@Therapien: hab Probleme mit Therapien insofern: mein Kind ist, wie es ist, Therapien und sich darausergebende Therapieziele erheben den Anspruch, mein Kind "normal" zu machen, damit er nicht auffällt.
Gut, daß du das als Problem erkennst.
(Das @-Zeichen bedeutet übrigens ursprünglich englisch "at", z.B. bei einer Emailadresse: Hans (= Name eines Postfachs auf einem bestimmten Computer; vergleichbar mit Straße und Hausnummer bei einer Postanschrift) @ (= at, also deutsch etwa "auf"; vergleichbar mit dem selten in Anschriften verwendeten Wort "in") wurst.de (= der Name des Computers, wie er im Internet auffindbar ist; vergleichbar mit Postleitzahl und Ortsname) und ist daher nicht unbedingt gleichzusetzen mit Spiegelpunkten)
Zitat:
Unsere 1. Ergotherapeutin vermittelte mir zum Glück annähernd, wie mein Sohn die Welt wahrnimmt, sei dem weiß ich, mein Kind wird nicht "normal". Alles was er tut, hat einen Grund, auch wenn ich oder andere ihn nicht verstehen.
Da hattest du scheinbar Glück, was allerdings aus meiner Sicht nicht mit irgendwelchen Therapien zu tun haben dürfte, sondern mit dieser speziellen Person.
Zitat:
Für mich ist es so: was ihm gut tut und er gern macht wird beibehalten, was er ablehnt wird gestrichen.
Das ist aus meiner Sicht ein gutes Prinzip. Allerdings weiß ich, daß manchmal Mißverständnisse stattfinden, was man im Auge gehalten sollte.
Zitat:
(ich wurde für so manche Entscheidung sehr angegriffen, dass dieses oder jenes für Autisten nichts sei, kontraproduktiv etc.).
Das bleibt wohl oft nicht aus, wenn jemand eigenständig denkt.
Zitat:
@ Betreuungsperson: was sollte ich da neu formulieren?
Der Satzbau war mir nicht ganz verständlich.
Zitat:
ein Kind, dass seinen Körper nicht spürt
Wie kommst du darauf? Das wäre wohl ungewöhnlich.
Zitat:
dass 6 Monate braucht, bis es sich an Schnee gewöhnt hat, um wenigstens ein paar Schritte zu machen
Wenn es mal so war würde ich davon keine allgemeine Regel ableiten, es spielen auch Faktoren wie allgemeine Belastung durch Lebensumstände bei vielen eine Rolle für die Fähigkeit sich auf Neues einzulassen. War es bisher jedes Jahr so?
Zitat:
dass mit 18 Monaten vor der weißen Wand saß
Und?
Zitat:
kann man nicht mit Zwang dazubringen, alle "Entwicklungsrückstände" aufzuholen.
Sicherlich nicht und wenn wohl nur oberflächlich und teilweise zum Preis meist dauerhafter emotionaler Traumen.
Zitat:
Wir haben Monate gebraucht, um ihn an sein Zimmer zu gewöhnen,
Wie äußerte sich der "nicht gewöhnte" Zustand?
Zitat:
es dauerte Monate, bis er mir zeigen konnte, dass er in seinem jetzigen Kindergarten bleiben möchte.
Wie hat er das getan?
Zitat:
Das kostet Geld und das hab ich nicht, also kämpf ich mit unserer Landesregierung, die dafür zuständig wäre und die sieht das nicht so.
Worum genau geht es dabei? Um Dauerbegleitung?
Zitat:
Mit Ritualen kommst bei ihm nicht weit, er hat seine eigenen,
Ja.
Zitat:
Nur weil er nicht spricht, wird ihm aberkannt, dass er Entscheidungen treffen kann, ich solle trotz seines Widerstandes, zu Hause bei jeder Mahlzeit mein Kind zwingen, am Tisch zu sitzen, ich solle jeden Tag seine Übungen machen, ich solle ihn ins Heim geben, wenn ich zu Hause nicht mehr klar komme.
Tja, schlimm diese alltäglichen zermürbenden Kämpfe mit Ignoranz und Leichtfertigkeit.
Zitat:
Ich setz die Dinge, die er liebt nur beschränkt als Belohnung ein, geliebt wird man einfach, ohne Bedingungen. Und Peziball hüpfen wird von ihm so interpretiert, Schnüre zum Wedeln sind überlebensnotwendig, die soll ich vor ihm verstecken. Der Aufbau seiner Verhaltenstherapie ist ja wirklich gut, nur die Umsetzung empfinde ich als grob menschenverletzend.
Gut, hier gibt es schon einige Thread zu diesem ABA-Dressur-Ansatz.
Zitat:
Endlich, nach Monaten hat er es geschafft, einen Bauklotz zu halten und seine damalige Frühförderin stürzte sich darauf und zwang ihn, es wieder loszulassen. Er durfte dieses Fest "ich kann einen Bauklotz halten", nicht so lange geniessen, wie er es wollte, nein, sofort wurde der nächste Schritt draufgedrückt.
Traurig traurig, besonders wenn dann Assistenten noch meinen sich selbst zum Chef machen zu dürfen, obwohl sie nicht das Sorgerecht oder bei Erwachsenen das Recht solche Dinge zu bestimmen besitzen.