f.j.neffe
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Hallo Frozen,
nach Coué ist Autosuggestion die angeborene, unablässig wirkende Gabe des Geistes. Die Frage, ob wir uns mit Geist befassen wollen, stellt sich meines Erachtens gar nicht, sondern nur die Frage: WIE.
Was Du mir an Oberflächlichkeit erzählst, ist noch nicht mal ein gutes Zerrbild von Autosuggestion.
Auch die Coué-Ziotate, die Du mir hier vor die Füße wirfst, sind nicht in diesem Geiste von Coué gesagt und geschrieben. Warum ist es Dior denn so wichtig, mich gleich bei der ersten Begegnung zu erniedrigen? Ich meine, Du könntest mich doch auch souverän fragen, ob ich eine Antwort auf die Fragen habe, die für Dich wichtig sind. Ist es Dir im Leben auch schon so gegangen, dass Du Dir zeit für jemand nimmst und ihm eine Freude machen willst und dann kriegst Du dafür einfach eins drauf?
Ich käme nie im Leben darauf, auch nur im Traum daran zu denken, dass Autismus eine Krankheit ist. Meine erste Begegnung mit Autisten, über die ich damals in der Zeitschrift für Heilpädagogik berichtet habe, war in der Münchner Heckscher Klinik. Der einzige Grund für meinen Wunsch nach dieser Begegnung war, weil ich vollkommen überzeugt war, dass sie genauso normal oder verrückt sind wie ich oder der Bürgermeister oder sonst wer. Ich wollte wissen, was passiert, wenn ich das ausstrahle. Die Erlebnisse waren überwältigend. Die Menschen, die wir Autisten nennen, spiegeln für mich nur wider, wie autistisch wir alle geworden sind; das ist eine heilige Aufgabe für mich. vor der ich größte Achtung habe. Und gerade deshalb begegnete ich damals den Kindern in der Heckscher Klinik mit feiner Achtung und lebendigem Interesse. Ich wurde sehr belohnt dafür, sie waren zu mir ganz anders als Autisten beschrieben werden - das hat mir sehr viel gegeben. Und deshalb bekenne ich mich auch heute noch offen zu den feinen Talenten, denen ich da begegnet bin.
Magst Du kurz mit mir anschauen, was da Autosuggestion ist?
Wenn ich der beste Freund aller meiner Talente, besonders der schwachen, geworden bin und diese Freundschaft auch für die schwachen und benachteiligten Talente anderer hege und ausstrahle, dann schaffe ich durch diesen geistigen Akt eine Atmosphäre, in der sich das entwickeln und wachsen kann, was ich wachsen erleben möchte.
Ich frage dabei nicht nach Ursachen. Alle Erklärungen, die die Wissenschaft über Ursachen in Umlauf setzt, muss sie selbst meist schon nach kurzer Zeit schon infolge neuer Erkenntnisse wieder revidieren. Das ist für mich keine Orinetierungshilfe. Für mich geht es um die Bedürfnisse des Menschen, und wenn ich sehe, dass die Seele hungert, dann gebe ich ihr was zu essen. Wenn sie nach Achtung hungert, dann denke und bekenne ich Achtung für sie. Und Sug-gestion ist das für mich weil sub-gerere = von unten hinaufreichen bedeutet. Es ist mir wichtig, nicht von oben herab sondern von unten hinauf zu handeln.
Vielleicht magst Du dir anschauen, dass von Suggestion und Autosuggestion ein sehr manipuliertes Bild verbreitet ist; es ist über weite Strecken von Missgunst derer, die es nicht können, geprägt. Vielleicht magst Du das Experiment wagen, noch einmal darüber in dem Geiste zu lesen, dass es möglicherweise einen Sinn haben könnte. Du siehst, dass ich gar niemand etwas wegsuggerieren will; ich nutze nur die Kraft des Geistes, um die geistige Entwicklung, die ich haben möchte, zu stärken. Wozu wäre ich sonst mit Geist begabt? Das hat m.E. nichts mit dem zu tun, was man sich unter Esoterik vorstellt sondern eher mit Physik.
Wenn wir sorgfältig mit der Sache und mit uns umgehen, dann kann ich vielleicht mit etwas dienen; wenn nicht, erledigt es sich sowieso von selbst. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe
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