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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Dieser Thread ist durchaus noch aktuell. Weitere Stellungnahmen haben Sinn. freuen

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.11.08, 13:45:44
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haggard
(Autistenbereich)

in zehn jahren kann sich vieles ändern. daran hatte ich nicht gedacht, als ich mich bei der adresse auf die mir bekannte umgebung verließ. wenn die bushaltestelle nicht den gleichen namen wie vor zehn jahren getragen hätte, wäre ich an der zuvor markanten kreuzung gar nicht ausgestiegen. dort, wo früher eine rasenfläche prangte, glotzte nun ein supermarkt in einem dermaßen erschlagenden grau, dass noch nicht einmal der dichte nebel dieses ungetüm verbergen konnte. eine ganze weile benötigte ich, um mich damit abfinden zu können, dass es dort nun gänzlich anders aussah. das haus, in dem die praxis gelegen wäre, kannte ich von früher, also konnte sich daran nichts geändert haben. wie sehr ich mich doch irren konnte. zwei häuser wurden miteinander verbunden, sodass der ehemalige platz zwischen ihnen nun auch "haus" war. alles vergittert, wo früher kleine bepflanzte holzzäune und blumenbeete standen. an der ehemals schönen klinkerwand prangte nun ein erstechend blaues, riesiges schild über die gesamte front dieses neu-umbaus.
kurzum: mit den nerven am boden, bevor überhaupt die praxistür in sicht war.

rest folgt irgendwann.
15.01.09, 19:32:49
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Schamanin
(Angehörigenbereich)

Keni's letzter Besuch bei einem Heilpraktiker (da sollten alle Ärzte, Therapeuten, Pädagogen, ... hingehen, damit er lernt, wie man respektvoll mit einem Menschen umgeht): es war auf Grund von Erzählungen meines Mannes sehr viel Vorfreude dabei und er strahlte über das ganze Gesicht: "Ist er das?". Das werd ich wahrscheinlich nicht so oft erleben.

Aber es ging genauso positiv weiter. Er ließ ihm Zeit, beobachtete, wartete, bis mein Sohn sich näherte. Akzeptierte das Spucken meines Sohnes, wies ihn aber immer wieder bestimmt daraufhin, dass ihm das nicht gefällt. Die Räumlichkeiten waren hell (aber nicht zu grell), mit dem nötigsten möbliert, warm und übersichtlich. Mit Teppichboden ausgelegt. Es gibt dort noch ein Dojo und es war kein Problem, dass mein Sohn immer wieder dorthin auswich.

Es war das erste Mal in 5 Jahren, dass mein Sohn nicht als Belastung und Störenfried erlebt wurde, sondern als Herauforderung, die das Wissen des Heilpraktikers wirklich überprüft.

Er war nicht aus der Ruhe zu bringen, nach dem Motto: nichts Menschliches ist mir fremd.
19.01.09, 19:31:04
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haggard
(Autistenbereich)

praxisbesuch bezüglich EEG.
hinter der eingangstür des hauses öffnete sich ein glänzend, spiegelnd, dunkel mit großen platten gefliester flur (fußboden und wände bis zu einer höhe von ca. 1,30). oberhalb der fliesen waren lückenlos in großen quadraten spiegel angebracht. relativ orientierungslos wurde das treppenhaus erreicht. die anmeldung der praxis war über einen flur zu erreichen, dessen fußboden mit einem orangefarbenem belag ausgelegt war und wände sowie die decke in sattem gelb. nach dieser übelkeit hervorrufenden optik (gefühl, als ob man sich in einem nicht konstanten, sehr flexiblen raum fortbewegen würde), folgte im anmeldebereich der praxis eine klaustrophobische wirkung. keine der beiden rezeptionistinnen fühlte sich zuständig. sie waren für 5 ärzte zuständig. einer der gemeinschaftsärzte rief aus seinem büro heraus (hinter seinem schreibtisch sitzend) die patienten auf, die sein rufen, wenn sie sich im wartebereich aufhielten, selten hörten. dadurch vertauschte er ständig die reihenfolge der patienten, auf die idee, die patienten persönlich abzuholen, oder sich besser bemerkbar zu machen, viel ihm nicht ein. die patieten beschwerten sich auch nicht.
im allgemeinen fragebogen bzgl. allergien, körperlichen, seelischen oder sonstigen beschwerden sollte zuletzt angegeben werden, ob derzeit ein renten-/gerichtsverfahren beauftragt wurde bzw. beabsichtigt ist (zwar relativ irrelavant, doch verallgemeinernde auf alles passende fragebögen verwirren mich).

das EEG.
zunächst erfolgten allgemeine fragen, bis hin zu der frage, weshalb das EEG abgeleitet werden sollte, was sonst untersucht würde. beim dem stichwort autismus folgte diese reaktion: "autisten habe ich mir anders vorgestellt. nicht so..."
die nähe während des anbringens der elektroden war unangenehm. das kontaktgel brannte und nachdem der stromkreislauf geschaltet war, begann der restliche körper zu brennen. brannte noch den restlichen tag.
die ableitung dauerte 20 minuten. während dieser zeit sollten die augen geschlossen gehalten werden. kein leichtes unterfangen, wenn der straßenlärm und die geräusche der wartenden patienten sich direkt im zimmer zu befinden scheinen - dabei war das gebäude und insbesondere die lage des raumes sehr isoliert...). kurz nach beginn sollte mit geschlossenen augen und ohne den kopf dabei zu bewegen mit den augen nach oben, nach unten, nach rechts und nach links "gesehen" werden. hatte erst einmal probleme, meine augen zu koordinieren. jeweils für einige sekunden und mit pausen zwischen den einzelnen aufforderungen. gegen ende sollten insgesamt dreimal die augen geöffnet werden für einige sekunden.
das kontaktgel war sehr kleberig und ließ sich nur schlecht mit dem gereichten papiertuch entfernen.
nachdem sämtliche dinge entfernt wurden, setzte die person ihre reaktion fort: "ich schreibe der ärztin - weil sie sie nicht persönlich gesehen hat, auf, auf was sie achten soll. autismus also. haben sie das noch? also, ich habe bisher nur von welchen gehört, als kinder, mit denen gar nichts los ist. die nicht kommunizieren und in ihrer eigenen welt verschlossen sind."

der lacher überhaupt ist das alte spiel "stille post":
auf der überweisung stand: F84.0
nach dem EEG, welches erfolgte, weil ein damaliges unbrauchbar war: F07.0

nachdem ich nun etwas erschüttert bin, liebe ich das deutsche gesundheitssystem. es ist so berechenbar. der arzt, in dessen praxis das EEG abgeleitet wurde erstellte diese diagnose, obwohl er mich gar nicht gesehen hatte und dann auch noch in seinen befund schreibt, dass alles unauffällig ist (derjenige, der hinter dem schreibtisch sitzt und schreit) - XD. werde praxistester.;)

na ja. der psychiater ist auch nicht mehr so sicher und änderte F84.0 mal eben in F84.5
19.02.09, 18:51:32
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NFT
(Standard)

Also bei uns ists meisten so,das die völlig unbeholfen sind und sich nicht an ihn rantrauen...Ich musste einmal ins KH weil Damian Pseydokrupp hat und die wollte ihm die Inhaliermaske aufsetzen und er wollt natürlich nicht,weil angst...Die hatte geredet und geredet und ich hab geguckt,wielang die das wohl noch macht...Irgendwann hab ich ihr die Maske aus der Hand genommen und gesagt,das ich das schon mache..Hab Damian angesprochen,mir die Maske aufgesetzt und siehe da,es klappte...Ich finds nur traurig,das gerade Ärzte und Schwestern keine Ahnung haben...Aber zwingen würd Damian keiner...Denen würd ich helfen..

Also bis auf 1-2 Ärzte find ich die in meiner Umgebung nicht sehr hilfreich

Angehöriger eines autistischen Sohnes
20.02.09, 07:14:33
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Bluna
(stillgelegt)

Also,ich versuch jetzt mal zu beschreiben,wie ich das mit meinem Sohn Eragon(16)bei Arztbesuchen im allgemeinen so mache.Damit das Geschriebene vielleicht überhaupt von Nutzen ist.
Eragon wird bei Ärzten sowieso behandelt,wie "der Prinz von Zamunda".
Er hat einesehr seltene Erkrankung des Immunsystems,die medizienisch betrachtet,für die Ärzte super interresant ist und deswegen reißen sich alle drum.
Eragon war in seinem Leben schon rund 350 mal (ist kein Witz) beim Arzt und zigmal im Krankenhaus.Er ist sehr routiniert,was das betrifft und kennt das seit er ein Baby war.
In Krankenhäusern bekommt er wegen des Immundefekts Einzelzimmer,was für ihn als Autist sehr angenehm ist .(ein Punkt für die ESH -Vielleicht ist sowas für Autisten generell durchsetzbar)
Bei Ärzten sagt er an,wie`s gemacht wird.
Wenn ich merke,daß er sich nicht durchsetzen könnte,sag ich an,wies gemacht wird.(er hat ständig Blutabnahmen und läßt sich nur in die Hände stechen)
Bei neuen Ärzten kläre ich vorher die Bedingungen telephonisch ab.(kann man evtl. auch per Fax)
Wer nicht darauf eingehen will ,scheidet sowieso aus.
Vollbesetzte Wartezimmer sind für Eragon sowieso tabu,wegen der Immunlage.Wir lassen uns deshalb auf Wartelisten setzen,und verbringen die Wartezeit außerhalb der Praxis.D.h. wir werden telephonisch informiert,wann wir dran sind und rücken auch erst dann an.Das wäre wohl auch eine gute Möglichkeit für Autisten.
Wir sind vor kurzem umgezogen und brauchten einen neuen Hausarzt.
Den haben wir per Zufall im Notdienst kennengelernt.(Hausbesuch)
Als ich ihm gesagt habe,daß Eragon Autist ist,habe ich ihn offensichtlich total verunsichert damit.(ein junger sehr angagierter Arzt).Er hat mit Eragon kein Wort mehr geredet)
Ich dachte mir,der kann bestimmt noch was dazulernen.Er ist jetzt unser Hausarzt.Ich bin sehr zufrieden,mit ihm.
Man muß halt auch Geduld haben,mit den Ärzten,es sind auch nur Menschen.
Ein Arzt,der hochnäsig wirkt,ist niemals ein guter Arzt.
Noch eine Idee für autistische Kinder,wären vielleicht Hausbesuche,mit der Begründung Autismus.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
06.04.09, 10:16:25
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zoccoly
(Autistenbereich)

@ Bluna
Vielleicht sollten wir uns mal auf grund der Immunerkrankung austauschen, kommt mir sehr bekannt vor von meinem Großen.
Ich schreibe dir mal eine PN und hoffe, es klappt.

stillgelegt
06.04.09, 10:35:34
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Bluna
(stillgelegt)

Danke,Zocooly-Hat geklappt.
Schreibst du noch deinen Arztbesuch auf?
Ich glaube das ist wichtig für die ESH.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
06.04.09, 12:27:24
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zoccoly
(Autistenbereich)

Das Thema ist für mich schwierig, da ich nie zum Arzt gehe, außer in einer extremen Notsituation.
Dafür gibt es verschiedene Gründe.Wenn ich kurz und knapp sage was mir fehlt, fühle ich mich nicht ernst genommen.Innerhalb von 5 min bin ich dann wieder raus,meist ohne Untersuchung.
Oder ich habe noch nicht mal gesagt, was mir fehlt und ich werde gefragt, wie lange ich krank geschrieben werden möchte.
Einmal habe ich den Notarzt rufen müssen, da meine Tochter sich verletzt hatte, das war ca. um 10 Uhr.Da ich wieder alles sehr sachlich geschildert hatte, kam ich höchstwahrscheinlich auf die Warteliste ganz nach hinten. Um 14 Uhr kamen sie mit dem falschen Krankenwagen, obwohl ich ihnen schon um 10 Uhr gesagt hatte, dass es sich mit Sicherheit um eine Wirbelsäulenverletzung handelt. Um 19 Uhr kamen wir dann mit Blaulicht ins Krankenhaus. So ist es halt,wenn man nicht in Panik verfällt.
Mein letzter Arztbesuch war ja vergangene Woche und der war im Verhältnis sehr angenehm. Ein leeres Wartezimmer, so kam ich auch gleich ran, keine übertriebene Freundlichkeit, klare sachliche Fragen und ich konnte die gesamte Zeit einen Bücherschrank ansehen, fand ich gut.Die Ärztin kannte sich aber auch mit AS aus und somit ist dieses Beispiel auch die Ausnahme. Das einzige was ich wirklich unangenehm fand, war das Hand geben. Zum Anfang kann ich das ja noch als Test einordnen, aber warum das zur Verabschiedung auch noch sein musste, weiß ich nicht.

stillgelegt
06.04.09, 13:01:00
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Bluna
(stillgelegt)

Bei mir ist es auch so,daß der Leidensdruck schon ziemlich groß sein muß,bevor ich zum Arzt gehe.Ich schau nicht gern Leuten ins Gesicht,mit Hand geben,habe ich eigentlich kein Problem.
Ich trete sehr bestimmt auf beim Arzt,das mußte ich für mein Kind lernen.Eigentlich bin ich der Typ,der sich nicht mal ne Cola selbst bestellen kann.Neue Ärzte muß ich immer nach Standort aussuchen.Ich kann keine mir unbekannten Orte anfahren.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
06.04.09, 15:23:08
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haggard
(Autistenbereich)

neueste erfahrung:
behandlung (diagnostik!) durch einen arzt bei mir als patient wurde abgelehnt, weil ich seit einigen jahren die praxis nicht mehr aufgesucht hatte - da ich keine beschwerden hatte seither. dabei wurde mir deswegen auch noch unterstellt, dass ich den behandler gewechselt hätte.

ich finde das schrecklich. eigentlich sollte "nur" abgeklärt werden, ob eventuell eine hirnblutung vorlag oder nicht vorlag wegen fast vollständigem gesichtsfeldausfall, massiven artikulationsstörungen und gleichgewichtsschwierigkeiten.
12.05.09, 07:06:30
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 26.09.09, 00:05:58

Ich möchte auchmal eine Situation von mir beschreiben, die ich jetzt auch anders einschätzen kann, als damals noch, als ich nicht wusste, wieso ich so bin, wie ich bin.
Es geht hierbei um eine ambulante Therapie, die ich in der Kinder- und Jugendpsychatrie (KJP) machte.

Anfangs war ich mir noch sehr unsicher, was ich sagen sollte. Doch im Laufe der Zeit enwickelte sich diese Therapie so, dass ich mit diesem Menschen meist nur noch über meine Interessen tiefgehende Gespräche geführt habe. Er ging darauf recht oft ein, und interessierte sich auch dafür, was ich sagte. Also war es für mich irgendwann kein Problem mehr mit ihm darüber zu reden, da ich mich sehr gerne über tiefgehende Themen, für die ich mich interessiere, unterhalte.
Wenn er versuchte mich wieder zu Themen, die über mich handelten, zu bringen, wurde ich jedoch sehr schnell wieder unsicher und konnte nur sehr zögerlich antworten, oder auch gar nicht. Ich meidete es also, dass ich über mich reden musste. So sprang ich aus diesem Grund sehr schnell und recht abrubt wieder zu einem Thema, wofür ich mich auch interessierte.
Es wurde also relativ wenig an meinen Problemen dort gearbeitet.

Und wenn wir mal über meine Probleme sprachen, und ich es schilderte, wie ich es empfand, so hatte ich immer das Gefühl dabei, dass diese Problemlösungsansätze, die man mir darauf gab, im Grunde keine sind. Man sagte mir zB, dass ich mir einen Terminplaner zulegen sollte, damit ich mir die Termine besser planen kann. Aber ich konnte mit solchen Dingern nicht umgehen; sie brachten mich eher durcheinander. Ich speichere alles lieber im Kopf ab. Ich sagte das auch einmal, soweit ich noch weiß.
Das eigentliche Problem, dass ich hatte, wurde hier nicht erkannt.

Er fragte mich zudem auch häufiger, wieso ich die Finger verdrehe und verbiege, warum ich synmetrische Formen mit den Händen und Fingern mache, wieso ich mit dem Fuss im Takt klopfte, und noch vieles mehr, was eigentlich sehr auffällig sein sollte. Ich antwortete darauf meist nur, dass ich es eben gerne mache, oder dass ich es nicht genau weiß warum.

Zudem bewunderte er wie genau und präzise ich Diagramme für die Therapie angefertigt habe. Weiter ging er darauf jedoch nicht ein.

Später versuchte man auch mit Neuroleptika zu erreichen, dass ich mich besser konzentrieren konnte und nicht so oft in diese Reizüberflutungen falle während oder nach der Schule, welche mich handlungs- und denkunfähig machten. Es wurde als Dissoziation beschrieben, was ich erzählte über meine Erfahrungen bzw Erlebnisse. Ich beschrieb es so, es wäre eine andere/meine eigene Welt, in der ich das äußere nicht mehr bewusst wahrnehme; also dass ich abschalte und tief in mich kehre. Diese Beschreibung trifft auch zu, da es tatsächlich so auch schon öfters war, wenn ich einen absoluten und extremen Overload hatte. Ich sehe das als eine effektive Schutzfunktion für Notsituationen an; und auch damals bezeichnete ich es schon als eine Art Schutzfunktion.

Nun, diese Medikamente machten mich jedenfalls extrem müde und noch handlungsunfähiger als normal. Ich kam damit gar nicht mehr zurecht und die Probleme wurden nicht ansatzweise gelöst. Eher wurden diese Reizüberflutungen zu einer Art Dauerzustand, weil ich den ganzen Tag über benebelt war und mich nicht mehr gut darauf konzentrieren konnte mich zu konzentrieren; sprich ich war offener für die Reize und diesen auch ungeschützer ausgeliefert.

Nach etwa 1,5 - 2 Jahren sagte mir der Therapeut dann, dass ich zu wenig Motivation und zu wenig Bereitschaft und zu wenig Leidensdruck mitbringe, so dass ein Fortsetzen der Therapie keinen Sinn mehr hätte. Er fügte dem aber noch hinzu, dass ich jeder Zeit wieder kommen könnte, wenn was ist.
(Leidensdruck habe ich nur, wenn ich überlastet werde und nicht, wenn ich mich sehr gut über meine Interessen austauschen kann, denn dann geht es mir sehr gut.)

Das hat mich erstmal sehr verwirrt. Ich sagte nur "Oke" und nahm diese Entscheidung so hin. Gemeldet habe ich mich dann bis heute nicht mehr.

Fazit: Meiner Meinung nach war dieser Therapeut nicht in der Lage den wahren Grund für meine Probleme zu erkennen. Er sagte, ich könnte in einem Gespräch keinem "roten Faden" folgen, und stufte dies als Konzentrationsschwäche ein, obwohl ich in meinen Gesprächen über meine Interessensgebiete extrem ausführlich und detailhaft war.
Zudem verschrieb er mir Medikamente, die mich äußerst handlungsunfähig und extrem müde machten. Ich hatte das Gefühl, dass er auf diese als letzte Möglichkeit noch sehr vertraute. Ich glaube, er sagte sogar so in etwa, dass wir es jetzt erstmal mit Medikamenten versuchen müssten und wenn diese wirken bzw das richtige Medikament für mich gefunden wurde, dann könnte man an mir wieder weiterarbeiten.

Das Einzige, was mir diese Therapie brachte war ein meist guter Austauschpartner, der mein Reden interessiert verfolgt hat und auch darauf gut einging, und eine Erfahrung mit Medikamenten, die sehr negativ war. Eine echte Diagnose hatte ich nie mitgeteilt bekommen.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
25.09.09, 23:56:55
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