Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Hallo ich habe schon viel bei euch gelesen und jetzt brauche ich mal eure Hilfe, bzw Tipps. Mein Sohn (6 Jahre und diagnostizierter Asperger) verweigert nach 2 Wochen Ferien den Kindergartenbesuch. Vor den Ferien ging er aber regelmäßig und so wie es mir schien auch ganz gerne. Er hat zwar jeden Morgen immer wieder Gründe aufgeführt nicht in den Kindergarten zu gehen, aber ich konnte ihn dann doch überreden und wenn er erstmal in seiner Gruppe angekommen war, schien alles o.k. Auch wenn ich seine Erzieherin gefragt habe, war alles wie immer, er ist dort fröhlich, springt umher und verweigert keine Aktion. Und jetzt? Er rennt vor mir weg, schließt sich ein, zieht sich wieder aus, schreit mich an, bekommt Wutausbrüche. Das ganze kann bis zu 2 Stunden dauern und danach bin ich äußerlich zwar noch immer ruhig, aber innerlich erschöpft. So langsam habe ich auch nicht mehr die Kraft für die "täglichen" Machtproben. Z.Zt bin ich sowieso erkältungsmäßig angeschlagen und für über Stunden gehende Diskussionen und Überzeugungskünste nicht fit genug. Im Sommer diesen Jahres muß er in Schule gehen, dass kann doch nicht immer so weiter gehen, dass ich ihn jeden Tag aufs neue überzeugen muß. Hat jemand eine Idee wie es einfacher gehen kann?

Leider versteht er viele "W" -fragen nicht. Wenn ich ihn fragen, warum willst du nicht gehen? Sagt er: Der Kindergarten hat zu. Oder er sagt: Weil ich zuhause bleibe. Direkte Antworten auf warum, wie, was oder wo kommen sehr selten. Ich kann auch nicht erkennen, welche Probleme ihm der Weg machen könnte. Ich weiß er erschrickt ständig vor Mofa, ode Auto geräuschen, aber wir gehen Nebenwege wo keine Fahrzeuge entlang kommen und meistens fahre ich ihn mit dem Auto. Ich sage ihm jeden morgen nach dem Aufstehen, was heute für ein Tag ist das heute Kindergarten ist. Dann sagt er schon gleich nein. Dann mache ich ihm Frühstück, lege die Sachen zum anziehen bereit und sage wieder: Heute ist Kindergarten nach dem Anziehen bringe ich dich dann. Wieder nein. Dann frage ich welches Spielzeug willst du denn heute mitnehmen? und das ist meistens der Punkt an dem der "Wandel" stattfindet. Entweder sucht er ein geeignetes Spielzeug und läßt sich dann freiwillig anziehen an die Hand nehmen und wir könenn gehen, oder der Streß geht richtig los. Mit massiver weigerung. Wegrennen, einschließen usw...

Sorry mußte weg, hatte Termin beim SPZ. Zurückzugsmöglichkeiten denke ich könnte er haben, wenn er sie sucht. Es ist nur so schwer herauszufinden was er möchte. Allein die Tatsache das er immer "Nein" sagt, aber dann doch geht ist für mich schwierig einzuschätzen wo das Problem liegen könnte. Er macht den Erzieherinnen immer einen föhlichen Eindruck so, dass diese kein Problem in ihrer Einrichtung sehen. Ich komme mir meistens sehr blöde vor, wenn ich ankomme mich entschuldige dafür dass wir spät kommen weil er sich den ganzen Morgen geweigert und dort ist er fröhlich wie immer. 2 mal war er freiwillig ins Auto gestiegen, wollte aber dann am Kindergarten nicht aussteigen. Nach langen hin und her hab ich eine Erzieherin geholt und als diese kam ist er anstaltslos mit ihr abgezogen. An Machtspiele würde ich nicht denken, da es je jeden Tag aufs neue beginnt. Wie kann ich ihm den Gang zum Kindergarten als "Gut" vermitteln? Wie vermeide ich das sich dieses "Ritual" für den Schulgang wiederholt?

Wenn er dort fröhlich erscheint,kann das aber auch ein Lachen sein,dass einfach nur seine völlige Reizüberflutung zum Ausdruck bringt...ist er im Kindergarten sehr aktiv,immer in Bewegung und ruhelos??Oder eher ruhig??
Kann es vielleicht sein,dass er einfach Mama/zu Hause und Kindergarten strikt voneinander trennen will??Ich meine z.Bsp. dass du in den Kiga einfach für ihn nicht hin gehörst...
Ich bin beispielsweise mit der Logo meines Sohns befreundet,aber wir treffen uns immer nur in ihrer Praxis,weil ich ausserhalb nichts mit ihr anfangen kann...das ist dann ein Gefühl von Fremdsein...

Oder er trennt es so wie es connySL vermutet. Wenn meine kleine zur Logo geht, dann bin ich auch sofort abgemeldet, sobald sie die Logopädin sieht.

Zwang will ich es nicht nennen, eher ein ständiges "üben irgendwohin zu müssen", dass er sich leichter in den Alltag der Schule einfinden kann. Die kann ich ihm nicht erlassen.
Zitat connySL Wenn er dort fröhlich erscheint,kann das aber auch ein Lachen sein,dass einfach nur seine völlige Reizüberflutung zum Ausdruck bringt...ist er im Kindergarten sehr aktiv,immer in Bewegung und ruhelos??Oder eher ruhig?? Die Erzieherinner sagen mir dass er, nach und nach ruhiger wird. Wenn ich mit ihm im Gebäude ankomme, tänzelt er immer unruhig hin und her. Wenn er eine von seinen 3 Erzieherinnen entdeckt hat, galoppiert er (anders kann ich es nicht nennen) in den Raum hinein und ich bin für ihn nicht mehr da.