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Autor Nachricht
akinoM
(Autist)

@Herr Meier,

es ging mir lediglich um den angesprochenen Vergleich. Dass die Vergewaltigung eines Kindes zu oftmals irreparablen seelischen Schäden führt ist richtig und ein jeglicher Missbrauch mehr als nur verabscheuenswert
21.07.10, 12:22:45
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Hans
(Autistenbereich)

Es gibt im Youtube einen Filmbeitrag, bei dem eine erwachsene Autistin
ihre Erfahrungen mit der Festhaltetherapie schildert.
Ich suche da jetzt keinen Link heraus, weil ich mir das dann noch mal anschauen müßte.
Das wiederum halte ich nicht aus.
Sie ist nicht in der Lage klar und sauber zu sprechen,
obwohl sie sonst fließend spricht.
Ähnliches ist mir auch von Vergewaltigungsopfern bekannt,
wenn sie zu der Vergewaltigung erzählen sollen.
Die Festhaltetherapie hat ihre Mutter angewendet.
An den angerichteten Schäden wird sie noch lange arbeiten.
21.07.10, 12:55:09
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akinoM
(Autist)

Zitat von Hans:

Die Festhaltetherapie hat ihre Mutter angewendet...


Eine der schlimmsten Foltermethoden, wie ich finde. Ich wurde als Kind oft im Zimmer eingesperrt, bin jedes Mal vollkommen ausgerastet und habe mich oft selbst verletzt bei den verzweifelten Versuchen diese Türe wieder auf zu kriegen. Ich leide seit dem unter Klaustrophobie
21.07.10, 13:24:19
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HundundKatz
(Angehörigenbereich)

Ich wollte mit meiner Anmerkung nicht bewerten, was schlimmer ist.
21.07.10, 13:34:29
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Sexueller Mißbrauch wird ja oft als Begriff so verwendet als handle es sich dabei um unvorstellbar schlimme Dinge. Das kann auch der Fall sein, ist es in der Realität jedoch nicht unbedingt. Das sind dann Fälle wie der eines Familienvaters, der seine pubertierenden Töchter gegen deren Willen einmalig an den Genitalien begrabscht hatte (Freiheitsstrafe und als besonders schlimmer Fall bezeichnet). Oder ein Rentner, der öfter mal mit einem Jungen aus der Nachbarschaft spielte (der Junge kam zum Rentner und hatte Freude daran), wonach dann der Junge mal den Rentner fragte, ob sie sich nicht mal mit dem Penis berühren wollen würden, wie er es mit anderen gleichaltrigen Jungen schonmal tat als Zeichen der Freundschaft. Der Rentner ließ sich darauf ein und fragte von sich aus bei weiteren Treffen, ob sie das wieder machen sollten, was der Junge freiwillig, jedoch mit sinkender eigener Begeisterung mitmachte. Hierfür und für die Tatsache, daß der Rentner noch die Fotofunktion seines Mobiltelefons mit reihenweisen Motiven, darunter auch den pinkelnden Jungen, ausprobierte und die Pinkelbilder sofort wieder löschte gab es ebenfalls eine Freiheitsstrafe (ohne Bewährung!).

Und jetzt vergleiche man diese realen und die Masse der Fälle ausmachenden Begebenheiten mit dem was Autisten oft dauerhaft angetan wird. Selbst bei wirklich schweren Mißhandlungen mit sexuellen Anteilen dürften die psychischen Folgen meist zwar schwer sein ,aber nicht annähernd so schwer wie das was bei Autisten oft vorzufinden ist.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.07.10, 13:39:24
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haggard
(Autistenbereich)

posttraumatische belastungsstörung (PTBS) mit speechless terror.
(hatte ich interessanter weise während einer diagnostik durch unbeabsichtigte reaktivierung erleben müssen. "unschön" so etwas.)

@55555:
weiß nicht, wie das "schwer wiegen" verglichen werden sollte.
von der psyche her würde ich meinen, dass beides irgendwie ähnlich ist.
bei beidem tritt irgendwann ein "über-sich-ergehen-lassen" auf.
21.07.10, 14:01:22
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das zu vergleichen ist immer schwierig, dennoch bin ich mir da recht sicher. Selbst Frau Kampbusch dürfte meiner Meinung nach geringere psychische Probleme mit sich herumtragen als unter nicht gar so seltenen ungünstigen Bedingungen lebende Autisten. Aber Autisten werden halt insgeheim oft als Untermenschen betrachtet und dieses krasse Unrecht damit weggewischt.

Ursprünglich wollte ich übrigens mit dem Beispiel verdeutlichen, daß man auch ohne äußerlich sehr offensichtlichen Zwang deutlich verwerfliche Handlungen vernehmen kann. Kinder werden beim sexuellen Mißbrauch, der meist in Familie oder dem Bekanntenkreis geschieht, nämlich oft durchaus nicht klar gezwungen, sondern wissen oft nicht wie sie diese Handlungen einordnen sollen. Verstörender sind da teilweise sogar die Aufforderungen des Täters sowas nicht mitzuteilen, weil [Gefahrenkulisse, Ankündigung von Unheil]. Kinder lassen ständig viel über sich ergehen, das ihnen nicht unbedingt angenehm ist, aber einfach von Erwachsenen von ihnen abverlangt wird. Wenn Kinder heute wohl vermehrt wissen, daß sowas gesellschaftlich geächtet wird ist es hier nicht zu berücksichtigen, da das im Fall von Autisten derzeit noch nicht der Fall ist, wie eben zur Zeit in der Sklaverei als völlig normal galt und Gegner der Sklaverei als Spinner (heute würden man in gewissen Kreisen vielleicht "Gutmensch" sagen) bezeichnet wurden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.07.10, 14:14:45
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haggard
(Autistenbereich)

es wäre besser auf einen vergleich hinsichtlich mehr oder weniger zu verzichten, so wie das auch bezüglich "leicht oder schwer betroffenen" autisten gehandhabt wird. ferner kann das diverse menschen erheblich triggern, die so etwas erlebt haben. sie sind traumatisiert.

den grundsatz hatte ich schon verstanden und dagegen nichts einzuwenden, doch dieses mehr oder weniger "läuft" mir persönlich massiv "gegen den strich".
dafür, dass autisten immer noch nicht für "voll" genommen werden, können allgemein entführungs-/vergewaltigungs-/sonstwas-opfer nichts. vor allem bei tabu-themen-behafteten erkenntnissen schweigt die umwelt. und diese menschen sind dann ebenso alleine mit sich, ihrer wahrnehmung, dem zwiespalt zwischen vertrauen müssen und schädlichen auswirkungen, zwischen gut und böse, dem sein und nicht sein sollen wie es bei autisten unter für sie ebenso katastrophalen, anders gelagerten umständen sein kann.
"perverser" weise kommt bei wiederholt penetrierten auch noch hinzu, dass ihr körper wie das "üblich" wäre auf die fremd"stimuli" reagieren kann und zusätzlich auch noch unter ihrer wahrnehmung leiden, ob sie das, was sie gar nicht wollen, auch noch schön finden würden, nur weil der körper so reagieren kann.

persönlich sehe ich keinen qualitativen unterschied, lediglich einen quantitativen, wenn man rein den faktor missbrauch betrachtet (ohne verschiedene missbrauchsarten zu differenzieren).
21.07.10, 15:48:28
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HundundKatz
(Angehörigenbereich)

Es ist wirklich schlimm, was Menschen insbesondere auch Autisten angetan wird. Ich glaube ein wirkliche Vorstellung davon kann man sich kaum machen.
Ich mache jetzt über die Sommerferien BB-Gymnastik einmal die Woche. Der Kurs findet in einem Nebengebäude von einem Krankenhaus statt. Im Bereich der Psychatrie. Dieser befindet sich im Untergeschoss. Ich saß da so auf einer Bank
und wartete bis es los ging. Ich sah mich um und fand schon die Atmosphäre erdrückend und dachte so bei mir, wenn es einen nicht gut geht oder andere meinen, man müsste
hier her, um Hilfe zu bekommen, dann doch nicht im dunklen Untergeschoss. Da wird’s einem so ja schon übel. Da überkommt einen die Angst. Und hierher werden hilflose
Menschen gebracht und in eine Therapie gezwungen. Wie kommt man da wieder raus. Und gerade so ehrliche, gutgläubige Menschen. Das war kein gutes Gefühl.
Und das wirft bei mir immer wieder die Frage auf. Wie ist ein Verstehen möglich für Außenstehende, die keine Kontakte zu Autisten haben, keine Autisten in der Familie.
Wie kann ein Autist sein Befinden deutlich machen ohne, dass er sich verbiegen muss, ohne dass er von NT's "in eine Schublade gesteckt" wird und dies ja erst zu fatalen
Folgen führt. Ich weiß keine Antwort. Das macht mich sehr traurig.
Es wird immer einzelne einfühlsame Menschen geben, die achtungsvoll mit anderen umgehen, aber das bleiben Ausnahmen.

21.07.10, 15:54:06
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Wegen dem Vergleich - ich denke es kann in manchen Fällen übertrieben und in anderen untertrieben sein. Je nach dem wie ein autistisches Kind herangewachsen ist.

Leider fühlen sich Eltern zu oft angegriffen und können nicht einfach die hier geschriebenen Texte lesen und eine Nacht drüber schlafen und noch einmal das eine oder andere im stillen Kämmerlein begrübeln.

Was ich noch schlimmer finde, das Eltern anscheinend als Eigentümer ihrer Kinder auftreten. Wobei sich die Kinder doch selbst gehören. Meine Aufgabe als Mutter sehe ich darin, meinem Kind ein selbstständiges Leben zu ermöglichen, es soll groß werden, etwas lernen und als selbstbewusster Erwachsener sein Leben führen. Das Kind zeigt doch den Weg, wie es sein müsste.

Ich verstehe auch nicht diesen Missionierungsdrang, dass diese Therapie jetzt gut sein soll.

Alles was angerissen wurde, hält ein normales Leben doch bereit - na gut, keine Delphine aber doch alles andere.

Alles wird doch vom Leben bereit gehalten - wir kennen mitlerweile 2 Hundebesitzer mit zahmen vierbeinern, naja, er findet die Hunde nicht so interessant - dafür sind aber die 2 Pferde da, mit denen wir uns unterhalten - das reicht ihm, anfassen muss nicht wirklich sein.

Motorik, na er kann jetzt mitlerweile sehr gut klettern und von Bänken springen.

Sensorische Integrationstherapie - ich denke das fällt darunter wenn mein Sohn wiedereinmal die Brennesseln absichtlicht anfasst und damit über seine Handflächen und den Handrücken streicht - ich hab ihm das nicht beigebracht, das kam von alleine.

Ich denke wenn das Angebot vorhanden ist, das Anregungen da sind, Stille da ist, außerhäusige Aktivitäten nicht fehlen, braucht niemand eine Therapie.

Das einzige was nötig ist, dass man Zeit für sein Kind hat und dafür lasse ich gerne meinen Job sausen.
21.07.10, 16:16:26
Link
Hans
(Autistenbereich)

Da haben wir was "Neues", die Brennesseltherapie, Hurra!

Habt Ihr das schon mal gemacht?
Das ist interessant!
Wenn man die Luft anhält, brennen sie nicht, wenn man sie berührt.
Wenn man aber bei der Berührung atmet, tut´s weh.

Probiert das mal aus, echt!

Das war jetzt nicht Off-Topic, das war mein etwas anderer Beitrag zum Thema,
weil da ab und zu mein "Kabarettismus" raus muß.

Ich leide nicht unter meinem "Kabarettismus", ich will auch nicht geheilt werden!

21.07.10, 19:56:05
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 21.07.10, 21:33:05

Evtl wäre auch noch eine selbstdurchgeführte Musiktherapie sinnvoll, in der man sich selbst versehentlich überreizt. Vielleicht verändern sich dann die Synapsen im Gehirn, wenn das als Dauertherapie angewandt wird? (Ich glaub, das war Zynismus oder eine wahrheitsbasierende Ironie?)

Zum Thema sexuellen Missbrauch. Ich wurde mit 11 Jahren mal sexuell missbracht; hab damit also Erfahrungen, auch wenn ich diese nicht als sonderlich schlimm erachte. Ich wurde nicht dazu gezwungen, sondern eher dazu nahezu unwissend dem Thema Sexualität "verführt". Sollte in den Keller gehen, ich ging in den Keller, sollte einem Analverkehr zustimmen, lehnte ich ab, weil ich dachte, das würde ja weh tun, sollte Oralverkehr durchführen, machte ich, weil ich dazu keine schlimmen Befürchtungen hatte. Bis dann dieser "Schleim" kam. Ich mochte noch nie schleimige Dinge im Mund, daher brach ich es dann sofort ab, weil mir übel wurde, und wusch mir den Mund sorgfältig aus. (Wenn ich dran denke, wird mir jetzt auch noch davon übel.)
Das was ich davon getragen habe, ist die Bestätigung, dass ich schleimige Dinge nicht mag, und nicht essen werde, und, dass ich großen Ekel bzgl einer blonden bis hellbraunen Schambehaarung und/oder einem "Wildwuchs" empfinde, und, dass meine sexuelle Entwicklung gestört (darüber rede ich nicht mehr im Detail, weil ich damit auch heute noch Probleme habe, und das bisherige Reden darüber nur mehr Probleme machte) wurde und meine bi-sexuelle Neigung ebenso. Ebenso hatte ich Probleme mit der Veränderung meines Körpers in der Pubertät. Letzteres habe ich wieder überwunden.

Ebenso wäre ich nach Vermutung meiner Eltern auch mit 14 evtl mal missbraucht worden sexuell, da mir einer sehr "nahe" (nicht körperlich) kam, ich dies aber nicht als schlimm erachtete und den älteren Menschen als sympatisch und angenehm empfand, wenn mich meine Eltern nicht vor dem gewarnt hätten und mir den Kontakt zu diesem älteren Menschen verboten hätten.

Aber all das empfinde ich nicht so schlimm und schädigend, wie die Ereignisse bzgl der Schule und Zuhause seit 5-6 Jahren bei mir. Mit 10-14 Jahren gings mir ja noch weit besser als mit 15-Jetzt.

Und da ich das daher mit einander vergleichen kann, habe ich nichts gegen solche vergleiche, auch wenn ich meinen sexuellen Missbrauch als eher geringwertig erachte.

PS: Das mit den Brennnesseln bzgl des Luftanhaltens finde ich interessant, da ich letztens eine schmerzhafte Begegnung mit Brennnesseln hatte. ;) Werde ich ausprobieren bei der nächsten Begegnung.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
21.07.10, 21:23:16
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