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Geschrieben von: Sturm am: 23.11.08, 08:52:23
Zitat von uppsdaneben:

Deine Annahme, dass außer dir und ein paar Jüngern alle Anderen vernagelt dumm oder bösartig sind, hilft nicht, zeigt aber, dass du genau so funktionierst, wie du Anderen unterstellst.


Zu den Jüngern gehöre ich nicht. zwinkern

Sturm


Geschrieben von: 55555 am: 23.11.08, 12:42:18
Zitat von uppsdaneben:
Du hast den Punkt der sachlichen Kritik überschritten und neigst zur Hetze.
Das weise ich von mir und zweifle deinen Überblick hierbei an.


Geschrieben von: arlette am: 25.11.08, 17:37:53
Zitat von uppsdaneben:
Zitat von arlette:
sein vortrag hat die na's ziemlich umgehauen, ich war sehr beeindruckt von den reaktionen darauf (und auch entsetzt..).
Wieso? Erzähl mal.

er erzählte von einem autistischen mann, der an der letzten tagung tickets entgegennahm, einen teil davon abriss und einen teil davon zurückgab. anhand seiner logik gab er den teilnehmenden den teil mit einer nummer zurück und behielt den teil mit dem namen drauf, da er abwägte, dass all diese leute ihren namen kennen. er wurde darauf hingewiesen, dass dies umgekehrt passieren müsse. dies erschien ihm nicht logisch und er dachte darüber nach, und plötzlich standen 50 teilnehmer vor ihm mit ihren tickets. vor lauter verwirrung machte er es wie vorhin, also falsch bzw. nicht wie aufgetragen. er fragte das publikum, für welchen job sie einen solchen menschen geeignet hielten (sie sollten sich das während seines vortrages überlegen).

dann fuhr er mit dem vortrag fort bzw. zeigte auf, dass z.b. ein nicht-finden-können-von-räumen noch lange nicht heisst, dass dieselbe person nicht ganze forschungsauswertungen konzipieren und durchführen kann etc.

am schluss teilte er dem publikum mit, dass er der mann mit dem ticket-entgegennehmen-problem war.

da der mann nach seinem vortrag vor mir sass, konnte ich einige reaktionen des publikums miterleben.

es gab die, die offenbar total überrascht waren.

es gab die, die ihm für diesen "schachzug" in seinem vortrag kurz und knapp gratulierten.

es gab die, die nach meiner meinung distanzlos begeistert waren und ihm ungefragt minutenlang in maschinengewehrmässigem stakkato erzählten, welch ein hochbegabtes kerlchen ihr asperger kind ist. sie überschütteten ihn mit ihren privaten informationen.

es gab die, die in der pause darüber redeten – und es war sehr oft wieder dieses „bewundernde“, dass wohl jeder asperger autist kennt. das bewundernde äussern über die savants, die superklugen, die spezialbegabten - sofort gefolgt vom lachen über ihre tolpatschigkeit, ihr verschrobenes wesen, meistens mit einer bemerkung, dass sie „einem wirklich den letzten nerv ausreissen können“, „aber wir haben sie ja so lieb“. naja, vielleicht nützt es mir in solchen situationen zuwenig, dass ich kognitiv viel über NA’s weiss; ich bekam jedoch irgendwie etwas angst ob all dieser bemerkungen und stöpselte mir die ohrsöpsel während den pausen ein. es kam mir vor, als wären autisten in deren augen pausenclowns, die ja ganz knuddlig sind.