Zitat:
Snoezelen (sprich snuseln) ist ein Kunstwort aus dem Niederländischen (von snuffelen (riechen, Schnüffeln) und doezelen (ruhen, dösen)) und bezeichnet eine Technik aus der Sonder- und Heilpädagogik die Mitte der 70er Jahre von Jan Hulsegge und Ad Verheul (zwei Zivildienstleistenden in einer holländischen Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung) entwickelt wurde.
Snoezelen verbindet Entspannung mit sensorischen Reizen (Lichter, Töne, und taktile Reize), um der angenommenen Deprivation des Patienten zu begegnen. Unter Snoezelen wird eine gestaltete Umgebung verstanden, in der durch steuerbare multisensorische Reize Wohlbefinden ausgelöst werden soll (Deutsche Snoezelen-Stiftung, Königslutter).
Schwerstbehinderte sollen beim Snoezelen einzelne Sinneswahrnehmungen in einer ruhigen, ansonsten reizarmen Umgebung erleben. Abseits vom Alltag mit seinen vielfältigen, in die Breite gehenden Sinneseindrücken, wird beim Snoezelen ein einzelner Sinn (z.B. der Tastsinn) stimuliert. Die Einzelsitzungen in speziell eingerichteten Räumen dauern 30 - 60 min.
Wissenschaftliche Studien wurden an dementen Personen mit mäßigem Erfolg durchgeführt. Heute stellt Snoezelen eher ein Freizeitangebot für Behinderte als eine gesicherte Therapie dar. Zu den Zielen gehören Kommunikations- und Kontaktbereitschaft, Vertrauen, emotionale Öffnung, bessere Wahrnehmung, Abbau aggressiver Verhaltensweisen.
Verfahren und Prinzipien
Der Snoezelraum sollte von den störenden Umwelteinflüssen abgetrennt sein, er sollte hell und freundlich und vor allem ohne Kanten eingerichtet sein. Mit Hilfe von Lichteffekten, Geräuschen und Musik, Gerüchen, fühl- und tastbaren Materialien, Farben und ähnlichen anregenden Materialien wird Menschen im Snoezle-Raum die Möglichkeit gegeben, die eigene Sinneswahrnehmung zu erleben, und zwar in einer ruhigen Atmosphäre ohne Ablenkung durch die Reizüberflutung des Alltags.