Vor ein paar Monaten hat 5555 die Idee einer online- Schule aktiviert. Ich möchte dieses Thema hiermit noch einmal aufgreifen. online-Schule - um dem täglichen Overload zu entfliehen und um Spezialinteressen und Fähigkeiten angemessen zu fördern, was bekanntlich im normalen Schulalltag nicht möglich ist.
Autis leiden während ihrer Schulzeit, was nicht selten in Abneigung und Desinteresse endet. Für den nächsten Schritt zum Abitur oder gar in Eigenverantwortlichkeit ein Fernstudium anzugehen, fehlt dann oft der Mut und die nötige Unterstützung, während das Lernen selbst und Lehrinhalte keine Probleme darstellen. Und was ist mit denen, die auf dem Lande wohnen? Rein in die überfüllte Dorfschule und dann Pharmazeutika?
Momentan gibt es auch für Autisten die Möglichkeit, Haupt- und Realabschluß an der www.web-individualschule zu absolvieren. Dafür muß man sich bei der örtlichen Schulbehörde von der Schulpflicht befreien lassen. Kein Abitur. Alle weiterbildenden Fernstudiengänge, wie ILS, SGD, Fernakademie Klett, etc., bei welchen man Abitur und vieles mehr absolvieren kann, sind eher ungeeignet. Es gibt keinen individuellen Service und man muß regelmäßig zu den Seminaren und Prüfungen nach Darmstadt, Hamburg oder sonst wohin fahren. In einem der letzten Exemplare der „Autismus - Zeitschrift“ hat Frau Kaminski (Autismus Deutschland) einen Artikel über die Flex- Fernschule geschrieben. – Habe ich noch nicht weiter recherchiert. Hat jemand von Euch diesen Artikel gelesen?
Des Weiteren bin ich auf folgende Seite gestoßen:
http://www.schulministerium.nrw.de/Chancen/Aktuelles/Archiv/Abitur_im_Internet/index.html
Richtig: in der Zeile kommt das Wort „Archiv“ vor. In der Annahme, dass dieses Projekt geplatzt ist, habe ich im Schulministerium für NRW Düsseldorf angerufen und hatte zufällig die Leitung für Förderschulen am Apparat. Ich werde demnächst darüber benachrichtigt, ob an diesem Projekt noch gearbeitet wird und was daraus geworden ist, respektive, warum es gescheitert ist. Als Leiterin für den Bereich Förderschulen zeigte sich meine Ansprechpartnerin äußerst interessiert an der Durchsetzung eines solchen Projektes, jedoch mit der Betonung darauf, dass so eine online – Schule lediglich eine ergänzende Maßnahme sein sollte.
Zunächst kommt ja der Gedanke auf, so etwas in Eigeninitiative aufzubauen. Ein Mammut- Projekt, das irgendwie finanziert werden muß. Dabei bin ich auf www.diegesellschafter.de/aktion/foerderprogramm von der Aktion Mensch gestoßen. Der Antrag wird online gestellt. Anträge werden ausschließlich von einem gemeinnützigen Träger oder Verein angenommen. Die Förderhöchstgrenze beträgt 4000,-€ und die Höchstdauer ein Jahr – zugegeben, davon kann man keinen Aufbau einer online- schule finanzieren.
Als nächsten Schritt sich an das Bundesbildungsministerium wenden – Frau Schavan? Eine Länder übergreifende Initiative- das wäre ja Föderalismus; ein rotes Tuch dort oben. Aber versuchen kann man es mal.
Zunächst brauchen wir ein konkretes Konzept. Auf der letzten Multimedia-Messe in Hannover hat sich das Kompetenznetzwerk e-learning (e-teaching) Hessen vorgestellt. Studierende nehmen am PC (auch per Videokonferenz) an Vorlesungen und Seminaren teil.
Sollte es so sein? Oder sollte es so sein, dass der Schüler innerhalb der Schule sein Pensum in einem separaten Raum am PC absolviert, wann immer er will? Oder sollte er mit seiner Schulbegleitung zu Hause vom PC aus agieren? Wie sollten die Lehrinhalte aussehen- reizarm, oder? Wie kann man das machen, dass Spezialinteressen und/ oder besondere Fähigkeiten gefördert und anerkannt werden?
Liebe Grüße,
Isabella