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wie schafft man es seine "fassade" abzulegen, wenn man doch gar nicht definieren kann was sonst noch da ist und wie man es in die welt "draussen" transportiert ?
Nun, ich fand zum ersten Mal in meinem Leben Menschen, die mich so akzeptierten wie ich bin, wirklich ich, wo ich ich selbst sein konnte und das tatsächlich völlig in Ordnung war und ist.
Aspies, AD(H)S'ler, Kombinationen... Wenige, sehr passige. Man ist ja speziell.
Mir hat das sehr geholfen, es gebar quasi eine Art grosse innere Heilung... Die mir wiederum die Kraft gab, meine Maske Richtung Aussenwelt ein Stück weit abzubauen. Letztlich nichts weiter als "Friss oder Stirb- Mentalität", nimm mich wie ich bin oder lass es bleiben... Dazu hatte ich vorher immer nur in gewissen Ansätzen die Kraft.
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ich bin an dem punkt "gar nicht". und ich habe es schon mehreren menschen, auch therapeuten versucht begreiflich zu machen, aber es dringt nie das durch was ich eigentlich auszudrücken versuche.
Das würde mir auf verbaler Ebene 'irgendjemandem' Gegenüber auch niemals gelingen. Es gelingt mir heute partiell jenen Gegenüber, die mir sehr ähnlich sind, die mich gut kennen und einschätzen können die ich gut kenne und einschätzen kann.
Ansonsten habe ich mehr oder weniger aufgegeben, mich der Aussenwelt zu erklären. Das hat schon früher nie funktioniert und nur unheimlich viel Kraft gekostet... Das mag nicht die nobelste Herangehensweise sein, aber sie spart Energie für Dinge, die ggf. wichtiger sind.
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ich habe eine ganze menge material über das asperger-syndrom im internet gefunden unter anderem auch einige tests, die ich zwar mal gemacht habe, denen ich aber nicht wirkich traue auch wenn sie mich alle als "möglichen asperger" einstufen.
Ja, Onlinetests eben, ggf. ein Wink in eine Richtung, in der evt. für sich selbst weiterzuforschen ist, mehr vermögen sie nicht zu sein.
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da war eine frage darüber ob ich mitleide wenn ich sehe wie tiere schmerzen haben und ein paar fragen weiter ging es um das selbe thema nur bei menschen.
ich weiß nicht ob es ein symptom ist oder nur eine abnormität, aber als ich mir darüber bewusst wurde viel mir auf das ich bei tieren eher mit ja dagegen bei menschen eher mit nein antworten muss wenn ich es ehrlich und objektiv beantworte.
Nun, Tiere kommunizieren direkter, klarer, ehrlicher, ungefilterter... Das macht es unsereiner einfacher, sie einzuschätzen als einen Menschen, der a sagt, b meint, dann aber c macht und selbst nicht sagen kann wieso...
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ich habe in 10 tagen eine geplante op und ich denke ich werde die zeit im kh nutzen um mich mal ausführlich mit einem neurologen/psychiater über dieses thema auseinander zu setzen.
Das ist sicher eine sinnvolle Idee, optimalerweise mit jemandem, der sich mit AS/HFA auskennt/darauf spezialisiert ist, darauf kann bei 'normalen' Neurologen/Psychiatern leider nicht setzen, AS ist oft 'unbekannt' oder wird aus Unkenntnis völlig anders kategorisiert als es eigentlich richtig wäre.
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Ich brauche endlich eine linie in meinem leben die mein anderssein definiert und begrenzt. ich kann nicht mehr nur aus kopierten und antrainierten verhatensmustern bestehen.
ich muss endlich wissen was darunter ist und mich selbst erklären können um als ich selbst leben zu lernen.
Ja, es ist gut, sich nach all den Jahren selbst unter all der Tarnung nach aussen zu finden, das, was (noch) übrig ist, und es ggf. neu aufzubauen... Für mich war das auch das Ziel, denn was letztlich nützt es einem selbst, wenn man sich sein Leben lang nach aussen hin verbiegt, und sich dabei zwangsläufig (irgendwann) selbst verliert...
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ich danke euch jedenfalls für die antworten und diie tips und auch dafür das ihr euch mein "kauderwelsch" durchgelesen und zu verstehen versucht habt. es macht mich sicherer in dem vorsatz einen facharzt zu kontaktieren.
Ich fand es eigentlich sehr klar und verständlich geschreiben... Denn alles gute für den Weg, welcher immer es auch sein wird.