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Autor Nachricht
Hans
(Autistenbereich)

Ich brauche es nicht, werde es gerade los.
26.01.09, 11:13:53
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stringbound
(Autistenbereich)

Zitat von sayo:
Hans, ich mag diese Schönfärberei auch nicht,ich bin auch lieber kurz und knapp.

Mir fällt dazu folgendes ein:
Eine Freundin hatte eine bestimmte Vorstellung wie ihre Möbel stehen sollten und sie sagte sie müsse das abere so anbringen, dass ihr Mann dächte es wäre seine Idee.

Ich empfinde es als unehrlich und manipulativ.

Ich hätte gesagt, dass ich nachgedacht hätte und die Möbel aus diesen oder jenen Gründen an dem und dem Ort stehen sollten.
Nett gedacht, aber mit einem Autisten funktioniert das nicht wirklich.

Mir vermittelt es Sicherheit, wenn alles sich an seinem Platz befindet.
Wie willst du jemand mit Worten davon überzeugen, seine Sicherheit aufzugeben?
Das wäre so, als würde ich versuchen, dich davon zu überzeugen, in 3000 Meter Höhe ohne Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen
26.01.09, 14:17:38
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

geändert von: [55555] - 29.01.09, 14:17:29

[Mehrere kurz aufeinanderfolgende Beiträge desselben Autors zusammengefasst, bitte diese Gewohnheit ändern und stattdessen den vorhandenen Beitrag bearbeiten, mfg [55555]]

Wenn ich mit jemand zusammenlebte der immer Möbel umstellte wie es viele Frauen gerne tun, wäre das für mich ein Horror.

Neulich habe ich einmal wieder unsere Deckenlampe entstaubt, die war auf einmal so rot, die Farbe stach mir richtig ins Auge, war gewöhnungsbedürftig.

Vor einigen Monaten kauften wir neue Schränke, die alten waren total defekt, wenn ich die neuen ansah, spürte ich immer ein kurzes Schwindelgefühl- bis ich mich an sie gewöhnt hatte.


Wie wäre es, stringbound, wenn Sachgründe einen wirklich dazu zwingen würden, Möbel aufzugeben?
Der Schrank war so defekt, dass ich schon befürchtete er würde auseinanderbrechen und auf uns fallen.
26.01.09, 19:42:15
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laleni
(Standard)

geändert von: [55555] - 29.01.09, 14:21:12

[Überflüssiges und fehlerhaftes Zitat eines Vorbeitrags gelöscht, der Bezug ergibt sich ohnehin eindeutig aus diesem Beitrag, mfg [55555]]

@stringbound seine sicherheit aufzugeben (weil etwas nicht am platz steht) ist eine sache......von 3000 meter ohne fallschirm zu springen bedeutet den "sicheren" tod.
ich kann die drastischen vergleiche nicht so hinnehmen, weil
auch NAS sicherheitsbedürfnisse haben. sie sind aber anderer natur als die von autistischen menschen.
schlimm wäre,stringbound- wenn du wirklich glaubst-ein fallschirmsprung von 3000 metern wäre das gleiche.
26.01.09, 21:24:42
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haggard
(Autistenbereich)

unter umständen, könnte es innerlich vorübergehend...siehe hier ab 1:10
26.01.09, 22:06:42
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laleni
(Standard)

@azrael......der tod ist nicht vorübergehend.....er ist endgültig.
26.01.09, 23:38:40
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 27.01.09, 00:16:55

Die Todesangst geht vorüber, die habe ich auch wenn mich jemand kitzelt.
27.01.09, 00:16:10
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laleni
(Standard)

geändert von: laleni - 27.01.09, 00:39:17

@hans--nochmals zum mitdenken:
ein sprung (zitat oben von stringbound) aus 3000m höhe ohne fallschirm ist tödlich.

und stringbound vergleicht das mit möbelumstellen....
27.01.09, 00:36:01
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Hans
(Autistenbereich)

@laneni--nochmal zum mitlesen
Zitat von stringbound:

Wie willst du jemand mit Worten davon überzeugen, seine Sicherheit aufzugeben?
Das wäre so, als würde ich versuchen, dich davon zu überzeugen, in 3000 Meter Höhe ohne Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen


Er hat den Vergleich versucht Die Sicherheit die Dir ein Fallschirm in 3000m gibt,
mit der immergleichen Wohnraumordnung als Fallschirm auf dem Boden für den Autisten.

Stell es Dir nur vor, spring´ nicht gleich!


27.01.09, 01:14:47
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drvaust
(stillgelegt)

Laleni, stringbound hat etwas übertrieben, hat es etwas drastisch ausgedrückt, aber es fühlt sich so ähnlich an. Er schrieb von Überzeugen, nicht von Springen.
traurig Mir fehlt, u.a., mein Kinderzimmer, die Möbel, die Einrichtung usw., schon seit 29 Jahren. Da fehlt mir ein Teil meines Lebens, in dem ich noch lebe. Ich erwache manchmal in meinem Kinderzimmer, und sehe eine fremde Umgebung. Ich will manchmal etwas aus meinem Schrank nehmen, der ist seit 29 Jahren weg. Meine jetzigen Möbel sind teilweise 29 Jahre alt. Mehrere Fächer habe ich seit 29 Jahren nicht mehr umgeräumt, ich bin mit vollen Fächern umgezogen.
Ich springe lieber ohne Fallschirm aus 3000 Metern, als meine Wohnung, so wie sie jetzt ist, zu verlassen.

27.01.09, 02:26:47
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Hans
(Autistenbereich)

Das kenne ich.
Obwohl ich in meinem "Jugendzimmer" Einiges im Lauf der Jahre verändert habe, ist das meißte noch so wie ich es mit sechzehn eingerichtet habe.
Wenn alte Freunde mich mal besuchen, sind sie begeistert am Ausrufen:
"Hier ist alles noch wie vor zwanzig Jahren, da hat sich nichts verändert."
Hier im Rollheim ist Vieles auch noch so wie vor zwanzig Jahren,
da ist der Vorbesitzer, wenn er mich mal besucht, aus dem Häuschen.
Ich kann wiederum immer wieder in mein "Jugendzimmer" zurück und mich dort ungestört aufhalten.
Durch Deine Schilderung bin ich jetzt erst recht froh, es zu können.

Für mich ist das nur selbstverständlich, wenn etwas gut ist,
es nicht zu ändern.
27.01.09, 07:53:02
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stringbound
(Autistenbereich)

Hallo @laleni, vielleicht kannst du durch die Antworten der Anderen verstehen, was ich mit meinen Worten ausdrücken wollte.
Ein besserer Vergleich fiel mir auf die Schnelle nicht ein, da ich diese Art von Sicherheit selber kaum noch brauche und sie für mich nur noch eine Erinnerung ist.

Der Versuch eine äußere Ordnung aufrecht zu erhalten hat mich immer davon abgehalten selbstbestimmt zu sein, also habe ich einen Weg gesucht, mich von dem Zwang nach einer immmer gleichen äußeren Ordnung weitestgehend unabhängig zu machen.

Leichte Schwierigkeiten mit Veränderungen habe ich zwar noch immer, aber Veränderungen ängstigen mich nicht mehr (zu Tode), wie einige der anderen Autisten, die hier schreiben.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, etwas nachzuvollziehen, dass sich weit jenseits des eigenen Vorstellungsvermögens befindet.
Ich weiß auch, wie schwer es ist, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn man auf Fragen keine Antworten bekommt, weil jeder davon ausgeht, dass die Antwort auf eine Frage allen bekannt ist.

Hätte ich mich davon entmutigen lassen, würde ich heute noch den ganzen Tag damit zubringen meine Legoeisenbahn dabei zu beobachten, wie sie im Kreis fährt, um meine Umwelt nicht wahrnehmen zu müssen.
Zu meinem Glück habe ich einen extremen Willen entwickelt und mich nie entmutigen lassen.


Versuche bitte wenigstens hier etwas Nachsicht mit Menschen wie mir zu haben.
Es ist einer der wenigen Orte, an denen ich es mir (fast) ungestraft gestatte so zu sein, wie ich nun einmal bin: autistisch.
Wirklich ungestraft geht das nur zuhause mit meiner Freundin und unserem Sohn und vielen Menschen (AS wie NAS) ist noch nicht einmal das möglich.
27.01.09, 08:45:39
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