Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Das ist eben ein bisschen schwierig. Die einen sagen/schreiben das, die anderen meinen was Anderes. Ich kann mich nicht zerteilen (nicht wortwörtlich nehmen. Aber wenn ich übermorgen wieder in den Bus steigen, versuche ich wieder, wenn mir Kommentare auf der Zunge liegen, sie nicht zu beachten oder an was Anderes zu Denken. Und dann wäre die Frage noch, wohin mit dem Ärger?

Ich dachte an was,so was wie Sackboxen oder so. Wo ich mal 'richtig' zuschlagen kann. Bei Dartscheibe, kann man nicht zuschlagen. Seht es jetzt nicht falsch. Aber man sollte sich schon irgendwo abreagieren. Und beim Boxsack (wenn man einen hat) kann man eher sich körperlich betätigen ( was ablassen).

Ich bin irgendwie ein bisschen zurückhaltend oder Zögernd, was Schlagen (außer Knuffe oder freundschaftliche Klappse)angeht.Das hatte ich mal in der Hauptschule gemerkt.

Manche sagen, ich sollte nicht so gewaltätig sein, aber das meinen die nicht ernst, so eine Art Späßle oder so, denke ich.
Dartscheib, das ist so eine Art Werf-Dingens und im Werfen liegen auch nicht so meine Stärken.

Um nochmal meinen Beitrag etwas zu relativieren: Ich glaube, die meisten NAs schätzen es, wenn du anderen Leuten sagst, wo sie sich falsch verhalten. Die meisten NAs trauen sich das nicht, lästern aber danach über das schlechte Verhalten des "Täters". Diese Verhalten finde ich jedoch falsch, denn es ändert nichts, und eine Zurechtweisung wäre in der Tat angebrachter.

Allerdings kommt es wohl drauf an, wer die Antwort gibt. Wenn ich es richtig verstanden habe, fühlen sich einige Autisten(?) sehr unwohl, wenn sie von fremden Menschen angesprochen werden und auf ihr nichtkonformes Verhalten hingewiesen werden und möchten dieses Verhalten daher nicht selbst praktizieren. Das ist natürlich konsequent, allerdings sollte man bedenken, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Kind, von dem die Rede war, nicht autistisch ist, sondern einfach nur schlecht erzogen. Insofern wird es wahrscheinlich mit einer Zurechtweisung besser umgehen können, als Autisten. Daher ist dein Verhalten aus Sicht eines NTs und vermutlich auch aus der Sicht des Kindes angemessen. Das es deinen Hinweis trotzdem nicht befolgt hat, liegt vermutlich daran, weil es weiß, dass du ihm keinen weitergehenden körperlichen oder seelischen Schaden zufügen kannst, ohne dich strafbar zu machen und es dich daher nicht als Autorität sieht. Häufig ist der Grund, warum NTs mit regelwidrigem Verhalten aufhören, nicht die Tatsache, dass sie von den Regeln überzeugt sind, und sich daran halten wollen, sondern dass es ihnen peinlich ist, darauf angesprochen worden zu sein.

Es gibt so einen Spruch, der heißt: "Neutralität nützt immer dem Täter, niemals dem Opfer". Wenn man Fehlverhalten anspricht, besteht wenigstens eine Chance, dass es geändert wird, wenn man es nicht anspricht, gibt es die nicht.

Also gibt es meiner Meinung nach nicht "die" richtige Lösung. Ich denke aber, du kannst vielleicht abwägen, ob es für dich unangenehmer ist, wenn sich das Kind nicht an die Regeln hält, oder wenn du selbst angesprochen wirst, weil du dich nicht NT-konform verhälst.

Um mit Aggressionen abzbauen, empfehle ich Laufen, Rennen, Liegestütze, Situps. Da ist die Verletzungsgefahr relativ gering. Boxen auf den Sandsack würde ich nur mit Boxhandschuh machen.

Vielleicht wurdest Du einst für ein ähnliches Handeln in Deiner Kindheit getadelt? Und kannst es nun selbst nicht ertragen, wenn sich so ein anderes Kidi benimmt und es Deine Regelaufforderung nicht respektiert. Du bist Erwachsen, er Kind und er reagiert nicht darauf, sondern ist eher respektlos.

Ich selbst liebe ja Kinder, besonders die, die verzogen erscheinen.

Wenn ich im Bus gewesen wäre, hätte ich Dich wahrscheinlich vor Wut angeschnautzt, weil ich mich in das Kind hineinversetzen könnte, obwohl ich nie so mutig war, wie er : D Meiner Meinung hat er Recht, auf seine Mutter kann er hören oder auf den Busfahrer, weil ihm in dem Moment der Bus gehört, aber nicht auf eine fremde Person, die glaubt den Moralapostel spielen zu wollen und ein angepasstes Kind sehen will, das brav dasitzt und kaum atmet, wie langweilig.

Mann kann es dem Kind auch netter sagen, ein Taschentuch anbieten und verdeutlichen, was passiert, wenn Schokolade auf die Sitze kommt. Vielleicht hätte er dann nicht so respektlos reagiert? Ein liebes Wort, ein liebes Lächeln, wirkt oft Wunder.

Finde aber gut, das Du reflektierst

[Kettenbeiträge zusammengefasst, siehe späteren Kommentar im Threadverlauf, mfg [55555]]

Jeder liebt anders, jeder denkt anders, jeder hat andere Meinungen.
Liebe - damit ist nicht nur die geschlechtliche Liebe gemeint. Da gibts viel mehr.
Wie beispielsweise die Nächstenliebe. Sein Kind kann man lieben, fremde Kinder auch.

Ich liebe Kinder, die in der Gesellschaft als Missraten dargestellt werden. Ich verurteile sehr selten.

Ich habe mit dem anschnauzen gemeint, das ich in Verteidigung zu dem Jungen gegangen wäre, meinte nicht, das ich den Jungen darstelle.

Der Junge lebt, ist doch bereichernd, das er lebt und seinen eigenen speziellen Charakter hat und andere Menschen zum Nachdenken verleitet. Scheinbar mag er Dich, und das obwohl du mit ihm geschimpft hast. Jemanden anfassen kann auch Freundschaft bedeuten in der NA-Welt




Mit NA-Mütter und deren Gedanken hab ich keine Erfahrung, will ihnen auch meine Vermutungen nicht auferlegen, aber ich selbst freue mich total, wenn ich jemand anderes eine Freude machen kann. Vielleich liegts daran das viele Autis Mimiken nicht erkennen. Ich freue mich tierisch, wenn ich Kinderaugen strahlen sehe, nichts schöneres gibts

Generell gebe ich dir recht, auch wenn ich es eher mit jungen Erwachsenen zu tun habe, aber ich bin auch der Meinung, dass Kinder oder Jugendliche Grenzen brauchen. Natürlich kommt es auch auf die Art an, wie man etwas sagt und ein freundlicher Ton bewirkt oftmals Wunder.
Wenn du mal nachts mit der S-Bahn durch Berlin fahren würdest, wüsstest du was ich meine.