HundundKatz
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Mamacita: "... Aber gerade deshalb muss man, um der nächsten Autistengeneration die richtigen Hilfen angedeihen zu lassen, alles tun um unnötige und falsche Behandlungen zu vermeiden."
Ich denke, das möchten wir alle hier. Das ist eine gemeinsame Basis.
Ich möchte hier nicht auf die Sätze im einzelnen eingehen.
Ich denke es ist meistens so, dass es eine beidseitige Sicht von Unverständnis gibt(es gibt auch sehr einfühlsame verständnisvolle Beiträge hier zu, gerade von Müttern und
Kindern (ich weiß, sind wir alle),....
Das ist logisch für mich erklärbar, sonst gäbe es ja diese "Probleme" im miteinander nicht. Wie soll ein NT, der meistens auch in einer verzweifelten Lebenssituation steckt, die Kraft haben, für ihn völlig "neu zu denken". Dafür ist meist die Kraft nicht da. Das braucht Zeit und Verständnis. Das es eine ganz andere "Welt zu denken und zu fühlen" gibt, ist ja erst mal neu und unbekannt. Genau so wie es für A völlig unverständlich ist, wie unklar NT mit Worten umgeht, dass das was A sagen, nicht einfach angenommen und verstanden wird.
Weil es nicht so einfach ist.
Hierfür sind Voraussetzungen notwendig. Gegenseitiges Zuhören, Bereitschaft dazu zu lernen, Verständnis ohne Vorverurteilung.
Wenn A etwas sagt, ist es meist nicht persönlich gemeint, das ist wichtig zu wissen, da NT es meist persönlich interpretieren. Im Gegenzug dazu sind die emotionalen Ausführungen von NT meist für A völlig unsachlich und so nicht auswertbar. Die emotionale Sprache der NT zeugen aber von dem inneren Zustand. Deshalb ist das wichtig für NT. Und A kennt diesen Zustand auch sehr gut. Es ist vielleicht so ähnlich wie ein Gefühlsoverload.
Ich wollte diese Zeilen schreiben, weil mir beim letzten Beitrag von Mortifer ein Beispiel aus meiner Welt einfiel. Es ist zwar ein anderer Bereich, aber im übertragenen Sinne bringt es vielleicht Verständnis. Ich bin umgeschulte Linkshänderin und habe vor 5 Wochen beschlossen mich rückzuschulen (was eine Lebensaufgabe ist). Ich hab damit begonnen die PC-Maus auf die linke Seite zu legen und mit links zu benutzen. Seit 2 Wochen kaue ich nicht mehr an
den Fingernägeln, was ich seit dem 6 Lebensjahr dauerhaft und ganz schlimm gemacht habe. Ich schaue jetzt immer auf meine Hände und bin sprachlos, warte immer, dass ich wieder
anfange, aber nichts passiert. Dies ist eine der Folgen, wenn man mit der Rückschulung beginnt (es kann auch negative geben), aber ihr seht, was die Umschulung angerichtet hat, an einem kleinen Beispiel.
Eine Therapieform hätte nur, wie A auch immer betonen, Wege gesucht, wie ich mit dem Kauen aufhöre (Handschuhe tragen, etwas in die Hände nehmen, Senf drauf, vielleicht sogar
kleine Bestrafungen....), aber nicht die Ursachen verändert.
Ich wünsche mir für beide Seiten ein "offenes Ohr" und ein "offenes Herz". Ich finde es immer wieder beachtlich, dass A sich so viel Mühe macht die Beiträge genau
zu lesen und zu verstehen. Das sind wir NT (oder ich) sonst nicht gewöhnt. Danke.
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