Zitat:
Ich habe Führungskräfte beobachtet, die mit ihrer Gesundheit regelrechten Raubbau betreiben. Sie füllen ihre Terminkalender mehrere Tage hintereinander mit Frühstücksbesprechungen um sieben Uhr und beschließen diese Tage mit Arbeitsessen, die bis Mitternacht dauern.
Die meisten Menschen können - selbst wenn sie sehr müde sind - erst einschlafen, wenn sie sich etwas entspannt haben. Im Falle der Führungskräfte wäre das dann also zum Beispiel erst gegen zwei Uhr morgens. Sind sie vier oder fünf Tage lang nur auf durchschnittlich vier Stunden Schlaf pro Nacht gekommen, zeigen sich bei ihnen dieselben kognitiven Ausfallerscheinungen, als wenn sie 24 Stunden am Stück wach gewesen wären. Sie befinden sich in einem Zustand, der dem der Trunkenheit ähnelt.
Nach zehn Tagen in diesem Rhythmus fühlen sie sich, als hätten sie 48 Stunden nicht geschlafen. Sie reagieren deutlich langsamer, können keine objektiven Urteile mehr fällen und keine Probleme mehr lösen. Bei einem derart massiven Entzug kann ein einziges Bier dieselbe Wirkung auf die Leistungsfähigkeit haben wie die sechsfache Menge bei jemandem, der ausgeruht ist.