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Autor Nachricht
NFT
(Standard)

geändert von: NFT - 17.02.09, 10:30:27

Die Frage mag blöd erscheinen,aber ich versuch sie trotzdem mal zu formulieren.
Also ich hab mittlerweile erreicht,das mein Sohn einige Freiheiten hat,wie aus der Klasse gehen,wenns im während der Arbeit zu laut erscheint oder in den Pausen drin bleiben,obwohl alle raus müssen,einfach,damit er sich ein wenig erholen kann usw.Jetzt ist nur das Problem,wie erklären wir den Kindern,das Damian das darf und sie nicht?Ich brauch einfach nur ein paar Anregungen,Kindgerecht eben..Und mir fehlen hier und dort ein wenig Wörter..
Ich setz mich demnächst mit der Lehrerin zusammen und hätt dann schon gern Vorschläge parat.Ich glaub die Kinder selbst,haben damit auch weniger Probleme das er etwas anders ist(die Erwachsenen tun sich schwerer),aber erklären sollte man das schon denk ich und sie fragen ja auch..

Wär jedenfalls dankbar für ein paar Ideen freuen

Angehöriger eines autistischen Sohnes
17.02.09, 10:25:14
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Da es vermutlich um NA-Kinder geht können NA das vielleicht auch besser beantworten? Wird in dieser Klasse auf Schwächen herumgehackt? Vielleicht könnte man ihnen erklären, daß er ein Mensch mit besonders sensiblen Sinnen ist und sich daher auch öfter erholen muß, weil er mehr wahrnimmt und somit mehr zu überlegen hat?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.02.09, 10:31:22
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NFT
(Standard)

Also rumgehackt wird nicht,toitoitoi...NOCH nicht und ich hoffe auch nicht,das wir so eine Klasse erwischen...Ist ja so,das man Erwachsenen sagen kann,Ihm gehts wie in einer Disco und das die ganze Zeit,nur 8 Jährige waren noch nicht in einer solchen..Und denke,das die hier schon Erwachsenen Betroffenen da vielleicht den ein oder andern Vergleich haben,der mir noch nicht eingefallen ist.Liegt vielleicht daran,das ich mir selbst alles nur schwer vorstellen kann,wenn ich keine Bilder dazu hab,dahalb denke ich vielleicht ists einfacher,wenn man solche Vergleiche die man nachvollziehen kann hat...

Wir haben auch schon überlegt ob wir ihnen überhaupt was sagen,weil er so super integriert ist und wir das nicht kaputtmachen möchten..die Angst ist halt da..einerseits möcht ichs erklären,warum Damian so ist,andererseits hab ich angst,das die ihn dann abstempeln

Angehöriger eines autistischen Sohnes
17.02.09, 10:41:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vielleicht könnte man es mit Hoppe-Reiter-Gerütteltwerden vergleichen. Wenn das zu lange stattfindet ohne Ausweichmöglichkeit werden manche NA-Kinder sogar plötzlich panisch.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.02.09, 11:43:20
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Hans
(Autistenbereich)

Das ist eine wichtige Frage!
Was ist besser, daß sich nach einiger Zeit jeder so sein eigenes Bild von ihm macht,
oder ob ein geführtes/gleichgeschaltenes Bild von "oben" diktiert wird.
Ich hatte keine Diagnose und hatte es als Kind schwer,
wenn ich die Bilder bei Quarks&Co von dem Frederik sehe, könnte ich fast ein Wenig neidisch werden,
aber nach einigem Hin und Her denke ich, es ist doch besser so gelaufen.
Solche verständnisvollen Mitschüler sehe ich wahrscheinlich nur im Fernsehen.
Ich war auch irgendwie abgestempelt, aber nicht mit so einem "großen, deutlichen" Stempel ...

Manche Schulkameraden freuen sich richtig, wenn ich ihnen mal begegne,
und fragen aufrichtig( d.h. sie warten die Antwort ab)nach, was aus mir denn nun so Besonderes geworden sei.
Wenn ich dann einige Höhepunkte anreisse, sind sie damit zufrieden,
daß die auch wieder ganz anders als "normal" sind, weil sie von mir nichts Anderes erwartet haben.
Zwei mal habe ich schon gehört: "Ach, könnte ich nur so sein wie Du, Du scheißt da nix!"

Dieser "nicht normal" - Stempel ist bestimmt leichter zu tragen,
als Einer, dem "behindert" anhaftet.

Wenn es Einer hinkriegt die anderen Kinder ohne diese Schublade auf zu klären,
wäre das ideal.
Aber erreichtst Du diesen Idealzustand, könntest Du das so rüberbringen, bei meinem Kind würde ich das keinen Psychologen machen lassen,
der hat unbewusst so patologische Begriffe im Wortschatz,
die die Zuhörenden Schüler bestimmt unbewußt anders verknüpfen.

"Schon haben wir den Dreck im Schachterl"
17.02.09, 12:05:48
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Gast
(Gastzugang)

Hallo, NFT,
also wir hatten ab der 7.Klasse einen Diabetiker,
und da hat die Lehrerin kurz erklärt, "er ist Diabetiker, deshalb braucht er beim Sport nur mitmachen, wenn er sich gut fühlt, und wenn er irgendwie komisch ist, gebt ihm was zu essen, seinen Traubenzucker oder was gerade da ist."
Das war nie ein Problem, und er wurde auch nicht geärgert, soweit ich weiß.
Gruß,
anne
17.02.09, 13:30:36
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Hans:
Ich war auch irgendwie abgestempelt, aber nicht mit so einem "großen, deutlichen" Stempel ...

Gut ausgedrückt. freuen Diesem Faktor messe ich eine enorme Wirkkraft bei, so daß frühe Diagnosen auch erst recht zu Behinderungen führen können.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.02.09, 13:47:31
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warmlyFriday
(Standard)

Zitat von Hans:

Ich hatte keine Diagnose und hatte es als Kind schwer,
wenn ich die Bilder bei Quarks&Co von dem Frederik sehe, könnte ich fast ein Wenig neidisch werden,


Habe leider dies Quarks&Co-Folge nicht gesehen kann man sie irgendwie noch bekommen, auf der Quarks&Co-Seite sind leider nur aktueller Folgen zum download zz-traurig
17.02.09, 13:59:16
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haggard
(Autistenbereich)

@NFT:
(stehen diese buchstaben für einen personennamen, oder für eine methode, oder etwas anderes?)

würde den mitschülern wahrscheinlich nicht erzählen, dass die "extrabehandlung" wegen autismus erfolgt. die kinder gehen dann nach hause und erzählen ihren eltern: "xyz hat autismus..." welchen kenntnisstand eltern diesbezüglich besitzen, ist wieder zweifelhaft. scheinbar kennen "alle" rainman und besitzen ein ziemlich negatives bild über autisten. es wäre nicht abwegig, wenn dann manche eltern auf die idee kämen, ihren kindern den umgang mit deinem kind zu verbieten. oder, wenn es sich um besonders verbohrte menschen handeln würde, den klassenausschluss anstreben. die andere möglichkeit gäbe es natürlich auch: alle sind offen und freundlich (doch das ist wahrscheinlich nicht die realität). manchmal kann es ganz interessant sein, die kinder vor und nach dem schulunterricht zu beobachten, wenn sie vor dem schulgebäude warten, oder es verlassen. das meiste, was kinder ausleben/äußern, erhalten sie von ihren eltern vorgelebt/erzählt, später von freunden...

vielleicht wäre ein vergleich gut, mit dem die kinder persönlich etwas anfangen können, ohne dass sie ihre eltern mit dem begriff autismus konfrontieren (müssten):
zum beispiel, dass dein kind ab und zu den klassenraum verlässt, weil er sehr empfindliche ohren hat und deswegen auch nicht mit auf den pausenhof gehen kann, weil es für ihn zu laut ist. wenn er immer in der klasse bleiben müsste und immer mit auf den pausenhof gehen müsste, würde es ihm ganz schlecht gehen. die kinder könnten gefragt werden, ob sie schon einmal fieber hatten und wie sie sich mit fieber gefühlt haben/wie sie sich fühlen, wenn es ihnen nicht gut geht. nachdem die kinder alles mögliche aufgezählt hätten, wie es für sie ist, wenn es ihnen nicht gut geht, könnte abschließend erklärt werden, dass es deinem kind ungefähr so jeden tag gehen würde, wenn er nicht ab und zu den klassenraum verlassen, oder in den pausen im gebäude bleiben dürfte und dann gar nicht mehr in die schule gehen und nicht mehr bei ihnen sein/mit ihnen spielen (oder irgendetwas anderes mit bezug zu den mitschülern) könnte. da sie wahrscheinlich auch so schon beobachtet haben könnten, dass sich dein kind manchmal anders verhält, könnten sie das mit unwohlsein in verbindung bringen und hätten darüber evtl. mehr verständnis, denn, was autismus ist, verstehen sie wahrscheinlich ebensowenig wie die meisten anderen menschen.
17.02.09, 18:42:40
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NFT
(Standard)

geändert von: NFT - 17.02.09, 20:39:50

die kinder gehen dann nach hause und erzählen ihren eltern: "xyz hat autismus..." welchen kenntnisstand eltern diesbezüglich besitzen, ist wieder zweifelhaft. scheinbar kennen "alle" rainman und besitzen ein ziemlich negatives bild über autisten.
---------------------------------------


Und genau das will ich vermeiden,weil nicht die Kinder es sind,die dagegen was sagen/haben würden..Bis jetzt ist es so,das die Kinder auf ihn warten morgens und ihn sogar vom Auto abholen und ihn mit reinnehmen wollen,weil er einfach dazugehört und ein Teil vom ganzen ist und das soll auch so bleiben...War viel Arbeit,aber wir haben es geschafft und das möcht ich um nichts in der Welt wieder kaputtmachen...Die Ideen aber mit den Vergleichen sind schonmal sehr gut.Ich hatte auch überlegt ob ich überhaupt Autismus erwähne,erstens weil sies sowieso noch nicht verstehen würden und zweitens eben wegen der Schublade in die Leute gern mal gesteckt werden.Ergo lass ich das...Heute war ein Kind in der Pause reingekommen und fragte wieso denn Damian drin bleiben dürfe? Ich versuchte das dann zu erklären indem ich sagte,das er lauter hören würde und mehr sehen würde und das er sich in der Zeit etwas ausruhen müsse...Weiß nicht,aber es scheinte zu reichen und ich denke so erklären wirs auch in der Klasse nochmal für jeden...Und zum besseren Verständnis und zum mitreden einfach eben auch mit vergleichen wie das Fieber zB..

Angehöriger eines autistischen Sohnes
17.02.09, 20:37:56
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drvaust
(stillgelegt)

Wie kann das 'aus der Klasse gehen' und 'in der Pause drin bleiben' organisiert werden?
Bei uns war damals das Problem, daß alle Schüler ständig beaufsichtigt werden mußten, die Schule war verantwortlich. Deshalb durfte in der Hofpause keiner drin bleiben und während des Unterrichtes durften Schüler höchstens zur Toilette (einzeln und nur kurz), in der Pause wurden die Gänge überwacht.
Derartige Probleme scheint es immer noch zu geben. Ich habe aber schon gehört, daß Schüler im Lehrerzimmer oder Sekretariat betreut wurden, wenn es ihnen nicht gut ging. Gibt es neue Vorschriften oder Möglichkeiten?

Die Erklärung, daß es ihm nicht gut geht, er Ruhe braucht, sich kurz ausruhen muß u.ä. finde ich gut. Kinder wollen eine einfache verständliche Erklärung, keine wissenschaftliche Abhandlung.
Wir hatten in der Klasse eine Mitschülerin, die sich vereinzelt ausruhen mußte (irgendein Stoffwechselproblem), die schlief dann im Hort unter Aufsicht. Ein Mitschüler hatte Probleme mit den Knochen, war lange krank, da war das auch kein Problem, bei Bedarf hatten wir dem selbstverständlich geholfen.
Problematisch könnte es werden, wenn es Spannungen in der Klasse gibt, dann werden Angriffspunkte gesucht, Schwächen. Gute Lehrer müßten das aber verhindern können.
18.02.09, 00:21:51
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laleni
(Standard)

ich denke,dass es immer auch von den lehrern abhängig ist.
ich hatte z.b. sehr gute pädagogen und eine besonders "unbegabte".
ich war dadurch immer als "aussenseiter" abgestempelt, weil diese lehrerin strikt gegen die religion ( sekte) meiner eltern war. ich durfte bei etlichen festivitäten nicht mitmachen und das fanden alle besonders komisch.
die erklärungen waren dürftig-bis sonderbar und keiner schnallte- dass ich gar nichts dafür konnte.........!
@nft...hoffentlich gibt es lauter "gute" lehrer....
18.02.09, 22:56:18
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