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Thema: Versuch einer sozialen Definiton von Autismus (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=2731)


Geschrieben von: drvaust am: 28.03.09, 19:36:07
Zitat von zoccoly:
Zitat von akurei:
Ich habe beobachtet, dass NA bei Situationen, i.denen sie in Rage sind, oftmals zu keinerlei rationalen Handlung mehr fähig sind.
Ist es eigentlich so, dass A in jeder Situation noch zum rationalen Handeln fähig sind?
Ich werde immer ausser Kraft gesetzt, ...
Mal anders formuliert (übertrieben und verallgemeinernd):
Ich habe beobachtet, dass NA bei Situationen, in denen sie in Rage sind, oftmals irrational handeln.
Ich habe beobachtet, dass A bei Situationen, in denen sie in Rage sind, oftmals nicht mehr handeln können.

Mir ist hier aufgefallen, daß 'sozial' nicht genau definiert ist, bzw. verschieden verstanden wird.
Zum Einen als menschlich, gut zu Angehörigen der eigenen Art oder Gesellschaft.
Zum Anderen als gesellig, die Gesellschaft der eigenen Art liebend.


Geschrieben von: laleni am: 29.03.09, 18:48:11
Zitat von 55555:
"Sozial" bezeichnet das, was passiert, wenn Menschen (oder Lebenwesen allgemein) miteinander zu tun haben.

ist das nicht ein bisschen "breit" formuliert?
aber vielleicht stimmts auch so.
dann ist mord z.b. ein sozialer akt. oder totschlag?


Geschrieben von: 55555 am: 29.03.09, 20:55:58
Ja, sicher wäre das auch ein sozialer Akt in diesem Sinne. Eine wertende Definition wäre wohl nicht angebracht für den Gebrauch hier, denke ich. Denn Wertungen sind zeitabhängig. Das sollte eine grundlegende Definition aber möglichst nicht sein.


Geschrieben von: zoccoly am: 29.03.09, 22:13:42
sorry,jetzt wird es ganz falsch oder der Mord wurde gemeinsam begangen


Geschrieben von: 55555 am: 29.03.09, 22:42:52
Ein Gewaltakt findet in vereinfachter Darstellung zwischen Täter und Opfer statt. Dadurch haben sie zumindest für diese Zeit der Handlung eine soziale Beziehung zueinander nach meiner Definition oben.


Geschrieben von: Bluna am: 30.03.09, 09:26:57
ein weiterer Vorschlag:

Die Möglichkeit,sich durch Lügen und Verstellen Vorteile zu verschaffen,ist bei A natürlicherweise nicht veranlagt .Dies kann ihnen große Nachteile im Umgang mit NA bringen,da sie (fälschlicherweise) davon ausgehen,daß auch NA nicht lügen oder sich verstellen.Es ist nicht so,daß ein A nicht merkt,wenn er belogen oder betrogen wird.Die Tatsache,daß er es spürt,führt zwar bei ihm zu großer Verwirrung,er wird aber darauf nicht adäquat reagieren indem er sich ebenfalls verstellt und lügt.
Im Gegensatz zu A,haben NA die Möglichkeit der freien Entscheidung zwischen Ehrlichkeit und Lüge .
Dem ethischen Anspruch der Gesellschaft,auf Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander,entsprechen A in hohem Maße.

(das ist das große Thema meiner Tochter im Umgang mit ihrem Umfeld.
Das macht so verletzbar.)


Geschrieben von: laleni am: 31.03.09, 00:42:51
Zitat von Bluna:
ein weiterer Vorschlag:

Die Möglichkeit,sich durch Lügen und Verstellen Vorteile zu verschaffen,ist bei A natürlicherweise nicht veranlagt .

wo hast du das denn her? wo bitte steht das und wie allgemein gilt das für alle As???


Geschrieben von: Bluna am: 31.03.09, 08:31:02
An Laleni:
Zur ersten Frage :Das sind Thesen,die ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen aufgestellt habe.Das was ich schreibe erhebt nie den Anspruch auf Vollständigkeit,oder Richtigkeit im Allgemeinen.
Zur zweiten Frage:Definitionen haben nun mal in meinen Augen die Eigenschaft stark verallgemeinernd und unvollständig zu sein.Ich kann damit keine Individuen beschreiben.Da ich also nur von meinen eigenen Erfahrungen ausgehen kann,kann man daraus schlußfolgern,daß ich keine Definitionen aufstellen darf.Für alle A könnte ich nur schreiben,wenn ich alle A kennen würde,oder noch besser,alle A wäre.
Deshalb handelt es sich eben nur um Versuche.


Geschrieben von: 55555 am: 31.03.09, 14:37:34
laleni, du hast offenbar noch nicht verstanden, daß es hier darum geht alternative Definitionen vorzuschlagen und zu diskutieren. Da ist die Frage "Wo hast du das her?" etwas falsch gestellt. Die Frage müßte wenn aus meiner Sicht lauten: "Wäre diese Definition geeignet?"


Geschrieben von: laleni am: 01.04.09, 10:56:41
es gibt keine "falsch gestellten fragen"....
ausserdem impliziert "mein wo hast du das her"-natürlich eine provokation- weil ich mich oft gefragt habe- wo autisten diese ganzen verhaltensweisen und eigenschaftensammlung etc. denn her nehmen- aus den eigenen
erfahrungen..etc- oder lesen sie einfach zuviel im internet??????dann stellt sich natürlich die frage- für welche/ wieviele autisten gilt diese behauptung - oder beschreibung.
bluna hat das aber für mich sehr gut beantwortet.


Geschrieben von: 55555 am: 01.04.09, 12:09:23
Du weißt, was eine Definition ist?


Geschrieben von: Bluna am: 01.04.09, 12:19:53
Da fällt mir noch was ein,um die Schwierigkeiten von Definitionen,anhand eines anderen Sachverhaltes nochmal darzustellen.Hat mit Autismus nix zu tun,wohl aber mit der Zuordnung von Personen zu Gruppen.
Mein Sohn ist Immundefektpatient.
Diese Patienten lassen sich ganz leicht anhand eines bestimmten Laborwertes identifizieren.Der Immundefekt ist genau definiert und bedingt diesen Laborwert,der bei 0 liegen muß.(Körperabwehr 0 ,das ist normalerweise tödlich.)
Mein Sohn ist aber 16.Das liegt daran,daß er seit Geburt einmal wöchentlich Immunglobuline (durch eine Infusion) zugeführt bekommt.Die besagten Laborwerte befinden sich bei Blutabnahme im Normalbereich.
Preisfrage:ist mein Sohn Immundefektpatient,oder nicht?
Weiß man deshalb was über sein Leben,wenn man die Werte kennt?
Wie geht es ihm gesundheitlich?
Gruß Bluna