Schamanin
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Ich glaub, hier passt es her. Ich hab in dem Buch "Mit Kindern wachsen" von Myla & Jon Kabat-Zinn folgende Geschichte (Kurzfassung von mir) gefunden. Sie handelt von Sir Gawain und der häßlichen Dame.
König Artur wurde auf seinen Reisen von einem Ritter mit einem Bann von Frucht und Kraftlosigkeit belegt. Wenn er nach 7 Tagen beantworten könne, was Frauen am meisten begehren, wäre er wieder frei.
Kurz bevor die Frist abgelaufen war hörte er eine liebliche Stimme, die meinte, seine Frage beantworten zu können. Als er sich umdrehte stand aber keine schöne, sondern eine hässliche Frau vor ihm. Sie antwortete: "Souveränität begehren Frauen am meisten." Sollte ihre Antwort richtig sein, müsse er ihr einen Wunsch erfüllen.
Tatsächlich war es die richtige Antwort und Lady Ragnell wollte einen Ritter der Tafelrunde zum Mann. Sir Gawain erklärte sich bereit sie zu heiraten, obwohl im alle davon abrieten.
In der Hochzeitsnacht verwandelte sich Lady Ragnell in eine wunderschöne Frau und erzählte von dem Fluch, der auf ihr Laste und nun durch die Heirat zur Hälfte aufgelöst sei. Er könne nun entscheiden, ob sie tagsüber schön und nachts häßlich sei bzw. umgekehrt.
Zuerst entschied sich Gawain für die Schönheit in der Nacht (er dachte an sich - eh klar). Dann wollte er sie tagsüber schön haben (dann müsste sie tagsüber nicht unter den Blicken der anderen leiden). Auch das war nicht richtig. Daraufhin entschied er, Lady Ragnell die Entscheidung zu überlassen, denn immerhin ginge es um ihr Leben.
Durch diese Entscheidung wurde der Fluch zur Gänze gebrochen und Lady Ragnell konnte nun für immer ihr wahres Gesicht zeigen.
In dieser Geschichte kommt meiner Meinung nach der Gedanke von Enthinderung so richtig zum Ausdruck. Und ich bin von dem Wort Souveränität total begeistert.
Wie seht ihr das?
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