den oberen Teil des Körpers, und der andere den unteren Teil kontrolliert. Viele Kinder geraten in Wut oder zeigen heftige Körperbewegungen, wenn sie in einer solchen Position gehalten werden, um das Halten schwierig zu machen. Manche Kinder schreien, während sie kämpfen. Sie drehen gewöhnlich Ihren Kopf vom Therapeuten weg, wölben ihren Körper oder strecken ihre Füße und Zehen starr aus und versteifen den Körper vollständig. Sie versuchen selten, den Therapeuten zu schlagen, obgleich sie feindselige Bewegungen machen und sich der Haltestellung zu entwinden versuchen. Mit der freien Hand drückt der Therapeut die Wange des Kindes, um den Kopf aufzurichten und dem Therapeuten zuzudrehen, so dass ein Gesichtskontakt entsteht. Der Therapeut spricht sanft mit dem Kind und sagt: ",lch liebe dich", ",es ist in Ordnung, wenn du ein Baby sein willst". Der Therapeut bemüht sich, Augenkontakt herzustellen und muss vielleicht die Haut oberhalb des Augenlids aufwärts drücken, um die Augen zu öffnen. Indem er diese Spannung der Augen aufrecht erhält wird der Therapeut sie eventuell öffnen. Der wichtige Punkt dabei ist, dass jeder sensomotorische Widerstand durch überlegenen Druck überwunden wird, ob es die Augen, die Zehen, Versteifung der Hand oder des Arms, Versteifung der Beine und sogar exessive abdominale Spannungen sind. Wenn es der körperliche Zustand des Kindes erlaubt und wenn die Zähne des Kindes fest zusammengepresst sind, druckt der Therapeut sanft aber entschlossen die Wangen mit Daumen und Zeigefinger an den Punkt, wo die Kiefer zusammentreffen, so dass der Mund vielleicht gezwungenermaßen offen bleibt. Der Therapeut muss ausreichend Druck anwenden, um den Mund zu öffnen und um ihn offen zu halten, indem er die Wangen seitlich drückt. Er sollte den Fingerdruck lockern, sobald das Kind sich entspannt und sich sorgsam verhalten, um jeden Gewebeschaden zu vermeiden. Der Therapeut muss sich immer gewärtig sein. seinen Gegendruck zurückzunehmen, sobald die Dominanz hergestellt und der Widerstand beseitigt ist. In bestimmten Fällen kann es sein, dass das Kind seine Zunge in einer steifen und starren Position hält, was eine korrekte Sprache verhindert. Dies kann überwunden werden, indem der Mund aufgepresst und ein Finger, entschlossen aber sanft, gegen die Zunge gepresst wird, bis sich das Kind der taktilen Überlegenheit über seine Zunge bewusst wird.


Geschrieben von: akurei am: 07.04.09, 13:53:12
Nachtrag:

Der Therapeut sollte sich nach dieser Irreführung des Kindes, in dessen Verlauf er das Verhalten des Kindes, sich selbst zu befreien als Bestreben ein Baby sein zu wollen, abgetan und damit die Realität verzehrt hat, der Gewalteinwirkung bzgl. der Fixierung des Körpers und des gewaltsamen Öffnens des Mundes und der Augen aus unersichtlichen Grund (was das Recht auf körperliche Unversehrtheit bricht) und er die körperliche Verfassung des Kindes durch unnötige, affektiverte Körperversteifung in Gefahr gebracht hat, auf körperliche Gewalt gegen ihn selbst seitens jedes denkenden Menschens einrichten und ggflls. ertragen.


Geschrieben von: Löwenmama am: 07.04.09, 14:02:21
Oder das hier:

Quelle:
http://www.sonderpaedagogik-g.uni-wuerzburg.de/mixed/work/mk renner1.html#2.3
Die erste Phase ist die Kontaktaufnahme, die Mutter nimmt das Kind in den Arm. Prekop spricht von einer „sehr dichten Umarmung" (Prekop 1989, 114), die jedoch nicht durch Drücken entsteht, oder Atemnot hervorruft. In dieser Position darf das Kind weder über seine Lage, noch über seine Bewegung entscheiden, der Umarmung entfliehen können, oder sich durch Gegenstände und stereotype Verhaltensweisen ablenken lassen.
Mutter und Kind begeben sich nun in eine Phase in der die affektive Ambivalenz auf beiden Seiten bis aufs Äußerste ausgereizt wird. Falls das Kind auf die Umarmung nicht reagiert, so kann die Unzufriedenheit provoziert werden. Prekop geht davon aus, dass nur der Trost empfinden kann, der sich in einer unerträglichen Situation befindet. „Die Krise ist ausgebrochen (oder wurde durch Provokation erzeugt; Anm. M.K.) und der Sinn des Festhaltens ist es, sie anzunehmen, durch sie hindurchzugehen, indem die affektive Ambivalenz ausgelebt und geordnet wird" (Prekop 1989, 116). Das Kind wird während der Sitzung genau jenen Situationen ausgesetzt, die es ansonsten meidet, die in ihm Angst hervorrufen. „Dem Kind werden die zwanghaften Stereotypien verboten und es wird mit Wahrnehmungsangeboten, auf die es überempfindlich reagiert(die aber durchaus zum Normalen gehören) überflutet" (Prekop 1989, 121). Bedürfnisäußerungen des Kindes, wie zum Beispiel der Wunsch auf die Toilette zu gehen, oder Fragen nach dem Grund der zwanghaften Umarmung deutet Prekop als Ausflüchte und verbietet jede Reaktion darauf. Als mögliche Antworten gelten Sätze wie „In dieser Umarmung sollst du spüren, dass du lieben kannst" (ebd.). Werden die aggressiven Reaktionen des Kindes zu gewalttätig, kann das Kind durch Haltegurte an der Mutter festgeschnallt werden, damit diese ihre Hände frei hat, um Reaktionen des Kindes abwehren bzw. Trost spenden zu können.
Der Trost spielt im Laufe der Haltetherapie ein tragende Rolle. Die Mutter sollte das Kind jedoch erst trösten, wenn es aggressive Reaktionen zeigt, d.h. die Mutter reagiert auf Zornesausbrüche und Übergriffe mit Streicheln, Schmusen, Küssen, Zureden (also mit Gesten die einem autistischen Kind unangenehm erscheinen) usw. Dabei wählt die Mutter die Art des Tröstens, ohne auf Anzeichen des Kindes zu reagieren. Das Kind empfängt Trost in übersättigender Form. „Kann das Kind die aufheiternden Angebote der Mutter noch nicht mit Lust beantworten, ist es ein Zeichen, dass es noch nicht „durch" ist. Gegebenenfalls ist das Festhalten erneut aufzunehmen. Lässt es sich aufheitern, macht es mit, dann ist die Wende eingetreten" (Prekop 1989, 128). Laut Prekop folgt jede Sitzung einer dynamischen Kurve. Die Konflikte zwischen Mutter und Kind steigen immer weiter an, bis an einem Wendepunkt Anspannung, Flucht, Angst, Wut, Trauer und Hass umschlagen in Entspannung, Bindung, Geborgenheit, Lust, Freude und Liebe.
Die Signale zum Beginn der Entspannungsphase gibt das Kind, es beginnt Kontakt aufzunehmen, mit der Mutter zu sprechen, seine Körperspannung lässt nach, die Atmung wird ruhiger. Nun muß auch die Mutter auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen, muss es streicheln und mit ihm sprechen. Dabei ist es allerdings wichtig, dass die/ der Haltende in keinem Fall die Umarmung löst, bevor das Kind die negativen Gefühle in Liebe umgewandelt hat. Schläft das Kind ein, so soll es weiter gehalten werden, bis es aufwacht, um dann intensiven Kontakt zu ihm aufzunehmen. „Das Ende bestimmt die Mutter und zwar in dem Augenblick, in dem es für das Kind am schönsten ist, in dem es das Miteinander am liebsten noch fortsetzen würde" (Prekop 1989, 130).
Die Dauer einer Sitzung ist abhängig von der Dynamik, kann aber bis zu vier Stunden betragen und wird selten unter einer Stunde liegen.


Geschrieben von: akurei am: 07.04.09, 14:12:51
Zitat:
„In dieser Umarmung sollst du spüren, dass du lieben kannst" (ebd.).


Zitat:
„Dem Kind werden die zwanghaften Stereotypien verboten und es wird mit Wahrnehmungsangeboten, auf die es überempfindlich reagiert(die aber durchaus zum Normalen gehören) überflutet"


Zitat:
Die Mutter sollte das Kind jedoch erst trösten, wenn es aggressive Reaktionen zeigt, d.h. die Mutter reagiert auf Zornesausbrüche und Übergriffe mit Streicheln, Schmusen, Küssen, Zureden (also mit Gesten die einem autistischen Kind unangenehm erscheinen) usw.


...


Geschrieben von: zoccoly am: 07.04.09, 14:21:45
Das Thema regt mich zunehmend auf, können wir nicht gemeinsam mal eine mail verfassen und an die entsprechenden Stellen senden?


Geschrieben von: Löwenmama am: 07.04.09, 14:42:03
Gerne,zoccoly...nur bin ich im Ausformulieren oftmals nicht so bewandert...
aber meines Erachtens verstösst diese "Therapie" gegen alles,was nur geht:UN-Konvention,Menschenrechte,Kinderschutz...





Geschrieben von: zoccoly am: 07.04.09, 14:48:24
Ausformulieren ist bei mir glaube ich kein Problem, aber ich benötige einige Stichworte, ansonsten vergesse ich wieder die Hälfte und ich habe im Augenblick auch Zeit.(Ferien:)):)):)))
Oder ich stelle einfach einen Vorschlag innerhalb dieser Woche rein und wir verändern den dann gemeinsam.


Geschrieben von: Bluna am: 07.04.09, 14:57:04
Hat die ESH evtl.in der Hinsicht schon etwas unternommmen?


Geschrieben von: zoccoly am: 07.04.09, 15:00:47
keine Ahnung, ich hoffe 55555 kann Auskunft geben