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Autor Nachricht
Hans
(Autistenbereich)

Das ist mir auch aufgefallen, daß ich im Ausland genau so "schlecht" zurechtkomme wie in Deutschland.
Aber nett ist, wenn alte Leute in Portugal merken, daß Du sie nicht verstehst, brüllen sie genau so wie hier, anstatt langsamer zu sprechen.
03.12.08, 00:34:02
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stringbound
(Autistenbereich)

Zitat von Hans:
Das ist mir auch aufgefallen, daß ich im Ausland genau so "schlecht" zurechtkomme wie in Deutschland.
Aber nett ist, wenn alte Leute in Portugal merken, daß Du sie nicht verstehst, brüllen sie genau so wie hier, anstatt langsamer zu sprechen.


Alte Leute tun das, was sie gewohnt sind. Sie verstehen andere Menschen nicht richtig, weil sie nicht mehr so gut hören.
Sich selber hören sie deswegen auch nicht mehr so gut.

Wenn du dich nicht selber hören kannst (in einer lauten Umgebung zum Beispiel) sprichst du doch auch lauter, oder?

Wenn du nicht möchtest, dass ein alter Portugiese dich anbrüllt, solltest du ihm ein Hörgerät schenken... zz-zwinkern
03.12.08, 06:40:24
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haggard
(Autistenbereich)

es existiert leider das phänomen, dass menschen sehr laut und überdeutlich sprechen, wenn sie der meinung sind, eine (ausländische) person vor sich zu haben, die der eigenen sprache nicht mächtig sei. ausreichend ist manchmal sogar allein das aussehen. wenn der gesprächspartner sehr "schwerhörig" (begriffsstutzig) zu sein scheint, verfallen die menschen in eine "vereinfachte" sprache. z. b. "du dich setzen und warten!" anstelle von "bitte nehmen sie platz und haben noch einen moment geduld."
03.12.08, 07:52:58
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stringbound
(Autistenbereich)

Zitat von azrael:
es existiert leider das phänomen, dass menschen sehr laut und überdeutlich sprechen, wenn sie der meinung sind, eine (ausländische) person vor sich zu haben, die der eigenen sprache nicht mächtig sei. ausreichend ist manchmal sogar allein das aussehen.


Willkommen in meiner Welt...
03.12.08, 07:58:37
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Hans
(Autistenbereich)

Meine Welt, Deine Welt, die Welt ist für uns alle da!
Ich muß halt nach Portugal fahren um Deine Erfahrung als
anders aussehender nach zu erleben.
Dort bin ich auch schon mal als "Asylante" bezeichnet worden.
Ja! habe ich gesagt, ich bin ein Klima-Asylant,
wenn es wieder warm wird fahre ich wieder heim.
Da konnten die mich auch akzeptieren.
Damit die Leute langsamer sprechen habe ich mein "Zauberwort" auch schon gelernt:
"devagar se"
dann sprechen sie langsamer.
03.12.08, 08:27:42
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stringbound
(Autistenbereich)

Hans, dass weiss ich.

Das "Willkommen in meiner Welt." bedeutet, dass es für mich normal ist so behandelt zu werden.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich Autist bin oder nicht.

Die Menschen haben mich immer wie einen "Fremden" behandelt, weil sie in mir einen Fremden sehen.
Ob sie das tun, weil ich anders aussehe als sie oder mich anders verhalte als sie macht dabei keinen Unterschied.

Ob sie mich so behandeln, weil sie mich für einen Ausländer halten oder für einen Autisten macht ebenfalls keinen Unterschied.

Für mich ist es normal anders zu sein. Ich wurde in denm Bewußtsein erzogen, dass ich anders bin.
03.12.08, 09:07:48
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bianka018
(stillgelegt)

Zitat von stringbound:
@bianka018

Zitat von bianka018:

Es gibt nichtsprechende Autisten die durchaus gewillt sind die Sprache anzuwenden und den Willen "zu sprechen" auch zeigen.


Zitat stringbound:
Gut, aber etwas zu anwenden zu wollen bedeutet nicht, dass man es auch anwenden kann.


Ganz genau, deshalb hatten wie hier im Thraed ja auch ausdiskutiert, dass es mehrere Ursachen geben könnte,wenn Autisten die Sprache nicht anwenden.

Zitat von stringbound:
Zitat bianka018:
Beobachtungen haben mir gezeigt, dass es eben auch Autisten gibt die trotz Willen, die Laute nicht gut bilden können, oder die Reihenfolge der Laute noch nicht sortieren können.

Zitat von stringbount:
Ich habe beobachtet, dass es auch „Nichtautisten“ gibt, die das nicht können.

Da Nichtautisten und Autisten Menschen sind, wird es in beiden Gruppen Menschen geben, die Laute schlecht/nicht sortieren/bilden können.Wie kommst du darauf, dass das etwas mit Autismus zu tun hat, kannst du mir das erklären?


Es hat nicht immer was mit Autismus zu tun, das ist richtig. Da es aber in diesem Thraed ursprünglich um diesen Satz hier geht, bezog ich mich bei meinen Ausführungen ausschliesslich ersteinmal auf Autisten: (hier der Satz):

[Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.]
Zitat:
Ich habe lange Zeit nur mit einem Menschen gesprochen.


War dieser eine Mensch deine Bezugsperson? Hast du mit anderen Menschen kommuniziert?

Zitat:
Wenn dein Sohn schreiben kann, kann er lesen.
Wenn dein Sohn lesen kann, kann er versuchen vor-/mit zu lesen.
Wenn dein Sohn vor-/mitlesen kann, kann er sprechen.

Wenn er das nicht kann, gibt es noch die Gebärdensprache und die Möglichkeit schriftlich zu kommunizieren.

Kann dein Sohn mit anderen Menschen kommunizieren?



Ja. Er kommuniziert sogar sehr stark mit Personen die auf seine Art der Kommunikation eingehen.

Zitat:
Wenn ja, wo ist das Problem?


Ersteinmal nirgendwo. Denn er hat damit unmittelbar keine Probleme. Ich, sein Bruder und einige weitere Bekannte haben damit auch keine Probleme. Aber näher betrachtet ist es so dass das ganze restliche Umfeld damit Probleme hat .

Zitat:
Zitat bianka018:
Da einige, wie mir Autisten berichteten, die Sprache erst im Alter von 7 oder auch 10 Jahren, wie eine Fremdsprache erlernten, bin ich der Meinung dass es nicht immer an die Lebensumstände liegen muss.

Zitat von stringbount:
Das Alter ist nebensächlich.


Seh ich auch so.

Zitat:
Ich habe sehr früh angefangen mit meiner Bezugsperson zu sprechen, weil ich beobachtet habe, dass sie dadurch Bedürfnisse kommunizieren kann. Lernt nicht jeder deswegen zu sprechen?


Früher oder später, ja. Aber warum fragst du mich das?

Zitat:
Gibt es einen Unterschied dazwischen, die Sprache des Landes/der Länder in dem/denen man aufwächst und eine Fremdsprache zu erlernen?


Meines Erachtens, "ja". Kann es aber nicht wirklich erklären. Es könnte jedoch damit zu tun haben dass die meisten Kleinkinder die dabei sind die Muttersprache zu entdecken auch sehr viel auf Gestik und Mimik bei den Mitmenschen achten. Sie wenden die gesehenen Gestiken und Mimiken wie eine Eselsbrücke an. Beim Erlernen einer Fremdsprache wendet man gewöhnlich nur Vokabeln an. Dieser kleine Unterschied in der Lerntechnik könnte die Ursache für die Verzögerungen beim Erlernen einer Fremdsprache sein. Zumindest würde dies bei Nichtautistenkinder zutreffen.

Aus diesem Zusammenhang heraus kann man auch die Verzögerung beim Erlernen der Muttersprache bei Autisten nachvollziehen. Wichtig ist eben der Aspekt, dass Autisten z.B. nicht so viel auf Gestiken achten (können). Sie haben also beim Sprechenlernen nicht den Vorteil, eine Eselsbrücke anzuwenden wie es NT-Kinder tun.

Ich habe vor kurzem einen interessanten Bericht gesehen in dem man Chenesischlernkurse anhand von ausgeprägter Gestik durchführte und Vergleichsweise dazu den selben Sprachlernkurs für Chinesisch, aber ohne jegliche Gestik. Also pure Anwendung von Vokabeln. Das Ergebnis war verblüffend, denn die Gestik-Vokabel-Kursteilnehmer erlernten die chinesische Sprache viel viel schneller als die reinen Vokabellerner. (es handelte sich bei beiden Kursen komplett um Nichtautisten)

Interessant wäre ja mal zu sehen wie das Ergebnis ausfällt, wenn die gleichen Kurse nur mit Autisten durchgeführt werden. Ich glaub das Ergebnis kennen wir bereits. Wäre aber mal ein Vorschlag an den Veranstalter des Kurses wert zwinkern .

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

---

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
03.12.08, 09:18:54
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stringbound
(Autistenbereich)

geändert von: stringbound - 03.12.08, 13:57:36

Zitat:
Zitat von stringbound:
Ich habe lange Zeit nur mit einem Menschen gesprochen.


Zitat:
War dieser eine Mensch deine Bezugsperson? Hast du mit anderen Menschen kommuniziert?
Ja, diese Bezugsperson war meine Großmutter. Ich bin bei ihr und ihrer Freundin aufgewachsen. Von ihr habe ich alles gelernt, was ich über die Kommunikation mit anderen Menschen weiß.

Ihr habe ich es auch zu verdanken, dass ich "normal" mit anderen Menschen kommunizieren kann. Sie hat mich auf andere Menschen "neugierig" gemacht.

Von dem, was ich von meiner Großmutter weiß und dem, wie andere Menschen sie beschreiben, gehe ich davon aus, dass sie Autistin war.

Zitat:
Wo ist das Problem?


Dein Sohn ist seinem restlichen Umfeld fremd. Wenn er lernt selbstbewußt damit umzugehen, sehe ich da für die Zukunft kein Problem. Benutze ein „Bild“ das die Menschen verstehen, etwas, dass sie kennen.

Autist ist zu abstakt. Ein Konzept, dass „normal“ ist und von Menschen verstanden wird ist "Stumm". Versuche Über den Umweg "Stumm" zu "Autist" zu gelangen. Das ist leichter zu verdauen. Menschen brauchen einfache Erklärungen, die sie nicht überfordern und die am Besten häppchenweise.

Zitat:
Zitat:
Ich habe sehr früh angefangen mit meiner Bezugsperson zu sprechen, weil ich beobachtet habe, dass sie dadurch Bedürfnisse kommunizieren kann. Lernt nicht jeder deswegen zu sprechen?


Früher oder später, ja . Aber warum fragst du mich das?.
Wegen deiner Antwort: „früher oder später ja“. Ich wollte wissen, wie du das siehst. Da ich das genauso sehe wie du haben wir eine „gemeinsame“ Basis.

Zurück zur Basis: er nicht früher oder später anfängt zu sprechen kann es nicht oder er sieht keine Notwendigkeit dazu. Dein Sohn kann mit den Menschen, die ihm wichtig sind kommunizieren, ohne sprechen zu müssen. Warum sollte er mit anderen Menschen sprechen? Er hat gelernt, dass es auch ohne geht. Wenn er Schwierigkeiten hat, wird er versuchen, auf eine andere Art zu kommunizieren. Das geht schneller und ist somit für ihn effektiver.
Denk Mal darüber nach und über das Verhalten seiner Mitbewohner ihm gegenüber. zwinkern

Zitat:
Ich habe vor kurzem einen interessanten Bericht gesehen in dem man Chenesischlernkurse anhand von ausgeprägter Gestik durchführte und Vergleichsweise dazu den selben Sprachlernkurs für Chinesisch, aber ohne jegliche Gestik. Also pure Anwendung von Vokabeln. Das Ergebnis war verblüffend, denn die Gestik-Vokabel-Kursteilnehmer erlernten die chinesische Sprache viel viel schneller als die reinen Vokabellerner. (es handelte sich bei beiden Kursen komplett um Nichtautisten).
hehehe…

Das erzähle ich meiner Freundin. Aufgrund deiner „Fernanalyse“ ist sie als Mensch mit stark ausgeprägten autistischen Zügen entlarvt worden. Sie findet das „System“ der chinesischen Sprache einfach, übersichtlich und absolut schlüssig. Besonders die Schrift.

Kein Wunder, dass wir so gut miteinander klarkommen.

Meine Freundin ist Sinologin. Sie hat in Berlin und Peking studiert und ihr Studium mit Eins abgeschlossen.

03.12.08, 13:56:36
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich versuche mal wieder reinzukommen.
Zitat von bianka018:
Erfahrungesgemäss denken sie kaum daran sich in Gefühlslagen von Autisten hineinzuversetzten. Und deshalb ist für sie von vornherein nicht die Schule schuld, am Nichtsprechen des Autisten.

Sehen das andere NA im Forum auch so? Ich kann es noch nicht so ganz nachvollziehen, wie das geschlußfolgert werden könnte.
Zitat:
Denn für die NTs ist ja die Schule insofern auch ok und nicht so belastend,

Und das Elternhaus nicht?
Zitat:
Um Autisten wie mein Sohn es z.B. ist, gezielt und gerecht zu qualifizieren, dürfte ich ihn meines Erachtens erst garnicht in die Schule gehen lassen, denn seine Sinne überschlagen sich dort sehr schnell.

Das könnte stimmen. Ich denke, daß eine Förderung der Stärken eher "dienend" sinnvoll erfolgen kann, nicht so aktiv. Autisten sollten ein möglichst großes Angebot bekommen und daraus wählen, was sie interessiert. Das sollte dann unterstützt werden.
Zitat:
Ein qualifizierter Privatlehrer in einem ruhigem Umfeld wäre ideal. Das ist aber sehr schwierig, denn ich bekam von der Lehrerin bereits jetzt schon zu hören dass für ihn Schulpflicht besteht, als wir nur mal einen Zahnarzttermin während der Schulzeit in Anspruch nahmen Zunge rechts

Man sollte mal eine Art Online-Schule für Autisten anschieben.
Zitat von stringbound:
ich habe bis jetzt keinen Menschen getroffen, dem die Kraft gefehlt hat, sprechen zu lernen.
Ich habe Menschen getroffen, die nicht die Kraft oder das Bedürfnis hatten mit anderen Menschen zu sprechen.
Diese Menschen konnten alle sprechen.

Wer zuwenig Kraft hat, um Sprechen zu lernen, hat nicht die Kraft zur Schule zu gehen.

Autisten können oft auch gut Sprache verstehen, selbst wenn das Umfeld anderes glaubt. Nur verstehen und sprechen ist zweierlei. Umstände können so verwirrend sein, daß es nicht möglich ist Antworten gedanklich vorzubereiten. Besonders, wenn der Autist nicht in der Verbalsprache denkt. Auch Probleme sich motorisch beim Sprechen zurechtzufinden können ein Hinweis auf chronische Überlastung sein, weswegen ein Autist keine Kraft findet sich auch noch damit zu befassen, wie das genau alles zu bewegen und zu handhaben ist mit der Sprechfunktion. Chronische Überlastung kann auch auf dauerhafte Unsicherheit zurückgehen, wenn keine ausreichende Ordnung im Umfeld erkannt wird, kein Verstehen vorgefunden wird, etc. pp.
Zitat:
Nicht immer, aber fast immer.
Manchmal kenne ich nur einen Teil der Bedeutungen, die ein Wort hat oder verwenden eins Wort, dass eine ähnliche Bedeutung hat, aber im Satzusammenhang nicht 100%ig korrekt ist.

Dann ist das aus meiner Erfahrung nicht typisch für Autisten. Wie war das bei dir in der Kindheit?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.12.08, 22:20:46
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stringbound
(Autistenbereich)

geändert von: stringbound - 04.12.08, 23:20:45

Das der Junge Sprache versteht, ist klar. Das wurde auch schon erwähnt.
Das er nicht spricht liegt demnach nicht daran, dass er nicht sprechen kann. Einfache Sätze wie "Ich habe Durst" überfordern nicht, an Überforderung wird es auch nicht liegen.

Mögliche Ursachen sind, dass sein Sprqachzentrum gestört ist oder eine motorische Ursache vorhanden ist.
Von dem was bianka014 schildert schließe ich eine psychische "Fehlfunktion" aus.

Außerdem kommuniziert der Junge. Sie schrieb er tut das lebhaft. An mangelnder Kraft kann es nicht liegen, dass er nicht spricht.
____________________________________________________________

@55555, es gibt ein paar Dinge, mit denen ich schon als Kind Probleme hatte.

Dazu gehören die "doppelten" Bedeutungen von Wörtern. Auch Bedeutungen, die auf der "Gefühlsebene" liegen waren/sind für mich problematisch. Wenn ich mich konzentriere, entgeht mir fast nichts, aber manchmal bin ich unkonzentriert oder müde und dann kann es schon Mal richtig "in die Hose gehen".

Späße habe ich grundsätzlich nicht verstanden. Das ist besser geworden, als ich angefangen habe "Kinder- und Jugendbücher" zu lesen. Blöd ist, dass ich deswegen ab und zu völlig antiquierte Redewendungen benutze.

Elementare Gefühle sind ok, aber wenn es um komplexere Sachen geht, muss ich auch heute oft noch nachfragen.
Mir entgeht auch oft, wenn Worte "tabu" sind. Für mich sind Worte nur ein Werkzeug oder ein Mittel zum Zweck. Deswegen bin ich meist vorsichtig im Umgang mit Worten. Worte sind neutral. Menschen werten Worte.

Ich bin davon ausgegangen, dass andere "Autisten" in diesem Punken ähnlich denken werden. Ich habe nicht daran gedacht, dass Autisten vielleicht auch ein Teil der Gesellschaft sind/sein wollen. Ich wollte nie ein Teil der Gesellschaft sein, daher kenne ich viele Tabus nicht und weiß von vielen Wörter auch nicht warum sie Tabu sind.

Ich nehme (immer noch) vieles, was mir gesagt wird wörtlich. Das ist nicht mehr so schlimm, wie wie es in meiner Kindheit war und ich habe auch aufgehört Menschen zu korrigieren, wenn sie ein Wort falsch aussprechen oder ihre Saztstellung nicht stimmt.

Da viele Leute den Unterschied zwischen "wie" und "als" nicht kennen und "als wie" auch keine von mir akzeptierte Lösung war hatte ich ein Riesenproblem. An der Sprache meiner Mutter bin ich verzweifelt. Aber sie hat irgendwann den Unterschied zwischen "wie" unnd "als" beachtet, wenn sie wußte, dass ich in der Nähe war. Inzwischen sehe ich das nicht mehr so eng.

Meine Freundin "darf" inzwischen sogar Dialekt sprechen und ich habe auch angefangen zu "Berlinern", wenn ich es mir gut geht.

"Normale" Menschen merken eher als ich, wann in einer Kommunikation die "Sachebene"/"Sozialebene" verlassen und die Gefühlsebene" betreten wird.

Als Kind war ich ein "Regelfetischist" und Sprache hat eben auch Regeln.

Auf der Straße habe ich gelernt, dass es nicht darauf ankommt, sich an "Regeln" zu halten. Es kommt darauf an sich an "Werte" zu halten. Dort habe ich auch gelernt, dass es wichtiger ist, dass es in mir "ordentlich" ist, als um mich herum und ich habe ein eigenes Wertesystem und eigene Vorstellungen von Ethik und Moral entwickelt.

Ich habe gelernt, dass meine innere Ordnung schwerer durcheinander zu bringen ist, als meine äußere Ordnung. Meine innere Ordu´ung ist das Letzte, was ein "normaler" Mensch mir nehmen kann. Dazu bracht es einen "Profi".
04.12.08, 23:07:26
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von stringbound:
Einfache Sätze wie "Ich habe Durst" überfordern nicht, an Überforderung wird es auch nicht liegen.

[...]

Außerdem kommuniziert der Junge. Sie schrieb er tut das lebhaft. An mangelnder Kraft kann es nicht liegen, dass er nicht spricht.

So einfach ist es nicht. Im übrigen nervt mich derzeit zunehmend, daß du ständig deine Meinung als Tatsache formulierst. Es kann sein, daß ich irgendwann unter diesen Umständen keine Diskussionen mehr unter diesen Bedingungen führe, sondern ggf. nur noch Gegendarstelungen abgebe.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.12.08, 23:38:39
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stringbound
(Autistenbereich)

geändert von: stringbound - 05.12.08, 11:11:58

Für alle Menschen, mit denen ich kommuniziert habe, ist ihre Meinung eine Tatsache. Sie gehen von sich und dem was sie an Informationen haben aus.

Brauchst du Indikatoren, um zu erkennen, wann die Äußerung einer Meinung als Frage nach deiner Meinung (zwecks Vergleich) erkennbar ist?

Es kann auch sein, dass ich mich zu stark auf mein Gehör verlasse. Ich höre, wann eine Äußerung eine Frage ist, auch wenn sie als solche vom Satzaufbau nicht zu unterscheiden ist.
Kann es sein, dass das ein Problem in der schriftlichen Kommunikation mit mir ist?
05.12.08, 08:31:30
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