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Autor Nachricht
tobiasX
(Standard)

Hi,

leider habe ich noch nicht wirklich die Gewissheit ob ich an Autismus leide, oder ob noch alles im grünen Breich ist.

Hab jetzt schon öffters mal von den wenigen Freunden die ich habe gehört das ich doch schon sehr den Eindruck erwecke ein bischen Autistisch zu sein. Darauf hin habe ich mal ein paar Tests i Internet gemacht. Diese hatten immer das Ergebnis das ich wohl eine Autistische Ader habe. Kann man diesen Tests vertrauen? Soll ich auf jeden Fall mal zu einem Arzt gehen?

Wenn ja zu was für einem?

Also ich muss auch sagen das die Symptome teileweise doch sehr genau auf mich zutreffen. Meine Mutter ist da auch der Auffassung das man mich anhand einigen Dinge wieder erkennen könne.

Kann mir jemand einen Rat dazu geben?

Gruß
-TobiasX
09.03.09, 20:56:58
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haggard
(Autistenbereich)

was versprichst du dir von einer diagnose?
09.03.09, 21:20:15
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Hi!
"Leidest" du tatsächlich oder fühlst du dich nur anders??

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
09.03.09, 21:23:13
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tobiasX
(Standard)

Ich verspreche mir von einer Diagnose eigentlich garnichts. Ich hätte dann nur die gewissheit warum ich so auf andere wirke wie ich es tue.

Naja leiden würde ich es nicht nennen. Ich frage mich nur manchmal was ich "falsch" mache.

z.B an der Uni. Alle haben zum gleichen Zeitpunkt angefangen, und nach ca. 1-2 Tagen gab es schon die erste Grüpchen bildung. Und ich stand alleine da. Macht mir aber eigentlcih nicht wirklich was aus, da ich sowie so lieber alleine bin.
09.03.09, 21:28:11
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Zitat von tobiasX:
Alle haben zum gleichen Zeitpunkt angefangen, und nach ca. 1-2 Tagen gab es schon die erste Grüpchen bildung. Und ich stand alleine da. Macht mir aber eigentlcih nicht wirklich was aus, da ich sowie so lieber alleine bin.


Geht mir genauso...und jeder glaubt,ich müsste mich dann schlecht fühlen,ist aber nicht so...bin froh,wenn ich meine Ruhe habe und nicht irgendeinen sinnlosen Smalltalk halten muss... zwinkern

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
09.03.09, 21:33:33
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haggard
(Autistenbereich)

wie ich auf andere wirke, können mir die anderen mitteilen, wenn sie wollen. in der regel teilen sie solches nicht mit. selbst die erklärung des wie hilft mir nicht das warum zu verstehen. das warum wird eigentlich gar nicht erklärt. schließlich müsste es einem selbst doch sehr klar sein, aus welchen gründen andere einen selbst irgendwie nicht leiden können oder ähnliches. wäre dieses so klar, bräuchte ich mir oder anderen beispielsweise keinerlei fragen stellen. dann wäre ich allwissend.

in meinem bereich könnte eine diagnose dazu führen, dass ich gar keine arbeit mehr in diesem bereich erhalte, wenn ich sie angebe. dafür hätte ich reelle chancen das zu erhalten, was ich schon vor jahren anstrebte, weil das kaum noch etwas mit menschen zu tun hätte, mit denen ich wohl immer probleme haben und immer in der erklärungssituation sein werde.
09.03.09, 21:43:08
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tobiasX
(Standard)

Stimmt azrael. Da hast du bestimmt recht. Mir persönlich ist es eigentlich egal ob ich Autismus habe oder nicht. Es ändert ja sowieso nichts an meiner Situation. Ich werde bestimmt nicht anfangen mich mit Leuten stundenlang zu unterhalten, oder ich kann mich aufeinmal in andere hinein versetzten.

Nein ändern würde es bestimmt nichts.
09.03.09, 21:50:24
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haggard
(Autistenbereich)

das ist meine persönliche meinung. mit dieser können andere auch meilenweit danebenliegen. jeder muss es für sich selbst einschätzen/abwägen können, für was eine diagnose gut sein soll. bin kein "trophäensammler" - von daher wäre sie mir egal. leider - oder wie auch immer - bin ich zu dem schluss gelangt, dass ich nicht alle zwei jahre den job wechseln kann.
09.03.09, 22:50:40
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Diese Tests sind Screeningtests. Das bedeutet, daß Autisten bei diesen Tests häufiger hohe Punktzahlen erzielen, es gibt aber auch andere Diagnosegruppen die dabei erhöhte Punktzahlen erreichen. Das ist eine statistische Aussage, es kann also z.B. auch sein, daß einige Autisten bei diesen Tests geringe Punktzahlen erzielen. Eine Diagnose ist das nicht, aber auch Diagnosen durch einen Arzt sind bei Autismus zu wie ich denke doch recht hohen Anteilen von persönlicher Interpretation abhängig, die von Arzt zu Arzt verschieden ausfällt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.03.09, 22:59:08
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Oktopuss
(Standard)

Schon seit meiner Kindheit weiß ich,daß ich irgendwie anders bin als meine Mitmenschen.Schon in der Schule in den Pausen war ich lieber für mich alleine,ich nahm niemals an Klassenfeiern teil,der Aufenthalt im Schullandheim war für mich die Hölle,usw.
Bis heute,ich bin 45 Jahre alt,hat sich daran kaum etwas geändert:Freunde gibt es nicht,denn ich verbringe meine Freizeit sowieso lieber alleine.
Und dann dieses Problem mit dem sogenannten Smalltalk:Ich bringe es nicht fertig,länger als 1 Minute mit einem Kollegen über belanglose Dinge zu reden,ich finde das sinnlose Geschwätz so lächerlich...
Vor ein paar Wochen sah ich zufällig im Fernsehen einen Bericht über das Asperger Syndrom und plötzlich hatte das,was ich so erlebe,einenm Namen und ich bin mir absolut sicher,ebenfalls dieses AS zu haben...
Das heißt aber längst nicht,daß ich jetzt einen Psychologen aufsuche,denn was bringt mir schon die offizielle Diagnose??Und soviel ich weiß,ist AS ohnehin nicht heilbar,ich betrachte mich auch gar nicht als krank.
19.05.09, 17:42:36
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teufeline
(Standard)

naja, ich würde autismus oder AS (asperger syndrom) nicht als krank bezeichnen! es ist eher eine andere art zu leben.
denn die meißten autisten haben erstaunliche fähigkeiten, die ich sehr beneide.
krank ist eher jemand, der sich mit einem virus angesteckt hat, der sich das bein gebrochen hat... oder so...

aber autisten leben nur anders, emfinden und sehen dinge einfach anders...

schon immer schrieb die gesellschaft vor, wie jemand sein muss, was jemand tun muss, wie er aussehen soll... wer sagt denn, das das die "richtige" art des lebens ist?

wenn es dich nicht besonders einschränkt, dann glaube ich brauchst du keine offizielle diagnose. allerdings gibt es auch therapie möglichkeiten. wenn du das gefühl hast, eine therapie würde dir gut tun, dann lasse dich testen...

ich habe auch gehört, das autisten, deren leben nicht eingeschränkt ist sowiso keine diagnose erhalten würden...
19.05.09, 18:14:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von teufeline:
ich habe auch gehört, das autisten, deren leben nicht eingeschränkt ist sowiso keine diagnose erhalten würden...

Das wird immer mal auch von Ärzten so hingebogen, ist aber eigentlich nicht korrekt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.05.09, 18:17:58
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